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marijonas

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  • »marijonas« ist der Autor dieses Themas

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1

Donnerstag, 22. März 2012, 09:28

Rentenversicherungspflicht für Selbständige?

Aus aktuellem Anlass noch ein wichtiges, nicht zu unterschätzendes Thema für Selbständige.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »marijonas« (22. März 2012, 10:55)


2

Donnerstag, 22. März 2012, 09:46

Es gibt ein altes Sprichwort: Spare in der Zeit ...
Wie und warum, dafür hast Du Dein ganzes Leben Zeit nachzudenken und auch selbst zu handeln.
Dazu brauchts eigentlich auch keine behördliche Verordnung.
Sage ich, der ich den "Zieleinlauf" schon geschafft habe.
mfG schwarzvogel

3

Donnerstag, 22. März 2012, 10:48

Der Kollege "soulbrother" hat in einem anderen, etwas unglücklich gelaufenen thread (http://www.panorama-community.de/wbb/ind…61341#post61341) schon mal die Grundpfeiler einer Kalkulation angerissen.
Ich selbst kann nur bestätigen, dass die Altersvorsorge zu jeder Wirtschaftlichkeitsberechnung mit dazu gehört, leider wird das sehr häufig komplett aussen vor gelassen oder aber in der Höhe deutlich unterschätzt.
Zumindestens € 500,00 pro Person pro Monat sollten als Altersrücklage erreichbar sein, ich selbst bin nur durch die Kombi von Eigentumserwerb und zusätzlicher privater kapitalbildender Massnahmen annähernd in diese Richtung gekommen - allerdings auch nur im Laufe der ersten 6 Jahre.
Konfrontiere mal einen Neuling beim Erstellen seines Businessplanes mit dieser Zahl, du wirst erstaunt sein, welch ungläubige Reaktionen dies hervorruft, denn diese Summe muss natürlich netto NACH allen Kosten und NACH allen Steuern wie EST usw. übrig sein und nicht im monatlichen "Verbrauch" untergehen.

Gruß - André
Nikon D300, Nikkor 10,5mm, MK Panohead III, LR 4.3, PS 06, PTGui, Pano2VR

soulbrother

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4

Donnerstag, 22. März 2012, 11:24

Hi øchze,

in dem "Grundpfeiler einer Kalkulation" hatte ich es nur mit dem Überbegriff "Versicherungen" beschrieben.

Die Rentenversicherung ist natürlich eine der etlichen, die berücksichtigt werden müssen.

Dein Hinweis, dass hierbei eine "vernünftige" Beitragshöhe ermittelt werden sollte ist natürlich absolut korrekt und wichtig !!

5

Donnerstag, 22. März 2012, 11:40

Danke für den Link - sicher ein wichtiges Thema.
Ich persönlich kann momentan noch nicht in diesem Umfang vorsorgen fühle mich aber durch Eigentum grundgesichert.

Der Staat soll sich da, meiner Meinung nach, raushalten. Immerhin finanziert jeder der Steuern zahlt das bestehende Sozialsystem.
Das beruht nun mal auf Solidarität anders geht es nicht.

Ich glaube auch kaum dass viele Selbständige mit der Attitüde "ich hau jetzt auf den Putz und später mach ich mir mit Harz 4 einen schönen Lebensabend" in den Tag leben.
Erstens ist das Leben mit der staatlichen Grundsicherung kein Zuckerschlecken und zweitens ist man alles los bevor man die bekommt.

Gerade den Einsteigern in die Selbständigkeit (wie mir) fällt es besonders schwer regelmäßig größere Beträge für die Altersvorsorge abzuzweigen. Wenn die dann, aufgrund einer Zwangsvorsorge, aufgeben müssen (und ja 300 Euro mehr oder weniger können da entscheidend sein) ist auch keinem geholfen...

Und Ausnahmen für ältere finde ich erst recht falsch. Die älteren Generationen haben uns in die Situation gebracht in der wir sind und jetzt sollen sie nicht dazu beitragen die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen?
Komisches Verständnis von Fairness.

Grüße
Marcus

6

Donnerstag, 22. März 2012, 18:30

Ich persönlich kann momentan noch nicht in diesem Umfang vorsorgen fühle mich aber durch Eigentum grundgesichert.

