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Freitag, 11. Juli 2014, 20:40

Fisheye mit welchem Panorama-System?

Einen schönen guten Abend allesamt,

seit ein paar Wochen hat mich die Pano-Lust gepackt. Ich habe schon einiges quergelesen und meine Ausrüstung ein wenig aufgestockt.
Ich bin im Besitz von:

- Manfrotto 055er Stativ
- Manfrotto 054er- Kugelkopf mit Arca-Swiss Klemmung
- Canon 8-15mm Fisheye-Objektiv

Dazu hatte ich mir nun von Novoflex, mit denen ich auch sonst schon immer sehr gute Erfahrung gemacht habe, und deswegen da auch bereit bin, tiefer in die Tasche zu greifen, das VR System Pro II besorgt, das heute angekommen ist. Die Entscheidung zu dem Pro II war, weil es soweit von den "Novoflexen" das flexibelste im Bezug auf verschiedene Pano-Arten sein soll und ich gerne immer Spiel habe in dem was noch so auf mich zukommen mag. Da investiere ich lieber etwas mehr zu Beginn und schränke mich später nicht ein.

Nun bin ich aber heute auf die Aussage gestoßen, dass bei der Verwendung von Fisheye-Objektiven keine Aufnahmen nach Oben oder Unten notwendig sind, höchstens für Retuschematerial. In dem Fall würde ja das Nicht-Pro-System ausreichen.

Von daher die Frage: Ist das Pro-System bei Verwendung eines Fischeye überhaupt sinnvoll, oder sind die ca. 200€ Mehrkosten rausgeworfenes Geld?
Dann schicke ich es lieber unbenutzt zurück und tausche es gegen das kleinere Modell.

Vielen Dank für Eure Hilfe
Philip

2

Freitag, 11. Juli 2014, 21:09

Nun bin ich aber heute auf die Aussage gestoßen, dass bei der Verwendung von Fisheye-Objektiven keine Aufnahmen nach Oben oder Unten notwendig sind, höchstens für Retuschematerial.
Das ist nicht zwingend richtig. Du hast auch noch nicht geschrieben, auf welche Sensorgröße Du belichtest.
Es kommt bei den Aufnahmen darauf an, dass "die Kugel" in jeder Richtung mit Pixeln abgedeckt ist. Manche Fisheye-Objektive erzeugen ein rundes Bild mit dickem schwarzen Rand, andere beschneiden den Bildkreis von 2 Seiten und haben 2 durchgehende schwarze Ränder, manche erzeugen 4 schwarze Ecken, und wieder andere schaffen 180° ohne schwarze Ränder in der Bilddiagonalen.
Bei den erstgenannten kommt man mit einem Ringadapter aus. Bei schwarzen Ecken empfiehlt sich ein Slant-Adapter, der die schwarzen Ecken diagonal ausnutzt, und beim letztgenannten braucht man zwingend Nadir und Zenitbild. Schau mal, was mit Deiner Kombination möglich ist.
Die Anzahl der Bilder ist auch nicht alles, was zählt. Je länger die Brennweite, um so höher ist die resultierende Auflösung des Panoramas, aber um so mehr Bilder brauchst Du. Anders gibt es auch den Fall, in dem man (z.B. bei bewegten Motiven) mit möglichst wenig Bildern auskommen muss, und dafür Abstriche in der Auflösung in Kauf nimmt.
Deine Frage ist also nicht ganz schnell zu beantworten.
Gruß vom pano-toffel

3

Freitag, 11. Juli 2014, 21:36

Hallo pano-toffel,

Danke Dir für die Antwort. Du hast Recht, die Erwähnung von Kamera/Sensor wäre sinnvoll.
Ich arbeite mit der 5D MK III, also KB-Größe. Wenn ich auf 8mm runtergehe, dann erhalte ich kreisrunde Bilder mit komplett schwarzer Umrandung.

Aber wenn ich Deine Antwort so lese, dann denke ich, ist es keine dumme Idee, das Pro-System zu behalten. Das gibt mir auch mehr Spielraum wenn einmal ein anderes Objektiv drauf soll, das besser auflöst oder andere Perspektiven darstellt.

Mit der Praxis kann ich dann ja reinwachsen und gegebenenfalls Slant-Adapter oder sonstiges nützliches Zubehör dazu kaufen.

