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1

Dienstag, 22. März 2011, 20:57

Erster Gehversuch mit Hugin - Vertikale Verwerfungen

hallo zusammen

hab meinen ersten Versuch mit Hugin für ein Kugelpano unternommen.
Dazu hab ich auf dem pano-MAXX mit dem Nikkor 10-24 (an der D7000) bei 10mm 2 Reihen zu 8 Bilder geschossen (bei vert -30° und vert +30°).
Dazu ein Zenith und zwei Nadir (90° rotiert).

Im Mittelbereich habe ich beim Rendern viele Verwerfungen bei vertikalen Strukturen erhalten.

Wo muss ich ansetzen, um dieses Problem zu lösen?

-Didi
»Didi« hat folgendes Bild angehängt:
  • p2-crop1.jpg
Für Panos im Einsatz: D7000 | Nikkor Fisheye 10.5 | Nikkor 10-24mm | ML-L3 | NN3Mk2 | pano-MAXX | Manfrotto 732CY | Giottos MH1301

2

Dienstag, 22. März 2011, 21:23

Zitat

Wo muss ich ansetzen, um dieses Problem zu lösen?
Hallo Didi,
Was Du zeigst, lässt keinen eindeutigen Rückschluss zu.
Drei Dinge würde ich mal überprüfen:

1. Ist der Nodalpunktadapter tatsächlich genau eingestellt?

2. Du hast mit einem Zoom fotografiert. Ganz sicher, dass nicht Bilder mit (versehentlich) geänderter Brennweite dabei waren?

3. Weiße Wände mit wenigen Kanten lassen sich schwer stitchen, weil das Programm zu wenig (oder unpassende) Kontrollpunkte findet.
Gruß vom pano-toffel

3

Dienstag, 22. März 2011, 21:49

Hallo pano-toffel

1. ja, da hab ich mir grosse Mühe gegeben.
2. ziemlich bis ganz. Die Verwerfung ganz rechts zeigt es denke ich ganz gut: der obere und der untere Teil sind gleich breit.
3. das ist richtig. Ich hätte aber erwartet, dass bei so offensichtlichen Kanten der Match funktionieren sollte .. ?

Ich hab auch noch etliche vertikale Linien entlang dieser Kanten definiert.
Abgesehen davon, dass das die Kanten trotzden nicht vertikal wurden, scheint das keinen Einfluss auf das stitching zu haben?

-Didi
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4

Dienstag, 22. März 2011, 22:36

Zitat

3. das ist richtig. Ich hätte aber erwartet, dass bei so offensichtlichen Kanten der Match funktionieren sollte .. ?
Kanten sind nicht immer geeignet, um Kontrollpunkte zu finden. Versuche einmal, manuelle Kontrollpunkte auf einer Türkante zu setzen. Das wird kaum gelingen, wenn Du weiße Wände ohne jede Struktur hast. Da kann es leicht zu Verschiebungen kommen. Was da hilft, sind Markierungen, z.B. Klebezettel mit Kreuzmarkierung, oder etwas ähnliches. Der Bildausschnitt ist zu eng, um dafür eine eindeutige Aussage zu machen. Manchmal helfen auch größere Überlappungen.

Hast Du solche Stitchingprobleme auch in reichlich strukturierten Motiven?

Zitat

Ich hab auch noch etliche vertikale Linien entlang dieser Kanten definiert.
Abgesehen davon, dass das die Kanten trotzden nicht vertikal wurden, scheint das keinen Einfluss auf das stitching zu haben?
Richtig. Mit dem Stitching haben die Vertikalen nichts zu tun. Sie dienen nur zum Ausrichten des Gesamtbildes.
Gruß vom pano-toffel

5

Mittwoch, 23. März 2011, 06:32

Kanten sind nicht immer geeignet, um Kontrollpunkte zu finden. Versuche einmal, manuelle Kontrollpunkte auf einer Türkante zu setzen. Das wird kaum gelingen, wenn Du weiße Wände ohne jede Struktur hast. Da kann es leicht zu Verschiebungen kommen. Was da hilft, sind Markierungen, z.B. Klebezettel mit Kreuzmarkierung, oder etwas ähnliches. Der Bildausschnitt ist zu eng, um dafür eine eindeutige Aussage zu machen. Manchmal helfen auch größere Überlappungen.

