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Nikopan

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1

Sonntag, 21. Juli 2013, 19:10

Zugspitze Airglow

Hallo,

letztes Wochenende hatten wir (meine Freund Norbert und ich) die Gelegenheit auf der Zugspitze zu übernachten - (Tiroler Teil der Zugspitze, auf der bayrischen Seite kann man ja im Münchner Haus übernachten).

wir mussten bis 1:30 Uhr warten bis sich der Nebel verzogen hatte, dann hatten wir das Glück ein selten starkes Airglow (Grüne Lichtbänder) über den ganzen Himmel einzufangen.
Airglow: ein Prozess der sich in der Ionosphäre abspielt. Die Atome und Moleküle (Sauerstoff, Stickstoff) werden durch die UV-Strahlung der Sonne ionisiert und getrennt. Bei der Wiedervereinigung entsteht die Strahlung (Airglow) in unterschiedlichen Farben in unterschiedlichen Höhen. Airglow wird durch indirektes Sonnenlicht verursacht, das Nordlicht wird hingegen vom direkten Sonnenlicht verursacht.

Einzelfoto:



Pano:




im Zenit habe ich noch 2 Satelliten und 1 Iridium-flare eingefangen.

schöne Grüße
Bernd

marijonas

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2

Sonntag, 21. Juli 2013, 19:15

Hallo Bernd,

es ist einfach schön, in den Sternenhimmel zu schauen.

Vielen Dank
Richard

3

Sonntag, 21. Juli 2013, 19:16

Mal wieder eine Meisterleistung. Sehr tolles Panorama.
Dachte nicht, dass man das Airglow von der Erde aus so abgebildet bekommt. Hatte in meiner Bachelorarbeit damit zu tun, allerdings mit Satellitendaten davon ;)

Gruß Arno

4

Sonntag, 21. Juli 2013, 20:09

Hallo Bernd,

vielen Dank für das klasse Pano mit Sternenhimmel von der Zugspitze. Die Nebelschleier in den Tälern und das Himmelslicht wirken sehr stimmungsvoll.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

5

Sonntag, 21. Juli 2013, 20:11

Absolut top. Da schaut man gerne hin...

Nikopan

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6

Sonntag, 21. Juli 2013, 20:33

vielen Dank für die tollen Rückmeldungen - normalerweise hat man bei Nachtfotografien in dunklen Bereichen immer ein wenig Airglow , meistens eine Stelle die etwas mehr grün ist, am Anfang dachte ich das sind Farbfehler, aber es handelt sich dabei um ein Airglow. Das dieses so heftig ausfiel und über den ganzen Himmel zu sehen war ist ein echter Glücksfall.

schöne Grüße
Bernd

8

Montag, 22. Juli 2013, 12:43

Hallo Bernd,

ein wirklich nettes Pano, nur das Airglow ist nicht so sonderlich stark, man muss schon fast danach suchen. Im Letzten Septemper habe ich auch mal versucht ein Pano unter dem Alpenhimmel zu machen. Die Sache ist leider am recht heftigen und stark veränderlichen Airglow gescheitert. Die Veränderungen waren von Bild zu Bild so stark, dass ich es nicht anständig zusammenbekommen habe.

Mein allererstes Himmelspano, damals noch mit einer 30d und dem 8er Sigma, war auch gleichzeitig meine erste Airglowbeobachtung. Damals habe ich die "komischen Bänder" für schmale Nebelbänke gehalten die schwach durch die Lichtverschmutzung erhellt wurden und entsättigt, damit sie weniger zu sehen waren. ?(


MfG

Rainmaker

PS.: Bitte gib doch nächstes mal jemand Laut, wenn er einen so abartigen Rechtschreibfehler entdeckt wie ich ihn gerade korrigiert habe ... schließlich lesen hier vielleicht auch Minderjährige mit :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rainmaker« (22. Juli 2013, 15:24)


Nikopan

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9

Montag, 22. Juli 2013, 13:43

Hallo,

@Panpan: vielen Dank :-)
@Rainmaker: das Nordlicht ist schon recht schwierig einzufangen - beim Airglow (ist ja um vieles schwächer) wäre es natürlich eine super Geschichte das Ganze mit einer Nachführung zu fotografieren - Belichtungszeiten so um die 4-5 Min mit weniger ISO und kleinerer Blende - erst dann kommen bei der Astrofotografie die Nebel, schwarze Wolken und Airglow richtig zur Geltung.
Beim Nachführpano bin ich noch dran - habe schon eins probiert, aber da wird das Zusammenfügen (wie du schon geschrieben hast) recht schwierig.

