kann nur meine Erfahrungen über Merlinkopf und die EOS400D beisteuern. Bei mir kam auch irgendwann der Zeitpunkt, wo ich automatisiert Gigapixel-Kugeln machen wollte - nicht weil es unbedingt erforderlich war sondern weil es mich einfach interessiert bzw. fasziniert hatte.
Viel Geld wollte ich zunächst nicht ausgeben, also fiel meine Wahl auf den Merlinkopf. Ansteuern und Auslösen wollte ich drahtlos also kamen noch hinzu ein gebrauchtes Tablet, ein Bluetooth-Modul so wie ein Funkauslöser. Später dann noch ein Handcontroller.
Erste Versuche: Einarbeitung ins Tablet (Linux und Softwarepakete, Papywizard...als Linux Neuling trotz kompetenter Unterstützung recht Zeitintensiv). Umfangreiche mechanische Modifizierungen damit sich Kamera und Objektiv a) wiederholgenau montieren lassen und b) im NP- und vor allem auch von Nadir bis Zenith schwenken lassen (
01 02 ). In meinem Fall musste die Dosenlibelle samt ihrem Halter weg und die Batterieabdeckung bearbeitet werden (
klick ) . Funkauslöser und Bluetooth-Modul in den Kopf zu integrieren ist zwar nicht erforderlich, wollte ich aber so haben also weiterer Bastelaufwand. Nach einigen Versuchen mit dem ersten Programm stellte ich merkwüdiges Fahrverhalten fest. Ein
Firmwareupdate war erforderlich. Weitere Einarbeitung bis das passte. Nach den ersten Vollkugeln fiel schnell auf daß ein relativ großer Bereich vom Boden durch den Merlin verdeckt wird (siehe
hier und
hier 1 Parkettfeld hat übrigens16cm!). Das erfordert bei Vollkugeln schon einiges an Nadirretusche.
Jedenfalls konnte man dann irgendwann damit arbeiten. Panos mit weniger Aufnahmen faszinieren Anfangs schon jedoch braucht es bei steigender Bildanzahl Geduld denn der Merlin verfährt relativ langsam. Im Freien wird Wolkenzug dann schnell zum Problem, weil die Lichtverhältnisse sehr unterschiedlich sind. Gerade bei Vollkugeln mit großer Brennweiten kommt man zudem auch schnell ans Ende von Merlin`s Akkukapazität.
Beim Arbeiten mit unterschiedlichen Brennweiten empfand ich persönlich die Erstellung und Nutzung der config-files bzw. der jeweiligen Programme als eher unbequem. Später dann steuerte ich mit dem TC-Controller an. Ich meine mich zu erinnern daß der weitere 200 Euronen kostete die er meines Erachtens durchaus wert ist. Die Bedienung ist auch bei seltener Benutzung kinderleicht und zudem fährt der Merlin spürbar schneller.
Abschließend muß ich ehrlich sagen daß mein Merlin trotz allem Komfort und aller Faszination nur selten zum Einsatz kommt denn:
Ein guter rein mechanischer Handbetriebener Adapter...
- ist schneller
- ist kleiner
- ist leichter
- ist einfacher zu bedienen und -transportieren
- braucht keinen Strom
Als Neuling mit dem Merlin arbeiten zu wollen setzt meiner Meinung nach voraus, daß man bereit ist viel Zeit zu investieren, für Einarbeitung, Recherchen und Modifizierungen aber auch für`s Fotografieren der Panos.
Vermutlich ist der Merlin auch heute noch eine der billigsten Möglichkeiten automatisierte Panoramen zu schießen. Der Preis realtiviert sich jedoch wenn man bedenkt was u.U. noch alles an Komponenten dazu kommt (Tablet / TC-Controller / Bluetooth / Funkauslöser / externe- oder andere Spannungsquelle / Kosten für Umbauten sofern man dies nicht selber tut).
Dem gegenüber gibt es auch Kauflösungen die in vielerlei Hinsicht besser sind, insbesondere schneller. Leider sind solche Lösungen meist verhältnismäßig teuer.
Und jetzt hast Du die Wahl, denn eine Empfehlung kann man nicht wirklich machen da die Beweggründe für jeden Einzelnen recht unterschiedlich sind :-)