Hast Du solche Stitchingprobleme auch in reichlich strukturierten Motiven?

Die Idee mit den PostIt werd ich übernehmen - sehr gut!

Nein, überall mit viel Details funktioniert es.
Die Probleme tauchen überall bei den weissen Vertikalen auf, sowie leicht am Kaminrohr, im Fensterbereich, bei der Durchreiche und bei der Stehlampe.

Kommentare zum künstlerischen Wert des Panos erübrigen sich :D . Das ist wie gesagt, der allererste rein technische Test nach Auspacken des pano-MAXX und der Erst-Installation von Hugin. Also bitte Nachsicht walten lassen ;)

-Didi
»Didi« hat folgendes Bild angehängt:
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6

Mittwoch, 23. März 2011, 10:59

Das Bild hat in der gesamten oberen Hälfte überwiegend strukturarme Flächen. Deshalb vermute ich, dass dort zu wenig Kontrollpunkte gefunden wurden. Zusätzliche Markierungen helfen ganz sicher. Vielleicht hilft aber auch ein anderes Setup:

8 Bilder bei 0°
je 4 Bilder bei ±55...60°
1 Nadirbild ohne Stativ (wie man das ins Pano bekommt, ist ein extra Thema)

Dieses Setup ist auch gut, wenn Personen im Bild sind, weil sie in der 0°-Reihe meistens ganz draufkommen.
Gruß vom pano-toffel

7

Mittwoch, 23. März 2011, 20:34

Das Bild hat in der gesamten oberen Hälfte überwiegend strukturarme Flächen. Deshalb vermute ich, dass dort zu wenig Kontrollpunkte gefunden wurden. Zusätzliche Markierungen helfen ganz sicher. Vielleicht hilft aber auch ein anderes Setup:

8 Bilder bei 0°
je 4 Bilder bei ±55...60°
1 Nadirbild ohne Stativ (wie man das ins Pano bekommt, ist ein extra Thema)

Dieses Setup ist auch gut, wenn Personen im Bild sind, weil sie in der 0°-Reihe meistens ganz draufkommen.
Danke, pano-toffel!
Werde das mit den Stickers beim nächsten Indoor-Versuch beherzigen.
Den 8+4+1 Setup sowieso.

Ich war heute in den Bergen und hab dort noch ein Pano (allerdings nochmals mit dem von mir beschriebenen Setup) geschossen.
Diesmal gleich noch mit +-2EV für HDR - es hatte noch viel Schnee und der Kontrast zu den Felswänden war dementsprechend hoch.
Heut werd ich wohl kaum mehr zum Rendern kommen. Aber ich bin gespannt, was dabei rauskommt.

Ich spiel mit dem Gedanken, mir ein 10.5 Nikkor Fisheye zu kaufen.
Da muss ich weniger Aufnahmen machen. Ich frag mich aber, ob die Auflösung in den Randbereichen noch so gut ist, dass
ich dann beim KugelPano noch reinzoomen kann.
Vermutlich ist da mein 10-2 überlegen?

-Didi
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marijonas

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8

Mittwoch, 23. März 2011, 20:43

Vermutlich ist da mein 10-24 überlegen?


Das dachte ich ursprünglich auch, aber es ist vermutlich nicht viel, wenn nicht sogar vernachlässigbar.

Das liegt daran, dass Du beim 10-24 die pixeldichtesten Stellen am Rand zur Überlappung nutzt und nachher wegschneidest.
Beim Fisheye ist es genau umgekehrt, die Auflösung Pixel/° wird zum Rand hin kleiner.
So nutzt Du das Bildmaterial optimal aus und benötigst weniger als die Hälfte der Bilder.

