Du bist nicht angemeldet.

1

Dienstag, 2. August 2011, 16:35

Nodalpunktjustage -- oder sind Objektivverzerrungen das eigentliche Problem?

Hallo liebe Panorianer,

vorab mal herzlichen Dank für die Vielfalt der Beiträge hier -- da kann man sich wirklich einiges anlesen.

Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit der Panoramaphotographie, und versuche mich neuerdings an Kugelpanoramen. Allerdings habe ich bei meinen multirows mit Stitching-Problemen zwischen den Reihen, also an vertikal im Equi verlaufenden Kanten zu kämpfen. Zunächst dachte ich, es liegt vielleicht an meinem Wissen um die Softwarehandhabung, aber die Probleme tauchen sowohl in autopano als auch hugin auf. Dieser Beitrag hier hat mich dazu gebracht, meinen Nodalpunktadapter nochmals nachzujustieren, und in der Tat habe ich in der x-Achse auch leicht korrigieren müssen.

Zur Justierung des oberen Schwenkarms (z-Achse, Verschiebung der Kamera nach vorne/hinten) habe ich Photos mit Bindfaden am Fenster (ca. 40cm Entfernung) und Fensterrahmen an gegenüberliegendem Haus (ca. 25m Entfernung) erstellt -- und hier war die größte Erkenntnis die beim Übereinanderlegen in Photoshop ersichtliche enorme Verzeichnung des Objektivs. Habe darauf hin auch einmal mit der Objektivkorrektur von ACR gearbeitet (mit den für mein Objektiv verfügbaren Standardwerten -- kein individuelles Profil selbst erstellt), aber auch da gibts keine großen Unterschiede.

Meine Frage an Euch: haltet Ihr es für wahrscheinlich, dass meine Probleme beim stitching hierdurch verursacht werden? Allerdings sind wie gesagt die vertikal verlaufenden Linien betroffen, also gibts beim Zusammenrechnen der Bilder aus verschiedenen Reihen (0°, -45° und +45°) Probleme, was nicht direkt auf die Verzeichnungen durch das Objektiv schließen lassen würden -- die sollten doch einigermaßen symmetrisch sein.
Was könnten andere Fehlerquellen sein?
Habe den Nodalpunktadapter wie gesagt mit Zollstock-Methode so gut wie mir möglich scheint ausgerichtet. Ich verlasse mich beim Leveln des Pano-Maxx allerdings auf die im Pano-Maxx eingebaute Libelle -- vielleicht ist das das Problem? Allerdings wirken die Panos immer grade....

Mein Equipment:
Canon 450D
Tamron 17-50 2.8 ohne Stabilisator, Bilder werden bei 17mm und f/16 geschossen, in Hochkant/Portrait-Ausrichtung
Pano-Maxx
Stativ, Kabelauslöser
autopano und hugin probiert -- keine deutlichen Unterschiede in der stitching-Qualität feststellbar

Bin für jeden Hinweis dankbar!

Achja: den Effekt sieht man am besten beim ersten Bild -- das ist ein animated gif, in dem die drei Bilder (Faden in der Mitte des Bildes, Faden am linken Bildrand, Faden am rechten Bildrand) direkt hintereinander abgespielt werden.
»peterlustig« hat folgende Bilder angehängt:
  • 20110801_7878_kalibriert.gif
  • 20110801_7878_kalibriert_links.jpg
  • 20110801_7878_kalibriert_rechts.jpg
  • 20110801_7878_unkalibriert_links.jpg
  • 20110801_7878_unkalibriert_rechts.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »peterlustig« (2. August 2011, 16:51)


Toni Hz

Super-User

Beiträge: 313

Wohnort: Steirische Toskana >>> Schilcherland Stainz

  • Private Nachricht senden

2

Dienstag, 2. August 2011, 18:06

Hallo Peterlustig,

willkommen im Forum,
könnte dein Problem Überlappung heißen?
Für dieses Objektiv brauchst du 8 - 10 Aufnahmen in einer Reihe, je nach gewünschter Überlappung

Hier gibt es einen Rechner dafür:
http://www.frankvanderpol.nl/fov_pan_calc.htm

lg Toni

3

Dienstag, 2. August 2011, 18:30

Hallo Toni,

wow, das ging schnell -- herzlichen Dank für die erste Antwort!

