Sie sind nicht angemeldet.

1

Samstag, 13. Dezember 2014, 10:48

Anmerkungen eines Gartenzwergs zur magischen Füllmethode

Ich habe gerade eine Mail von Garden Gnome bekommen. Ein Video soll zeigen, wie einfach und schnell ein Stativschatten im Panorama auf "magische Weise" verschwindet.

Zitat

Patching and Clicking Tips
By karyn on 12 Dec 2014 02:07 pm

http://ggnome.com/wiki/Patching_with_Pano2VR_and_Photoshop

A few weeks ago we published a short tip showing you how to extract a patch from the panorama and then retouching it in Photoshop CS or Elements with the Content Aware Fill tool.
Patching with Pano2VR and Photoshop


Ironie-Modus an:

Toll! Kein Retuschieren, kein mühevolles Stempeln, keine Aktionen, unbeschattete Fliesen zu kopieren und sie angepasst über die beschatteten zu legen.
In Photoshop Lasso aufziehen und klicken - fertig! "It's like magic!"


Ironie-Modus aus:

Bei Gras kann das ja klappen. Da fühlen sich Gartenzwerge wohl. Aber stehen die nicht auch mal auf Waschbetonplatten? Oder auf edlerem Bodenbelag? ;)

Aber selbst bei Gras hat das bei meinen Versuchen mit diesem seltsamen Inhalts-sensitiven Füllwerkzeug nicht nach meinen Vorstellungen funktioniert.

Weiter in die so magisch verwandelten Bereiche hineingezoomt, sieht man dann die künstlichen - nicht kunstvollen- Strukturen:

Das können jede Art von Doppelungen sein, bei Blättern, Parkett, Steinen aber auch Grasbüscheln. Und die versuchen sich auch nicht zu verstecken durch Spiegelungen, Drehungen oder auf andere Art.

Habt ihr die gleichen Erfahrungen mit dieser Content-aware-Füllmethode gemacht? Oder nutzt ihr sie für schnelle Ergebnisse und seid zufrieden damit?

Videos oder Bilder würde ich dann gern davon sehen.

Grüße

Harald

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »panox« (13. Dezember 2014, 13:18)


2

Samstag, 13. Dezember 2014, 10:52

Nein, die Ein-Klick-Methode klappt nur selten bis gar nicht. Ist aber meist ein guter, schneller Anfang für weitere Retuschen...
der-mische.de
Pixelfed(Fediverse - Instagram Alternative)

3

Samstag, 13. Dezember 2014, 11:11

Die funktioniert durchaus magisch - bei magisch eintönigen Hintergründen.

4

Samstag, 13. Dezember 2014, 11:15

Gibt es Vorher-Zwischendurch-Nachher-Screenshots? Oder sogar mal eine bewegte Bildschirmaufzeichnung?

Bei meinen Versuchen gab es keinen Unterschied zwischen "schwarze Fläche sorgfältig ausstempeln" und "inhalts-sensitiv aufgefüllte Fläche sorgfältig nachbearbeiten".

Die zweite Methode war manchmal aufwendiger.

ekki

Super-User

Beiträge: 311

Wohnort: Mittlerer-Neckarraum

  • Nachricht senden

5

Samstag, 13. Dezember 2014, 11:36

Beim 3Bein ist das sicher immer etwas aufwändiger; beim Einbein verlasse ich mich auch lieber auf meine "Photoshop-Künste".
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

6

Samstag, 13. Dezember 2014, 13:11

Moin Harald,

na ja, also magisch sieht für mich anders aus, zumal das Ergebnis im Video ja nicht wirklich gut geworden ist.
Außerdem nutzt er noch PS CS5, in der aktuellen CC-Version von Photoshop hat sich das inhaltsbasierte Füllen nämlich deutlich verbessert.
Hier gibt es inzwischen eine Farbanpassung an die umgebenden Bildteile, so das sich damit z.B. schon fast perfekt größere Stellen im Himmel
retuschieren lassen.
Für strukturierte oder gemusterte Flächen, wie Bodenplatten oder Fliesen ist die Funktion aber eher nur bedingt bis gar nicht geeignet.
Ich empfehle daher lieber eine gute Wahl des Standortes und ein sinnvoll fotografiertes Bodenbild, das geht schneller und sieht meist besser aus.

Gruß
Karsten

7

Dienstag, 16. Dezember 2014, 12:10

Also ich kapiere es nicht oder bin zu gemein.
Wo ist in diesem Fall der Sinn des Patchens mit der Garden Gnome Software?
Der Nadir ist doch erledigt. Das Equi hätte man doch schneller und ohne die Qualitätsverluste des Umrechnens direkt in Photoshop bearbeiten können.

