Sie sind nicht angemeldet.

1

Montag, 21. März 2011, 18:04

Nivellier-Platte oder Panoramaplatte

Hallo Forum.

Gleich vorab – ich bin ein absoluter Neuling, was Panorama-Fotografie angeht.

Meine Ausrüstung umfasst einen Kirk L-Winkel für Kamera u. BG, der auf die Aufnahme des KuKo Benro B-0 paßt. Der KuKo ist drehbar und hat eine Pano-Skala, alledings keine Rasterung.

Ich habe mir angelesen, dass ein L-Winkel plus lange Makro- u. Panoramaschiene mit Wechselklemme wie z.B. Kirk LRP-1 für weitwinklige Panos gut zu gebrauchen sei.

Bitte helft mir, folgende Fragen zu beantworten:

1. Was ist zu empfehlen angesichts meiner vorhandenen Ausrüstung, um den Kugelkopf bzw. die Schiene zu nivellieren: Nivellier-Platte http://www.feisol.de/feisol-nivelliersockel-lb7567-p-52.html oder Panoramaplatte http://www.novoflex.com/de/produkte/pano…anoramaplatten/? Was sind jeweils Vor- u. Nachteile (abgesehen vom Preis u. Gewicht)?

2. Ist dieses Setup dann auch für Multirow geeignet? Was fehlt ggf.?

3. Welche günstigere Alternativen gibt es zu Kirk LRP-1?

Danke und viele Grüße

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Nachricht senden

2

Montag, 21. März 2011, 18:20

Hallo propan,

da würfelst Du einiges durcheinander.

Wenn Du das passende Feisolstativ hast, ist diese nivellierbare Mittelsäule ein feines Teil zum Nivellieren.

Die Novoflex Panoramaplatte nivelliert nicht, das ist ein Drehteller mit Dosenlibelle.

Um Kugelpanoramen zu machen, verwendet man üblicher Weise einen Nodalpunktadapter.

Richard

3

Montag, 21. März 2011, 20:33

Hallo Richard,

ich habe ein Setup gesehen, bei dem die Panoramaplatte direkt auf den Kugelkopf, darauf die Schnellwechseleinheit mit Panoramaschiene mit Wechselklemme, darauf L-Winkel mit der Kamera befestigt werden.

Da ich gerade dabei bin, das Feisol zu bestellen, war meine Frage, ob ich die nivellierbare Mittelsäule mit bestelle. Oder doch die Panoramaplatte nehme. Aber jetzt weiss ich, dass die Panoramaplatte zum Nivellieren ungeeignet ist.

Kann denn diese Kombination - nivellierbare Mittelsäule, darauf KuKo Benro B-0, darauf lange Makro- u. Panoramaschiene mit Wechselklemme plus L-Winkel - einen Nodalpunktadapter ersetzen? Eignet sich sich für mehrreihige Panos?

Kugelpanoramen beabsichtige ich nicht zu machen. So was wie 'Alpenpanorama' in deiner Galerie nach gewisser Einarbeitung in die Materie schon. Und eine D80 hab' ich bereits ;) .

4

Montag, 21. März 2011, 23:13

Zitat von »propan«

....Kann denn diese Kombination - nivellierbare Mittelsäule, darauf KuKo Benro B-0, darauf lange Makro- u. Panoramaschiene mit Wechselklemme plus L-Winkel - einen Nodalpunktadapter ersetzen? Eignet sich sich für mehrreihige Panos?
Nein. Für mehrreihige Panos brauchst Du einen Adapter, der nicht nur nach links und rechts um den "Nodalpunkt" schwenken kann, sondern auch nach oben und unten.

Wenn ich hier "Alpenpanorama" lese, könnte es sein, dass Du gar keinen Nodalpunktadapter brauchst, und allein mit einem Stativ auskommst.
Vielleicht beschreibst Du noch etwas genauer, was Du vorhast? Ein Dutzend (Landschafts-)Aufnahmen mit einem Teleobjektiv lassen sich in den allermeisten Fällen ohne kompliziertes Geraffel fotografieren und problemlos stitchen.
Gruß vom pano-toffel

5

Dienstag, 22. März 2011, 09:33

Vielleicht beschreibst Du noch etwas genauer, was Du vorhast?
Genau die richtige Frage!

Als Anfänger sehe ich Panoramen momentan als 'Ergänzung' zu meinem 10-24 Objektiv (KB: 15-36 mm, da APS-C Sensor) an.

Beispiel 1: ein Gebäude komplett abzulichten. Ich habe es schon mehrmal erlebt: ich stehe 'mit dem Rücken zur Wand' (m.a.W. wenig Platz nach hinten), das Gebäude passt auch bei 10 (KB 15) mm nicht. Erschwerend kommt noch die Verzeichnung bei extremen Brennweiten hinzu.

Beispiel 2: eine 'endlose' Landschaft bzw. Meer und der Himmel - ich möchte davon möglichst 'viel drauf' haben. Die erwähnte Verzeichnung spielt hier zwar weniger eine Rolle.

Meine Vorstellung: Kamera hochkant auf dem L-Winkel, Brennweite ab 14 (21) mm, ggf. zwei horizontale Reihen von Fotos (jeweils das untere u. obere Teil des Gebäudes bzw. unterhalb und oberhalb des Horizonts), anschliessend am Rechner möglichst zu einem Foto mit 4:3-Seitenverhältnis zusammenfügen (habe keinen 16:9 od. 16:10 Monitor).

Was brauche ich dazu?

Stativ ist klar.