Verstehe allerdings Deine Vermutung nicht so recht. Meinst Du, ich überlappe nicht ausreichend? Ich mache mit den 17mm am 1.6er Crop 12 Bilder je Reihe. Eine Reihe bei 0°, eine bei +45°, eine bei -45°. Dazu je ein Nadir- und Zenith-Bild. Insgesamt 38 Photos. Damit habe ich gut 30% Überlapp. Hab mal irgendwo als Daumengröße gelesen, man sollte 30% haben...

Cheers, Peter

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

4

Dienstag, 2. August 2011, 21:24

Hallo Peter,

also ich glaube nicht, dass die Verzeichnung des Objektivs schuld ist. Das bekommen die Programme gut hin.
Also bitte nicht vorher entzerren.

Die Justage der vertikalen Schiene schaut gut aus. Ist die Horizontale ebenso gut?

Probier Mal 3x3 Bilder zu stitchen. Sind dann Fehler drinnen?

Zeig doch Mal ein Beispielpano. Ist es ein Panorama im Innenraum?

Gruß

Richard

Toni Hz

Super-User

Beiträge: 313

Wohnort: Steirische Toskana >>> Schilcherland Stainz

  • Private Nachricht senden

5

Dienstag, 2. August 2011, 21:39

Hallo Peter,

lt oben genanntem Rechner hast du mit 12 Aufnahmen in einer Reihe 40% Überlappung.
Wenn es deine Rasterung zuläßt, versuche es mit 9 oder 10(= 20 bzw. 28%).

Ich gehe davon aus, dass autofocus und Belilchtung auf M ist, und der Zoom auf 17 bleibt.

Vielleicht findest du hier etwas:
http://www.vrwave.com/panoramic-lens-database/canon/

Probeaufnahmen könnten helfen...

Toni

6

Dienstag, 2. August 2011, 22:55

Herzlichen Dank nochmals, Euch beiden, Richard und Toni.

Ja, in der Tat, der Überlapp ist vermutlich ein wenig größer, als ich das brauchen würde, aber habe leider keine kleinere Teilscheibe für meinen Nodalpunktadapter. Da mache ich lieber 2-3 Aufnahmen zuviel, und hab dann zumindest alle Aufnahmen in der gleichen Ausrichtung -- erleichtert nachträgliche Retuschierarbieten in PS ernorm....

Und ja, Toni, Deine Vermutung ist richtig: Autofokus ist ausgestellt, bleibt genauso wie Brennweite und Belichtung über alle Aufnahmen konstant. Hab auch sogar schon mit DRIs experimentiert, aber das stelle ich jetzt erstmal hintenan, vemutlich derzeit noch zuviel des guten... Workflow ist RAW -> Lightroom -> Ausgabe als hochqualitatives jpg -> autopano/hugin. Und selber bastele ich dann noch in Photoshop rum , um diese Stitchingfehler zu beseitigen, aber meine Hoffnung wäre, dass ich mir das durch besseres Einstellen des NPA oder wie auch immer irgendwie sparen kann.

Ich hänge jetzt mal ein Equirect an (verstehe das so, dass das dann von der Forensoftware mit krpano als panorama gezeigt werden kann?), wie es aus autopano rauskommt (lediglich verkleinert), und in dem ich ein paar kritische Punkte markiert habe. Diese dann in einer höheren Auflösung nochmal separat als Dateien.



@Richard: Lasse grade mal ein 4x3 Pano rechnen, mal schauen, was da rauskommt, poste ich gleich im Anschluss.
»peterlustig« hat folgende Bilder angehängt:
  • 20110729_7711-35_360pano_01.jpg
  • 20110729_7711-35_360pano_02.jpg
  • 20110729_7711-35_360pano_03.jpg
  • 20110729_7711-35_360pano_04.jpg

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »peterlustig« (2. August 2011, 23:33)


7

Dienstag, 2. August 2011, 23:32

So, und nun noch der neu in autopano berechnete 4x3-Ausschnitt (4 Bilder in einer Reihe, 3 Reihen). Man sieht nachwievor deutliche Versätze.
Außerdem noch meine x-Achsen-Justierung des Pano-Maxx.

