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Donnerstag, 18. November 2010, 15:10

Fragen zum Erstellen eines Kugelpanoramas

Hallo, ich bin absoluter Neuling in Sachen Kugelpanorama, bin aber doch sehr angetan davon und möchte es aus reiner Neugier
einmal probieren. Bitte zerfleischt mich nicht gleich, wenn ich eventuell Fragen stelle, die schon mal behandelt wurden. Ich habe einfach keine geeignete Anleitung gefunden, die einem dieses interessante Gebiet verständlich erklären kann.

Wahrscheinlich ist das Ganze auch zu komplex um allgemein und umfassend abgehandelt zu werden?
Ich hangle mich jetzt schon tagelang durch das Internet von einer Seite zur anderen, sehe mir Videos zum Thema an, lese viele Beiträg aber es gibt immer wieder neue Fragen. Eventuell könnt Ihr mir hier ein wenig behilflich sein, das Ganze zu verstehen?

Bevor ich Unsummen für Software und Technik ausgebe, möchte ich vorher das Ganze experimentell versuchen und verstehen.


Meine Ausrüstung ist folgende
Canon EOS 550D
Objektiv Canon EF-S 18-135 mm 1:3,5-5,6 IS
Objektiv Canon EF 50 mm - F/1.8
Stativ Velbon DV-7000


Mir ist bewusst, das ein Fisheye die bessere Lösung wäre, da weniger Aufnahmen erforderlich sind, aber im Moment will ich
es nur ausprobieren und sehen, wie oft ich ein solches Panorama überhaupt machen will.

Als Adapter möchte ich zuerst die preiswerte Alternative mit dem Rohrschellenadapter ausprobieren, dazu meine Frage, wie
richtet man solch einen Adapter aus, oder gibt es irgendwo eine allgemeingültige Erklärung zur Ausrichtung des Nodalpunktes?

Soweit ich mich informiert habe stelle ich das Canon Objektiv18-135mm auf 18mm und mache damit 10 Aufnahmen in der 0° Horizontalen,
jeweils um 36° versetzt, das Gleiche in der +45° und -45° Postion, also insgesamt 30 Bilder. Ist dann noch eine Nadir- und
Zenithaufnahme erforderlich? Wenn ja in welcher Position, senk- und lotrecht oder was für eine Einstellung?

Für die Gradeinteilung muss ich mir noch etwas basteln, oder eventuell gibt es da schon etwas Fertiges, ich dachte an so
eine Art kreisrunde Scheibe mit Gradeinteilung, die ich auf dem Stativ befestige? Auf dem Stativ sind ja schon Markierungen
vorhanden, eventuell nehme ich diese ab und übertrage sie auf ein Klebeband mit einer 36° Einteilung. