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marijonas

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1

Dienstag, 15. Februar 2011, 15:59

Welches Objektiv für Kugelpanos? Die Qual der Wahl

Hier schon Mal ein Beitrag, den ich später in die Trickkiste verschieben werde:

Überlegungen, die die Objektivauswahl beeinflussen:

- sind bewegte Motive im Panorama, z.B. belebte Plätze
- gewünschte Auflösung der Panoramen
- Anzahl der Einzelaufnahmen
- einreihig oder mehrreihig
- optische Qualität
- Gegenlichtempfindlichkeit
- optische Qualität
- Preis

In der Regel werden die Objektive im Hochformat (Porträtformat) verwendet.

Der Blickwinkel des Objektivs entscheidet über die Anzahl der Aufnahmen, die gemacht werden müssen, um die ganze Kugel abzubilden.
Mit Fisheyeobjektiven sind einreihige Setups möglich.

- für einen einreihigen Setup ohne Zenithbild, evtl. auch ohne Nadirbild

Wenn die 180° Bildwinkel bereits auf der langen Bildseite erreicht werden, kann sogar auf ein Zenith- und Nadirbild verzichtet werden.
Das ist bei etwa 8mm an 1,5/1,6er Crop Kameras der Fall und bei 12mm beim Vollformat. In den Ecken sind die Eizelaufnahmen dann schwarz.

Eine Auswahl an Objektiven für 1,5/1,6er Crop-Cameras:

Das 8mm Peleng hat einen Bildkreis von etwa 26mm, das wird ein wenig knapp am APS-C Format.
Das 3,5/8mm Sigma (zirkulares Fisheye am Vollformat) hat einen Bildkreis von etwa 23mm.
Das alte 4,0/8mm Sigma soll einen etwas kleineren Bildkreis haben und ist deshalb besser für Crop 1,6 geeignet.

Trick: Meistens ist der Nadir eh ein wenig vom Stativkopf verdeckt, so dass das Objektiv etwas nach oben geneigt werden kann, um einen schönen Zenith zu bekommen, oder falls im Hochformat der Kreis oben bereits beschnitten ist.

Am Vollformat wird gerne das Tokina Fisheyezoom 10-17mm verwendet oder das Nikon 2,8/10,5mm.
Dabei muss die Gegenlichtblende vom Objektiv entfernt werden, da diese auf das Crop-Format ausgelegt ist. Dies nennt man Objektivrasur.

Bei etwa 10mm Brennweite am Vollformat reichen auch 3 Aufnahmen alle 120°

Eine schöne Beschreibung mit Bildern findet Ihr hier

Dieser Setup wird vor allem bei Hochstativen (Poles) verwendet. Die Stange wird dann von unten komplett um die entsprechende Gradzahl (meist 90°) gedreht und erneut ausgelöst.

Vorteile dieses Setups:
- Es kann ein Ringadapter als Nodalpunktadapter verwendet werden, der am Objektiv befestigt ist (klein und leicht)

Grundsätzliche Nachteile von diesem Setup:
- die Fisheyeobjektive haben einen Nodalpunkt, der vom Bildwinkel abhängig ist. Sprich in Innenräumen mit Fliesen am Boden und Holzpanelen an der Decke wird es schwierig, da der Nodalpunkt bei 4 Aufnahmen auf 45° (90° Schwenkwinkel) eingestellt wurde, aber zur Decke beträgt der Feldwinkel 90°.
- Die Abbildungsqualität ist an den Rändern von Fisheyeobjektiven eher mäßig.
- Die Panoramengröße entspricht (nur) der doppelten Pixelanzahl der langen Sensorseite. (für die Internetdarstellung aber durchaus ausreichend, denn ein 8000x4000 Pixel großes Panorama entspricht schon bis zu 5MB Dateigröße)

Abhilfe: man macht 4 Bilder rundherum und ein Zenith- und Nadirbild (alle 6 Würfelflächen).
Auch das liefert optisch sehr hochwertige Panoramen auch im Zenith und im Nadir und der Nodalpunkt wird fast eingehalten.

