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Sonntag, 13. Juli 2014, 22:59

Peleng 8mm an APS-C, wieviel Aufnahmen für die Kugel ? Slant ?

Für meine Nikon D90 (Crop 1,5) habe ich mir jetzt ein Peleng 8mm Fisheye bestellt, das hoffentlich in den nächsten Tagen eintrifft. Ich möchte damit einreihige Kugelpanoramen machen und - wenn die Lichtverhältnisse es zulassen - vorwiegend mit dem Einbein arbeiten.

Zur Aufnahmetechnik finde ich im Forum unterschiedliche Beschreibungen. Ich möchte die Diskussion dazu noch einmal anstossen und folgende Fragen an die Peleng-Nutzer mit Crop-Kamera stellen:

  • reichen 4 Aufnahmen für 360° oder sollten es besser 6 sein?
  • sollte man die Kamera horizontal halten oder durch leichte Neigung Nadir oder Zenit schliessen?
  • sind gesonderte Nadir- und Zenitaufnahmen eigentlich immer erforderlich?
  • macht es Sinn, die Kamera um 60° zu drehen (Slant)? Ich finde widersprüchliche Angaben dazu, aber anscheinend hat das Peleng auch nur 180° diagonal
Wie geht ihr vor? Ich würde mich freuen zu erfahren wie ihr zu den besten Ergebnissen kommt. Mit solchen Infos könnte ich meine Testreihen sicher besser vorbereiten.
Gruß
Gerhard
Nikon D7200 / Sigma Fisheye 8 mm / Nodal Ninja 3 / SJCAM SJ4000 / Lightroom 5 / Photoshop CS 6 / SNS-HDR Pro / PanoramaStudio 3 Pro / Pano2VR

www.gerhard-blomberg.de

2

Montag, 14. Juli 2014, 09:33

Hallo Gerhard,

zum Peleng kann ich nicht sagen, da es kein Klone vom Walimex (Samyang) ist.
Mein Walimex hat laut Hugin eine Brennweite von 8,8mm und deckt hochkant 105 Grad horizontal ab.
Mit 4 Bildern habe ich noch keine Murmel gescheit zusammen bekommen mit 5 Bildern schon, nehme aber 6 Bilder
mit der 12er Klickstop-Platte auf dem Pano-Maxx, da ich auch Murmeln mit 16mm oder 22mm mache ...
Etwas mehr Überlappung hat mir schon oft bei Flares oder laufenden Personen geholfen, auch sollte
man nicht vergessen, daß das Bild erst gestaucht wird, für die Murmel dann wieder entzerrt wird, am Rand mehr
als in der Mitte, da nehme ich lieber mehr Mitte ...
Geslantet habe ich noch nicht, mache alles mit 3-Bein, auf Horizont ausgerichtet.

Gruß André

3

Montag, 14. Juli 2014, 10:22

Hallo Gerhard,

ich habe das Peleng und fotografiere mit einer Sony, deren Sensorabmessungen genauso groß sind wie bei Deiner Nikon.
Das Peleng hat einen 180°-Bildkreis von ca. 25-26 mm und erzeugt schwarze Ecken im Bild. Daher kann die Anwendung in Slant-Position sinnvoll sein. Ist sie aber nicht immer.
Wenn Du mit dem Peleng eine 0°-Reihe aus 4 Bildern etwa aus Augenhöhe aufnimmst, dann bekommst Du Löcher in Nadir und Zenit. Im Nadir entspricht das Loch etwa einer normalen Fliesengröße 15x15 cm.
Früher habe ich die Löcher zugestempelt, aber das ist mir irgendwann zu aufwendig und zu unsauber geworden. Deshalb nehme ich lieber ein Bild mehr auf.

Das Peleng ist sehr gegenlicht- und lensflare-empfindlich. Direkte Sonne zieht einen großen grünlichen Flare ins Bild. Kleinere Lichtquellen spiegeln sich als Flare über den Bildmittelpunkt. Eigentlich muss man jedes Bild, das eine Lichtquelle zeigt, zweimal aufnehmen, wobei man die Lichtquelle einmal abdeckt. Es sei denn, man mag Flares...
Sogar ein bewölkter grauer Himmel spiegelt sich im Objektiv, und zieht einen breiten Schleier über den Nadirbereich, den man kaum vernünftig retuschieren kann.
Um diese Eigenschaften in den Griff zu bekommen, braucht man außer den 4 Horizontalbildern eigentlich zwingend ein Nadir- und ein Zenitbild. Wenn man auf dem Einbein ein Bild einsparen will, dann kann man die Kamera etwa 10-15° nach unten neigen, dann verschwindet der Grauschleier in der Überlappung. Das Zenitloch wird dadurch größer, und kann mit einem Bild abgedeckt werden. Zum Retuschieren bleibt dann nur noch der relativ kleine Fuß des Einbeins, und bei Außenaufnahmen auch der Schatten.
Bei Stativaufnahmen schwenke ich die Kamera um etwa 5-10° nach oben. Damit ist der Zenit sauber geschlossen. Im Nadir brauche ich sowieso ein zusätzliches Bild, um die Bodenpixel unter dem Stativ nicht neu erfinden zu müssen.
Also wie man's macht, es müssen immer mindestens 5 Bilder sein.

