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Sonntag, 12. Februar 2012, 16:39

Begrifflichkeiten HDRI/DRI

Hallo, ich wollte einen kleinen Beitrag leisten, da ich auf den link von Richard http://www.panorama-community.de/wbb/ind…d&threadID=2725 nich antworten konnte.
Der Beitrag war von Malum und zeigt dessen manuelle Methode zur Belichtungsfusion (NICHT zu HDRI!).
Richard hat zu diesem Thema ein Tutorial angefügt: http://www.panorama-community.de/wbb/ind…d&threadID=2725.
Ich hatte auch noch einen link gefunden, den ich hier weiter geben möchte:http://www.digiachim.de/DRI/index.htm.

Nun wollte ich für Einsteiger die Begriffe einmal sortieren und auflisten - sollte ich was falsch verstanden haben, bitte ich um Korrekturvorschläge.

HDR(I) und DRI werden manchmal als Schlagworte in einen Topf geworfen, DRI ist eigentlich verkehrt bezeichnet.
HDRI ist die Erzeugung wirklicher HDR-Bilder (32bit oder höher), die anschliessend mittels Software durch verschiedenen Methoden (tonemapping) in LDR-Bilder (8 oder 16bit) umgewandelt werden. Nachlesen kann man das kurz unter http://de.wikipedia.org/wiki/High_Dynamic_Range_Image - hier werden auch Literaturtipps gegeben.

DRI ist eigentlich ein verkehrtes Wort für Belichtungsfusion, daher kommt man bei der Suche nach "DRI" bei Wikipedia auch richtigerweise auf diesen Begriff (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Belichtungsfusion).
Bei der Belichtungsfusion gibt es a) manuelle Methoden (s.Malums Beitrag, Richards und meinen link hierzu - sowie b) automatisierte Methoden wie z.B Enfuse (http://enblend.sourceforge.net/).
In beiden Fällen der Belichtungsfusion gilt aber: ein wirkliches Erhöhen des Dynamikumfanges findet nicht wirklich physikalisch statt (da keine HDR-Datei erzeugt wird), es wird lediglich ein höherer Dynamikumfang visualisiert (!).

(Achtung: nicht zu verwechseln mit der Umwandlung von HDR-Bildern in LDR-Bilder mittels "Exposure-Fusion" oder "Exposure-Blending", die Teil einer wirklichen HDR-Verarbeitung mittels anderer Methode als der des tonemappings sind)

Für meine autistische Ader verlangt das Ganze nach Klarheit, die Szene sucht m.E. in zwei Methoden die Optimierung ihrer Panos:
I.) Belichtungsfusion
I. - 1.) Belichtungsfusion - manuell mittels Ebenen und entsprechender Maskierung
I. - 2.) Belichtungsfusion - mittels Software

II.) HDR-Panos
II - 1.) Belichtungsreihen fotografieren - EINZELMOTIVE zu HDR zusammenfügen, tonemappen (mit welcher Methode auch immer) und dann die fertigen, getonemappten Einzelbilder in den Stitcher usw
II - 2.) Belichtungsreihen fotografieren - alle Motive EINER Belichtung zu einem Pano stitchen, als Equi ausgeben - das Gleiche auf die anderern Belichtungsreihen anwenden und somit mehrere Equis (entsprechend der Belichtungsreihen erzeugen, die DANN zur HDR-Verarbeitung (mittels PS, Photomatix,Oloneo oder andere) "getonemapped" werden
II - 3.) Komplette HDR-Verarbeitung im Stitcher (bei mir PTGui), d.h. Einlesen ALLER Bilder, Stitching und Tonemapping (mittels unterschiedlicher Methoden) und Ausgabe eines fertigen HDR-Panos

Habe ich das so richtig gesehen, und: könnten wir "DRI" nicht durch "Belichtungsfusion" ersetzen ???
Lieben Gruss - André
Nikon D300, Nikkor 10,5mm, MK Panohead III, LR 4.3, PS 06, PTGui, Pano2VR

marijonas

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2

Sonntag, 12. Februar 2012, 18:44

Hallo André,

vielen Dank für Deine Mühe. Den Beitrag werde ich gleich Mal in die Trickkiste kopieren. (Ja, da haben nur sehr wenige die Lizenz zum Antworten schreiben oder Kopieren. Ist ein Bisschen unpraktisch, wenn ich dort einen neuen Beitrag schreibe erscheint er natürlich auch im Portal und ihr könnt nicht drauf eingehen. Aber man kann ja jeder Zeit einen neuen Thread eröffnen.)

Ja, das ist gut, dass Du das mit der 16+x bit HDR-Datei noch Mal angeführt hast. Das ist wirklich ein entscheidender Unterschied.

Aber meist werden die HDR-Files ja mangels passendem Ausgabegerät wann auch immer in LDR konvertiert und dann zählt das, was übrig bleibt oder ich sehe.

Irrtümlicher Weise habe ich DRI auch immer in Zusammenhang mit Dynamikbereich des Bildes/der Kamera in Zusammenhang gebracht.
Das ursprüngliche Problem liegt ja eigentlich darin, dass unser Gehirn intern einen Helligkeitsabgleich und eine automatische Tonwertkorrektur durchführt. So wie dies auch beim Weißabgleich meist unbewusst und rasend schnell funktioniert.

Das Gehirn definiert weiß bei +2,5 EV, weshalb die neutrale Graukarte auch 18% Helligkeit hat.
Bei etwa -3,5 EV nennt man das Schwarz. (sorry für diese sehr pauschale Aussage).
Das entspricht etwa 2% Reflexion des Lichts.
Das sehen wir an verschieden hellen Oberflächen, die von einer Lichtquelle angestrahlt werden.

Wenn jetzt die Lichtquelle selber im Bild ist oder die Lichtquelle eigeschränkt wird durch Fenster etc. haben wir das "unlösbare" Problem, dass es mehrere Flächen mit gleichem Reflexionverhalten haben können, die auf einem Bild jedoch unterschiedlich hell sind, da sie unterschiedlich ausgeleuchtet sind.

In unserem Gehirn wird dieser Abgleich automatisch gemacht und steht in der Realität nicht im Widerspruch. Wir sehen den Schatten und das Licht auf einer homogenen grauen Fläche. Auf einem Foto wird das schwierig, weil das Auge beim Betrachten des Bildes den Helligkeits- und Kontrastabgleich bereits mit dem Umgebungslicht macht/gemacht hat, steht dieser, im Bild selbst quasi, nicht mehr zur Verfügung.

Die Art und Weise diesem Umstand gerecht zu werden, kann man auf unterschiedliche Wege mehr oder weniger dezent/unauffällig/künstlich erreichen.

Ach, was schreib ich denn da alles. Wisst ihr vermutlich eh schonalles und/oder handelt bereits entsprechend.

Gruß

Richard

3

Sonntag, 12. Februar 2012, 19:26


In beiden Fällen der Belichtungsfusion gilt aber: ein wirkliches Erhöhen des Dynamikumfanges findet nicht wirklich physikalisch statt (da keine HDR-Datei erzeugt wird), es wird lediglich ein höherer Dynamikumfang visualisiert (!).
Lieben Gruss - André

Hallo Andre

Richtig.
Über HDR techniken gibt es viele missverständnisse , mindestens bei begriflichkeit, obwohl die technik richtig eingesetzt wird.

Heufigstes missverständnis :" hdr technik erlaubt tonumfang zu erweitern "
Nein, ist genau umgekehrt - HDR techniken erlauben breiten tonumfang in der natur, auf den ausgabegeräten mit schmälerem tonumfang zeigen . Also eignetlich HDR techniker erlauben tonumfang zu komprimieren -

Ich vergleiche das gerne zu einem klavier der einen tonumfang von 10 oktaven hat und die damit gespielte musik muss über einen lautsprecher , der nur 4 oktaven übertragen kann abgespielt werden.

Der klavier das ist die fotografierte szene , der lautsprecher das ist ein komputermonitor.


