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Freitag, 25. Februar 2011, 19:36

viele Stitchingfehler woran liegt`s?

Hallo Gemeinde,
habe mir jüngst einen Merlinkopf zugelegt und modifiziert.
Ansteuerung vorerst papywizard auf Internettablet Nokia N810 (Bluetoothverbindung)
Die Original-Krone des Merlin hab ich durch einen Eigenbau-Adapter ersetzt.
Erste Versuche mache ich derzeit mit EOS400D+EF-S 10-22 @ 10mm.
Aufnahmen: Hochformat, 4@-60°, 8@0°, 4@60° (kein N, kein Z)

Leider gelingen mir keinerlei Aufnahmen ohne Stitchingfehler. Weder mit PtGUI noch mit Autopano Giga (jeweils in der aktuellen Version).
Am Nodalpunkt an sich liegt`s glaub ich nicht. Er ist verstellbar und ich hab ihn heute erst wieder frisch eingestellt (Flucht Hauskante Balkon zu Straßenlampe).
Ich nehme an das der untere Drehpunkt nicht stimmt, bin mir aber nicht sicher.
Anbei ein garstiges Beispiel:

Falls sich meine Vermutung mit der unteren Schwenkachse bestätigt stellt sich die Frage wie ich das überprüfen- bzw. das Korrekturmaß ermitteln kann um das ich den Adapter bearbeiten muss.

Bin für jede Idee dankbar.

marijonas

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2

Freitag, 25. Februar 2011, 19:58

Ich nehme an das der untere Drehpunkt nicht stimmt, bin mir aber nicht sicher.

Ich nehme das auch an. Dein Nadir weist ein Sägezahnmuster auf. Das ist ein untrügliches Zeichen für einen seitlichen Versatz.

Überprüfen lässt sich das mit der Linealmethode:
- eine Nadel möglichst weit oben am Stativ an einem ortsfesten Platz hinkleben
- eine Lineal auf den Boden legen
- bei einem 180°-Schwenk mit Blick nach unten, darf sich die Nadel nicht verschieben, wie bei der Parallax-Methode.

Mit dem Dreisatz kannst Du dann den nötigen Versatz am Adapter berechnen.

Aber wichtig: Erst den Nodalpunkt (vor-zurück der Kamera) bei einem Senkrechtschwenk !!! einstellen.
Dann die Linealmethode anwenden.
Dann bei einem Horizontalschwenk in der Horizontalen, wie Du beschrieben hast, mit Mauer (möglichst näher als 50cm) und Laterne überprüfen.

Viel Erfolg bei der Justage.

Richard

3

Freitag, 25. Februar 2011, 23:17

Linealmethode:
- eine Nadel möglichst weit oben am Stativ an einem ortsfesten Platz hinkleben
- eine Lineal auf den Boden legen
- bei einem 180°-Schwenk mit Blick nach unten, darf sich die Nadel nicht verschieben, wie bei der Parallax-Methode

Hoffentlich hab ich das nicht falsch verstanden. Hab das wiefolgt mal ausprobiert und stelle fest dass es gar nicht mal so schlecht aussieht:


Aber wichtig: Erst den Nodalpunkt (vor-zurück der Kamera) bei einem Senkrechtschwenk !!! einstellen
Das hab ich jetzt nicht gemacht da ich dieses "vor-zurück der Kamera" eh nur einmalig einstellen kann und beim Querschwenk (Hauskante Strassenlampe) hab ich das heute erst sauber eingestellt. Damit ich`s aber richtig verstehe: Beim Senkrechtschwenk müsste ich 2 waagrechte Kanten oder Linien haben, eine nah und eine fern z.B. Klebestreifen auf Fensterscheibe und waagrechte Hausdachkante draussen?

4

Samstag, 26. Februar 2011, 00:05

Unteren Deckel runter vom Merlin und kontrollieren, ob die Bildmitte genau im Zentrum der Achse (=Schraube) liegt.
Leg zwei Diagonalen in dein Bild, dann siehst du es genau.
knapp vorbei ist auch daneben ...

5

Samstag, 26. Februar 2011, 06:58

Unteren Deckel runter vom Merlin und kontrollieren, ob die Bildmitte genau im Zentrum der Achse (=Schraube) liegt.
Leg zwei Diagonalen in dein Bild, dann siehst du es genau.

