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lichttraeumer

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1

Freitag, 4. Oktober 2013, 16:25

Polepanorama

Hallo zusammen,

die Tage habe ich zum erstenmal einen Versuch gestartet, meinen Pole über ein Geländer zu legen, um ein Panorama zu erstellen.
Nach vielen Versuchen, PTGUI dazu zu überreden, die Bilder zu einem sinnigen Panorama zu stitchen, bin ich nun am Ende meiner Gedult.
Aber vielleicht sehe ich ja den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr ... auf jeden Fall sieht das Dingen gerade nicht so aus, wie ich es gerne häte (Anhang)

Bin über jeden Tipp dankbar.


Grüße vom Träumer
»lichttraeumer« hat folgendes Bild angehängt:
  • test.jpg
Deine Zeit ist begrenzt, also verbrauche sie nicht, um das Leben anderer zu leben.

2

Freitag, 4. Oktober 2013, 16:30

Scheint doch alles zu passen! Daß der Pole nicht vertikal stand bei der Aufnahme weiß PtGui ja nicht, daher mußt Du das Panorama noch vertikal ausrichten, d.h. vertikale Kontrollpunkte setzen. Zum Glück ist da ja diese Fahnenstange, das wär schonmal ein guter Anfang.



Viele Grüße,
Mark

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mark« (4. Oktober 2013, 16:36) aus folgendem Grund: hab fix die vertikale Ausrichtung demonstriert :-)


lichttraeumer

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3

Freitag, 4. Oktober 2013, 16:40

Danke fürs Entfernen der Eisenbahnbohle vor dem Kopf !
Deine Zeit ist begrenzt, also verbrauche sie nicht, um das Leben anderer zu leben.

Nikopan

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4

Freitag, 4. Oktober 2013, 17:54

Hallo,

sonst kannst du dir im Editor mit dem Kreuz helfen.

Grüße
Bernd

5

Samstag, 15. März 2014, 13:06

Wie ist der Workflow bei einem Pole-Foto?

Hallo,
ich habe schon ein bisschen Erfahrung mit der Erstellung von "normalen" Panoramen vom Nodalpunktadapter und würde gerne auch so ein Panorama an einem Pole machen.
Wie muss ich denn da vorgehen? Ich habe da so gar keinen Plan. Wie muss denn die Kamera ausgerichtet wrden und wie muss ich denn das Stativ drehen?
Wäre für ein paar Hinweise sehr dankbar!
Gruß
compinaut

6

Samstag, 15. März 2014, 14:38

Das ist eigentlich ganz einfach, denn der Pole ist nur ein langes Einbeinstativ.

Erstmal mußt Du Dir im Klaren sein daß die Kamera poleabhängig deutlich schwingt und Du die "Nodalpunktregel" deutlich strapazieren wirst. Andererseits (siehe auch online "Erwin Hopf - Kritisch ist nur der Nahpunkt") rückt durch die Verwendung des Poles der Nahpunkt weiter weg. Essenz: Pole sehr ruhig halten. Erschütterungsfrei wirds nicht ganz ablaufen. Daher komme ich zu Punkt zwei: Bildschärfe. Durch die Bewegung des Poles solltest Du kurz belichten, das schließt also rauscharme Fledermauspanoramen in der Bernsteingrotte aus. Mich sieht man nur bei gutem Wetter mit dem Pole, ansonsten macht auch die Schlepperei schnell madig...

Naja, und am Pole solltest Du einreihig arbeiten, Kamera vertikal, mit einem Superweitwinkel bis Fisheye um so viel wie nötig auf den Sensor zu bannen. Ich verwende hierzu einen Ringadapter und ein Fish mit ca 11mm. Natürlich kannst Du auch, wenn die Szene das zulässt, einen Multirowkopf auf den Mast setzen, fotografierst eine Bildreihe, fährst den Mast runter, stelklst einen anderen vertikalen Winkel ein, schiebst den Mast wieder hoch und so weiter und so fort. Wenn zwischendrin keine Wolken vorbeiziehen und die Sonne gnädig ist kann das klappen, und irgendwer hier hat das auch schonmal so beschrieben, aber mein Ding ist das nicht.