Mit deinem Problem bist du nicht alleine, nur haben die wenigsten eine Grundsicherung durch Eigentum in Aussicht.

Zitat

Der Staat soll sich da, meiner Meinung nach, raushalten. Immerhin finanziert jeder der Steuern zahlt das bestehende Sozialsystem.
Das beruht nun mal auf Solidarität anders geht es nicht.

Wer Steuern zahlt, tut noch nichts für die Rente. Die wird nämlich im Regelfall nur aus den Renteneinzahlungen gezahlt. Nur besondere Leistungen im Rahmen der Rente werden aus Steuermitteln finanziert. Derzeit etwa 73 % aus Renteneinzahlungen und etwa 27 % aus der (Mehrwert-)Steuer.

Zitat

Gerade den Einsteigern in die Selbständigkeit (wie mir) fällt es besonders schwer regelmäßig größere Beträge für die Altersvorsorge abzuzweigen.

Da hast du recht. Das betrifft nicht nur Fotografen, sondern noch eine erhebliche Zahl anderer Berufsgruppen. Allerdings werden bei Gehaltsempfängern eben automatisch die entsprechenden Abzüge gemacht, auch wenn die, mit dem was dann bleibt, sich gleich bei Hartz 4 anstellen dürfen. Bei den Selbständigen ist es eben nicht so.

Zitat

Und Ausnahmen für ältere finde ich erst recht falsch. Die älteren Generationen haben uns in die Situation gebracht in der wir sind und jetzt sollen sie nicht dazu beitragen die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen? Komisches Verständnis von Fairness.

Darüber solltest du noch mal nachdenken. Die heute Älteren haben die Renten der damals Älteren finanziert und sollen nun auch noch die eigene Rente finanzieren. Ist das fair?

Gérard

7

Donnerstag, 22. März 2012, 18:43

Zitat karotte:
Und Ausnahmen für ältere finde ich erst recht falsch. Die älteren Generationen haben uns in die Situation gebracht in der wir sind und jetzt sollen sie nicht dazu beitragen die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen?
Komisches Verständnis von Fairness.

Wieso die älteren? Oder Älteren? Soulbrother hat es doch super beschrieben wie man eine Kalkulation erstellt.
Wenn ich einen Buisnessplan erstelle, und der von der Bank, oder auch ich, komme damit nicht zurecht, dann muss ich es eben sein lassen, so einfach ist das.
Wer denkt "ich haue jetzt auf den Putz und und später mach ich mir mit Harzt 4 einen schönen Lebensabend", der hat nix in der Birne..
Ausserdem, Solidarität...was ist das??
Solitarität ist ein weitläufiger Begfriff, da sollte man sich mal Gedanken machen..
Solitarität>Solitaritätszuschlag???? How long???

8

Donnerstag, 22. März 2012, 19:04

Zitat von »Karotte«
Ich persönlich kann momentan noch nicht in diesem Umfang vorsorgen fühle mich aber durch Eigentum grundgesichert.

"Vorsorgen"
Warum machst Du dann den Schritt in die evtl. Selbstständigkeit??
Eigentum wegen einer evtl. Chance auf Selbstständigkeit aufgeben?? Wegen der Fotografie??
Durch Eigentum grundgesichert....hmmm..wer hat das schon.. das alles aufgeben wegen dem Hobby?? oder willst Du es wirklich proffessionell machen?? Dann aber richtig...Sorry, aber ich versteh das nicht..??
Buissnesspan bedeutet auch dass man dem Banker eine Sicherheit vorlegen oder belegen muss. Buissnessplan bedeutet auch dass man auch weiss was man nmacht. weisst Du dass?? Wieviele Fotografen gibt es eigentlich in der BRD?

Wichtig!!! Wir leben auf unserem Planeten........woanders gibt es so was nicht.....