Hallo Paul,
so wie`s ausschaut liegt genau da der Hund begraben. Ich hab gleich 2 Abweichungen die`s zu eliminieren gilt:

Jetzt wär`s halt schön wenn man die pixel direkt in mm umrechnen könnte

Webrecherchen zufolge errechnet sich die mm-Grösse:

Zitat von »Formel«

mm = pixel x 25,4 / dpi

das wären dann bei mir 49 x 25,4 / 72 = 17,286mm und 21 x 25,4 / 72 = 7,408mm
Das würde sich so zwar auch auf Photoshops Lineal ablesen lassen:

aber mal rein subjektiv betrachtet beträgt die größere Abweichung nicht ganz den halben Schraubendurchmesser. Merlin`s unterer Schwenkbolzen hat M10 also würde ich auf einen Wert von ca. 4mm schätzen (die kleinere Abweichung entsprechend auf 1,5 - 2mm).

Mit zwei 4er Innensechskantschlüsseln hab ich meinen Adapter um 3,9mm unterlegt und bin mit der Bildmitte jetzt 12 pixel (oder Einheiten) über Schwenkbolzenmitte:

Von vorher -49 Einheiten auf jetzt +12 Einheiten wären das dann 61 Einheiten.
61 Einheiten entsprechen 3,9mm
1 Einheit entspricht 3,9mm / 61
49 Einheiten ( Bolzenmitte) entsprechen dann 3,9mm / 61 x 49 = 3,13mm

Von ausgeschlachteten Festplatten fand ich 2 Distanzringe in der Stärke 3,05mm - ein Zehntel mm weniger als das errechnete Soll aber da diese bekanntlich sehr genau sind war`s ein Versuch wert:

Bis auf 6 "Einheiten" (gelbe Linie) bin ich nun relativ nah an der Mitte des Schwenkbolzens. Der andere Versatz fällt kaum noch ins Gewicht.
Gegenrechnung zu den verbleibenden 6 Einheiten:
1 Einheit entspricht 3,9mm / 61
6 Einheiten = 3,9mm / 61 x 6 = 0,38mm. Eine gewisse Ungenauigkeit beim Ablesen oder auch im Denkmodell ist also noch vorhanden.

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (26. Februar 2011, 18:43)


marijonas

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6

Samstag, 26. Februar 2011, 07:44

Damit ich`s aber richtig verstehe: Beim Senkrechtschwenk müsste ich 2 waagrechte Kanten oder Linien haben, eine nah und eine fern z.B. Klebestreifen auf Fensterscheibe und waagrechte Hausdachkante draussen?


Ja, das ist besser, denn beim Waagrechtschwenk, geht mit ein, wenn Du nicht um die Mitte drehst, wie Du so eben festgestellt hast.

Naja, Deine Linealmethode funktioniert auch, aber ich würde die "Nadel" höher montieren und das Lineal quer dazu ausrichten, dann kannst Du die Millimeter Versatz ablesen.

7

Samstag, 5. März 2011, 12:01

Die Probleme bleiben leider bestehen. Habe inzwischen versucht den Versatz zur unteren Schwenkachse zu reduzieren. Da diese Abweichung sich nicht einstellen ließ blieb mir nichts anderes übrig als einen neuen Adapter anzufertigen.
Der Versatz von Merlin`s Anschraubfläche zur unteren Schwenkachse scheint zwar jetzt besser zu sein:
aber es lässt sich dennoch kein vernünftiges Ergebnis erzielen. PtGui hat immer ein paar Bilder für die keine Kontrollpunkte generiert wurde was dann ohne Handarbeit überhaupt nicht möglich ist und Autopano Giga produziert selbst unter Verwendung der von papywizard generierten und in APG importierten presets.xml Ergebnisse wie das Folgende:


Was ich noch vermute ist dass mit dem Schwenk um die horizontale Achse (pitch) was nicht stimmt. Den Merlin selbst kann ich derzeit nicht vernünftig ins Wasser stellen da ich dessen Libelle zu gunsten der Zenitposition opfern musste. Eine solche Möglichkeit ist in Arbeit und eine etwas bessere Dosenlibelle dafür geordert.
Eigentlich dachte ich bisher immer dass diese Ausrichtung eh nur darauf Einfluß hat wie im fertigen Panorama die Achse steht, was sich ja nachträglich noch ändern lässt, und dass Motorköpfe oder mechanische Nodalpunktadapter als eigene Systeme betrachtet werden können die für sich gesehen funktionieren wenn sie einmal richtig eingerichtet sind.

In der Werkstatt hab ich den Merlin neulich mal ohne angeschraubten Fuß auf die Anreißplatte gestellt (direkt auf den Anschraubteller) und überprüft ob der Schwenkarm gemäß aufgeklebter Skala in 90°-Stellung tatsächlich senkrecht zur Anschraubfläche steht. Dem war nicht so. Über das Nokia-Tablet hab ich solange hin- u. hergeschwenkt bis ich in etwa senkrecht stand und habe dann auf dem Tablet eine Abweichung von ca 1° abgelesen. Das ist natürlich relativ weil das Nullstellen nach Merlin`s aufgeklebter Skala ohne Parallaxe-Fehler kaum möglich ist aber ich habe eine Abweichung.