Ich habe in der erinnerung das wir hier dieses thema öfters disskutiert haben , aber es ist immer sinnvol darüber sich gedanken zu machen , da die situation durch die technische entwicklung sich ändern kann.

der begriff "HDR" wir oft benutzt, um überhaupt ein verfahren das mehre unterschiedlich belichtete fotos benutz zu beschreiben.
Es wird fusion oder "echter " hdr mit einem wort genannt -"hdr" , was nicht ganz korrekt ist , aber auch keine negative praktische bedeutung hat. Jedenfalls ist gut zu wissen das es nicht das gleiche ist , obwohl letztendlich zu gleichem ergebniss führen sollte.
Im fotowelt wird ein foto das mit der hdr technik gemacht wurde als "hdr" genannt , obwohl es kann ganz normales 8bit jpeg bild sein ,

und auch ein 32 bit hdr bild das am monitor nicht vollständig zu sehen ist, wird "hdr" genannt. Also gleicher begriff für unterschiedliche bilderarten.

4

Sonntag, 12. Februar 2012, 20:24

Hallo Richard,
Das ursprüngliche Problem liegt ja eigentlich darin, dass unser Gehirn intern einen Helligkeitsabgleich und eine automatische Tonwertkorrektur durchführt
, und um genau das fotografisch umzusetzen, kann man auf 2 Wegen arbeiten, die NICHTS miteinander zu tun haben, ausser, dass man in Belichtungsreihen fotografiert. Auf der einen Seite Belichtungsfusion und auf der anderen HDRI - mir war wichtig, dies klarzustellen.
meist werden die HDR-Files ja mangels passendem Ausgabegerät wann auch immer in LDR konvertiert

Genau, aber: dies und NUR dies ist HDRI und hat mit Belichtungsfusion nichts zu tun.
@ Panpan: Das mit dem Klavier ist eine gute visuelle Verdeutlichung des "tonemappens" eines HDR-Bildes in ein LDR-Bild.
Ich habe in der erinnerung das wir hier dieses thema öfters disskutiert haben

...und ich habe im Gefühl, dass dieses Thema weiterhin Raum im Forum einnehmen wird, daher wäre eine Klärung der Begrifflichkeiten wichtig.
Malum hatte die Überschrift "Manuelles HDRI mit Photoshop Ebenen" und ohne dem Autor was Böses zu wollen müsste man das korrigieren in: "Manuelle Belichtungsfusion..."
Ich halte Malum auch zu Gute, dass er seinen Artikel im Jahre des Herrn 2007 geschrieben hat - das waren das Mittelalter von HDRI - mittlerweile sind wir 5 Jahre weiter.
Mir war nur auch in aktuellen Beiträgen die Verwendung der Begriffe aufgefallen und wollte etwas sortieren.

Sollte also jemand schrteiben: "Hier ist DRI angebracht, ich schmeiss mal Fotomatix an" so müssten wir aufschreien: "Nein, wenn du DRI sagst, sag lieber manuelle Fusion und wenn du Fotomatix anschmeisst, machst du HDRI" 8)
Nikon D300, Nikkor 10,5mm, MK Panohead III, LR 4.3, PS 06, PTGui, Pano2VR

5

Montag, 13. Februar 2012, 17:59

Ich mach meine Belichtungsrehe, werf' alle Bilder in Photomatix rein und erzeuge dann ein Tiff welches meinem Eindruck der Aufnahmesituation am gerechtesten wird. Das verkaufe ich dann als HDR.
Mir doch wurscht ob das jetzt DRI, HDRI, Fusion oder sonstwie heißt. Ist das eigentlich sooo wichtig?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Galileo« (15. Februar 2012, 07:03)


6

Mittwoch, 15. Februar 2012, 11:51

Ist das eigentlich sooo wichtig?

Natürlich nicht, ich mache z.B. Hochkontrastaufnahmen. :P

soulbrother

Mega-User

Beiträge: 1 007

Wohnort: München

Beruf: Werbefotograf

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7

Mittwoch, 15. Februar 2012, 12:00


Natürlich nicht, ich mache z.B. Hochkontrastaufnahmen. :P


Also mit sind Leute, die nur schwarz/weiss denken eher zuwieder
:P
:D :D

;-)

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