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »mops« (22. März 2012, 19:13)


9

Freitag, 23. März 2012, 08:59

Völlig korrekt ist es, den Part Altersvorsorge mit zu berücksichtigen. Völlig illusorisch ist es, diesen Part von Anfang an berücksichtigen zu wollen - dies gilt zumindest für diejenigen, die auf einer grünen Wiese und mit einer eher pessimistischen Ertragsvorschau in die Selbstständigkeit starten. Je nach dem wie sich die Erlöse entwickeln, empfehle ich nach einem Zeitraum von bspw. 24 bis 36 Monaten sich mit einem unabhängigen Berater oder Finanzspezialisten zusammen zu setzen, der einem maßgeschneiderte Lösungen vorschlagen kann. Oft können auch Steuerberater schon hilfreiche Infos geben. Übrigens ist es auch nicht die schlechteste Idee sich mit deutlich besser gesicherten Sachwerten auszustatten, statt auf manchmal fragwürdige und unsichere Altersvorsorgen der Versicherungswirtschaft zu setzen.

Generell halte ich einen Teil der Rentenreform für nachvollziehbar. Es gibt in Deutschland rund 2,4 Millionen Selbstständige im Kleinstgewerbe, also One-Man-Shows ohne Mitarbeiter, die sich gezwungenermaßen gerade eben so über Wasser halten können. Da ist häufig gar kein Geld übrig für die Altersvorsorge. Hinzu kommen noch die so genannten Aufstocker unter den Selbstständigen, deren Zahl exorbitant gestiegen ist. Das hat natürlich Folgen und zwar nicht nur für den Rententopf, sondern auch für die Kommunen, denen immer weniger Geld zur Verfügung steht. Es wird daher eine Flut an steuerfinanzierten Grundsicherungen erwartet, weil die Kleinstgewerbler keine Chance hatten "etwas" auf die Hohe Kante zu legen.

Fataler Weise wird bei dieser lebens- und realitätsfremden Rentenreform leider das eigentliche Problem nicht an der Wurzel gepackt. Wieso werden eigentlich Selbstständige nicht nach den für jeden Angestellten üblichen Regeln zur Kasse gebeten? Nämlich nach ihren tatsächlichen Einkommen. Und wann zahlen auch mal Beamten etwas in die Rentenkasse?

Viele Grüße von Horsty, der nicht immer fringes manipuliete.

10

Freitag, 23. März 2012, 11:49

Und wann zahlen auch mal Beamten etwas in die Rentenkasse?


Das hatte mal der Staat versprochen, hat er aber nicht gemacht.
Privilegien wurden fast gegen 0 gefahren, aber an den Pflichten wird festgehalten.
Was die Masse des unteren und mittleren Dienstes trifft. Anfangsgehalt eines Polizeibeamten monatlich ungefähr 1.750 €, dafür würde ich meinen Kopf nicht hinhalten.
Bei A8 mußt Du schon eine Meisterausbildung haben (http://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/einkomm…tung_010811.pdf)

11

Freitag, 23. März 2012, 13:02

@mops: Das verlinkte Video im Eingangsposting gesehen? Ich denke nicht sonst würdest Du einige Fragen nicht stellen.

zur Solidarität: http://de.wikipedia.org/wiki/Solidarit%C3%A4t
Im Bezug auf unser Sozialsystem bedeutet es nichts weiter als dass alle in einen Topf zahlen und jeder Leistungen bezieht kann sofern er sie benötigt und sie ihm zustehen.
Genauso funktioniert es auch bei der Krankenkasse usw.

Warum ich was, wann und wie mache darüber bin ich keine Rechenschaft schuldig aber sei Dir versichert ich weiß was ich tue.
Wer glaubt das Selbständigkeit von jetzt auf gleich funktioniert und sofort die dicke Kohle reinkommt hat vermutlich zuviel fern gesehen. Daher sei auch mir eine Startphase vergönnt...

@Gerard
Meine Meinung bzgl. der Älteren wird sich so schnell nicht ändern. Ich habe in keinster Weise an der Entscheidung mitgewirkt einen Generationenvertrag zu schließen (auch wenn ich es nicht prinzipiell schlecht finde - nur Rechnen sollte man können).
Aus dem selben Grund fühle ich mich nicht schuldig am 2. Weltkrieg auch wenn es immer heißt "Wir Deutschen hätten Schuld auf uns geladen." usw.
Ich kann aber verstehen dass man anders darüber denkt und vielleicht liege ich auch falsch. In Fall der erzwungenen Rentenversicherung könnte ich die einseitige Benachteiligung der jungen Leute (auch wenn ich nicht mehr so jung bin) allerdings weder gut finden noch verstehen. Nur darum ging es ja eigentlich.