»peterlustig« hat folgende Bilder angehängt:
  • Ausschnitt01.jpg
  • Ausschnitt02.jpg
  • Ausschnitt03.jpg
  • 39mm.gif

8

Mittwoch, 3. August 2011, 10:06

Hallo Peter,

Deine NPA-Justage zeigt, dass Du den oberen Arm einstellst, indem Du den gesamten NPA auf dem Rotator drehst. Das solltest Du nicht machen, denn das setzt voraus, dass die Einstellung der unteren Schiene 100-prozentig stimmt. Besser ist, Du klebst den Faden horizontal an die Scheibe und fluchtest an Nachbars Dachrinne, indem Du ausschließlich den oberen Arm schwenkst. Damit bleiben Fehleinstellungen der unteren Schiene unberücksichtigt.

In Deinem Zimmer gibt es relativ viele Flächen, an denen keine Kontrollpunkte gefunden werden können. Probier es mal dort, wo nicht so viel Weiß ist.

Das Ergebnis der Zollstockmethode sieht schon ziemlich gut aus, aber es lässt sich noch verbessern.

Viele Nodalpunktadapter sind so gebaut, dass man keine genaue Kontrolle hat, ob die optische Achse exakt parallel zur oberen Schiene verläuft, denn die Kameraplatte ist in den meisten Fällen frei drehbar und lässt sich nur per Augenmaß unter der Kamera ausrichten. Wenn diese Achse nicht stimmt, kannst Du alle anderen Einstellungen vergessen; es wird nie passen!

Die Wasserwaagen an den NPA stimmen nur in Glücksfällen. Die genaue Ausrichtung kann man aber nachträglich per Software machen. Für PTGui habe ich schon mal eine Methode beschrieben, mit der das perfekt geht.
Gruß vom pano-toffel

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

9

Mittwoch, 3. August 2011, 10:32

Hallo Peter,

ja, die Justage mit der Linealmethode sollte noch genauer sein.
Außerdem "hupft" die Stativplatte ca. einen halben Zentimeter in den Maßstab.
Das ist ein Zeichen dafür, dass die Kamera in der anderen Achse (quer zum Lineal) nicht mittig sitzt oder dreht.
Sprich Objektiv noch Mal parallel zur oberen Schiene ausrichten!!!

Dann Linealmethode exakt einstellen.

Dann obere Schiene beim Hoch- und Runterschwenken.

Und geb Dir viel Mühe, denn meine Erfahrung mit AuropanoPro ist, dass es für Innenräume genauer als 1mm sein muss!
PTgui biegt so was mit "heavy and lens shift" noch ganz gut hin.

Mit meinem Selbstbauadapter habe ich auch stets solche Ergebnisse mit AutopanoPro bekommen.
Du kannst Deinen ja leichter justieren.

Gruß

Richard

10

Mittwoch, 3. August 2011, 11:30

Richard, Wahnsinn, was für ein Service hier, vielen herzlichen Dank für Deine nächste Antwort!

Ja, ist richtig, dass die Platte hin- und herhupft in dem Bild, das lag dran, dass just bei dem Schuss ich nicht um 180°, sondern anscheinend nur um 160° gedreht hatte. Habs daher in Photoshop "zu Ende" gedreht. Ok, dann gehe ich da nochmal ran, aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass ichs nicht mehr genauer schaffe -- habe da schon mit Verschiebungen um halbe Millimeter auf der x-Achse justiert, feiner bekomm ichs nicht hin, und die angehängte Version war das beste,was mir gelungen ist...

Bzgl. Einstellung der oberen Schiene -- ja, klasse, Pano-Toffel, das ist ein super Hinweis, dass ich mittels Hoch-/Runterschwenken evtl. Fehler bei der x-Achsen-Justage eliminiere! Musste ich zweimal lesen, ums richtig zu verstehen, aber jetzt wirds mir klar. Wird gemacht! Ich berichte.

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

11

Mittwoch, 3. August 2011, 11:41

Hallo Peter,

nein, vom nachher verschieben in PS kommt das nicht. Die Ecke des Stativkopfes wandert in den Meterstab, oben rechts. Das meine ich. Das ist eine Parallaxe.