Bis die neue Dosenlibelle kommt kann ich den Merlin nur ungefähr nivellieren. Stelle ich so dann die Nullposition (Schwenkarm senkrecht) nach Libelle ein (Merlins alte Libelle Oberfläche Schwenkarm) liegt meine Bildmitte nicht mehr genau im Zentrum des unteren Schwenkbolzens. Ob das Einfluss hat bzw für meine schlechten Resultate verantwortlich ist?

Bin jedenfalls für jede Anregung offen.

8

Samstag, 5. März 2011, 12:13

Hallo Undertable,

dass sich Deine Bilder so schwer stitchen lassen, liegt vielleicht daran, dass sie so unterschiedlich belichtet sind.
Gruß vom pano-toffel

9

Samstag, 5. März 2011, 12:54

Hi,
interessant, an so was hab ich bisher noch gar nicht gedacht. Ich bin das Thema Kugelpanoramen ziemlich unwissenschaftlich angegeangen weswegen mir auch weitere Kenntnisse fehlen.
Bin bislang immer so vorgegeangen, dass ich mit der Kamera einen gewünschten Bereich fokussiert- und angemessen habe. Im manuellen Modus dann auf manuellen Fokus geschaltet und der Messung entsprechend Blende und Zeit vorgegeben. Zur Verbesserung der Ergebnisse sollte ich mich zu gegebener Zeit auch mal mit Hyperfokaldistanz und Belichtungsreihen/HDR auseinandersetzen...

Zurück zur Belichtungstheorie: wie kann ich da mehr herausbekommen?
Mal ein Pano im Haus machen mit nur einem Licht im Raum?

10

Samstag, 5. März 2011, 13:57

Normalerweise, reicht eine eingestellte Blende. Bei Deinen Bilder sieht es aber so aus, als wenn es unterschiedliche Blendwerte gibt?
Die Blende muss manuell fest eingestellt werden, auf einen vorher ermittelten Wert.

11

Samstag, 5. März 2011, 14:08

Hm wie schon geschrieben:
Bin bislang immer so vorgegeangen, dass ich mit der Kamera einen gewünschten Bereich fokussiert- und angemessen habe. Im manuellen Modus dann auf manuellen Fokus geschaltet und der Messung entsprechend Blende und Zeit vorgegeben

hier übrigens noch ein weiteres Beispiel, diesmal drinnen:
PtgUI hat zwar diesmal alle Punkte gefunden, das Resultat spricht aber für sich: leider auch hier sehr viele Stitchingfehler.

Kann es sein dass meine Bilderfolge 4x-60°, 8x0°, 4x+60° ungünstig ist und die Fehler von der Verzeichnung der Optik kommen aufgrund unzureichender- oder gar zu viel Überdeckung? Mit meinem manuellen Adapter hab ich mit dem 10-22 @ 10 immer 12x+45°, 12x0°, 12x-45° (+Z) gemacht.

12

Samstag, 5. März 2011, 14:12

Zitat von »Undertable«

....
Zurück zur Belichtungstheorie: wie kann ich da mehr herausbekommen?
Mal ein Pano im Haus machen mit nur einem Licht im Raum?
Zum Einstellen Deines Merlin und zum minimieren der Stitchingfehler empfehle ich eine Umgebung, die nicht so ungleichmäßig beleuchtet ist (direkte Sonne und harte Schatten unter dem Dach). Eine Innenraumszene mit vielen Details halte ich für besser geeignet.

Wichtig:
- manuelle Blende
- manuelle Belichtungszeit
- manueller Weißabgleich
- manueller Fokus
- feste ISO-Einstellung
- alle Werte müssen bei allen Aufnahmen eines Kugelpanos konstant bleiben.

Dieser Grundsatz ist sicher schon (gefühlte) hundert mal in diesem Forum zu lesen.

Wenn Dein Geräte-Setup samt Drehpunkt dann mal stimmt, kannst Du mit Belichtungsreihen anfangen, um die zu hellen oder zu dunklen Bildbereiche zu optimieren. Das ist aber ein eigenes Thema.