Bei manchen Motiven empfiehlt es sich, noch mehr Bilder zu machen. Große Motive (Gebäudeansichten) versuche ich immer komplett auf ein Bild zu bekommen, dann kann ich sicher sein, dass es in der Fassade keinen einzigen Stitchingfehler geben kann.
Wenn viele Personen auf dem Bild sind, muss man ebenfalls im engeren Raster fotografieren, denn man bekommt aus zwei halben Personenbildern im Überlappungsbereich niemals ein passendes Ganzes.

Nochwas Technisches zum Peleng:
Ich hatte bisher 4 oder 5 Objektive dieses Typs, und keines hat vernünftig auf Unendlich fokussiert. Das Auflagemaß wird bei der Produktion anscheinend nicht kontrolliert, und war regelmäßig zu lang. Beim ärgsten Exemplar lag der Fokus trotz Unendlich-Skaleneinstellung nur bei 30 cm. Da hilft auch kein Abblenden, das muss justiert werden. Ist aber für Bastler mit mittelmäßigem handwerklichen Geschick kein großes Problem. Bitte prüfe das als erstes, wenn Du das Peleng bekommst.
Nutzbar ist das Peleng eigentlich nur bei Blende f/5,6-f/8. Weiter offen ist es zu weich, und weiter geschlossen erzeugt es Beugungs-Matsch. Bei Blende f/8 ist es in der Schärfeleistung durchaus mit dem viel teureren 8mm-Sigma vergleichbar. Es ist ein Objektiv, das man lieben oder hassen kann. Ich habe es geliebt, auch wenn ich inzwischen mit dem 8er Sigma fotografiere, das weniger gegenlichtempfindlich ist, und dessen Bildkreis mit 23mm gerade so auf den Sensor passt.

Noch ein Tipp zur Handhabung auf dem Einbein, dazu habe ich vor längerer Zeit mal was geschrieben, und mache das auch heute noch genauso.
Gruß vom pano-toffel

4

Montag, 14. Juli 2014, 16:13

Hier habe ich vor langer Zeit Freihand-geschossene Beispielbilder hochgeladen:

http://sceneries.jimdo.com/%C3%BCbungsmaterialien/

Die 6 Bilder sind etwas schräg nach nach oben fotografiert, um die Laterne voll abbilden zu können. Dadurch ist das Nadirloch recht groß geraten.
Auch die unbearbeiteten Anschluss-Fehler zeigen, was beim Fotografieren ohne Lot aus der Hand passieren kann:



Meine Maskierung ist in der Projektdatei von PTGUi zu sehen:

http://vepri.de/Peleng-Panoramen/Peleng_…_von_Heide3.jpg

Die beschriebenen weißen Ränder ohne direktes Sonnenlicht sind auch in meinen Beispielbildern erkennbar.

Gruß

Harald

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5

Montag, 14. Juli 2014, 16:18

Hallo,

danke für eure Rückmeldungen!

@Andrè: Ich denke ohne Slant werde ich wohl auch 5- 6 Aufnahmen für die Runde brauchen. Vom Aufnahme- und Stitchingaufwand macht das sicher keinen grossen Unterschied und man muss sicher nicht mit Aufnahmen geizen um Zeit zu sparen. Es wäre nur schön wenn man genau die 90°-Drehung hätte. Das lässt sich ohne Rotator auf dem Einbein einfacher abschätzen als 60 oder 52°.

@pano-toffel: Danke für deinen ausführlichen Praxisbericht! Meine erste Testreihe kann ich daraus sehr gut ableiten. Auf das Slanten werde ich dann auch erstmal verzichten. Mit meinem NN3 ist das ja auch nicht zu machen und einen Ring gibt es meines Wissens für das Peleng nicht. Für den Fall, das mein Peleng sich auch nicht auf unendich justieren lässt komme ich nochmal mit einer Nachfrage auf dich zu. Manchmal hat man ja auch Glück. Die Schwierigkeiten einer Fehljustage sind mir allerdings von meinem Tamron 10-24 bekannt.
[url]http://www.panorama-community.net/wbb/index.php?page=Thread&postID=82809&highlight=Tamron#post82809[/url]
Gruß
Gerhard
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6

Montag, 14. Juli 2014, 16:40

@Harald: Danke für das Beispiel mit den Originalaufnahmen. Da weiss ich ja schon mal was mich erwartet. Die Qualität find ich gar nicht schlecht. Mit einem Senklot in der Tasche kann man die Stitchingfehler ja leicht vermeiden. Den weissen Rändern will ich mit zusätzlichen Nadir- und Zenitaufnahmen begegnen, oder mit PS retuchieren wie ehcsimres das beschrieben hat. Ich hoffe, das ich mit dem Peleng (vorwiegend auf dem Einbein) vernünftige Panoramen zustande bringe. Meine Aktionsmöglichkeiten werden sich damit jedenfall erheblich erweitern.

Gruß
Gerhard
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7

Montag, 14. Juli 2014, 18:06

Noch ein Tipp zu Freihand-Panos oder solchen, die nicht exakt im Drehpunkt sitzen:
Beim Stitchen sollte man alle Kontrollpunkte löschen, die nur wenige Meter vom Aufnahme-Standpunkt entfernt sind. Die Horizont-Punkte stimmen eigentlich immer, und man bekommt ein taumelfreies Panorama hin. Die Fehler im Nahbereich muss man so gut es geht ausmerzen, oder man lässt sie einfach drin. Manche Panos müssen nicht so perfekt sein, und sie wirken trotzdem gut.

Wenn man versucht, die nahen Motive passgenau zu bekommen, dann verlagern sich die Stitchingfehler zwangsläufig zum Horizont. Das hat zur Folge, dass dort unschöne Versätze oder Knicke entstehen, und dass man das gesamte Pano nicht richtig ins Lot stellen kann. Irgendwas steht immer schief. Im Zweifel muss man halt nochmal losziehen und genauer arbeiten.
Gruß vom pano-toffel

8

Montag, 14. Juli 2014, 21:28

... Auf das Slanten werde ich dann auch erstmal verzichten. Mit meinem NN3 ist das ja auch nicht zu machen und einen Ring gibt es meines Wissens für das Peleng nicht.
Zum Slanten auf dem Einbein braucht man keinen besonderen Adapter, das geht allein mit einem Kugelkopf. Schau Dir nochmal meine Einbein-Beschreibung an, die ich oben verlinkt hatte. Alles was Du zusätzlich brauchst, ist ein Blitzneiger, den Du zwischen Kamera und Libelle setzt. Den stellst Du auf 34°/56° (= Richtung der Bilddiagonalen), und richtest die Kamera danach aus. Dafür braucht es auch keinen Kugelkopf, den man über 90° hinaus verstellen kann, das geht mit jedem Kopf.
Bei manchen Panos kann es sinnvoll sein, keine (oder nur sehr kleine) Löcher in Nadir und Zenit zu haben.
Gruß vom pano-toffel

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9

Montag, 14. Juli 2014, 23:28

Hallo Pano-toffel,

das ist ja eine geniale Idee! Die Technik wird natürlich ausprobiert und steht schon in meinem Testplan. Sobald das Peleng da ist geht es los. Als erstes werde ich es natürlich mit meinem NN3 auf dem Dreibein justieren und den Nodalpunkt feststellen. Wenn es mit dem Einbein in der Praxis gut funktioniert werde ich mich darauf einschiessen weil ich viel auf Reisen fotografiere.
Danke nochmal für den Tipp!

Gruß
Gerhard
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10

Dienstag, 15. Juli 2014, 11:50

Sobald das Peleng da ist geht es los. Als erstes werde ich es natürlich ...
... einem Fokustest unterziehen. ;-)
Gruß vom pano-toffel

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11

Dienstag, 15. Juli 2014, 16:42

o.K. Es gibt einiges zu testen:

1. Focustest
2. Nodalpunkt feststellen
3. Testreihen 3-Bein
- 4, 5 und 6 Aufnahmen
- Neigung nach oben mit zusätzlichem Nadir
- ohne Neigung mit zusätzlichen Nadir und Zenit
4. Testreihen 1-Bein
- 4, 5 und 6 Aufnahmen
- Neigung nach unten mit zusätzlichem Zenit
- ohne Neigung mit zusätzlichen Nadir und Zenit
- "Spezialmethode pano-toffel" mit Slant
5. Testreihen mit Senklot (wenn Stativ verboten oder nicht vorhanden)
- 4, 5 und 6 Aufnahmen plus Nadir und Zenit
- mit und ohne Neigung nach unten
- evt. mit Slant

Soweit der Plan. Fehlt nur noch das Objektiv :-)

Gruß
Gerhard
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Dienstag, 15. Juli 2014, 17:06

Und dann kommst du vielleicht noch in den "Genuss", dir Gedanken zu machen, wie du den sehr lockeren Objektivdeckel so bearbeitest, dass er auch hält, wenn du die Kamera nach unten neigst.

Da gibt es im Web viele Lösungsvorschläge.

Versuche nichts mit Teppich-Doppelklebeband anzuheften, denn das kann sich lösen und dann kann der Klebstoff die Linse verschmieren.

Ich habe am Innenrand einen Filzstreifen angeklebt.

13

Dienstag, 15. Juli 2014, 20:39

Ich habe 3 kurze Doppelstreifen Dymo-Prägeband reingeklebt, und kann damit den Deckel so wie ein Bajonett schließen. Nicht ganz so stabil, aber es funktioniert.
Ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng ich liebe das Peleng. ;-)
Gruß vom pano-toffel

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14

Donnerstag, 17. Juli 2014, 12:34

Ich bin mir noch nicht ganz darüber im Klaren, ob das Slanten mit der Kombi Peleng 8 mm und Nikon D90 Sinn macht. Der Bildwinkel scheint echte 180° zu sein - nicht nur diagonal. Andererseits listet Novoflex das Peleng als für das Slantsystem geeignet.. Das Stitchen von Slantaufnahmen scheint auch nur mit PTGui wirklich zu funktionieren. Hat es mal jemand mit PanoramaStudio 2 Pro versucht?

Gruß
Gerhard
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Donnerstag, 17. Juli 2014, 13:26

Das Slanten ergibt gerade bei diesem Objektiv einen Sinn, weil das Peleng schwarze Ecken erzeugt, aber das Bild an 4 Seiten beschneidet. Bei horizontaler Ausrichtung würden Löcher in Nadir und Zenit entstehen, weil die 180° nicht komplett auf die Sensorbreite passen. In den Bildecken (bzw. ein Stück davor) sind die 180° vollständig, also slantet man die Kamera, um diese Bereiche auszunutzen.
Wie sinnvoll das in der Praxis ist, sei mal dahingestellt. Ich bin jedenfalls nicht lange bei der Methode geblieben. Ich würde sie auch nur anwenden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, als ein Pano absolut einreihig aufzunehmen. In den allermeisten Fällen habe ich aber durch ein Zusatzbild mehr Möglichkeiten als beim Slanten.

Ein sinnvolles Beispiel wäre, wenn man ein Pano von einem geneigten Hochmast macht, und dieselbe Position nicht reproduzierbar ist. Aber selbst dann habe ich schon mit einem zusätzlichen Bild gearbeitet. (Mast waagerecht über ein Flussgeländer gehalten, Kamera leicht nach "unten" geneigt, so dass ich selbst mindestens einmal komplett im "Nadir" zu sehen bin. Dadurch entsteht am gegenüberliegen Ufer (= "Zenit") ein etwas größeres Loch, das zusätzlich fotografiert werden muss. Je nach Entfernung (Parallaxproblem) ziehe ich den Mast zurück, schwenke die Kamera in den Zenit, und hole mir die fehlenden Pixel entweder aus meiner Standposition oder eben nochmal mit dem Mast über dem Wasser.)

Beim Slanten hat man zwangsläufig Randpixel im Panorama, die oft in der Qualität nicht so gut sind. Ein zusätzliches Bild bringt bessere Qualität für den Bereich. Zusätzlich gibt es beim Peleng das Problem mit den hellen Flächen, die sich spiegeln. Beim Slanten hast Du keine Überlappungsbereiche, um den Fehler auszumaskieren. Daher sehe ich das Slanten zwar als interessante Möglichkeit für ganz bestimmte knifflige Fälle, aber nicht als Alltagsstandard.

Es gibt noch eine weitere interessante Methode, um mit 4 Peleng-Bildern die Kugel komplett zu haben. Fotografiere nach Norden und Süden mit um 10° nach oben geneigter Kamera, und nach Westen und Osten mit 10° nach unten geneigter Kamera. Damit bekommst Du die Kugel ohne Löcher komplett. Ob Dir die Handhabung Spaß macht, musst Du mal ausprobieren.
Gruß vom pano-toffel

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Donnerstag, 17. Juli 2014, 20:09

Hallo pano-toffel,

deine Argumente, die eher gegen das Slanten als Standardtechnik mit dem Peleng sprechen, leuchten ein. Die zusätzliche Variante mit 4 Bildern und einer jeweils versetzt nach oben und unten geneigten Kamera werde ich mal ausprobieren. In den meisten Fällen wird es wohl besser sein, zusätzlich Zenit und/oder Nadir aufzunehmen und vielleicht auch 5 oder 6 Aufnahmen rundum zu machen.

Es gibt offenbar kein Patentrezept für den workflow. Den vielen unterschiedlichen Empfehlungen entnehme ich, das es wohl sehr auf das Motiv, die örtlichen Gegebenheiten und die bevorzugte Handhabung des Fotografen ankommt.

Gruß
Gerhard
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Donnerstag, 17. Juli 2014, 20:23

Ja, so sehe ich das auch. Alles andere wäre doch langweilig. ;-)
Gruß vom pano-toffel