Wenn Du genau im Nodalpunkt drehen und schwenken würdest, würde sich keine Überlappung verschieben, nirgends! Egal wohin die Kamera guckt.
Du kannst also 90°, 120°, 160° drehen, das bleibt stets gleich.

Gruß

Richard

P.S.: Und schau Mal, ob alle Schrauben fest sind, vor allem die vom Rotator. Der darf nicht Kippeln!!!
Hatte erst letztens einer nach langem Herumsuchen herausgefunden.

Toni Hz

Super-User

Beiträge: 313

Wohnort: Steirische Toskana >>> Schilcherland Stainz

  • Private Nachricht senden

12

Mittwoch, 3. August 2011, 12:06

Hallo Peter,

bei Bild 39mm.gif habe ich den Eindruck, dass dein NPA um den Kugelkopf eiert - d.h. nicht in Waage.
Objektivachse(-mittelpunkt) muß über Drehpunkt liegen.
Untere Schiene ist dann fix für dieses Gehäuse eingestellt.
Bei Linsenwechsel muß nur mehr obere Schiene eingestellt werden (andere Brennweite).
Auch Profis verwenden Schwindelzettel mit den Einstellungen für Kamera und Objektiv am Stativ festgeklebt.

Warum allerdings die Parkettbretter und deine Kanten so verbogen, verzerrt sind, kann ich mir so nicht erklären.
Ich hatte es einmal, als ich beim Ausgabeformt "kubisches Format" nicht angehakt hatte.
Vielleicht stellst du Aufnahmen, aus 3 Reihen je 3 Bilder, für Testzwecke zur Verfügung.

Toni

13

Mittwoch, 3. August 2011, 14:12

Jungs, ich bin sprachlos über so viel Hilfsbereitschaft von Euch allen. Ganz großes Tennis hier!

Also, ich gebe jetzt nochmal mein Bestes,den Pano-Maxx ordentlich zu justieren. Ich habe verstanden:
1. Pano-Kopf so exakt wie nur möglich ins Wasser bringen (bin dabei allerdings auf die Libelle im Pano-Maxx angewiesen, s.u.)
2. x-Achse mittels Zollstock-Methode
3. oberer Arm mittels horizontalem Faden vs. Dachrinne und Auf- und Ab-Neigen

@Richard - evtl. Kippeln des Pano-Maxx: stimmt, es gibt ganz manchmal minimalstes Spiel am Rotator. Vom Umfang her in etwa die Bewegung, die sich durch das Einrasten in die Rastposition ergibt -- also wirklich extrem gering, ich würde sagen, am langen Ende der x-Achse (maximale Entfernung von der Stativsäule) bedeutet das eine Bewegung um max. 1mm. Das bekomme ich aber nicht durch fester Anziehen behoben.

@Toni:
- Waage: wie gesagt, ich muss mich beim Justieren meines Stativkopfes auf die Wasserwaage im Pano-Maxx verlassen, habe am Stativ (Slik -- mit 3-Wege neiger fest verbaut) kein entsprechendes Instrument. Allerdings erfolg die Drehung ausschließlich über den Pano-Maxx; der 3-Wege-Neiger bleibt fest. Kann schon sein, dass der 3-Wege-Neiger nicht 100%ig genau über der Mittelsäule sitzt, aber das müsste ja egal sein, da der Drehpunkt im Pano-Maxx konstant bleibt.
- Verbiegung der Parkettbretter: ich habe das jetzt für Objektivverzerrung gehalten? Wundert mich allerdings auch, dass die so extrem ausfällt. Wollte auch schon mal mit Adobe Lens Profiler zur Erstellung eines eigenen Linsenprofils und Korrektur in Lightroom versuchen, aber Richard meinte ja, dass dort vermutlich der Hase nicht im Pfeffer liegt.
- Testbilder: super Angebot! Aber wahrscheinilch machts Sinn, wenn ich jetzt erstmal versuche, so exakt wie möglich den NPA zu justieren. Dann mache ich ein Probepano und stelle gerne die Bilder zur Verfügung.

Viele Grüße, Peter

14

Mittwoch, 3. August 2011, 14:35

.... Ich habe verstanden:
1. Pano-Kopf so exakt wie nur möglich ins Wasser bringen (bin dabei allerdings auf die Libelle im Pano-Maxx angewiesen, s.u.)