Zu Deinem neuen Pano:
Vermutlich liegt der Drehpunkt arg daneben. Der Sägezahn im Nadir deutet auf kräftigen seitlichen Versatz, so dass die optische Achse neben der Drehachse liegt. Das solltest Du zuerst 100% korrigieren. Dann die üblichen Einstellungen zum Finden des Drehpunktes vornehmen.
Gruß vom pano-toffel

13

Samstag, 19. März 2011, 18:17

ich hol`s nochmal nach vorne weil ich trotz massiver Anstrengungen noch immer kein akzeptables Ergebnis hinbekomme.
Es wurde ja ein Sägezahn festgestellt, der auf seitlichen Versatz hinwies.
Einerseits musste für meine Modifikation Merlin`s Libelle weichen wodurch ich ihn nur über Blitzschuhlibelle ausrichten konnte.
Andererseits war Seitenversatz an meinem Adapter auch nicht verstellbar. Also musste erneut gebastelt werden.
Merlin bekam ne andere Bodenplatte mit besserer Libelle und ich hab ne neue Kameraufnahme angefertigt an der seitlicher Versatz eingestellt werden kann:
Ich hab also zunächst mit der grossen Libelle Merlins Stand nivelliert und mit einer 2ten Röhrenlibelle den oberen Schwenk bzw. Senkrechtstellung des Schwenkarms. Die Blitzschuhlibelle hat das zusätzlich bestätigt.
So hab ich dann mit der Kamera senkrecht nach unten auf den Schwenkbolzen geschaut und während der Fahrt länger belichtete Bilder gemacht.
Das bestmögliche Ergebnis erzielte ich bei einem seitlichen Versatz von 2,25mm:

Dieser enorme seitliche Versatz wundert mich da ich eigentlich immer davon ausgegeangen bin dass das Kameragewinde bei Spiegelreflexkameras immer auf der Symmetrieachse der Optik(en) liegt.
Das war auch der Grund warum meine erste Kameraaufnahme keine Einstellmöglichkeit für seitlichen Versatz bekam.

Jedenfalls hab ich erneut so gut wie möglich den Nodalpunkt bestimmt: Erst Senkrechtschwenk (Flucht quer auf Fensterscheibe geklebtes Lineal mit Hausdach), dann Waagrechtschwenk (Flucht Hauskante Balkon mit Straßenlampe) wobei sich das in letzterem Fall genauer einstellen ließ.

Die Resultate sind zwar was den Sägezahn angeht etwas besser aber ich hab immernoch zahlreiche Stitchingfehler:

Auffällig sind an den beiden Beispielen auch diese hellen senkrechtlinieien, ich nenn`s mal "Nachtstellen". Was könnte hierfür verantwortlich sein?

Nochmal zu den basics:

Wichtig:
- manuelle Blende
- manuelle Belichtungszeit
- manueller Weißabgleich
- manueller Fokus
- feste ISO-Einstellung
- alle Werte müssen bei allen Aufnahmen eines Kugelpanos konstant bleiben


War und ist bei mir alles manuell, bis auf den Weissabgleich. Ich wähl(t)e halt aus dem Programm je nach Situation: Sonne, Schatten, Glühbirne, Leuchtstoff usw.
Manuellen Weissabgleich hab ich bislang nur bei IR-Aufnahmen gemacht (auf Neonröhre oder Grasgrünen Grund). Ist das bei (Kugel-)Panos denn ausschlaggebend?

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (19. März 2011, 19:52)


marijonas

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14

Samstag, 19. März 2011, 19:48

Das schaut doch schon bedeutend besser aus.

Probier es Mal mit der "heavy and lens shift" Einstellung beim Optimizer in PTgui.
Schau Dir Mal die Kontrollpunkte der Bilder genauer an, bei den Bildern, wo es hakt. Bei Fliesen, glatten Kanten, ist es immer schwierig für das Programm sich nicht zu vertuen.

Evtl. einen anderen Setup-ausprobieren:

2x Nadir 90° versetzt, 8x -30° 8x +30° und ein Zenit.
Verwende ich gerne, weil der kritische Bereich um die vertikale Achse schon Mal durch ein Bild abgedeckt ist, an dem die anderen angeknüpft sind.

Das sind meine Tipps dazu. Viel Erfolg

Richard

15

Samstag, 19. März 2011, 20:14

Hallo Richard, danke für die flotte Antwort.
"heavy and lens shift" Einstellung beim Optimizer in PTgui
Jetzt wo ich das lese kann ich mich erinnern dass es bei meinen ersten Gehversuchen mit meinem machnischen Adapter und PtGUI auch von Nöten war irgendwelchen lens-shift zu verwenden und ich verwende noch dieselbe Kamera. Damals hatte ich das eingestellt und bessere Ergebnisse erzielt. PtGUI ist aber mittlerweile ein paar Versionen weiter weshalb ich schon mehrfach neu installiert habe. Guter Tipp, werde morgen mal schaun was mit PtGUI geht. Aktuell arbeite ich mich allerdings in Autopano Giga ein das ich künftig vermehrt einsetzen möchte weils die Möglichkeit bietet die vom papywiazrd generierte datei mit den Infos der Bildpositionen zu importieren.
Bei Fliesen, glatten Kanten, ist es immer schwierig für das Programm sich nicht zu vertuen
OK, ich dachte eigentlich immer andersrum, dass kontrastreiche Elemente die sich nicht bewegen eher vorteilhaft für CPs wären