Es besteht noch die Möglichkeit ein fullframe Fisheye diagonal (slanted) einzusetzen um auf ein Zenith und Nadirbild evtl. zu verzichten. Die Überlappungsbereiche sind dadurch aber sehr ungleichmäßig verteilt (am Äquator sehr viel, an den Polen wenig).
Wird deswegen eher selten verwendet.


- für einen einreihigen Setup mit Zenithbild und Nadirbild

Hier finden alle fullframe Fisheyeobjektive Anwendung.

Beliebt sind das 2,8/10,5mm Nikon, das 8mm Samyang (stereografische Projektion) an Crop Cameras.

Am Vollformat entspricht das 15 oder 16mm Brennweite.

6 Bilder rundherum im Hochformat plus Decken- und Bodenbild.

Vorteil von diesem Setup:

- sehr hohe Bildqualität erreichbar, da nur die Bildmitte der Einzelaufnahmen verwendet werden.
- der Nodalpunkt weicht winkelabhängig nur etwa um +/-2mm ab.
- beste Pixelausbeute bei geringer Anzahl von Aufnahmen (8 Einzelaufnahmen mit dem 10,5mm Nikon an der D200 mit 10MP Sensor ergeben ein Panorama von 10200x5100 Pixeln, oder etwa 33,1MP auf eine Kugeloberfläche umgerechnet.

Nachteil:

- manchmal kann das Zenithbild nicht automatisch eingebunden werden, wenn zu wenig Kontrollpunkte gefunden werden.
- der Nodalpunktadapter muss bereits schwenkbar sein.

normal abbildende (rectilineare) Objektive

Vorteile:

- der Nodalpunkt ist meist winkelunabhängig außer bei einigen Tokina Weitwinkelzooms siehe hier
- man kann sehr hochauflösende Kugelpanoramen erstellen.
- die Objektive sind von der optischen Rechnung her nicht so angespannt (sprich günstiger bei bereits sehr guter Qualität)

Nachteile:

- beim Stitchen werden oft keine Kontrollpunkte gefunden, weil der Bildausschnitt klein ist und z.B. nur weiße Decke oder blauen Himmel enthält.
- irgendwann ist der Bildwinkel zu klein, um den Fußabdruck des Stativs auf ein Bild zu bekommen.

Abhilfe: Motorischer Panoramakopf und anschließend Positionsdaten der Bilder in die Software übertragen.

Beispiele von willybear sind hier zu bewundern.
175 Aufnahmen mit 50mm an D90 (12MP) ergeben ein Panorama mit 60000x30000 Pixel!

Bei Ultraweitwinkelobjektiven so um die 15mm KB-Brennweite verschenkt man die meiste Auflösung, da diese Objektive zu den Ecken hin eine 1,5 Mal höhere Pixeldichte (Pixel/° Bildwinkel) als in der Mitte haben.

Beispiel: Bei 10mm Brennweite an der Nikon D200 (Crop 1,5; 10MP) erhält man mit etwa 16 Aufnahmen ein Kugelpanorama in der Größe von 10300x5150. Das sind 160MP Rohdaten für 33,8MP der dargestellten Kugeloberfläche nachher. Mit 10,5mm Fisheye sind nur 8 Bilder nötig und man erreicht eine fast ebenso gute Auflösung!

Bis 18mm an Vollformat reichen 2 Reihen á +/-30° mit je maximal 8 Aufnahmen,

danach wird es dreireihig, z.B. 27mm KB: 3 Reihen á 10 Bilder bei +45°/0°/-45° und Zenit und Nadirbild.

Abschließend werde ich noch Links aus dem Forum zusammensuchen, wo die optischen Qualitäten der Objektive beurteilt, bzw. gegenübergestellt werden.