Lieben Gruß

Richard

9

Mittwoch, 23. März 2011, 21:17

So nutzt Du das Bildmaterial optimal aus und benötigst weniger als die Hälfte der Bilder.
hallo Richard

wieviel Bilder und in welcher Geometrie machst Du mit dem 10.5?

-Didi
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marijonas

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10

Mittwoch, 23. März 2011, 21:34

Beim 10,5er brauchst Du nur 6 Bilder hochkant rundherum, ein Zenit und Nadirbild.
Bildwinkel 139°x 87°
Ich selber habe leider kein 10,5er.

11

Donnerstag, 24. März 2011, 18:25

Die Stickers bringen mich zu einer neuen Frage ..

Die Dinger sind ja dann auch im gerenderten Bild und müssen wegretuschiert werden.
Solange dies im mittleren (vertikal) Bereich des Bildes ist, kann ich mir das noch gut vorstellen.
Nun ist das gerenderte Bild aber eine 'brutale' geometrische Transformation und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich zB Richtung Nadir da noch vernünftig retuschieren kann. Im Fall des hier vorgestellten Bildes zeigt das Parkett dann ja immense Krümmungen.

Wie schafft das denn der Pano-Profi?

-Didi
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marijonas

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12

Donnerstag, 24. März 2011, 18:39

Hallo Didi,

bin zwar kein Profi, aber hier vielleicht eine Empfehlung zum Ausprobieren:

Nach dem Stitchen und Optimieren in den Einzelbildern die Marker wegstempeln.

PTgui ersetzt dieses sofort, sobald Du das Einzelbild speicherst. Wie das Hugin macht weiß ich nicht.

Viel Erfolg

Richard

13

Donnerstag, 24. März 2011, 18:59

Für Stempelarbeiten in Nadir- und Zenitbereichen von equirectangularen Bildern ist SuperRune ein nettes Plugin.
Mit Pano2VR ist auch was möglich.
Gruß vom pano-toffel

14

Donnerstag, 24. März 2011, 19:23

SuperRune
YEAH! Genau sowas schwebt mir vor :thumbup:

Nach dem Stitchen und Optimieren in den Einzelbildern die Marker wegstempeln.
ui - das toent nach sehr viel Arbeit ;(
In meinem Fall müsste ich ja 16 Bilder einzeln retuschieren ..

-Didi
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15

Samstag, 26. März 2011, 07:31

Für Stempelarbeiten in Nadir- und Zenitbereichen von equirectangularen Bildern ist SuperRune ein nettes Plugin.
Mit Pano2VR ist auch was möglich.

Ich mache die Retusche im Nadirbereich eigentlich nur noch mit PTGui selber.

Die Templates dazu gibt es auf der Homepage von Erik Krause:
http://www.erik-krause.de/ttt/index.htm#…ild_extrahieren

Eine Video-Anleitung in englisch zu diesem Thema von Florian Knorn gibt es hier:
http://www.youtube.com/watch?v=WYbEHkxkOds

Oder wenn man die Eingaben kennt, kann man die Schritte auch manuell in PTGui eingeben.
Dies hat den Vorteil, dass der Bildauschnitt an dem zu retuschierenden Bildmaterial angepasst
werden kann (drehen, neigen oder einen Blinkwinkel über 90° wählen)

Gruss

Peter

16

Samstag, 26. März 2011, 13:16

Danke für die Tipps!

Hab schon einen ersten Gehversuch mit SuperCube (so heisst SuperRune jetzt) gemacht.
Ging allerdings nur über einen Umweg, da mein CS5 64bit leider nicht unterstützt wird.