Falsch. Die horizontale Ausrichtung des NPA ist für dessen Funktionseinstellungen belanglos.


.... evtl. Kippeln des Pano-Maxx: stimmt, es gibt ganz manchmal
minimalstes Spiel am Rotator. Vom Umfang her in etwa die Bewegung, die
sich durch das Einrasten in die Rastposition ergibt -- also wirklich
extrem gering, ich würde sagen, am langen Ende der x-Achse (maximale
Entfernung von der Stativsäule) bedeutet das eine Bewegung um max. 1mm.
Das bekomme ich aber nicht durch fester Anziehen behoben.


Bei meinem NN3 war es viel weniger als 1 mm (wo hast Du den denn gemessen?). Da lässt sich das Spiel aber durch Anziehen der Rotator-Schraube minimieren. Bei flüssig drehbarem Rotator kippelte mein NN3 um 1°.


.... (Slik -- mit
3-Wege neiger fest verbaut)....


Kauf Dir ein vernünftiges Stativ! Oder dreh mal etwas fester am "fest verbauten" Kopf, vielleicht geht er ja doch ab. Unter einen NPA gehört kein Neiger, sondern ein standfestes Stativ ohne jeden Schnickschnack! Es gibt natürlich auch Neiger/Kugelköpfe, die den NPA festhalten, aber die kosten ein vielfaches Deines gesamten Slik.
Gruß vom pano-toffel

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

15

Mittwoch, 3. August 2011, 14:45

1. Pano-Kopf so exakt wie nur möglich ins Wasser bringen (bin dabei allerdings auf die Libelle im Pano-Maxx angewiesen, s.u.)


Das ist völlig egal!!! Das erzeugt keine Stitchingfehler, nur eine Wellenbewegung beim Rotieren nachher im Viewer.
Und diese kann man nachträglich im Panoramaprogramm ändern. Ist also kein Problem, nur ein Bisschen mehr Aufwand.

Was Du prüfen kannst: Ob es einen Punkt gibt, wo die Libelle beim Rotieren stehen bleibt, egal wie schief. Dann kippt zumindest nicht der Rotator beim Drehen.

16

Donnerstag, 4. August 2011, 12:25

Justage des NPA mittels Wasserwaage

Hallo Peterlustig,

nach meinen Erfahrungen ist es für ein gutes Stitching-Ergebnis notwendig, den NPA möglichst exakt horziontal und vertikal auszurichten. Was Du beim Fotografieren ohne viel Aufwand richtig machst, musst Du nicht hinterher am PC mühsam und langwierig geradebiegen, auch wenn PTGui nach meinen Erfahrungen hierfür sehr wirkungsvolle Instrumente bietet.

Den PanoMaxx habe ich seit ca. 4 Wochen und habe damit auf Anhieb gute Ergebnisse erzielt. Mein Aufbau sieht so aus:

1. Nivellierung des PanoMaxx in der Horizontalen anhand der eingebauten Libelle und einer zusätzlichen Wasserwaage, die ich einfach auf die untere horizontale Schiene lege mittels Nivellierteller Manfrotto 338. Die Fertigungstoleranzen von Stativ, Nivelliergerät und NPA sind allerdings so groß, dass der NPA bei einer Drehung um 360° immer nur an einem Punkt exakt "im Wasser" ist.

2. Der PanoMaxx sitzt bei mir auf einem Manfrotto Rotator MA300N, den ich schon vorher besaß. Der PanoMaxx-Rotator mit den Klick-Stopp-Scheiben erscheint mir zu kippelig und kann bei der Nadir-Aufnahme mit seitlich versetztem, gekipptem Stativ auch nicht festgestellt werden.

3. Für die Justierung der Kamera am oberen Dreharm (Kamera ist bereits im Nodalpunkt des Objektivs befestigt) stelle ich den oberen Dreharm auf ca. -90° ein, so dass die Kamera genau auf den Drehpunkt des PanoMaxx nach unten schaut und der obere Dreharm dabei wieder mittels Wasserwaage ausgerichtet wird. Diese lege ich dazu auf das nach oben zum Zenith schauende Ende des Dreharms.

