Angefixt durch den User (roterfels) in diesem
Thread bin ich vor kurzem auf die Poleserie der Firma Ambient-Recording (
Webseite) aufmerksam geworden. Ambient stellt hochbelastbare Tonangeln aus Kohlefaserrohren her, die dafür gedacht sind, Mikrofone horizontal / leicht schräg in die Pampa zu halten. Dabei schwingt das Setup hin und her und wird sehr stark belastet. Die Quickpoles stellen in der Filmproduktion das Nonplusultra der Tonangeln dar und sind berühmt, jedoch was den Preis angeht auch berüchtigt.
Es gibt zwei Serien von Tonangeln, die
QP Standard und die
QP Light, letztere sind zwar noch eine Spur leichter, aber nicht in den extremen Längen verfügbar. Die längste QP Standard ist die
QP4140 mit einer Länge von 540cm bei einem Gewicht von 1kg. Hierzu wählte ich die Extension
QP120 mit einer Länge von 145cm bei 420g. Insgesamt komme ich auf ca. 6,60m. Praktischerweise ist das Endstück gleich auf 3/8" Fotogewinde ausgeführt.
Die Firma Ambient (Sitz in München Schwabing) verleiht diese Angeln auch, und so habe ich erst mal ein Wochenende probegeschnuppert. Im Vergleich zum Spieth, den ich bisher nutze, ist die Stabilität um Weiten besser, gerade was die horizontale Nutzung für Cliffhanger angeht. Bis 5m über den Fensterrahmen hinaus vermag ich die Kamera zu halten, während ich die 1,60 im Innenraum herunterdrücke bzw mir von einem Freund helfen lasse. Die Belastung es Rohres hierbei ist vom Hersteller abgesegnet, nur beidseitig klemmen soll man die Rohre nicht.
Die klassische Verwendung als Pole, also senkrecht in die Luft, ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Gewindemanschetten eigentlich beidhändig geschlossen werden müssen. Hält man das hinausgeschobene Rohrsegment jedoch mit den Fingern auf Position lässt sich die Fixierung mit der anderen Hand befestigen. Ein Loslassen des oberen unfixierten Mastteils lässt das ganze Setup nur langsam nach unten gleiten, dafür sorgt die sehr passgenaue Verarbeitung. Senkrecht ausgefahren schwankt der QuickPole nur minimal, wobei mich auch der Spieth selbst bei Wind nie im Stich gelassen hat.
Obwohl ich für die Leihe am Wochenende nur 15 Euro berappe, habe ich bei der Rückgabe am Montag einen Mast mit Verlängerung beauftragt.
Ich zahle für den QP4140 432,- € (514,- brutto), für die Verlängerung QP120 133,- € (158,- brutto) und lasse somit 565,- € (bzw. 672,- € brutto) im Laden. Puuuh!
Im Vergleich zu den Kosten des Spieth-Mastes mit Umrüstung ein absolut irrer Betrag, aber der Aufwand des Spieths ist nicht zu verachten. Mast kaufen, planen und konstruieren, Dreher beauftragen, Teil fertigen, einkleben, Mastfuß basteln, - alles in allem habe ich mehrere Wochen benötigt bevor ich den Spieth im Stadtpark das erste Mal aufbauen konnte. Unterm Strich würde ich sagen haben wir zwei Zeitplazierte, aber der QuickPole hat wesentlich mehr Potential gerade was Cliffhanger-Experimente angeht.
Der Quickpole kommt gebrauchsfertig und muss nicht modifiziert werden. Es besteht sogar die Hoffnung, daß wenn wir Panografen in den nächsten 10 Jahren nur noch Drohnen-Luftbilder schießen, der Quickpole an einen ambitionierten Toningenieur verhökert wird. Für einen modifizierten Spieth-Antennenmasten ist der Markt eher überschaubar.
Man kann das hier nicht ganz sehen, aber der QuickPole ist zusammengeschoben 156cm lang
Ich habe damals den Spieth am Ende mit einer M6-Schraube konstruieren lassen, weil EmEss unten an seinem Ring ebenfalls mit M6 ankam. Ich lasse gerade von einem netten Forenuser hier zwei Adapter fertigen. Den einen verwende ich um mit dem neuen Masten den alten alten Ring zu nutzen, der zweite Adapter rüstet den Spieth-Mast auf 3/8-Zoll auf und wird dann nebst Tragebeutel hier im Forum angeboten werden.
Ich freue mich schon auf das nächste Usertreffen in München, da bringe ich den QuickPole dann mit.
Bis die Tage,
Mark
Und bitte: Rückfragen, weshalb ich einen Mast für 500 Öre kauf, aber dann trotzdem in anderen Threads um Beratung zu einer günstigen Vollformat-Kamera sind nicht zielführend.