Evtl. einen anderen Setup-ausprobieren...2x Nadir 90° versetzt
sorry das versteh ich jetzt nicht?
Der Merlinkopf scheint eh nicht für nadir-shots geeignet zu sein, da er leider einen sehr grossen Bereich davon abschattet. Da ist dann reichlich Retusche angesagt.
In einem anderen Forum ist aber bereits die Rede von einer Neuerscheinung die dahingehend besser ist und die durch dieselbe Hardware angesteuert werden kann.
Das könnte auch interessant werden, ist aber ein anderes Thema

marijonas

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16

Samstag, 19. März 2011, 21:14

Nadirshot ?!

Schau einfach Mal, ob Du Material vom Boden drauf hast zum Stitchen. Ich denke schon.

Bei Autopano Giga ist es aus meiner Erfahrung so, dass der Nodalpunkt exakter eingehalten werden muss, sprich genauer als 1mm.
Wie nah war Dein Lineal oder Deine Kante beim Nodalpunkt justieren?

Du kannst auch noch Mal unabhängig vom Drehpunkt (das scheinst Du schon sehr exakt gemacht zu haben) die Parallaxe nach unten prüfen.

Wie reproduzierbar kannst Du die Kamera anschrauben? Anschlag? Wenn diese verdreht montiert ist, passt auch nix.
Wie steif ist der Merlin an sich? Tippe mal mit "gefühlten" 100g an die Kamera und achte auf die Bewegung.

Das sind alles Faktoren, die einer perfekten Justage im Weg stehen können. Dann muss man Strategien erarbeiten, die diese Fehler minimieren.

Lieben Gruß

Richard

17

Sonntag, 20. März 2011, 07:52

Hallo Richard,

Nadirshot ?!
Ein Nadirshot vom Merlin aus mit der störenden Abbildung von dessen Batterieeabdeckung und ein zweiter Freihand-Nadir der per EBV drüber gesetzt wird um den Merlin verschwinden zu lassen? Was meintest du mit 90° versetzt?

Schau einfach Mal, ob Du Material vom Boden drauf hast zum Stitchen
Das schon, nur ist der vom Merlin abgebildete Bereich leider so gross, dass man ihn nicht so ohne Weiteres einfach wegstempeln kann. Es ist dann also ein Freihand-Nadir nötig dessen Einpassung zumindest für mich noch relativ aufwendig ist (auf richtige Grösse und Position ziehen).

Wie nah war Dein Lineal oder Deine Kante beim Nodalpunkt justieren?

Beim Senkrechtschwenk war das waagrecht auf die Scheibe geklebte Lineal geschätzt 1,5m von der Kamera entfernt. Die anvisierte Hausdachkante lag in etwa 100m Entfernung.

Beim Waagrechtschwenk war die Hauskante ca. 1m oder näher an der Kamera (siehe folgendes Balkonpano meines vorletzten postings: Hauskante rechts u. dahinter liegende Straßenlampe)
und die Straßenlampe in 25-50m Entfernung:

Wie bereits erwähnt ließ sich das am Waagrechtschwenk genauer einstellen.
Liegt vielleicht daran, daß man beim Senkrechtschwenk in Hochformat mehr in die Bereiche mit Verzeichnung kommt.

Du kannst auch noch Mal unabhängig vom Drehpunkt (das scheinst Du schon sehr exakt gemacht zu haben) die Parallaxe nach unten prüfen

Das ist die Geschichte mit der Nadel am Stativ und dem Lineal auf dem Boden? Das habe ich mir in dem Fall geschenkt, weil ich eine Abweichung auf der Skala des Lineals optisch nicht wahrnehmen könnte. Mit Blick durch den Sucher würde ich das nicht scharf sehen und auf einem Foto würde ich beide Bereiche trotz kleiner Blende und zugehöriger Zeit nicht ausreichend genug scharf bekommen. Es sei denn die Nadel müsste weiter zum Boden/Lineal hin aber je geringer die Distanz zwischen Nadel und Lineal umso ungenauer dürfte die Justage sein. Aus dem Grund hatte ich zu Beginn dieses Threads (Bilder mit dem Nokia-Tablet drauf) das Lineal fluchtend mittig zur Antenne gelegt, die am Stativ befestigt war. So konnte ich wenigstens subjektiv feststellen ob sie während des Schwenks in der Linealmitte blieb.