4. Zum Schluss passe ich in dieser Position des ausgerichteten NPAs die Befestigung der Kamera am PanoMaxx so an, dass ich diese mit der aufs Kameradisplay gelegten Wasserwaage (nicht im Blitzschuh, weil dieser bei meiner D80 zu hohe Toleranzen hat) möglichst exakt parallel zum oberen Dreharm ausrichte. Dann stelle ich den NPA auf das erste Bild ein und fotografiere.

Mit dieser Methode erziele ich in PTGui für die so aufgenommenen Fotos Ergebnisse, die im Optimizer auf Anhieb und schon ohne Feintuning im Bereich geringer bis sehr geringer mittlerer Abweichungen der Kontrollpunkte liegen und keine Stitchingfehler aufweisen.

Einzig das Nadirbild erfordert je nach Motiv eine mehr oder weniger aufwändige Sonderbehandlung (manuelle Kontrollpunkte, Maskierung, gesonderte Optimierung, evtl. Kopierstempelwerkzeug einer Bildbearbeitung etc.), da ich es mit seitlich versetztem, gekipptem Stativ aufnehme.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Visual.Tom« (4. August 2011, 13:14)


17

Donnerstag, 4. August 2011, 13:32

.... nach meinen Erfahrungen ist es für ein gutes Stitching-Ergebnis notwendig, den NPA möglichst exakt horziontal und vertikal auszurichten. Was Du beim Fotografieren ohne viel Aufwand richtig machst, musst Du nicht hinterher am PC mühsam und langwierig geradebiegen, auch wenn PTGui nach meinen Erfahrungen hierfür sehr wirkungsvolle Instrumente bietet.
Wenn Du damit klar kommst, dann ist es gut und richtig, aber nicht notwendig. Ich habe schon viele Panos (von anderen und von mir) gesehen, die trotz stimmender Libelle nicht exakt im Lot standen. Ob man in PTGui eine Kleinigkeit korrigiert, oder ein total schräg aufgenommenes Pano ausrichtet, spielt zeitlich und von der Methode her keine Rolle. Mühsam ist das auch nicht, denn es dauert nur 2-3 Minuten. Für das eigentliche Stitchen (passendes Zusammenfügen der Bilder durch Kontrollpunkte) ist es völlig egal, wie gerade oder schräg der NPA ausgerichtet war, Hauptsache er dreht und schwenkt genau um den Punkt.
Gruß vom pano-toffel

18

Donnerstag, 4. August 2011, 14:07

Justage des NPA mittels Wasserwaage

"Für das eigentliche Stitchen (passendes Zusammenfügen der Bilder durch Kontrollpunkte) ist es völlig egal, wie gerade oder schräg der NPA ausgerichtet war, Hauptsache er dreht und schwenkt genau um den Punkt."


Hallo pano-toffel,

was Du oben sagst, ist für Kugelpanoramen sicherlich richtig - siehe z.B. solche Kugelpanoramen, die in Slant-Position eines Fisheye-Objektivs aufgenommen wurden. Bei einreihigen zylindrischen Panoramen würde nach meinen Erfahrungen der Horizont wegkippen, wenn der NPA nicht genau horizontal ausgerichtet ist.

So wie ich die Frage von Peterlustig verstehe, geht es hier darum, etwaige Ursachen für Stitchingfehler einzukreisen, zu beseitigen und den NPA richtig einzustellen.

Mein Ablauf zur Justage desselben dauert max. 2 - 3 Minuten. Und das ist gut investierte Zeit. Siehe die allerersten Ergebnisse des PanoMaxx im Vergleich zu meinem Eigenbau-NPA:

http://www.panorama-community.de/wbb/ind…52400#post52400
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Visual.Tom« (4. August 2011, 15:13)


19

Donnerstag, 4. August 2011, 14:13

Voila, nun habe ich entsprechend Eurer Anregungen so gut wie möglich feinjustiert.

x-Achse:
Der Versprung am Zollstock (x-Achse) sollte nun ca. 1mm betragen. Genauer bekomme ich es nicht hin.

