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Dienstag, 30. Oktober 2012, 13:15

Vorstellung - Ambient QuickPole

Angefixt durch den User (roterfels) in diesem Thread bin ich vor kurzem auf die Poleserie der Firma Ambient-Recording (Webseite) aufmerksam geworden. Ambient stellt hochbelastbare Tonangeln aus Kohlefaserrohren her, die dafür gedacht sind, Mikrofone horizontal / leicht schräg in die Pampa zu halten. Dabei schwingt das Setup hin und her und wird sehr stark belastet. Die Quickpoles stellen in der Filmproduktion das Nonplusultra der Tonangeln dar und sind berühmt, jedoch was den Preis angeht auch berüchtigt.

Es gibt zwei Serien von Tonangeln, die QP Standard und die QP Light, letztere sind zwar noch eine Spur leichter, aber nicht in den extremen Längen verfügbar. Die längste QP Standard ist die QP4140 mit einer Länge von 540cm bei einem Gewicht von 1kg. Hierzu wählte ich die Extension QP120 mit einer Länge von 145cm bei 420g. Insgesamt komme ich auf ca. 6,60m. Praktischerweise ist das Endstück gleich auf 3/8" Fotogewinde ausgeführt.



Die Firma Ambient (Sitz in München Schwabing) verleiht diese Angeln auch, und so habe ich erst mal ein Wochenende probegeschnuppert. Im Vergleich zum Spieth, den ich bisher nutze, ist die Stabilität um Weiten besser, gerade was die horizontale Nutzung für Cliffhanger angeht. Bis 5m über den Fensterrahmen hinaus vermag ich die Kamera zu halten, während ich die 1,60 im Innenraum herunterdrücke bzw mir von einem Freund helfen lasse. Die Belastung es Rohres hierbei ist vom Hersteller abgesegnet, nur beidseitig klemmen soll man die Rohre nicht.

Die klassische Verwendung als Pole, also senkrecht in die Luft, ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Gewindemanschetten eigentlich beidhändig geschlossen werden müssen. Hält man das hinausgeschobene Rohrsegment jedoch mit den Fingern auf Position lässt sich die Fixierung mit der anderen Hand befestigen. Ein Loslassen des oberen unfixierten Mastteils lässt das ganze Setup nur langsam nach unten gleiten, dafür sorgt die sehr passgenaue Verarbeitung. Senkrecht ausgefahren schwankt der QuickPole nur minimal, wobei mich auch der Spieth selbst bei Wind nie im Stich gelassen hat.



Obwohl ich für die Leihe am Wochenende nur 15 Euro berappe, habe ich bei der Rückgabe am Montag einen Mast mit Verlängerung beauftragt.

Ich zahle für den QP4140 432,- € (514,- brutto), für die Verlängerung QP120 133,- € (158,- brutto) und lasse somit 565,- € (bzw. 672,- € brutto) im Laden. Puuuh!

Im Vergleich zu den Kosten des Spieth-Mastes mit Umrüstung ein absolut irrer Betrag, aber der Aufwand des Spieths ist nicht zu verachten. Mast kaufen, planen und konstruieren, Dreher beauftragen, Teil fertigen, einkleben, Mastfuß basteln, - alles in allem habe ich mehrere Wochen benötigt bevor ich den Spieth im Stadtpark das erste Mal aufbauen konnte. Unterm Strich würde ich sagen haben wir zwei Zeitplazierte, aber der QuickPole hat wesentlich mehr Potential gerade was Cliffhanger-Experimente angeht.

Der Quickpole kommt gebrauchsfertig und muss nicht modifiziert werden. Es besteht sogar die Hoffnung, daß wenn wir Panografen in den nächsten 10 Jahren nur noch Drohnen-Luftbilder schießen, der Quickpole an einen ambitionierten Toningenieur verhökert wird. Für einen modifizierten Spieth-Antennenmasten ist der Markt eher überschaubar.


Man kann das hier nicht ganz sehen, aber der QuickPole ist zusammengeschoben 156cm lang



Ich habe damals den Spieth am Ende mit einer M6-Schraube konstruieren lassen, weil EmEss unten an seinem Ring ebenfalls mit M6 ankam. Ich lasse gerade von einem netten Forenuser hier zwei Adapter fertigen. Den einen verwende ich um mit dem neuen Masten den alten alten Ring zu nutzen, der zweite Adapter rüstet den Spieth-Mast auf 3/8-Zoll auf und wird dann nebst Tragebeutel hier im Forum angeboten werden.

Ich freue mich schon auf das nächste Usertreffen in München, da bringe ich den QuickPole dann mit.

Bis die Tage,
Mark


Und bitte: Rückfragen, weshalb ich einen Mast für 500 Öre kauf, aber dann trotzdem in anderen Threads um Beratung zu einer günstigen Vollformat-Kamera sind nicht zielführend.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mark Simons« (30. Oktober 2012, 13:52)


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Dienstag, 30. Oktober 2012, 13:34

danke für die info , aber eines verstehe ich nicht in zusammenhang mit der frage um die kamera.

warum willst bei kameraeinkauf geld sparen und bist bereit 500 euro für einen pole ,den man kann sich selbst aus dem ast oder besenstil schnitzen ausgeben ?

bei der bessere kamera profietierst bei jeder aufnahme , bei dem pole vielleicht paar mal jährlich oder auch nicht , weil billigerer spieth meistens auch ausreichend stabil ist.

Natürlich habe nichts dafür , aber irgenwie ist das für mich nicht versändlich - nicht dort investieren wo man die qualität von den bildern verbessern kann und dort investieren wo es praktisch keinen einfluss auf die qualiät hat.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (30. Oktober 2012, 13:39)


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Dienstag, 30. Oktober 2012, 13:39

Das sind zwei völlig verschiedene Themen und diese Vorstellung steht in keine Zusammenhang zu meiner Frage nach einer kostengünstigen FF-Kamera.

