Hier schon Mal ein Beitrag, den ich später in die Trickkiste verschieben werde:
Überlegungen, die die Objektivauswahl beeinflussen:
- sind bewegte Motive im Panorama, z.B. belebte Plätze
- gewünschte Auflösung der Panoramen
- Anzahl der Einzelaufnahmen
- einreihig oder mehrreihig
- optische Qualität
- Gegenlichtempfindlichkeit
- optische Qualität
- Preis
In der Regel werden die Objektive im Hochformat (Porträtformat) verwendet.
Der Blickwinkel des Objektivs entscheidet über die Anzahl der Aufnahmen, die gemacht werden müssen, um die ganze Kugel abzubilden.
Mit Fisheyeobjektiven sind einreihige Setups möglich.
- für einen einreihigen Setup ohne Zenithbild, evtl. auch ohne Nadirbild
Wenn die 180° Bildwinkel bereits auf der langen Bildseite erreicht werden, kann sogar auf ein Zenith- und Nadirbild verzichtet werden.
Das ist bei etwa 8mm an 1,5/1,6er Crop Kameras der Fall und bei 12mm beim Vollformat. In den Ecken sind die Eizelaufnahmen dann schwarz.
Eine Auswahl an Objektiven für
1,5/1,6er Crop-Cameras:
Das
8mm Peleng hat einen Bildkreis von etwa 26mm, das wird ein wenig knapp am APS-C Format.
Das
3,5/8mm Sigma (zirkulares Fisheye am Vollformat) hat einen Bildkreis von etwa 23mm.
Das alte
4,0/8mm Sigma soll einen etwas kleineren Bildkreis haben und ist deshalb besser für Crop 1,6 geeignet.
Trick: Meistens ist der Nadir eh ein wenig vom Stativkopf verdeckt, so dass das Objektiv etwas nach oben geneigt werden kann, um einen schönen Zenith zu bekommen, oder falls im Hochformat der Kreis oben bereits beschnitten ist.
Am
Vollformat wird gerne das
Tokina Fisheyezoom 10-17mm verwendet oder das
Nikon 2,8/10,5mm.
Dabei muss die Gegenlichtblende vom Objektiv entfernt werden, da diese auf das Crop-Format ausgelegt ist. Dies nennt man Objektivrasur.
Bei etwa 10mm Brennweite am Vollformat reichen auch 3 Aufnahmen alle 120°
Eine schöne Beschreibung mit Bildern findet Ihr
hier
Dieser Setup wird vor allem bei Hochstativen (Poles) verwendet. Die Stange wird dann von unten komplett um die entsprechende Gradzahl (meist 90°) gedreht und erneut ausgelöst.
Vorteile dieses Setups:
- Es kann ein Ringadapter als Nodalpunktadapter verwendet werden, der am Objektiv befestigt ist (klein und leicht)
Grundsätzliche Nachteile von diesem Setup:
- die Fisheyeobjektive haben einen Nodalpunkt, der vom Bildwinkel abhängig ist. Sprich in Innenräumen mit Fliesen am Boden und Holzpanelen an der Decke wird es schwierig, da der Nodalpunkt bei 4 Aufnahmen auf 45° (90° Schwenkwinkel) eingestellt wurde, aber zur Decke beträgt der Feldwinkel 90°.
- Die Abbildungsqualität ist an den Rändern von Fisheyeobjektiven eher mäßig.
- Die Panoramengröße entspricht (nur) der doppelten Pixelanzahl der langen Sensorseite. (für die Internetdarstellung aber durchaus ausreichend, denn ein 8000x4000 Pixel großes Panorama entspricht schon bis zu 5MB Dateigröße)
Abhilfe: man macht 4 Bilder rundherum und ein Zenith- und Nadirbild (alle 6 Würfelflächen).
Auch das liefert optisch sehr hochwertige Panoramen auch im Zenith und im Nadir und der Nodalpunkt wird fast eingehalten.