Wie reproduzierbar kannst Du die Kamera anschrauben?

Zum Basteln meiner Adaption habe ich relativ viel Zeit investiert und oberstes Ziel war schon bei der Entwicklung stets eine bestmögliche Wiederholgenauigkeit (auch auf Kosten des Handlings).
Der Schwenkarm selbst ist auf den Teller (oder "Krone") geschraubt und verstiftet d.h. der passt nach jeder Demontage wieder. Die Kameraufnahme sitzt mechanisch geführt auf dem Schwenkarm u. die Passung hat "relativ wenig Spiel". Die NP-Einstellung hat eine 1mm Skala zur Orientierung. Meine Kameraplatte nimmt die Kamera spielfrei auf - analog zum Batteriegriff über die Innenkontur des Batteriefachs und über zusätzlichen Positionierungsbolzen:


Wenn diese verdreht montiert ist, passt auch nix

Das Ermitteln der Maße für meine Kameraaufnahme war zugegeben mit dem Messschieber nicht ganz einfach. Gerade der Mittelpunkt der Positionierbohrung war an der Kamera schwierig in Bezug zu setzen. Deshalb habe ich zusätzlich auch Teile eines originalen Batteriegriffs vermessen. Dennoch kann ich Messfehler nicht ausschließen und somit auch die Möglichkeit dass die Kamera mit hoher Wiederholgenauigkeit etwas verdreht auf der Platte sitzt. Kommende Woche lasse ich die Kamera samt angeschraubter Aufnahme mit einem 3D-Messarm vermessen.

Wie steif ist der Merlin an sich? Tippe mal mit "gefühlten" 100g an die Kamera und achte auf die Bewegung

Subjektiv eingeschätzt würde ich behaupten daß ein relevanter Schwachpunkt eher unterhalb der Merlin-Montierung zu finden wäre ;-)

@ Richard: ich finde es übrigens schön dass Du Dich für mein Problem und meine lange Abhandlung interessierst und danke Dir für Deine Unterstützung

Gruß
Oliver

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (20. März 2011, 07:58)


marijonas

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18

Sonntag, 20. März 2011, 10:50

Hallo Oliver,

also der Grund, warum ich einen Nadirshot senkrecht nach unten empfehle, gründet sich aus folgender Überlegung:

Wenn Du einen Fußball zusammen nähen willst und hast lauter Streifen, die sich unten exakt in einem Punkt treffen sollen, hast Du das Problem, dass das nicht gescheit hinhaut, wenn sich die einzelnen Streifen unterschiedlich dehnen. "heavy and lens shift" bewirkt, dass diese Abweichungen korrigiert werden.

So kannst Du Dir das beim Stitchen genauso vorstellen. Wenn der Nodalpunkt nicht genau eingestellt ist sind Kontrollpunkte oben im Unendlichen zu finden und zum Boden hin, werden die Abweichungen immer größer.

Wenn Du nun 2 Nadirbilder um 90° gedreht vom Merlin aus machst, dann schaffst Du eine schöne große Fläche (größer als +/-45°) an der die anderen Bilder sauberer angenäht werden können. Um 90° deswegen gedreht damit Du auf der einen Seite, wo der Merlinarm die Fliesen verdeckt, auch noch Material zum Stitchen hast und damit Du eine möglichst große Grundlage hast.

Er dient nicht dazu, den Merlin leichter weg zu stempeln, sondern dazu, dass Du im Nahbereich einen sauberen gefliesten Boden hast, was derzeit ja nicht der Fall ist.


Bei einem Abstand von 1,5m bei der Nodalpunktjustage hast Du bei einer 10MP-Kamera (meine D80) bereits 1mm Versatz bei 1Pixel Abweichung!
Du solltest deswegen möglichst bei einem Abstand unter 50cm justieren.
Den Sucher kann man zum groben Einstellen nutzen, zum Justieren hilft nur peinlich genaues Pixelzählen!


Ich bewundere Deinen sauber gefrästen Adapter am Merlin.
Über eine Vermessung an einer 3D-Messmaschine habe ich auch schon Mal nachgedacht. Die Schwierigkeit sehe ich darin, die optische Achse zu vermessen und nicht nur die Außenteile.
Was ich bei dieser Aktion auf jeden Fall messen würde, ist die Steifheit beim Senkrechtschwenk. Sprich Kamera von Nadir in Zenit schwenken lassen und messen, ob der senkrechte Arm vom Merlin schwankt. Bei Rotatoren ist oft das eine Problemstelle. Das Gewicht der Kamera bei horizontaler Ausrichtung drückt die Lagerung nach hinten!
Aus dieser Erfahrung heraus finde ich zwei Reihen mit +/-30° geschickter, da der Schwerpunkt und Hebelarm dann annähernd der gleiche ist.