Zum Ausrichten der Kamera verwende ich eine einsteckbare Wasserwaage auf dem Blitzschuh. Reicht die Wasserwaage auf dem Blitzschuh oder muss eine nivellierbare Mittelsäule her?

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Nachricht senden

6

Dienstag, 22. März 2011, 09:34

Hallo propan,

wenn Du ein mehrreihiges Panorama planst, sollte Dein Stativ ausnivelliert sein. Dazu benötigst Du eine Dosenlibelle als "unterstes".
Das Ausnivellieren kannst Du mit der nivellierbaren Mittelsäule oder mit der Länge der Stativbeine vornehmen.

Dann kommt auf diese nivellierte Fläche ein Drehteller (Rotator), wenn´s komfortabel sein soll mit Rastungen, die bei Telebrennweiten allerdings sehr fein abgestuft sein müssen.
Irgendwann ist auch das manuelle Verstellen und an der Skala ablesen am Ende, abgesehen von der Geduld, die Du dafür brauchst.

Über dieser Drehplatte sollte ein Neiger sein, damit die Drehachse dort bleibt wo sie ist, und Du in die Zeilen schwenken kannst.

Die Drehachsen sollten durch den Nodalpunkt laufen, wenn die Objekte nah sind.

Also für mein Alpenpanorama (bei dem der Nodalpunkt einige Zentimeter hinter dem Achsenschnittpunkt lag) brauchst Du erst Mal nix besonderes.
Mit der Makroschine kannst Du den Nodalpunkt über den Drehpunkt holen aber nicht auf die Neigeachse. Beim Neigen kippst Du dann stets raus (vor oder zurück) aus der Drehachse.

Für einreihige Panoramen ist die Lösung mit Makroschiene eine sehr gute Lösung. Für mehrreihige würde ich sie mir nicht zulegen.

Probier doch einfach Mal aus, was Du mit Deinem Kugelkopf bereits für Panoramen machen kannst, dann wirst Du bald merken, was Du brauchst und willst.
Unten drehen oben Kippen und Hochkant kannst Du auch schon, also erst Mal testen ohne Nodalpunkt. Auch das Stitchen mit der Software will geübt sein.

Ich würde an Deiner Stelle erst ausprobieren und dann einkaufen. Die nivellierbare Mittelsäule hat selbst keine Dosenlibelle, oder?
Wenn Du dann einen Nodalpunktadapter mit Rotator direkt draufschraubst hast Du die perfekte Ausstattung.

Bei allem anderen würde ich Kosten, Nutzen und Einsatzzweck vorher abwägen.

Viel Erfolg

Richard

P.S.: Mein Stativ richte ich z.B. immer noch mit den Beinen aus. Ein Rotator mit Rastung ist was feines. Für meine Gigapixel reicht er nicht, da mache ich das im Sucher mit den Gitterlinien. Beim Stitchen der Gigapixel hat man als größte Herausforderung gleichmäßige Flächen. Da habe ich noch keine Lösung und suche die Motive geschickt aus (ohne viel Himmel).

7

Dienstag, 22. März 2011, 12:03

Wenn du einen ausreichend stabilen Kugelkopf mit integrierter Panoramaplatte dein Eigen nennst, baust du den mit einer Adapterscheibe umgekehrt aufs Stativ, richtest mit dem KK aus und nutzt die Panoramaplatte zum Drehen. Da brauchst du weder eine Nivellierplatte noch eine weitere Panoramaplatte.

8

Dienstag, 22. März 2011, 12:26

Zitat von »propan«

Beispiel 1: ein Gebäude komplett .... Erschwerend kommt noch die Verzeichnung bei extremen Brennweiten hinzu.
Für mehrreihige Gebäudepanos empfehle ich einen Nodalpunktadapter, denn an geraden Kanten sieht man Stitchingfehler ziemlich schnell. Wenn Du mit 1 Reihe auskommst, reicht natürlich Deine Makroschiene mit L-Winkel.

Was meinst Du mit "Verzeichnung bei extremen Brennweiten"? Wenn Du die tonnenförmige Verzeichnung meinst, die viele Zoomobjektive am kurzen Ende erzeugen: die lässt sich per Software schnell korrigieren. Das können die meisten EBV-Programme mehr oder weniger komfortabel.
Wenn Du jedoch die Verzerrung meinst, die durch den extrem weiten Blickwinkel und die Perspektive entsteht, die bekommst Du auch mit einem Panorama nicht weg, Es sei denn, Du wechselst von der planaren zur zylindrischen Projektion. Der Preis dafür sind allerdings gebogene Linien.

Zitat

Beispiel 2: eine 'endlose' Landschaft bzw. Meer und der Himmel - ich möchte davon möglichst 'viel drauf' haben. Die erwähnte Verzeichnung spielt hier zwar weniger eine Rolle.
Sowas geht eigentlich freihändig, solange es im nahen Vordergrund keine Motive im Überlappungsbereich gibt. Ein normales Stativ hilft ein wenig bei der Ausrichtung und beim gleichmäßigen Drehen.

Zitat

Zum Ausrichten der Kamera verwende ich eine einsteckbare Wasserwaage auf dem Blitzschuh. Reicht die Wasserwaage auf dem Blitzschuh oder muss eine nivellierbare Mittelsäule her?
Die Wasserwaage ist kein Muss. Die Ausrichtung des Bildes per Software ist schnell und einfach.
Gruß vom pano-toffel

9

Dienstag, 22. März 2011, 13:01

"Die Wasserwaage ist kein Muss. Die Ausrichtung des Bildes per Software ist schnell und einfach. "

Kostet bei Einreihern unnötig vertikalen Bildwinkel. Ergo...