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2

Dienstag, 4. Oktober 2011, 09:37

Die Idee finde ich generell schön aber die Umsetzung ist, meiner Meinung nach, nicht sonderlich gelungen.

Ich weiß nicht ob es ein HDR ist, aber die Schatten sind deutlich zu stark aufgehellt das wirkt unnatürlich.
Die Künstlerin in Bewegung darzustellen ist gut gemeint aber nicht gut gelungen...
Die Tür zum Bad hätte man auch noch 5cm mehr schließen können, die Kloschüssel trägt nicht viel zu Ästhetik eines Ateliers bei.
In solch engen Räumen ist es natürlich immer schwierig den richtigen Standpunkt zu wählen doch solche Reflexionen wie hier gilt es zu vermeiden - ich spreche vom Fotografen samt Stativ in der Scheibe.

Die Musik ist stimmungsvoll und gefällt mir.

Viele Grüße
Marcus

3

Dienstag, 4. Oktober 2011, 11:13

Hallo,

interessantes Atelier aber auch finde das Panorama nicht besonders gelungen. Irgendwie wirkt alles blass, trüb und die Farben wirken schmutzig. Die Künstlerin kommt durch die Bewegung sehr unvorteilhaft rüber.

Gruß Arno

roterfels

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4

Dienstag, 4. Oktober 2011, 17:29

Hallo,

ich kann mich der Kritik der Vorredner nicht so ganz anschließen, mit Ausnahme dass ich die Türe auch eher etwas mehr geschlossen hätte.

Die etwas soft anmutende Stimmung von Kontrast und Farben finde ich passender, als ein evtl völlig durchgeschärftes und technisch kontrastoptimiertes Foto, gerade in Zusammenhang mit der gewählten Jazzmusik.

An dem weißen Schein der Lampen meine ich zu erkennen, dass das Foto in Punkto Weissabgleich gezielt neutraler gesteuert wurde, um das Bild nicht sehr gelblich werden zu lassen und damit die vorhandenen ObjektFarben sauber wiederzugeben. Die deutliche Schattenaufhellung halte ich für fast zwangsläufig, da die Beleuchtungssituation die Schatten der Bilderrahmen nach oben wirft. Normalerweise fotografiert man Bilderrahmen an der Wand mit Schatten nach unten, damit die Bilder einen Halt haben. Die auf dem Boden positionierten Lampen wirken authentisch, fotografisch halte ich es für richtig, die nach oben "fallenden" Schatten so stark aufzuhellen, nicht nur, damit sie nicht ablenken, nicht dominieren, sondern damit sie keine irritierende klaustrophobsche Stimmung im Foto erzeugen.

Persönlich hätte ich es etwas schöner gefunden, soweit es der Aufwand der Bearbeitung, den man betreiben kann oder möchte, in einer Gradationskurve eine Spur mehr Kontrast zu geben oder in der Selektiven Farbkorrektur dem Schwarz +3 Schwarz hinzuzugeben, evtl mit Maske partiell durchgerubbelt. Dabei denke ich, dass die Schattenaufhellung dann sehr entgegenkommend ist, um überhaupt den Konrast wieder aufsteilen zu können, was vielleicht an Stellen wie Fliesen, Schrank, Bilderrahmen samt Gemälden vorteilhaft sein könnte, mit stärkerem Kontrast an den Schatten aber etwas vorsichtiger umgegangen werden müsste.

Mich erinnert das ganze daran, dass man in der analogen Fotografie und Printerstellung die Möglichkeit hatte, vom Negativ einen weicheren Print auf Mattpapier zu erstellen - das hat eine Ästhetik, die eine zeitlang sehr modern und gefragt war - oder eher den üblicheren Weg eines Prints mit sehr starken Kontrasten durch Verwendung von GlanzPapier, bei denen auch die Farben satter sind. Von beiden war nichts falsch oder misslungen sondern es war eine Frage welche Ästhetik der Fotograf oder der Kunde auswählt, ob man eine Scanvorlage oder einen Mappemnprint erstellt,... Ich habe zeitweise für einige Fotografen als Printer gearbeitet und einmal bspweise alle Handprints auf Glanzoberfläche erstellt, um die optimale Schärfe und Kontrast als Scanvorlage für ein Buch zu haben, die Farbsättigung jedoch durch Abwedeln reduziert, um in die Stimmung eines Mattprints zu kommen.

Die Perspektive würde ich eher danach entscheiden, was optimal für die Bildwirkung des Motivs ist und nicht strikt nach der Nichtreflektion ausrichten, da diese evtl falls notwendig noch rausretuschiert werden kann.

Die leichte und partielle Bewegungsunschärfe der Malerin finde ich gar nicht so schlecht, da sie die Aktion des Malens verdeutlicht, vielleicht auch lebendiger werden lässt und gleichzeitig die Malerin erkennbar bleibt. Man kann wahrscheinlich erahnen, mit was für einer ISO-Zahl gearbeitet werden müsste, um in den Bereich einer megascharfen Sportaufnahme zu kommen... Und wie ja gesagt wurde, ist die Bewegungsunschärfe der Aktion des Malens eine gute Darstellungsweise - ob sie nun bewußt war oder aus technischen Entscheidungen resultierte, mit einer gewissen ISO-Zahl und Blende den Raum in Farbe und Schärfe einigermaßen adäquat darzustellen, die dann die Bewegungsunschärfe mit sich brachte. Beim Malen im Sitzen bewegt sich nun mal nur Kopf und Arm und Malen im Stehen würde hier, finde ich, weniger ins Bild passen.

Ich frage mich, in welchem Land die Malerin lebt und wie das Panorama mit der dort kulturell üblichen Musik wirken würde.

LG

roterfels

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »roterfels« (4. Oktober 2011, 20:05)


5

Dienstag, 4. Oktober 2011, 18:24

Zitat

Ich frage mich, in welchem Land die Malerin lebt und wie das Panorama mit der dort kulturell üblichen Musik wirken würde.

LG

roterfels

Hallo.
danke fürs kommentar.
bin völlig einverstanden.
eigentlich egal wo lebt die malerin , heute überal wird pop -mischmarsch gespielt.
Sie lebt in Kroatien

Das ist das panorama das ich sehr gerne habe, da ich schöne erinnerungen die mit dem panorama verbunden sind habe.
Der mann von der malerin ist ein jazzmusiker und drinnen leufte jazzmusik - nicht das stück genau was ich draufgeklebt habe ( tenorsax partie spielt hier mein freund und musikpartner , backround - ist fertig , kann man so was ohne solo instrument kaufen).
Die bearbeitung ist bewusst sehr weich - am liebsten wäre ich ganz stark richtung Impressionismus gegangen . Das bild ist leicht verschwommen , nicht ganz deutlich , ein bischen nur - wie aus dem märchen - und so habe eigentlich atelier empfunden- wie aus dem märchen.
Ich war unterwegs , plötzlich hat gewitter begonnen , sehr stark geregnet , müsste zuflucht finden und habe auf kleines leuchtendes fenster angestossen. das war das atelier - wie im märchen , tatsächlich. Habe versucht das fotografieren , wie ich konnte.

Bewegung - dynamiesiert etwas das bild , kein zufall , habe bewust angewendet , habe auch ein foto wo die dame scharf abgebildet ist.

WC - natürlich recht , habe erst später bei der bearbeitung bemerkt. Stört mich auch , obwohl für eigene panoramen man ist immer etwas stumpfer. Jetz bin auf idee draufgekommen - wahrscheinlich reicht nur das muschel und flaschen wegretouschieren , und die unelegante assoziationen wegfallen. muss ich das tun.
Nochmals danke für sachlichen komentar , habe viel gelernt.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (4. Oktober 2011, 18:34)


roterfels

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6

Dienstag, 4. Oktober 2011, 20:32

Retusche

Hallo PanPan,

wenn du dich nochmal an die Retusche machst, könntest du noch 2 weitere Stellen, die leicht wegzukriegen sein sollten, bearbeiten:
- die Doppelkontur der Haare der Malerin und
- an der anderen Stirnseite in der Türe mit Glasfenster die Spiegelung der Eisenstangen

Die Musik hat für mich eine Parallele zum Eindruck des Raumes und der Szenerie: in eine eigenständige Welt abgetaucht zu sein, nicht fortwollen von dort, ausser vielleicht in die Gedanken und Gemälde.

7

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 07:49

habe jetzt ausgebessert
die alte version retuschiert:

hier

und das gleiche ein bischen häter bearbeitet:

hier

welches ist besser ?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (5. Oktober 2011, 10:42)


Nikopan

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8

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 14:28

Hallo Panpan,

die Künstlerin - toll an der Grenze festgehalten - ich würde die erste Version nehmen - und für mich persönlich würde ich den Weißabgleich ein wenig wärmer halten, da die Glühbirnen eher das Licht einer Neonröhre wiedergeben.

Grüße
Bernd

roterfels

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9

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 16:15

Hallo Panpan,

bisher gefällt mir auch die erste retuschierte Version am besten.

die kontrastreichere Version empfinde ich als etwas zu dunkel.
Vielleicht lohnt sich noch ein Vergleich, diese kontrastreichere mit 3 Gradationskurven zu versehen:
- eine leichte Zugabe von gelb übers ganze Bild
- Kurve 2mal kopieren, auf eine Ebene reduzieren, mit Maske nur an Lampenschirmen und Lampenscheinen partiell reinbrushen; damit
die zu erwartende natürliche Lichtwirkung (Sehgewohnheit: Glühlampe in Fotos = gelb) eingehalten wird
- zum Schluß mit einer Gradationskurve wegen der Kontrasterhöhung und Zugabe von gelb das nun dunklere Bild heller steuern.

- evtl die Schatten der Deckenbalken oder andere zu dunkel wirkende durch Kopie der aufhellenden Gradationskurve partiell angleichen

Das sind dann Feinjustagen, die man evtl nur im Vergleich sieht. Ich denke, um selbst mit dem Look des Bildes innerlich zufrieden zu sein, solltest du dich an deiner ursprünglichen Emotion zum Bild des Märchens und einer Art Traumwelt orientieren. Vielleicht liegt dann die farbliche Ausgestaltung usw. irgendwo zwischen den beiden Bildern.

Schöne Grüße

roterfels

FrankLiebke

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10

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 21:34

Hallo panpan,

ich sage Dir mal dazu meine Meinung: Ich bin nicht so ein Fan von HDR, also auch nicht so begeistert von dem Bild, aber das ist meine Meinung.
ABER!:

Du hast sehr eindrucksvoll beschrieben was Du erlebt hast und was Dich zu diesem Pano veranlasst hat. Und das sind für mich die entscheidenden Gründe, es gut zu finden. Es ist immer so, KEIN Bild (oder pano) wird immer allen gefallen. Du als Künstler musst wissen was DIR daran gefallen hat und dazu solltest Du auch stehen. Nach Deiner Beschreibung des märchenhaften kann ich das Pano sehr gut verstehen, und da würde ich unbedingt beim ersten bleiben. Du kannst doch nicht versuchen, es jedem Kritiker recht machen. Verstehe mich nicht falsch, ich will Dich nur bestärken bei Deiner Meinung zu bleiben.

Viele gute Grüße
Frank

marijonas

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11

Donnerstag, 6. Oktober 2011, 05:07

Hallo Panpan,

mir gefällt die erste Version besser. Diese wirkt auf mich märchenhafter.

Was mir auffällt ist, dass im Fullscreen-Modus das Hinein- und Herauszoomen mit den Tasten nicht mehr funktioniert.

Vielen Dank für die schönen Eindrücke

Richard

12

Donnerstag, 6. Oktober 2011, 10:40

Vielen dank.

ich hatte schon angst das die zweite version besser gefählt.

ich war auch er meinung die erste ist besser , aber war mir nich ganz sicher - vielleicht sehe ich falsch ;-)


HDR - ein faszienierendes Thema. Jeder sollte irgendwann hdr-technik kennenlernen , anwenden , experimentieren.
Vor allem deswegen um die schwäche der digitaltechnik ( dynamik der scene /eingangsdynamik des sensors / dynamik des monitors) ausgleichen können.
Persöhnlich bin der meinung das HDR ist dann gut wenn man nicht erkennen kann , aber gibt es motive wo ganz gezielt kann man sich mehr erlauben.