Gruß
Wolf

8

Dienstag, 16. Dezember 2014, 12:44

Ich würde, wie schon gesagt, gern mal Beispiele von euch sehen. Das dauert ein paar Minuten, und es ist Vorweihnachtszeit, klar. Dann vielleicht im nächsten Jahr! :rolleyes:

ekki

Super-User

Beiträge: 311

Wohnort: Mittlerer-Neckarraum

  • Nachricht senden

9

Dienstag, 16. Dezember 2014, 14:11

Ich würde, wie schon gesagt, gern mal Beispiele von euch sehen. Das dauert ein paar Minuten, und es ist Vorweihnachtszeit, klar. Dann vielleicht im nächsten Jahr! :rolleyes:


Harald, was genau möchtest Du von "uns" als Beispiel sehen? Die magische Lösung von den Zwergen nützt mir nichts.
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

ekki

Super-User

Beiträge: 311

Wohnort: Mittlerer-Neckarraum

  • Nachricht senden

10

Dienstag, 16. Dezember 2014, 14:15


Außerdem nutzt er noch PS CS5, in der aktuellen CC-Version von Photoshop hat sich das inhaltsbasierte Füllen nämlich deutlich verbessert.
Hier gibt es inzwischen eine Farbanpassung an die umgebenden Bildteile, so das sich damit z.B. schon fast perfekt größere Stellen im Himmel
retuschieren lassen.
Für strukturierte oder gemusterte Flächen, wie Bodenplatten oder Fliesen ist die Funktion aber eher nur bedingt bis gar nicht geeignet.
Ich empfehle daher lieber eine gute Wahl des Standortes und ein sinnvoll fotografiertes Bodenbild, das geht schneller und sieht meist besser aus.


CC-Ergebnisse kenne ich nicht... mit CS6 (meine Lösung) ist das in etwa der Stand von CS5. Dieses inhaltsbasierte Füllen ist wirklich nur ein Notbehelf, um beim Pano am Rand etwas nachzuhelfen oder Himmel zu ergänzen. Stempeln individuell würde ich immer bevorzugen.
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

11

Dienstag, 16. Dezember 2014, 17:01

Ja, Ekkehard, ein schwarzes Zenitloch im zarten Blauverlauf des Himmels zu füllen, ist schon ganz schön schwierig. Besonders, weil man keinerlei Wolken zum Reinschummeln hat.

Kannst Du davon ein Beispiel zeigen? Vorher, zwischendurch, nachher? Und Karsten, Deine Ergebnisse mit den verbesserten Eigenschaften würde ich auch gen mal sehen.

ekki

Super-User

Beiträge: 311

Wohnort: Mittlerer-Neckarraum

  • Nachricht senden

12

Mittwoch, 17. Dezember 2014, 17:02

Ja, Ekkehard, ein schwarzes Zenitloch im zarten Blauverlauf des Himmels zu füllen, ist schon ganz schön schwierig. Besonders, weil man keinerlei Wolken zum Reinschummeln hat.

Kannst Du davon ein Beispiel zeigen? Vorher, zwischendurch, nachher?


Zu blöde aber auch: bei meiner 360°Methode (Novoflex SLANT am Einbein und 12mm EF Fish 8-15L) gibt es kein Zenit-Loch, was zu füllen wäre! So bleibt nur der Nadir-Punkt mit dem Einbein-Stativ-Abdruck.
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

13

Mittwoch, 17. Dezember 2014, 17:53

Zitat

Wo ist in diesem Fall der Sinn des Patchens mit der Garden Gnome Software?

Der entscheidende Vorteil ist, daß man mit Pano2VR jeden beliebigen Ausschnitt des Panoramas schnell und komfortabel als Würfelfläche ausgeben und wieder einsetzen kann.
Bei manchen Motiven kann man dadurch Zeit sparen.

14

Mittwoch, 17. Dezember 2014, 22:44

Genauso mache ich es seit Jahren. Der Blickwinkel kann für längere Schatten auch sehr groß eingestellt werden, wobei das maximale Blickfeld von 179 Grad und schon weit darunter nicht mehr sinnvoll erscheint. Werte von 1 - 179 Grad sind einstellbar.

Wer mit dem PS-Tool hier mal etwas vorzeigen möchte, kann es gern mit diesen Patches machen:

www.pano4all.de/Zenitbeispiel_patch_1.jpg
www.pano4all.de/Nadirbeispiel_patch_0.jpg


Grüße

Harald

15

Mittwoch, 17. Dezember 2014, 23:52

Moin Harald,

anbei meine (nicht optimierten) Ergebnisse mit PS CC. Ich habe hier nur jeweils 1 mal das inhaltsbasierte Füllen mit der gleichen Auswahl ausgeführt.
Das nicht so gute Ergebnis ist ohne Farbanpassung (alte CS und CC-Versionen), das bessere Ergebnis ist mit Farbanpassung (aktuelle CC-Version).
Den Nadir habe ich nicht probiert, weil ich nicht denke, dass mich das Ergebnis zufrieden stellen würde.

Gruß
Karsten
»Angelheini« hat folgende Bilder angehängt:
  • Zenitbeispiel_patch_1-CC1.jpg
  • Zenitbeispiel_patch_1-CC2.jpg

ekki

Super-User

Beiträge: 311

Wohnort: Mittlerer-Neckarraum

  • Nachricht senden

16

Donnerstag, 18. Dezember 2014, 01:23

Genauso mache ich es seit Jahren. Der Blickwinkel kann für längere Schatten auch sehr groß eingestellt werden, wobei das maximale Blickfeld von 179 Grad und schon weit darunter nicht mehr sinnvoll erscheint. Werte von 1 - 179 Grad sind einstellbar.