schöne Grüße
Bernd

10

Montag, 22. Juli 2013, 14:05

Hallo Bernd,

Nordlicht sollte kein wirkliches Problem sein, solange es sich nicht zu sehr bewegt. Während eines geomagnetischen Sturms müsste man daher wohl mehrere Kameras einsetzen und dafür mit Parallaxenfehlern leben.
Das Problem des Zusammenfügens beim beschriebenen Pano kam nicht durch eine Nachführung (damit klappt es ohnehin nur sehr begrenzt und unter sehr genau definierten Bedingungen) sondern durch die starken Veränderungen beim Airglow. Ich bekam das Pano einfach nicht sinnvoll geschlossen, egal wie ich es angestellt habe, es gab unschöne Überblendungen des grünen Airglows zum Himmelshintergrund. Von daher denke ich, die beste Technik zur Aufnahme von Himmelspanoramen dürfte die Verwendung hoher Verstärkung und eines möglichst weitwinkeligen Fischeyes sein (8mm oder 10,5 mm bei Offenblende).


MfG

Rainmaker

PS.: Die Sache mit der Nachführung kann ja prinzipbedingt eigentlich nicht funktionieren, da dann der Horizont automatisch gebrochen wird und die Horizontline verkürzt wird. Ein Versuch mit der Polarie oder dem Ioptron Tracker bei halber Geschwindigkeit könnte aber vielleicht funktionieren. Der Fehler wird dabei automatisch auf die Sterne und die Horizontlinie verteilt. Vielleicht funktioniert es so mit Belichtungszeiten von max. 30 sek. Der Gewinn ist nicht groß, aber zumindest könnte man die Verstärkung etwas reduzieren, bei gleichen Rauschen etwas tiefer Aufnahmen bekommen oder die optischen Fehler durch Abblenden etwas reduzieren.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rainmaker« (22. Juli 2013, 14:15)


Nikopan

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11

Montag, 22. Juli 2013, 14:35

@Rainmaker:
kannst es trotzdem mal laden?

- ich hatte bei meinem Versuch (Nachführung) einmal ein 8er Sigma verwendet - 1 mal die Runde mit Nachführung und 1 mal ohne mit der gleichen Belichtungszeit und dann ein Composit-pano, aber die Qualität war nicht viel besser - das 8er ist dann doch zu schwach, aber das stitching hat funktioniert.
- meine Überlegung wäre in einem Tal umschlossen von Bergen damit ich den ganzen Sternenhimmel mit einem Zenitfoto draufbekomme (15er Sigma nachgeführt) und 1 ganz normales Pano mit den gleichen Einstellungen - also ca. 5 Min Belichtungszeit, Belnde mind. 4 und ISO bei 640 bis 800 und dann den Sternenhimmel reinradieren.
- Nachführung mit halber Geschwindigkeit hatte ich auch schon überlegt - werde es bei der nächsten Möglichkeit testen.


anbei: so sieht ein nachgeführtes Foto (5 nachgeführte Fotos) aus Nikon d300+Sigma 8 die Berge wurden extra ohne Nachführung belichtet und reinretouchiert - ist dann doch ein Unterschied.



Grüße
Bernd

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nikopan« (22. Juli 2013, 14:43)


12

Montag, 22. Juli 2013, 15:20

Hallo Bernd,

das Pano, bzw. seine Rohbilder existieren nicht mehr, ich habe sie gelöscht, damit ich mich nicht mehr darüber geärgere für nichts und wieder nichts quer durch die Republik gegondelt zu sein.

Was mit dem 8er vielleicht noch halbwegs funktioniert muss mit dem 15er noch lange nicht funktionieren. Die Randabbildung des 15er Sigmas ist relativ schlecht und man braucht daher mindestens sechs Bilder für den Horizont, beim Sigma sollten drei oder vier ausreichen. Es wird also eine insgesamt längere Belichtungszeit benötigt und gleichzeitig steigt die Auflösung und damit die Sichtbarkeit des Horizontversatzes. Dies kann bei einem sehr einfachen Horizont vielleicht funktionieren, aber sobald Häuser, Bäume oder Masten ins Spiel kommen fällt die fehlende Information auf.

Bei langen Bleichtungszeiten wie den angestrebten 5' wird es dann ganz übel. Für den Horizont ergibt sich dann eine Belichtungszeit von 30' plus ein oder zwei Minuten für das Weiterdrehen der Kamera. In einer Stunde rotiert der Himmel um 15° weiter, es werden bei einer halbstündigen Belichtung also etwa 7,5° des Horizontes fehlen und gleichzeitig wird dieser auch noch gekippt erscheinen. Das Überlagern wird so kaum funktionieren, es sei denn man fügt massenhaft künstliche Bereiche ein. Ich denke ein solches Pano hat dann aber nicht mehr wirklich etwas mit der Realität zu tun.

