Sie sind nicht angemeldet.

1

Montag, 7. Oktober 2013, 14:36

Nadir - Zenitbild mit Fanotec-Pole

Ich habe vor mir das Fanotec-Pole zu holen und eine neue Kamera + dem Nikon10,5mm. Das Objektiv kann ja an der Vollformatkamera volle 180° Bildwinkel. Wie macht man eigentlich das Nadir-Zenitbild auf dem Fanotec in 5 Meter Höhe, wenn man keine 180° sondern einen kleineren Bildwinkel hat ? Brauche ich dafür zwingend eine Vollformatkamera ?

2

Montag, 7. Oktober 2013, 14:59

Ich würde sagen: Ja (Du brauchst eine Vollformatkamera - oder eine Kombination mit 180 Grad)

3

Montag, 7. Oktober 2013, 15:51

... Das Objektiv kann ja an der Vollformatkamera volle 180° Bildwinkel...
Nein, das ist sicher ein Irrtum. "Volle 180°" würde bedeuten, dass Du ein kreisrundes Bild bekommst, das am Rand des Bildkreises die 180° zeigt. Was Du bekommst, sind "beschnittene 180°". Im besten Fall hast Du tatsächlich 180° in der Diagonalen, also effektiv nur an genau 4 Bildecken. So ein Objektiv macht auf dem Pole keinen Spaß, bzw. ist zu aufwendig in der Handhabung. Du kannst damit ein Pano in 2 Reihen aufnehmen. Das Problem: Du kannst da oben die Kamera nicht hoch oder runter schwenken. Dazu musst Du die Kamera runterolen, schwenken und wieder raufbringen, um die nächste Reihe aufzunehmen.

Anders mit einem Fisheye, dessen Bildkreis zumindest komplett auf die längere Sensorkante passt. Bei Nikon-APS-C wäre das z.B. das 8 mm Sigma, das einen Bildkreis von ca. 23 mm hat. Mit dem etwas kleineren Canon-Sensor ist das schon wieder ungünstiger.

Meine Erfahrungen habe ich mit einem 6-Meter-Spiethmast und einem Peleng an einer Sony APS-C gesammelt. Das Peleng hat einen Bildkreis mit etwa 25 mm Durchmesser, passt also nicht komplett auf den 23,5 mm langen Sensor, erzeugt jedoch 4 schwarze Bildecken. Setzt man die Kamera im Hochformat auf den Masten, und richtet die optische Achse waagerecht aus, dann bleibt in Zenit und Nadir ein recht kleines Loch, das man schnell zustempeln kann. Besser und schneller geht es jedoch, wenn man die Kamera um 10-15° nach unten neigt. Dann wird das Nadirloch sofort geschlossen, dafür gibt es im Zenit eines, das etwas größer ist. Dieses Loch schließt man mit einem Zusatzbild, das einfach aus Augenhöhe nach oben fotografiert wird. Bei freiem Himmel geht das problemlos. Bei anderen Zenitmotiven muss die Kamera für dieses Bild doch nochmal auf den Mast.

Andersrum wird ebenfalls ein Schuh draus: Man neigt die Kamera um 5-10° nach oben, und fotografiert nach den 4 Kugelbildern ein Viewpoint-Nadirbild. Diese oder die vorige Methode ist eigentlich immer motivabhängig. Wichtig ist eben, den Bildkreis so zu wählen, dass man nicht regelmäßig schwenken muss.
Gruß vom pano-toffel

4

Montag, 7. Oktober 2013, 16:07

Das 10.5 macht am Vollformat sogar mehr als 180° und zwar in der Vertikalen.
Es reichen 4 Bilder rundum. Ein Zenitbild muß man nicht machen, und im Nadir ist sowieso der Pole.
Nachteil ist aber, daß die Abbildungsqualität an den Polregionen stark nachläßt, also für feine Motive nur bedingt geeignet ist.
Für Außenaufnahmen aber überhaupt kein Problem.
Je nach Aufgabe kann es auch sinnvoll sein, mit einem entsprechenden Adapter leicht nach oben oder unten zu kippen.

5

Montag, 7. Oktober 2013, 19:39

Meine Erfahrungen habe ich mit einem 6-Meter-Spiethmast und einem Peleng an einer Sony APS-C gesammelt.
Wie sähe es mit der Kombi D7100 + Nikon Fisheye 10,5 mm aus? Komme ich damit hin auf dem Pole ? Kann ich mit der Kombi das Zenitbild aus Augenhöhe machen, wenn eh nur Himmel/Wolken in dem Bereich sind? Muss ich das Nadirbild aus der selben Höhe machen oder geht das auch aus Augenhöhe ?