Nehmen wir nun an Du fotografierst einreihig mit großem bertikalem Bildwinkel. Dann musst Du nun brennweitenabhängig horizontal drehen. Ich nutze dafür einen NodalNinja Clickstop-Dingens für Poles der alle 30° stoppt. Damit kann ich sowohl 45°, 60°als auch 90°drehen und die Sphäre voll bekommen. Vorher habe ich die Kamera einfach nach dem ausfahren irgendwohin (Straße, Bauwerk, wasauchimmer) ausgerichtet und dann eben darauf, 90° rechts, davon weg, 90° links gedreht. Manche nehmen auch einen Marker am Boden und legen eine Scheibe (CD oder ähnlich) auf den Boden und machen dort Winkelmarkierungen. Geht alles. Anfangs empfehle ich Dir die den BastlWastl-Workflow, wenn Du Gefallen an den Bildern gefunden hast steht Dir eine reichhaltige, meist NodalNinja-basierende Zubehörpalette offen.

Wenn Du alle 4,5,6 Bilder im Kasten hast kannst Du Dir noch überlegen den Nadir u./o. den Zenith zu schließen. Ich knips dann meistens den Boden aus einer anderen Perspektive (aber nicht aus Pole-Höhe, sondern aus eingeschobener Masthöhe) und frickel das per Viewpoint-Korrektur rein.

Seit meiner Berlin-Tour schieße ich auf Reisen bei gutem Wetter nur noch per Einbein, so auch zuletzt auf Burg Lichtenberg.

Bei Fragen zu Poles (Auswahl, Hersteller, etc) gibts hier eine Menge Freds, da wirst Du bestimmt fündig!

Viel Erfolg, - Mark

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mark« (15. März 2014, 14:46)


7

Samstag, 15. März 2014, 15:29

Ergänzend zu den schon genannten Tipps möchte ich sagen, dass man bei Pole-Panos lieber ein paar Bilder mehr macht als zu knapp. Der Drehwinkel ist nicht immer so genau abzuschätzen, deshalb ruhig etwas mehr Überlappung geben. Große Motive (z.B. Pole-Pano auf der Kölner Domplatte) sollten immer komplett auf einem Bild drauf sein, damit man sie nicht stitchen muss. Stitchingfehler gibt es bei diesen Panos immer, aber so hat man die Chance, sie in unwichtigere Bereiche zu verschieben.

Cliffhanger-Panos (Mast steht schräg oder sogar waagerecht) sind schwierig, weil man selbst immer im "Nadir" zu sehen ist (damit meine ich den relativen Nadir zur Drehachse, der ganz woanders liegt als der globale Nadir). Man hat meistens keine Chance, sich wie bei einem senkrecht stehenden Pole immer hinter dem Mast zu verstecken. In der Regel muss man sich später aus 4-5 Bildern zusammen stitchen, oder in mühevoller Stempelarbeit diesen Bereich retuschieren. Aus diesem Grund neige ich die Kamera auf dem Mast gerne um ein gutes Stück nach unten, damit ich auf den Einzelbildern komplett drauf bin. Das beste davon verwende ich dann für den Nadir. Allerdings entsteht durch den Kameraschwenk ein größeres Loch im "Zenit", der oft gegenüber irgendwo in Horizontnähe liegt. Ich brauche also zwingend ein weiteres Bild, um diesen Bereich sauber schließen zu können. Je nach Entfernung zum Motiv nehme ich das Bild aus der Hand auf, oder ich muss den Mast nach dem Kameraschwenk nochmal in dieselbe Position bringen.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es bei Cliffhangern sehr sinnvoll ist, die Kamera möglichst genau im Schwerpunkt auf den Mast zu montieren. Der Nodalpunkt spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wenn die Kamera nicht im Schwerpunkt sitzt, hast Du ein Problem, den Mast zu drehen, denn Du musst gegen eine relativ starke Torsion gegenhalten.
Für eine möglichst perfekte Drehung ist es sinnvoll, die Kamera so zu positioneren, dass die Frontlinse bei allen Aufnahmen raumstabil ist. Nicht einfach, denn der Mast schwankt gerne um einen halben Meter oder mehr. Ich fixiere meistens einen Fluchtpunkt im Gelände, und versuche, die Linse bei jedem Bild mit diesem Punkt in Deckung zu bringen. Das erfordert natürlich auch, dass ich meine eigene Position und meinen Blickwinkel so wenig wie möglich ändere. Je genauer der Drehpunkt stimmt, um so weniger Arbeit hast Du mit der Retusche, es lohnt sich also, gewissenhaft zu arbeiten.