Wer mit dem PS-Tool hier mal etwas vorzeigen möchte, kann es gern mit diesen Patches machen:

www.pano4all.de/Zenitbeispiel_patch_1.jpg
www.pano4all.de/Nadirbeispiel_patch_0.jpg


Harald, warum ist der Ground so fürchterlich unscharf? Das macht die Sache um so schwieriger...

Hier meine Versuche...



Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

17

Donnerstag, 18. Dezember 2014, 09:34

Danke für die Beispiele eurer Nachbearbeitungen! Einen besseren Nadirpatch liefere ich nach. Auf der Festplatte hatte ich erstmal nach durchgehend blauem Himmel gesucht und nur eine Szenerie eines schwedischen Modellflug-Kollegen gefunden, der seinen Platz technisch nicht so besonders gut abgelichtet hatte.

Auf der 7:30 Uhr-Position sind die Stitching-Säume mit den hässlichen Doppelungen im Gras deutlich zu erkennen. Die habe ich früher sorgfältigst übergestempelt. Dann habe ich Smartblend entdeckt, das diese Stellen besser darstellt und die Stellen, an denen Smartblend versagt, mit den PTGUi-geblendeten Panorama-Anteilen überdeckt.

Bei meinem Patch kannst Du dann die Käfer im Gras zählen. 8o

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »panox« (18. Dezember 2014, 09:40)


18

Donnerstag, 18. Dezember 2014, 11:29

Hmm, um die Patchmethoden habe ich mir schon lange keine Gedanken mehr gemacht. Meine ersten Versuche damit gab es mit dem kleinen Plugin "superrune", das ich in Paint Shop Pro eingebunden hatte. Damals gab es noch keine inhaltssensitive Füllung, und mit dem Stempel bin ich ganz gut klar gekommen. Manchmal habe ich auch die Methode angewendet, die Tom! Striewisch uns gezeigt hatte. Er hat das Nadirloch transparent gemacht, und einen Ausschnitt aus der Wiese in eine Ebene darunter gelegt. Die Ergebnisse haben mir immer sehr gut gefallen, weil man damit nicht so viel über den Rand malt wie beim Stempeln. Eine optimale Anpassung von Helligkeit, Farbton und Wahl des Ausschnitts ist mit einer zweiten Ebene auch besser möglich als beim "harten" Stempeln. Seit ein paar Jahren fotografiere ich so, dass kein Patchen mehr notwendig ist. Es geht doch nichts über fotografierte Originalpixel, um Löcher in Panos zu schließen. Seit ich lieber 2 Aufnahmen mehr mache, merke ich, wieviel Zeit das am PC einspart, die Qualität ist besser, und die manchmal spannende Suche nach Quellmaterial vermisse ich nicht wirklich.
Gruß vom pano-toffel

19

Freitag, 19. Dezember 2014, 16:16

Content-Aware funktioniert je nach Hintergrund hervorragend (ich arbeite mit PS CC 2014.2.2). Bei "zufälligen" Hintergründen wie Gras, Kiesel, Sand etc. ist die Retusche einfacher, aber auch bei regelmäßigen Strukturen wie Fließen und Parkettböden u. ä. kann es sehr gute Dienste leisten. Man muss nur darauf achten, die Auswahl richtig vorzubereiten: Nicht versuchen das komplett zu retuschierende Objekt auf einen Schlag mit Content-Aware füllen zu lassen, sondern Stück für Stück arbeiten. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, die Auswahlkante je nach Hintergrund mal schärfer und mal weicher zu machen.

20

Freitag, 19. Dezember 2014, 17:40

Toll, ich wiederhole mich nur ungern, aber wäre es möglich (technisch und zeitlich), das mal in Aktion zu zeigen?

https://www.screenr.com/

Ich weiß, das kann hakelig sein. Ich konnte die Aufnahmefunktion wegen der Javaskript-Blockade im Browser nur nach Websuche und einigen Aktionen aktivieren.
Aber das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, einen Vorgang anschaulich zu machen.

Hier habe ich mal meinen Arbeitsablauf mit Pano2VR und PS dokumentiert:

Fotografen- und Stativschatten retuschieren

Das Endergebnis ist nicht perfekt, denn ich wollte die Aufnahme kurz halten.

Arbeitsschritte in Pano2VR, die mir beim Arbeiten damit noch nicht klar geworden sind:

- Gibt es eine Aktion oder ein Batch-Verfahren, das die Einstellungen automatisch ablaufen lässt?
- Warum erscheint immer die Frage in der Dialogbox, ob das retuschierte Cubeface nun in das Panorama übernommen werden soll? (Bei 2:51)
- Kann man auch "Equirectangular" bei der Ausgabe des retuschierten Panoramas voreinstellen? ( Bei 3:03)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »panox« (19. Dezember 2014, 19:08)