Allerdings: der Stativkopf springt weiterhin, wie von Dir, Richard, bemerkt, im Bild hin- und her. Meine Kamera ist bei diesen Aufnahmen so exakt wie möglich grade nach unten ausgerichtet. Alle Schrauben am Pano-Maxx sind fest angezogen. Auch das gestern von mir beschriebene Spiel am Rotator, das ich irgendwann mal beobachtet hatte, ist nicht da. Ich kann mir also nicht erklären, was der Grund hierfür ist.

Man sieht an dem größeren Ausschnitt (Datei 38_8mm_gross.gif), dass sich die Libelle leicht verändert, derStativkopf also nicht 100% im Wasser ist (das passt ja zu Deinen Erläuterungen, Visual.Tom). Aber ihr meintet ja, dass das nicht die Ursache sein kann, oder? Objektivverzeichnungen können das auch nicht sein, oder?

oberer Arm:
Jetzt mit horizontalem Tesa-Streifen und am nächsten Hochhaus ausgerichtet. Wenn ich nur Bildausschnitte vom oberen und unteren Rand der Bilder übereinanderlege (Datei 97_7mm.gif), dann siehts (bis auf die heftigen Verzeichnungen) schon ziemlich gut aus.

Was mich allerdings verwundert: wenn ich auch noch das Bild aus der Mitte des Objektivs dazulege (Datei 97_7mm_x3.gif), dann rutscht in diesem Bild der Tesa-Streifen weiter nach oben, als bei den Ausschnitten vom oberen oder unteren (Drehung des Arms um jeweils ca. +/- 27°) Ende. Das müssten ebenfalls Verzeichnungseffekte sein, oder? Sollte aber ja nicht dramatisch sein, da das Stitching zwischen den Reihen ja an den Rändern passiert...


Bei meinem NN3 war es viel weniger als 1 mm (wo hast Du den denn gemessen?). Da lässt sich das Spiel aber durch Anziehen der Rotator-Schraube minimieren. Bei flüssig drehbarem Rotator kippelte mein NN3 um 1°.
Die 1mm waren gefühlt der maximale Effekt, der sich auf/ab am Ende der x-Achse (ca. 15cm Länge von Rotator bis Ende der Schiene) hätte ergeben können. Habe ich aber nie nachgemessen. Und ich wills auch nicht rekonstruieren -- jetzt sitzt der Rotator so schön fest ;-)
Kauf Dir ein vernünftiges Stativ! Oder dreh mal etwas fester am "fest verbauten" Kopf, vielleicht geht er ja doch ab. Unter einen NPA gehört kein Neiger, sondern ein standfestes Stativ ohne jeden Schnickschnack! Es gibt natürlich auch Neiger/Kugelköpfe, die den NPA festhalten, aber die kosten ein vielfaches Deines gesamten Slik.
Haha, ja, war auch gestern (vor Deinem Post) schon mal prompt im Fotofachgeschäft, um mich nach Alternativen umzuschauen. Allerdings muss ich sagen, dass ich im Mittelklassebereich (z.B. Manfrotto 055) keinen wesentlich besseren Eindruck in Bezug auf Stabilität gegenüber meinem Slik 330 Pro gesehen habe. Und paar Hundert Euro für ein Gitzo hinzulegen, soweit bin ich noch nicht. Oder was würdet Ihr empfehlen?

Habe grade nochmal versucht, den Kopf beim Slik abzuschrauben -- das geht auch, in der Mittelkonsole zeigt sich darunter aber dann ein Innengewinde. Das müsste man dann wieder mehr oder weniger aufwändig mit Adapterschraube versehen, für mich zu kompliziert....
»peterlustig« hat folgende Bilder angehängt:
  • 38_8mm.gif
  • 38_8mm_gross.gif
  • 97_7mm.gif
  • 97_7mm_x3.gif

20

Donnerstag, 4. August 2011, 14:30

nach meinen Erfahrungen ist es für ein gutes Stitching-Ergebnis notwendig, den NPA möglichst exakt horziontal und vertikal auszurichten. Was Du beim Fotografieren ohne viel Aufwand richtig machst, musst Du nicht hinterher am PC mühsam und langwierig geradebiegen, auch wenn PTGui nach meinen Erfahrungen hierfür sehr wirkungsvolle Instrumente bietet.
;-) Yep, zu dieser Erkenntnis bin ich inzwischen ja auch gekommen -- und sehr dankbar, dass Ihr Euch alle hier meiner Fragen und meinen Versuchen, das Problem einzukreisen, annehmt!