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Nachricht senden

6

Montag, 7. Oktober 2013, 20:32

Das 10,5mm hat an DX einen horizontalen Bildwinkel von 139°.
Sprich im Hochformat fehlen Dir bei einer horizontalen Reihe 41° oben und unten.
Das wird schwierig vom Pole aus.

Wenn Du 15° nach unten schwenkst fehlen Dir oben 71°.
Vom Hochstativ aus habe ich das schon gemacht und hab danach von derselben Position aus noch Mal den Zenit fotografiert.

Es wird selten sein, dass Du oben 71° nur Himmel hast. Dann kannst Du das Zenitbild auch von unten machen.

Falls Du eine horizontale Reihe fotografierst hast Du ein ziemlich großes Loch im Nadir.
Beim Nadir ist es sehr selten, eine so große "ebene" Fläche zu haben, die Du dann mit der Viewpoint-Korrektur einbauen könntest.

Falls Du die Kamera slantest, werden die Löcher kleiner, aber Du handelst Dir andere Schwierigkeiten ein. z.B. brauchst Du dann mehr Bilder rundherum.

Gruß
Richard

7

Montag, 7. Oktober 2013, 20:54

Hallo Richard,

dann kommt die Kombo für mich wohl nicht in Frage. Welche Kamera ist zu dem Nikon 10,5 mm zu empfehlen ? Oder kann man sagen dass das Objektiv eher auf ein Pole nicht passt ? Welche Kombo wäre empfehlenswert? Ich möchte für Kamera/Body und Fisheye nicht über 2000 € investieren. Das Pole kommt ja auch noch oben drauf :-)

Wie ist der Qualitätsunterschied vom Nikon 10,5mm zum Sigma 8mm zu bewerten? Wie pano-toffel schreibt würde das Sigma ja besser an eine Kamera mit APS-C passen. Das Nikon ist bei mir auf die Wunschliste geraten, weil es bekannt ist für seine Bildschärfe.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Uwe S.« (7. Oktober 2013, 21:10)


marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Nachricht senden

8

Montag, 7. Oktober 2013, 21:21

Wie groß sollen denn Deine Panoramen vom Pole aus sein?

Davon hängt letztendlich ab, welches Objektiv Du an welcher Kamera verwenden solltest.

Gruß
Richard

9

Montag, 7. Oktober 2013, 21:31

Ich will eigentlich bei Panoramen fürs Web bleiben. Ich denke da so an ca. 12000 x 6000px . Stand, heute :-) Wobei das warscheinlich irgendwann auch nicht mehr reichen wird...

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Nachricht senden

10

Montag, 7. Oktober 2013, 21:52

Entweder die D7100 mit dem Sigma 8mm Fisheye oder das Tokina 10-17mm Fisheye bei 12mm an der D600.

Gruß
Richard

11

Montag, 7. Oktober 2013, 21:55

Danke, damit kann ich was anfangen. Die Entscheidung ist dann wohl auch schon gefallen..... Die Nikon/Sigma Kombi wirds wohl dann werden.

12

Mittwoch, 9. Oktober 2013, 20:21

Mit dem 8mm-Sigma und einer APS-C-Kamera mit 24 Megapixeln bekomme ich Panos von etwa 11400 x 5700 Pixel.
Das Himmelsbild mache ich vom Boden aus. Das Nadirbild schieße ich am ausgezogenen Pole, indem ich ein paar Schritte zur Seite gehe und den Mast ein gutes Stück neige. Der Pixelmaßstab bleibt dann ähnlich wie die anderen Bilder.

Wichtig bei Polepanos sind kurze Belichtungszeiten! Ich hatte gestern nur 1/50 sec, und einzelne Bilder sind verwackelt. Zum Glück hatte ich redudant mit 8 Bildern alle 45° fotografiert, so dass der Verlust eines Bildes nichts ausmacht. Das Motiv ist 3 Autostunden entfernt...
Wenn man mehr Bilder macht, ist das Stitchen einfacher. Man kann einige größere Motive in PTGui grün maskieren, und hat deshalb in diesen Bereichen keine Nähte. Kann ich nur empfehlen!
Gruß vom pano-toffel

13

Mittwoch, 9. Oktober 2013, 20:33

Ja, 8 Bilder werde ich auf alle Fälle mal versuchen. Bei 6 Bildern har man schon ab und an das Problem, das man an den Übergängen Lücken hat.
Wie groß ist den der Bereich im Nadir, der vom 8mm Sigma nicht erreicht wird ? Ist es nur der Pole selbst oder doch schon etwas mehr ?

Die Belichtungszeit kann man ja über ISO/Blende ein wenig optimieren........ Soweit möglich.