Passt das so, oder habt Ihr noch Vorschläge oder Erfahrungen gemacht, die Ihr einbringen wollt?

Vielen Dank

Richard

Tunikaameise

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2

Dienstag, 15. Februar 2011, 16:14

Hey Richard,

Du alter Allgäuer,nimm das Sigma 8mm.Das ist super:-)
Wenn ich mal wieder da bin,dann ziehen wir mal wieder los oder?

Gruss
Paddy

Figo

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3

Dienstag, 15. Februar 2011, 16:35

gut zusammengefasst!

(Ein Fleißsternchen virtuell vergeben an Dich !)

4

Dienstag, 15. Februar 2011, 16:57

Hey Paddy,

das war kein Frage-Thread von Richard! ?(

@Richard:
Der Text ist zwar weitgehend wahr und richtig, aber viel zu lang, und durch die vielen Zahlen für einen Einsteiger verwirrend.
Der Beitrag holt an einigen Stellen zu weit aus. Spezielle Dinge sollten besser eine eigene ausführliche Erklärung bekommen.
Ein paar Schreibfehler sind auch noch drin, z.B. schreibt man "Zenit" im Deutschen ohne "h".

Ja natürlich: Fleißsterne bekommst Du auch von mir! ********************************************** :-)
Gruß vom pano-toffel

marijonas

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5

Dienstag, 15. Februar 2011, 17:41

Hallo pano-toffel,

vielen Dank für Deine Antwort und Deine Einschätzung.
Ich habe beim Schreiben schon gemerkt, dass ich mich langsam verzettel. Das werde ich noch Mal auf das Wesentliche kürzen.
Denn es soll ja eine "kleine" Übersicht für Einsteiger werden.
Speziellere Sachen werde ich dann gesondert noch Mal thematisieren.

@Paddy: Klar machen wir Mal wieder eine Panotour.

@Figo: Vielen Dank

Richard

Tunikaameise

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6

Dienstag, 15. Februar 2011, 17:52

das war kein Frage-Thread von Richard!

@pano-toffel
Nicht?!
Ich hab nur angefangen zu lesen und dann wurde es mir zuviel.(Nicht bös gemeint Richard) Da hab hab ich dann aufgehört,hätte ich bloß mal weiter gelesen :-)

@Richard
Und was für eine!Alle Sehenswürdigkeiten des OAL in einer Tour :-)
Das gibts noch nicht!

Gruss

Meister Pan

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7

Dienstag, 15. Februar 2011, 20:27

- für einen einreihigen Setup mit Zenithbild und Nadirbild

Hallo,

einen Vorschlag dazu:

Ich benutze das Tokina 10-17mm mit 12mm auf ff-Nikon und neige es auf einem NN5 15° nach oben + 6 bei 0° so dass das Zenitbild entfällt.
NP wurde mit der Sägezahnmethode ermittelt und alles funzt.

Grüsse aus dem Reich der Sonne
Klaus
"Wir sind vom internationalen Terrorismus konkret bedroht. Aber eine unmittelbare Gefahr besteht nicht."
Dr. Wolfgang Schäuble (z. Z. Finanzminister), am 05.09.2007

"Wissen Sie, wenn ich vorher immer schon weiß, was alles nicht geht, dann wäre die Welt nie erschaffen worden."
Dr. Wolfgang Schäuble, März 2012 in Brüssel




Panoramafotografie aus Ravensburg
Berufsfotograf aus Ravensburg

8

Dienstag, 15. Februar 2011, 21:22

Bei etwa 10mm Brennweite am Vollformat reichen auch 3 Aufnahmen alle 120°


Das ist richtig aber auch sehr wenig Überlappung, ich rate immer zu 4 Bildern alle 90°.
Läst sich dadurch auch einfacher einschätzen wo der nächste 90° Schritt ist.

Gruss Tobias

Verwendete Tags

Fisheye, Objektiv