Den Pole habe ich gekauft weil ein Kunde schon vor langem Interesse an einen Cliffhanger bekundet hat, den ich mit dem Spieth nicht durchführen kann. Jetzt kommt der Pole zum SKB in den Auftrag rein. Der Kunde hat leider keine 3000,- Euro-Kamera beauftragt. Sonst hätte ich die ihm auch in Rechnung gestellt.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Mark Simons« (30. Oktober 2012, 13:57)


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Dienstag, 30. Oktober 2012, 15:26

Moin,

hier wurde das Thema ja schon einmal aufgegriffen, ich durfte bei Sven das gute Stück bereits bewundern, es hat mir gefallen.
Stabile Kohlefaser ist halt teuer, da muß man nicht auf Preissenkungen warten, insbesondere wenn es auf waagerechte Belastungen ausgelegt ist.

Gut, wenn ein Kunde Dein "Werkzeug" bezahlt, meine Kunden, egal in welcher Branche, tun das in der Regel nicht.

Gruß
Karsten

soulbrother

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5

Dienstag, 30. Oktober 2012, 18:19

Mark, würdest Du bitte diese Zusammenfassung kontrollieren und ergänzen oder "absegnen", denn das klingt SO interessant - WENN die Stabilität (auch mit einer großen DSLR) sogar horizontal mein recht stabiles Spiederbeam Konstrukt übertrifft...

Also:
QP 4140, Länge 540cm, Gewicht von 1kg, + Extension QP120, Länge 145cm / 420g.
Insgesamt gut 1,4 kg bei ca. 6,60m Nutzlänge!
Preis im Verhältnis zu Spieth und Spiderbeam exorbitant, in Relation zum NN Pole jedoch voll o.k.

"Im Vergleich zum Spieth, den ich bisher nutze, ist die Stabilität besser, gerade was die horizontale Nutzung für Cliffhanger angeht."

D.h. ich kann das Ding eigentlich ungesehen bestellen, wenn ich mit den beiden einzigen Nachteilen: klarkomme:
1. Preis
2. Transportlänge

Oder übersehe ich noch einen "Nachteil" ?

EDIT:
Den QX 5130 gäbe es ja auch, etwas kürzer, speziell die Transportlänge könnte ( für mich) den entscheidenden Unterschied machen.
Aber: Weisst Du ob es dazu ne Verlängerung gibt und ob das Ding genauso -oder zumindest knapp- so stabil ist wie Deiner ?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »soulbrother« (30. Oktober 2012, 18:30)


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Dienstag, 30. Oktober 2012, 18:24

Richtig, ich vergaß den Vergleich zum NN-Pole. Ja ich empfehle den Mast uneingeschränkt, zumindest was meine 500D mit Sigma am Ring angeht. Wie sich der Mast bei großen Kameras verhält mag ich nciht sagen, aber ich würde Dir empfehlen, den Mast inkl. Extension bei Ambient auszuleihen. Der ist zwar ordentlich angeschrammt, aber danach solltest Du genau wissen was er leistet. Ambient hat auch einen großen Garten, vor Ort testen geht auch, habe ich ebenso gemacht...

soulbrother

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7

Dienstag, 30. Oktober 2012, 18:35

. Ambient hat auch einen großen Garten, vor Ort testen geht auch, habe ich ebenso gemacht...

Genau So !

...mach ich das auch ;-)

Danke !

8

Dienstag, 30. Oktober 2012, 19:46

Also für die QP-Serie sagte man mir daß jedes Rohrmaß auf Wunsch produziert werden kann, ich fragte nach einer Extension für die Extension, für zukünftige Upgrades. Die QX-Serie ist ja nur dünnwandiger, aber da frag' lieber mal nach. Die sind alle sehr nett und experimentierfreudig dort.

Undertable

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9

Dienstag, 6. November 2012, 13:35

Haben die Segmente dieser Quickpoles eigentlich am Auszugsende Anschläge?
Ich frage für die Arbeitsweise nach unten.

Gruß
Oliver

10

Mittwoch, 7. November 2012, 21:51

Ja, jedes einzelne Rohr hat anbeidseitig eingepasste Metallenden und am unteren Ende eine Schutz vor dem versehentlichen Herausziehen. Man kann nur bis zum Anschlag ziehen, danach ist Schluss.

Undertable

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11

Mittwoch, 7. November 2012, 22:52

Danke für die Info. Das klingt technisch gesehen sehr interessant, wäre da nicht der Preis. Bei mir ist das Fotografieren Hobby wobei sich der Schwerpunkt zunehmend zum Basteln hin verschiebt. Ohne jegliche zahlende Kundschaft ist das für mich ne Stange Geld.

Aufgrund meiner bislang positiven Eindrücke von den Sirui-Einbeinern aus Carbon habe ich vor Wochen bei einem Sirui-Händler angefragt ob die gegen Aufpreis auch länger erhältlich wären.
Ich meine da würde sich für Sirui nicht wirklich viel ändern außer der Länge der Segmente. Es wäre denkbar daß die Preislich unter die Mikrofon-Angeln kämen. Qualitativ vermutlich auch etwas aber für einige Anwender wäre das denke ich völlig ausreichend.
Meinen Wunsch-Pole würde ich gerne so lange auslegen wollen, daß er zusammengeschoben gerade noch quer auf der Rücksitzbank im Auto transportiert werden kann. Die ausgefahrene Länge würde sich dann halt ergeben.

Bislang stellt sich der Händler leider tot. Vielleicht sollte ich bei einem Anderen anfragen oder gar direkt in der Manufaktur. Mal sehn was kommt

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