Hallo André,
danke für Dein Feedback!
Ja, dies ist keine sorgfältig organisierte und vorbereitete Auftragsarbeit, sondern als spontane Idee aus freien Stücken entstanden.
Auch, um mal das neue Equipment mit Sigma 8mm und Novoflex Slant mit Einbeinstativ an einem für mich spannenden Thema auszutesten.
Somit war eigentlich schon der Weg das Ziel.
Gewonnen habe ich dabei einiges an Erfahrungen, sowohl in technischer als auch in menschlicher Hinsicht.
Als ich die ersten RAW-Aufnahmen begutachtet habe, war ich doch erst mal von der schlechten Qualität einiger Bilder enttäuscht. Hier zeigten sich deutlich die Grenzen eines sinnvollen Einsatzes dieser Aufnahmetechnik.
Die Standorte konnten nicht unterschiedlicher sein. Helle Räume (Piening/ Both) waren gelungen, bei dunklen Ateliers (Gerber) kann selbst die kräftige Nachbearbeitung nicht die mangelnde Schärfe ausgleichen.
Die Rauschunterdrückung hat die Bildqualität zwar in diesem Teilbereich verbessert, das Bild aber irgendwie verwaschen gemacht.
Ein Dreibeinstativ hätte zwar längere Belichtungszeiten und Aufnahmen ohne Bildrauschen erlaubt, wäre aber in manchen der Ateliers und Werkstätten nicht oder nicht so einfach einzusetzen gewesen.
Die Stellflächen haben eben teilweise nicht ausgereicht. (Richter/ Piening - Umbraculum-Großobjekt). Zudem war es schon mit dem Einbein oft schwierig, einen Platz zwischen den Besuchern zu finden.
Um "Fleisch" für die Maskierung von sich fortbewegenden Besuchern zu bekommen, habe ich oft mehrere Runden vom selben Standort aus fotografiert. Mehrere Schüsse habe ich auch von denselben Blickwinkeln aufgenommen, um einen aussagekräftigen Moment mit entsprechender Körperhaltung des Künstlers einzufangen (Richter).
Mit meiner ersten Digitalcamera, der Olympus Camedia 5050 Zoom, habe ich ein paar Extra-Aufnahmen von manchen Bildern und Skulpturen gemacht, um sie in die Panoramen einzubinden.
Dabei sind auch diese aus der Hand geschossenen Aufnahmen nur mit kräftiger Nachbearbeitung (z.B. Lightroom Verlaufsfilter und PS - Filter PTLens für die Entzerrung) verwertbar gewesen.
Lichtreflexe auf Glasscheiben machten Aufnahmen mancher Bilder ganz unmöglich (Both). In diesem Fall habe ich dann durch einen Polygon-Hotspot über den Bildern auf die Webseite der Künstlerin verlinkt, wo sie ihre vielschichtigen Arbeiten ohne Verglasung zeigt.
Bevor ich mich für die Präsentation der Einzelbilder in kleinen Webalben entschied, habe ich auch die interessant erscheinende Funktion der Fly-Out-Hotspots von krpano ausprobiert.
Die Dynamik dieser herausspringenden Bilder widersprach aber so der ruhigen Stimmung der Werke, dass ich diese Form der Präsentation wieder verworfen habe.
Im Laufe der Wochen habe ich dann die Tour mit weiteren Funktionen ausgebaut. Die Begleittexte einzusetzen, schien mir sinnvoll. Ich habe sie dem Ausstellungs-Katalog entnommen. Da sie mal länger waren, als ich dafür Platz einräumen wollte, fand ich die scrollbaren Textfenster ganz geeignet.
Wie präsenter hast Du Dir das vorgestellt? Wichtig ist zuallererst das Panorama. Vielleicht ist sogar ein eigener Button, mit dem man die Texte einblenden kann, besser als die Textfenster.
Beim Einblenden von Extra-Bildern durch Mouse-over gibt es Probleme, die ich hier vermeiden wollte:
1. Man muss erst wissen, dass es eine Mouse-over-Funktion gibt
2. Man muss erst suchen, wo es eine Mouse-over-Funktion gibt
3. Jede Markierung eines Kunstwerks verändert es - möglicherweise nicht im Sinne des Künstlers (Keller- altes Stellwerk: Kissen) - hier aber abgesegnet...
In welcher Reihenfolge ich die Standorte der Tour anfahren wollte, hatte ich schon geplant. Vom südlichsten aus wollte ich möglichst viele Kunststätten aufsuchen. Das gelang mit Navi denn auch wunderbar.
Dass ich dann doch von 57 Orten nur ein Fünftel geschafft habe, lag an vielen Faktoren, die ich bei einer möglichen Wiederholung der Kunstaktion vermeiden möchte:
1. Die Künstler waren nicht auf meine Aktion vorbereitet. Die erste Viertelstunde musste ich mein Vorhaben erklären, Fragen beantworten und Bedenken ausräumen. In zwei Ateliers durfte ich nicht fotografieren.
2. Die Standortwahl für die Aufnahmen in den Ateliers und die Aufgabe, die Künstler mit den speziellen Anforderungen der Panoramafotografie bekannt zu machen und sie bildwirksam in Szene zu setzen, war sehr zeitaufwendig.
3. Die Künstler freuten sich über viele Besucher - ich nicht.
4. Ich hatte viele Fragen an die Künstler und habe mich oft lange mit ihnen unterhalten.
5. Der Kaffee und der Kirschkuchen schmeckten zu gut.
6. Ich musste warten, bis der Raku-Brand fertig war (Volker von Walsum)
7. Es gab zu viele Baustellen und Umleitungen, von denen mein Navi nichts wusste.
Veröffentlichen konnte ich diese Tour erst nach mehreren Wochen, nachdem ich von jedem einzelnen Künstler eine schriftliche Veröffentlichungsgenehmigung erhalten hatte.
Auch das sollte bei einer Wiederholung im Vorwege geschehen.
Für mich ist die Tour vor allem auch ein willkommener Anlass gewesen, einige der vielen Features von krpano kennen zu lernen.
Zu jeder wichtigen Funktion habe ich mir die die Flash-Datei steuernden xml-Datei-Abschnitte in einer Dokumentation gesichert.
Nachtrag:
Bei 1/60 sek, Blende 4, ISO 250 kommt mir dieses RAW recht verrauscht vor. Habe ich den Fokusring mit 1m falsch eingestellt? Meine DOF Calculator-App berechnet: Near Focus Limit: 0,459m, Depth of field: infinite, Far focus limit: infinity
Zur Anschauung (22 MB):
http://www.pano.szenerien.de/Forenbeitraege/IMG_4554.CR2
Grüße
Harald