Steht das Drehteil beim Merlin, das Du zur Justage verwendet hast, eigentlich still beim Drehen, oder dreht das mit?
Wenn es genau das Zentrum darstellt und still steht, eignet es sich ja hervorragend zur Justage mit einer Langzeitbelichtung. Mit Einzelbildern ist das leider nicht zu überprüfen, da der Bildmittelpunkt nicht immer der optischen Achse entsprechen muss. Das ist auch nicht wichtig.

Des weiteren ist es nicht wichtig, dass der Merlin exakt ausgerichtet ist und 90° auch oben ist. Das ist alles relativ und deswegen auch relativ egal!
Das entscheidende an der ganzen Sache ist, dass sich die Drehachsen mit der optischen Achse in einem Punkt schneiden!
Dein Adapter dient dazu, die waagrechte Schwenkachse auf die senkrechte auszurichten. Nimm Mal Deine zwei Zeigefinger und symbolisiere die Drehachsen, dann wird Dir schnell klar, was dabei alles passen muss!
Als drittes nimmst Du jetzt die optische Achse, auf der der Nodalpunkt liegt. Wenn diese Parallel zu Deiner Kameraschiene ist, kannst Du durch einfaches vor und zurück justieren. Wenn nicht schraubst Du an den verschiedensten Stellen wieder rum.

Also kurzum: Ich denke Du hast einen Adapter konstruiert, der sich in den notwendigen Freiheitsgraden justieren lässt und dessen Wiederholgenauigkeit ausreichen müsste.

Mache die Nodalpunktjustage bitte noch ein Mal mit folgenden Berücksichtigungen:

1. Linealmethode: Schwenk 90° nach unten. Eine dünne Nadel z.B. Stecknadel, Nähnadel, evtl. auch eine Bleistiftspitze (Deine Antenne ist mir zu dick), weiter oben befestigen, knapp unter dem Merlin (Die Nadel ist parallel zur Längsachse des Bildes). Dann das Lineal quer dazu legen (parallel zur kurzen Bildseite), nicht längs wie in Deinen Bildern. So dass Du im Bild die Millimeter ablesen oder "schätzen" kannst. Das ist manchmal (zumindest bei mir schon sehr unscharf gewesen). Blende 8, Entfernung 50cm, dann dürftest Du beides scharf erkennen können. Dann ein 180° Dreh und schauen, ob die Nadel an der gleichen Stelle ist. Mit seitlicher Justage diese Parallaxe pixelgenau justieren. Jetzt schneidet sich die optische Achse mit der Drehachse. (Trotz allem könnte das oben noch alles schief und schepps sein).

2. eine Stecknadel horizontal an die Fensterscheibe kleben etwa 30cm nah ran mit dem Merlin und in größerer Entfernung eine Ecke suchen auf die diese Nadel exakt zeigt. (Noch optimaler zwei Ecken, die sich diagonal begegnen, denn dann kannst Du in beide Schwenkrichtungen Abweichungen erkennen). Dann einen Senkrechtschwenk durchführen und vor und zurück auf Deiner Schiene justieren.
Im Seitwärtsschwenk kannst Du das noch ein Mal überprüfen. Wenn es nicht passt, dann noch Mal mit der Linealmethode prüfen, evtl. waren die Achsen etwas schief zueinander, oder Spiel bei der Justage. Auch da kannst Du die Nadel z.B. genau auf die Linealkante zeigen lassen, dann erkennst Du auch einen Parallaxversatz in die andere Richtung. Wenn Du jetzt 3 Bilder je 90° machst und die Spitzen nicht wegwandern, hast Du Deinen Adapter optimal justiert und es erübrigt sich ein Messen auf der 3-D Messmaschine.

Wenn Du bei der Justage nicht zu Rande kommst und immer Fehler irgendwo bleiben, dann ist der Merlin vermutlich nicht steif genug.

Um die Wiederholgenauigkeit zu prüfen, kannst Du zerlegen, was zerlegt werden muss. Dann wieder montieren und die Justage überprüfen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe es verständlich genug beschrieben zu haben.

Richard


Übrigens:

Ich wähl(t)e halt aus dem Programm je nach Situation: Sonne, Schatten, Glühbirne, Leuchtstoff usw.
Das ist bereits mit manuellem Weißabgleich gemeint, denn dann ist er gleich bei allen Bildern. Bei automatischem Weißabgleich ändert sich dieser möglicherweise von Bild zu Bild.