Es besteht noch die Möglichkeit ein fullframe Fisheye diagonal (slanted) einzusetzen um auf ein Zenith und Nadirbild evtl. zu verzichten. Die Überlappungsbereiche sind dadurch aber sehr ungleichmäßig verteilt (am Äquator sehr viel, an den Polen wenig).
Wird deswegen eher selten verwendet.
- für einen einreihigen Setup mit Zenithbild und Nadirbild
Hier finden alle fullframe Fisheyeobjektive Anwendung.
Beliebt sind das 2,8/10,5mm Nikon, das 8mm Samyang (stereografische Projektion) an Crop Cameras.
Am Vollformat entspricht das 15 oder 16mm Brennweite.
6 Bilder rundherum im Hochformat plus Decken- und Bodenbild.
Vorteil von diesem Setup:
- sehr hohe Bildqualität erreichbar, da nur die Bildmitte der Einzelaufnahmen verwendet werden.
- der Nodalpunkt weicht winkelabhängig nur etwa um +/-2mm ab.
- beste Pixelausbeute bei geringer Anzahl von Aufnahmen (8 Einzelaufnahmen mit dem 10,5mm Nikon an der D200 mit 10MP Sensor ergeben ein Panorama von 10200x5100 Pixeln, oder etwa 33,1MP auf eine Kugeloberfläche umgerechnet.
Nachteil:
- manchmal kann das Zenithbild nicht automatisch eingebunden werden, wenn zu wenig Kontrollpunkte gefunden werden.
- der Nodalpunktadapter muss bereits schwenkbar sein.
normal abbildende (rectilineare) Objektive
Vorteile:
- der Nodalpunkt ist meist winkelunabhängig außer bei einigen Tokina Weitwinkelzooms siehe
hier
- man kann sehr hochauflösende Kugelpanoramen erstellen.
- die Objektive sind von der optischen Rechnung her nicht so angespannt (sprich günstiger bei bereits sehr guter Qualität)
Nachteile:
- beim Stitchen werden oft keine Kontrollpunkte gefunden, weil der Bildausschnitt klein ist und z.B. nur weiße Decke oder blauen Himmel enthält.
- irgendwann ist der Bildwinkel zu klein, um den Fußabdruck des Stativs auf ein Bild zu bekommen.
Abhilfe: Motorischer Panoramakopf und anschließend Positionsdaten der Bilder in die Software übertragen.
Beispiele von willybear sind
hier zu bewundern.
175 Aufnahmen mit 50mm an D90 (12MP) ergeben ein Panorama mit 60000x30000 Pixel!
Bei Ultraweitwinkelobjektiven so um die 15mm KB-Brennweite verschenkt man die meiste Auflösung, da diese Objektive zu den Ecken hin eine 1,5 Mal höhere Pixeldichte (Pixel/° Bildwinkel) als in der Mitte haben.
Beispiel: Bei 10mm Brennweite an der Nikon D200 (Crop 1,5; 10MP) erhält man mit etwa 16 Aufnahmen ein Kugelpanorama in der Größe von 10300x5150. Das sind 160MP Rohdaten für 33,8MP der dargestellten Kugeloberfläche nachher. Mit 10,5mm Fisheye sind nur 8 Bilder nötig und man erreicht eine fast ebenso gute Auflösung!
Bis 18mm an Vollformat reichen 2 Reihen á +/-30° mit je maximal 8 Aufnahmen,
danach wird es dreireihig, z.B. 27mm KB: 3 Reihen á 10 Bilder bei +45°/0°/-45° und Zenit und Nadirbild.
Abschließend werde ich noch Links aus dem Forum zusammensuchen, wo die optischen Qualitäten der Objektive beurteilt, bzw. gegenübergestellt werden.
Passt das so, oder habt Ihr noch Vorschläge oder Erfahrungen gemacht, die Ihr einbringen wollt?
Vielen Dank
Richard