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marijonas

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1

Samstag, 15. Juni 2013, 07:26

ColorChecker bzw. Graukeil Abstufungen

Hallo miteinander,

nach einer gefühlten Ewigkeit am Anpassen, Ausrechnen, Überprüfen, komme ich zu dem Schluss, dass da etwas nicht passt, oder ich etwas falsch verstanden habe.

Also folgendes:

Die sechs Graufelder haben offiziell die Luminanzwerte 96, 81, 66, 52, 35 und 20. Dadurch unterscheiden sie sich immer etwa um 15.

Die Luminanz der neutralen Graukarte wird von dem "maximalen Tonwertumfang des Gehirns" von 1,5 log abgeleitet, wo diese dann der Hälfte, also 0,75 log entspricht. Das sind etwa 18% Reflexion. Bis 100% Reflexion sind es dann noch genau 2,5 EV.

Die Dichte von Graukeilen wird ebenso logaritmisch angegeben, z.B. von 0 bis 3, sprich von 0 bis 10^-3 an Helligkeit. Das ist Faktor 1000 und entspricht 10 Blendenstufen. Somit entspricht 0,3 log einer Blendenstufe.

Jetzt hätte ich erwartet, dass die grauen Felder auf dem Colorchecker immer genau einen gleichen Blendenabstand haben.
Dem ist aber offensichtlich nicht so.
Der Blendenunterschied wächst von 0,5EV bei den hellsten Feldern bis 1,3EV bei den dunkelsten Feldern an.

Hat jemand dafür eine Erklärung? Ist das bei Graukeilen, z.B. bei dem von Kodak auch so?

Gruß
Richard

marijonas

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2

Samstag, 15. Juni 2013, 09:26

Ah jetzt ja,

also die Luminanz L errechnet sich ja unter anderem aus der 3. Wurzel vom Helligkeitswert (Gamma 1) des Y-Wertes
und das ist eben nicht logarithmisch.
Sprich die Luminanzwerte eines Graukeils sind auch nicht linear, wenn die Dichteabstände linear sind.

3

Samstag, 15. Juni 2013, 09:32

Rechnest Du noch oder fotografierst Du schon, frei nach dem Motto "Grau ist alle Theorie." :rolleyes:

marijonas

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4

Samstag, 15. Juni 2013, 09:54

Hallo Thomas,

mir hilft es in der Praxis, wenn ich die Theorie dahinter auch Mal verstanden habe.
Und das ist bei der Definition und Umrechnung der Farbräume und Farbwahrnehmung nun Mal alles andere als trivial.
Außerdem hat es mich einfach gewundert, dass es keine "neutrale" (sprich mit Gamma 2,2) Gradationskurve standardmäßig in der Kamera gibt, die Leuchtdichten einfach in RGB-Werte umsetzt.

Dein Beispiel hat das ja auch deutlich gemacht. Bislang dachte ich immer, Fotografie hätte auch etwas mit Messen zu tun, aber dem ist wohl nicht so. Da wird viel mehr relativ hingebogen als ich dachte, um dem Seheindruck des Gehirns gerecht zu werden.

Gruß
Richard

5

Samstag, 15. Juni 2013, 20:43

Woher hast Du den die Luminanzwerte?!? Mir sind nur die RGB-werte für die Graufelder bekannt – 243 / 200 / 160 / 122 / 85 / 52.
Dabei bezeichnet das hellste Feld (243) das durchzeichnete Weiß und das dunkelste Feld (52) das durchzeichnete Schwarz. Diese beiden Werte sind also auch wieder keine absoluten Ausgangswerte, sondern sind frei gustus von "irgendwem" mal eben so als Orientierung festgezurrt wurden.

... Fotografie hätte auch etwas mit Messen zu tun, aber dem ist wohl nicht so. Da wird viel mehr relativ hingebogen als ich dachte, um dem Seheindruck des Gehirns gerecht zu werden.

Wenn man denn nachrechnen könnte, was zwischen den Ohren so vor sich geht... hast Du vor gar nichts Angst?!? :S

7

Samstag, 15. Juni 2013, 21:26

Ich hab nicht so richtig verstanden was du mit diesen logarithmischen Werten meinst, aber 0.75 log ist nicht die Hälfte von 1.5 log.
Sonst wäre es ja linear und nicht logarithmisch... Vielleicht liegt da das Missverständnis.

Mir ist einfach die Theorie dahinter nicht ganz klar. Vielleicht kannst du da ja mal einen Link bereitstellen.?

Manchmal habe ich das Gefühl man kann es mit der Theorie auch übertreiben - wobei ich wirklich jemand bin der gerne die technischen Hintergründe versteht...

Grüße
Marcus

marijonas

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8

Samstag, 15. Juni 2013, 22:13

Hallo Marcus,

man hat mal festgelegt/vermessen, dass das Auge 10^1,5, daher 1,5 log zwischen schwarz und weiß wahrnimmt, das entspricht etwa 32-fachen Helligkeitsunterschied zweier Flächen, bzw. 5 Blendenstufen. Da das Helligkeitsempfinden linear auf logarithmisch steigende/sinkende Helligkeitswerte ist, empfindet man bei 10^0,75 (0,75 log) ein mittleres Grau.

Ich hoffe, Dir reicht diese Erklärung erst Mal.

Gruß
Richard

9

Samstag, 15. Juni 2013, 22:35

man hat mal festgelegt/vermessen, dass das Auge 10^1,5, daher 1,5 log zwischen schwarz und weiß wahrnimmt


10^1,5, daher 1,5 log - was bzw. wovon? 10^1.5 bzw 1.5 log sind Zahlenwerte - welche Einheit ist da im Spiel? Ich bin leider in Physik nicht so bewandert, Mathe liegt mir mehr...

32-fachen Helligkeitsunterschied zweier Flächen, bzw. 5 Blendenstufen


Eigentlich nicht so wichtig, aber: Wären das nicht 6 Blendenstufen? Oder zählt die Ausgangsstufen (schwarz bzw. weiß) nicht?

Grüße
Marcus

PS: Sorry wenn ich nicht so leicht nachgebe - ich will es nur verstehen...

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10

Sonntag, 16. Juni 2013, 00:30

Wird ein 32-stel der Lichtmenge reflektiert (3% Reflexion), dann definiert das Gehirn Schwarz.
Bei 100% Reflektion ist dann die Fläche weiß. Deswegen sind das nur Zahlenwerte. Einfach nur ein Vielfaches von Lichtmenge.

Ja, es werden nur die dazwischen liegenden Stufen gezählt.

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11

Sonntag, 16. Juni 2013, 10:16

Mir ist einfach die Theorie dahinter nicht ganz klar. Vielleicht kannst du da ja mal einen Link bereitstellen.?


Hier zumindest ein Link, wie die Lab-Farbwerte aus den RGB-Werten errechnet werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lab-Farbraum

und die Definition der Graukarte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Graukarte

Das Weber-Fechner-Gesetz veranschaulicht die Adaption an die Helligkeit:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weber-Fechner-Gesetz.