Als Beispiel aus meiner Anfängerzeit möchte ich dieses Pano dazu zeigen, auch wenn es belichtungstechnisch ziemlich daneben ist. Ich wusste damals die Vorzüge des Raw-Formats noch nicht zu nutzen und meine Retuschefähigkeiten steckten noch in den Kinderschuhen.
Gruß vom pano-toffel

8

Samstag, 15. März 2014, 16:23

Hallo Mark, hallo pano-toffel,

vielen Dank für die sehr ausführlichen Tipps und Hinweise. Da habt Ihr mir schon sehr weitergeholfen!

Ich hätte da noch Fragen zu cliffhangern:

Ich schraube also die Kamera an ein Einbeinstativ und halte es von mir weg.

Kommt dann zwischen Stativ und Kamera kein Nodalpunktadapter mehr?
Zeigt das Objektiv dann z.B. zunächst nach unten oder von mir weg?
Schwenke ich das gesamte Einbeinstativ nach unten oder bleibt das Stativ waagerecht und nur die Kamera wird nach unten geschwenkt montiert?

Entschuldigt, wenn das blöde Fragen sein sollten, aber irgendwie stehe ich, was das betrifft, auf der Leitung.

Gruß
compinaut

9

Samstag, 15. März 2014, 17:33

Es gibt keine blöden Fragen, es sei denn der Benutzername ist Erich.

Natürlich gilt: Auch auf dem Einbein oder Pole sollte man die Voraussetzungen für eine Montage im sog. Nodalpunkt weitestgehend einhalten. So wirst Du trotz Schwanken bei ausgefahrenem Mast mit einer Kamera auf Nodalpunktadapter sicher deutlich einfacher stitchen können als ohne. Dieser Adapter kann ein einfacher Metallwinkel sein und tuts fürs erste sicher auch. Auch wenn es aktuell verlockend für Dich klingt, - wenn Du bisher noch keine Polepanoramen geschossen hast, würde ich erstmal mit solchen anfangen, bevor Du Cliffhanger machst. Bei alldem gibts eine Lernkurve und fürs erste kriegt man die Muffe wenn die eigene Kamera 7m senkrecht über einem pendelt. Die Erfahrung mit dem Geländer oder der Felskante kann man schon ein wenig aufschieben.

Wenn das Einbein senkrecht steht schaut die Kamera horizontal, bzw minimal geneigt nach oben / inten, wenn Du das Einbein neigst (Cliffhanger) dann verändert sich auch der Winkel der Kamera. Dem Stitcher ist es einerlei wohin die Kamera zeigt, solange sie bei der Rotation halbwegs Ihre stationäre Position beibehält. Den Effekt kannst Du ja hier im Beitrag bei den ersten zwei Bildern sehen...

Hier kurz mal der Ablauf: https://www.youtube.com/watch?v=dHh3jiIjcBw

10

Samstag, 15. März 2014, 18:08

Danke nochmals!

Gruß
compinaut