Lieben Gruß
Philip

4

Freitag, 11. Juli 2014, 22:42

Mit einem Fisheye-Zoom kommt man eigentlich nicht in die Verlegenheit, einen Slant-Adapter zu nutzen. Entweder einen normalen Ringadapter oder einen mehrreihigen NPA.
Ich würde den ebenfalls behalten, um flexibel zu bleiben. Und keine bange, es wird sich noch genug Sonderzubehör ansammeln, um kreative Ideen umsetzen zu können. In der Pano-Fotografie wird viel Neues entworfen und gebastelt...

Gleichzeitig stellt sich auch die Frage nach der Software, um die Panoramen zu stitchen. Hast Du schon eine Idee dazu?
Gruß vom pano-toffel

5

Samstag, 12. Juli 2014, 09:27

Zum stitchen werde ich wohl PTGui verwenden.
Damit hatte ich bereits vor ca. 10 Jahren schon einmal gearbeitet, und es scheint sich ja als qualitativ gutes Produkt gehalten zu haben.

Daneben evtl. In einem zweiten Schritt pano2vr (unter anderem wegen html5 ausgabe), aber das kommt nach und nach.

Lieben Gruß
Philip

derPanoramafotograf

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Beruf: Fotograf

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6

Samstag, 12. Juli 2014, 14:35

Hallo Philip,

ich benutze das VR System Pro (den Vorgänger von Pro II) seit Anfang 2008 und habe eine Menge Kugel- und andere Panoramen damit fotografiert. Dabei kamen verschiedene Kameras(Crop und Vollformat) und Objektive von 8 bis 400mm zum Einsatz. Zuverlässigkeit und Flexibilität sind klasse. Die Flexibilität allerdings bedingt auch den größten Nachteil: das Ding ist schwer, wenn man es in die Berge trägt.

Zum Stitchen empfehle ich die Pro-Version von PTGui. Hier können die Einzelbilder mit Masken versehen werden, was insbesondere beim Nadir ein sehr nützliches Hilfsmittel ist.

LG,
Heiner

7

Sonntag, 13. Juli 2014, 11:02

Einen schönen guten Abend allesamt,



Von daher die Frage: Ist das Pro-System bei Verwendung eines Fischeye überhaupt sinnvoll, oder sind die ca. 200€ Mehrkosten rausgeworfenes Geld?
Dann schicke ich es lieber unbenutzt zurück und tausche es gegen das kleinere Modell.

Vielen Dank für Eure Hilfe
Philip



HI

Zusamnehang und damit die Antwort sind gewiss

je längere brennweite des objektivs , desto abbildungsauflösung besser ist .
nach der regel:
abbildungauflösung= auflösung des objektivs * abbildungsmasstab

zB:

AA=50 (lp/mm) * 1/200 = 0,25 lp/mm = 1 linienpaar alle 4 mm , also 1 pixel ale 2 mm ( also 1 px deckt 2 mm in der natur)

WEnn brennweite verlängert wird , kriegst besser aufgelöste darsetllung , aber muss man mehr fotos schiessen , in mehreren reihen.
wenn brennweite verkürzt wird , kannst in einer reihe fotografiere, dafür zahlst mit der auflösung der darstellung ( genauigket der darstellung wird kleiner)

zb bei 15 mm braucht in 2 reihen fotografieren ( adapter mit beweglichwem arm - slant) , aber horizontal das bild setzt sich aus ca 15 000 px ( in 360 grad)
bei 8 mm brennweite , reicht nur eine reihe , aber das bild setzt sich zusammen aus nur ca 8000 px - fast 2 mal weniger deteils zu unterscheiden sind.

Der fotograf abhängig vom motiv , seinen ziel den er erreichen will, definiert zuerst welche auflösung er braucht , dann entscheidet welche brennweite dazu notwendig ist , also damit auch, in wievielen reihen fotografiert wird.

Das sind einfache zusammenhänge .
Als bauregeln kannst bei mkIII annehemen , das horizontal 360 grad panorama setzt sich aus pxzahl die in etwa 1000 mal grösser als brennweite in mm ist.
alo bei 20 mm kriegst um 20 000 px bild

( brenweite in mm = kpx)

bei 10mm - ca 10 000 px bild. (10kpx)

in der praxis beim landschaftsfotografie reicht diese 8000 px , obwogl zB 20000 px panoramen viel grösseren einduck machen.
bei der architektur ich finde um 10 - 15 kpx ist absolute minimum , erst ab ca 30 000 px sind die panoramen echt interessant bezügich auflösung - aber auch vielfach aufwändiger in der herstellung.

Grüsse