1. Nivellierung des PanoMaxx in der Horizontalen anhand der eingebauten Libelle und einer zusätzlichen Wasserwaage, die ich einfach auf die untere horizontale Schiene lege mittels Nivellierteller Manfrotto 338. Die Fertigungstoleranzen von Stativ, Nivelliergerät und NPA sind allerdings so groß, dass der NPA bei einer Drehung um 360° immer nur an einem Punkt exakt "im Wasser" ist.
Aha, interessant -- gut zu wissen, dass die Libelle auch bei Dir nur in einem Punkte exakt im Wasser ist. Wenn die allerexakteste Nivellierung für das Stitchingergebnis zunächst mal nicht kriegsentscheidend ist, werde ich aber wohl zunächst auf den Nivellierteller zugunsten eines besseren Stativs verzichten....

2. Der PanoMaxx sitzt bei mir auf einem Manfrotto Rotator MA300N, den ich schon vorher besaß. Der PanoMaxx-Rotator mit den Klick-Stopp-Scheiben erscheint mir zu kippelig und kann bei der Nadir-Aufnahme mit seitlich versetztem, gekipptem Stativ auch nicht festgestellt werden.
Ebenfalls sehr lehrreich. Mein PanoMaxx-Rotator erscheint mir jetzt sehr stabil, aber ich hatte auch schon einmal bemerkt, dass er ein wenig Spiel aufwies. Danke auch für die genaue Angabe, mit welchem Material Du stattdessen arbeitest. Beim googeln sehe ich aber, dass damit allein Dein Rotator schon ein Stückchen teurer ist, als der ganze PanoMaxx. Gut, dass Photographie ein teures Hobby ist, wissen wir wohl inzwischen alle. Gibts also was für die Wunschliste....
3. Für die Justierung der Kamera am oberen Dreharm (Kamera ist bereits im Nodalpunkt des Objektivs befestigt) stelle ich den oberen Dreharm auf ca. -90° ein, so dass die Kamera genau auf den Drehpunkt des PanoMaxx nach unten schaut und der obere Dreharm dabei wieder mittels Wasserwaage ausgerichtet wird. Diese lege ich dazu auf das nach oben zum Zenith schauende Ende des Dreharms.
Ah, da gehst Du ordentlicher vor als ich. Ich habe mich bislang an die Gradzahl-Notation am Pano-Maxx verlassen. Das sieht dann bei -90° auch nach Augenmaß bei mir sehr grade aus.

4. Zum Schluss passe ich in dieser Position des ausgerichteten NPAs die Befestigung der Kamera am PanoMaxx so an, dass ich diese mit der aufs Kameradisplay gelegten Wasserwaage (nicht im Blitzschuh, weil dieser bei meiner D80 zu hohe Toleranzen hat) möglichst exakt parallel zum oberen Dreharm ausrichte. Dann stelle ich den NPA auf das erste Bild ein und fotografiere.
Ok, ich höre immer wieder "Wasserwaage". Die gesamte Montage der Kamera am PanoMaxx machst Du offensichtlich genauer als ich -- denn diese Ausrichtung der Kamera am oberen Arm mache ich bislang rein nach Augenmaß. Was für eine Wasserwaage verwendest Du denn da? Kann man da einen x-beliebigen Blitzschuh-Würfel nehmen, oder was empfiehlst Du?
Einzig das Nadirbild erfordert je nach Motiv eine mehr oder weniger aufwändige Sonderbehandlung (manuelle Kontrollpunkte, Maskierung, gesonderte Optimierung, evtl. Kopierstempelwerkzeug einer Bildbearbeitung etc.), da ich es mit seitlich versetztem, gekipptem Stativ aufnehme.
Hachja, der Nadir -- diese offensichliche Baustelle hat mich am Anfang am meisten beschäftigt. Da dachte ich noch, dass ich die "kleineren" Stitching-Probleme im Rest des Panoramas schon noch mit Softwareoptimierung in den Griff bekomme.... Habe da sehr dankbar gelesen, wie Richard auf seiner Homepage seinen Nadir-Prozess beschreibt. Mal sehen, was für mich am besten klappt.

Herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Ähnliche Themen