Die einzigen "richtigen" Lösungen dürften im Moment sein:

- auf bessere Kameras warten (besser als die 800er? Das kann dauern)
- auf bessere Optiken warten
- kleinere Auflösungen akzeptieren
- für sehr kurze Zeit mit halber Geschwindigkeit nachführen
- Mitteln von wenigen Aufnahmen mit entsprechender Vorverzerrung


MfG

Rainmaker

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13

Montag, 22. Juli 2013, 15:51

da stimme ich dir vollkommen zu - das 10er Sigma od. 10,5 Nikkor werde ich einmal ausprobieren - mal sehen wie es mit dieser Optik funktioniert.

oder ein Hersteller bringt ein Fisheye mit Blende 1,4 auf den Markt :-))

schöne Grüße
Bernd

14

Montag, 22. Juli 2013, 17:55

Hallo Bernd,

ich denke das 10,5er Nikkor ist die bessere der beiden Optiken. Sie ist schon bei f/2,8 sehr gut, hat aber auch ein paar Macken. Bei Offenblende schwimmen alle hellen Sterne in einem kleinen blauen See, welcher durch den Farblängsfehler verursacht wird, ausserdem sind die Sterne bei einem korrekt zentrierten 10,5er aum aüßeren rechten Bildrand Y-Förmig. Diesen Fehler scheinen alle Optiken dieses Typs zu haben, denn ich habe mir so einige angesehen um eines mit einer perfekten Zentrierung und ohne Unschärfeinseln zu finden. Ab f/4 haben sich diese Fehler weitestgehend erledigt, aber wer will bei Astropanos schon abblenden?
Glücklicherweise bekommt man den Farblängsfehler per EBV in den Griff und der Abbildungsfehler auf der rechten Bildseite lässt sich mit entsprechenden Vordergrundobjekten kaschieren.

Ich denke vom Wunschtraum eines Fischauges mit bei f/1,4, brauchbarer Abbildung und halbwegs erschwinglichem Preis können wir uns schon mal verabschieden. Mir würde es schon mal reichen wenn Nikon ein 16er FE mir brauchbarer Abbildungsleistung bei f/2,8 herausbringt.


MfG

Rainmaker

15

Montag, 22. Juli 2013, 22:33

hallo bernd,

ein wahnsinns pano und das foto ist ja wirklich auch super gelungen.

grüße
luis

16

Dienstag, 23. Juli 2013, 07:51

Hi,

ein richtig schönes Astro-Panorama. Was den Himmel betrifft kommt irgendwie Neid auf!

Gruß André

Nikopan

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17

Dienstag, 23. Juli 2013, 07:57

@Rainmaker: also 10,5 er bei offener Blende besser als das Sigma 10 - bei meinem Test war das genau umgekehrt?
@luis68: @Andy1680: vielen Dank

Grüße
Bernd

18

Dienstag, 23. Juli 2013, 08:50

Hallo Bernd,

was waren denn genau deine Testkriterien? Bei mir waren Bildschärfe (auch in den extemen Ecken) und größe des Bildfeldes die wichtigsten Punkte. Der Farbquerfehler waren für mich nicht ganz so wichtig, da er weitestgehend korrigierbar ist. Der Farblängsfehler ist beim Nikkor bei Offenblende sicherlich nicht perfekt korrigiert, lässt sich aber per EBV weitgehend unterdrücken. Schlußendlich war auch noch die Stärke und Häufigkeit von Reflexen wichtig und hier ist das Nikkor eindeutig besser als das Sigma.


MfG

Rainmaker

Nikopan

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19

Dienstag, 23. Juli 2013, 09:44

In einem Fotogeschäft einmal mit Blende 8 und einmal mit Blende 2,8 - die Auflösung im Zentrum waren beim Nikkor besser, nur bei der Offenblende war der äußere Bereich beim Sigma leicht besser.
Den gleichen Test habe ich mit dem Nikkor 16mm und Sigma 15 gemacht - nur auf die Schnelle - da war das Ergebnis fast gleich.

Auflösung bei den Nikkor-Teilen abgeblendet besser - bei offener Blende war die Auflösung am Rand bei den Sigmas besser - aber wie gesagt kein wissenschaftlicher Test und kein Outdoortest.

Insgesammt wird es wohl egal sein welches Objektiv sind ja vom Preis auch in etwa gleich - 16er Nikkor um 150€ teurer.

Grüße
Bernd

20

Dienstag, 23. Juli 2013, 17:43

Hallo Bernd,

wieder ein sehr tolles Panorama :thumbup: ! Ich beneide dich um die Nähe zu den Bergen, irgendwann hab ich auch mal das Glück. Kann aber noch ne ganze Weile dauern, wenn man nur alle 2 Jahre mal für 14 Tage da ist 8) .

LG Mario