19

Sonntag, 20. März 2011, 19:59

Die Schwierigkeit sehe ich darin, die optische Achse zu vermessen und nicht nur die Außenteile
stimmt, die Objektivfassung bzw. der Bajonnett-Ring sollte zwar idealerweise im Zentrum dieser Achse liegen aber es ist nicht undbedingt gesagt dass alle bis zum Linsenpaket verbauten, Toleranzbehafteten, Teile dies auch 100%ig gewährleisten. Würde man aber grössere Abweichungen in der Winkligkeit Anlagefläche des Objektivbajonnets an der Kamera zur Anlagefläche meiner Kameraplatte (Anlagefläche Passungsbereich Schwenkarm) feststellen wäre das schon auf mich zurückzuführen ;-)
Steifheit beim Senkrechtschwenk...Bei Rotatoren ist oft...eine Problemstelle...Gewicht der Kamera bei horizontaler Ausrichtung drückt die Lagerung nach hinten!
Der von mir verwendete Kopf ist eigentlich für Astro-Zwecke gedacht und konzipiert für den Anbau von Teleskopen, die mitunter auch ordentlich Masse haben. Geringe Steifigkeit ist im Astro-Bereich äußerst schlecht, wenn man die enormen Entfernungen bedenkt. Ein Nachgeben von wenigen Zehntel-Millimtern würde oben bei den übelicherweise beobachteten Himmelskörpern möglicherweise ganze Meter ausmachen (grobe Schätzung ohne jegliche Berechnungsgrundlage).
Folgender Screenshot zeigt die obere Lagerung des Kopfes:
Der ganze Rotor-Aufbau wird über Tellerfederpaket, Zahnrad und Friktionsscheiben gegen die mit x gekennzeichneten sternförmig angeordneten Gleitflächen gedrückt - eine saubere Dreipunktauflage. Der Gegenzug erfolgt über den Schwenkbolzen und ein Axiallager. Dieses wird dabei rückseitig gegen das Alu-Druckgussgehäuse gepresst, das meines Erachtens auch ordentlich mit Rippen versteift ist.

Des weiteren ist es nicht wichtig, dass der Merlin exakt ausgerichtet ist und 90° auch oben ist. Das ist alles relativ und deswegen auch relativ egal!

Nicht ganz unwichtig ist es allerdings nach meiner Auffassung wenn man die Mitte der Schwenkachse über ein Nadirbild auf den Schwenkbolzen per Langzeitbelichtung im Schwenk ermitteln will.

Mache die Nodalpunktjustage bitte noch ein Mal mit folgenden Berücksichtigungen:

1. Linealmethode: Schwenk 90° nach unten. Eine dünne Nadel z.B. Stecknadel, Nähnadel, evtl. auch eine Bleistiftspitze (Deine Antenne ist mir zu dick), weiter oben befestigen, knapp unter dem Merlin (Die Nadel ist parallel zur Längsachse des Bildes). Dann das Lineal quer dazu legen (parallel zur kurzen Bildseite), nicht längs wie in Deinen Bildern. So dass Du im Bild die Millimeter ablesen oder "schätzen" kannst. Das ist manchmal (zumindest bei mir schon sehr unscharf gewesen). Blende 8, Entfernung 50cm, dann dürftest Du beides scharf erkennen können. Dann ein 180° Dreh und schauen, ob die Nadel an der gleichen Stelle ist.
Das habe ich vorhin mal versucht. Die Skala des Lineals ist bei Blende 8 zwar relativ unscharf aber mit etwas Fantasie stelle ich nach gestriger Justage (Langzeitaufnahme auf den Schwenkbolzen) noch eine Abweichung von 5mm auf dem Lineal fest:
Diese werde ich morgen versuchen durch seitliche Verstellung meiner Kameraplatte zu justieren. Anschließend mache ich wie von Dir beschrieben weiter. Sollte ich auf diesem Weg zu brauchbaren Ergebnissen kommen schenke ich mir die 3D-Vermessung.
Ich melde mich wenn ich mehr weiss.

Bis dahin tausend Dank für Deine Anleitung und Unterstützung

Gruß
Oliver

marijonas

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20

Sonntag, 20. März 2011, 20:18

Hallo Oliver,

ja, die Lagerung des Merlins wirkt sehr stabil und gut, Deiner Beschreibung nach.

Super, dass Du mit der Linealmethode zurecht kommst. Ja, so hat das bei mir auch ausgeschaut. Es reicht ja, wenn man die Zentimeterzahl erahnen kann.

Ich gehe davon aus, dass Du nach erfolgreicher Justage keine 3D-Messung mehr brauchst.

Viel Erfolg

Richard