Kommt schon die nächste Frage ... :rolleyes:

ob SuperCube, Pano2VR, PTgui oder die krpano tools ..
Diese Extraktion von Nadir/Zenith und die anschliessende Rücktransformation sind ja massive geometrische Transformationen, die sicherlich enorm mit Informationsverlust behaftet sind. Oder seh ich das falsch?

-Didi
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17

Sonntag, 27. März 2011, 00:10


Diese Extraktion von Nadir/Zenith und die anschliessende Rücktransformation sind ja massive geometrische Transformationen, die sicherlich enorm mit Informationsverlust behaftet sind. Oder seh ich das falsch?
Das ist sicher nicht blindlings von der Hand zu weisen. Allerdings habe ich noch nie einen sichtbaren Datenschwund gehabt, und an den Übergängen zwischen bearbeitet/unbearbeitet entstand nie eine Kante. Wenn man es wissenschaftlich untersucht, könnte ich mir vorstellen, dass eventuell ein kleiner Verlust nachweisbar wäre. Das hat mich in der Praxis aber nie gestört. Wird es auch weiterhin nicht...
Gruß vom pano-toffel

18

Sonntag, 27. März 2011, 10:04

Wenn man es wissenschaftlich untersucht, ....


who cares :D
Hier zählt primär das sichtbare Resultat.

Trotzdem macht man sich ja seine Gedanken. Schliesslich wählt man bei unterschiedlichen Varianten sinnvollerweise die vorteilhaftere.

Und damit zur nächsten Frage:
Malum zeigt, wie er 6 cubic Bilder extrahiert und dort retuschiert.
Ist das eventuell die bessere Methode als Extraktion und Rücktransformation von Zenith/Nadir?

-Didi
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Sonntag, 27. März 2011, 11:01

Ich arbeite mittlerweile allerdings nicht mehr so. Das war meine Arbeitsweise zu Realviz-Sticher-Zeiten, als das Ergebnis der Stitcherei ein Quicktime-Movie war und kein equirectangulares Bild. Das Retuschieren im equirectangularen Bild ist zwar mühsam, aber bei einfachen Problemen möglich. Natürlich nicht in der Mitte von Nadiz und Zenith.

Wenn man ein Würfelseitenbild für die Retusche von Nadir erzeugt, sollte man nach der Retusche per Maske nur den retuschierten Bereich in das Originalbild einsetzen. Das sind in Photoshop nur ein paar Handgriffe. Wie Du schon sagst, die Konvertierung Equirectangular zu Würfelseite ist nicht verlustfrei.

Hier eine Darstellung der Konvertierungsverluste in Pano2vr und dem von mir bevorzugten CubicConverter. Das Ausgangsbild war eine Würfelseite 1300x1300 Pixel, was ich in dem jeweiligen Programm zu einem Equibild 4084x2042 Pixel gewandelt und dann wieder in ein Würfelseitenbild zurückgewandelt habe. Das Differenzbild entsteht, wenn man Original und Wandlung in Photoshop übereinanderlegt und die obere Ebene auf "Differenz" schaltet. Zum Deutlichmachen des Unterschieds in der kleinen Darstellung habe ich den Kontrast der Differenzbilder angehoben.

Aber:
Die Abweichungen werden logischerweise immer geringer, je größer das Ausgangsbild ist. Bei Größen von über 10.000 Pixeln des equirectangularen Bildes kann man sie vernachlässigen, wenn es nicht um absolute Qualität geht. Die JPG-Verluste bei der endgültigen Darstellung sind erheblich größer.

Pano2vr saut übrigens mit den Bildgrößen bei der Wandlung rum, ist da wie an anderen Stellen auch leider nicht präzise.




Konvertierungsverluste Equirectangular zu Würfelseite

20

Sonntag, 27. März 2011, 11:11

Danke Malum!

Wie arbeitest Du denn heute?
Mit dem zitierten CubicConverter? [EDIT: Gibt's aber nur für Mac?]
Ich geh davon aus, dass dies dann dies bessere Variante ist?

-Didi
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Didi« (27. März 2011, 12:09)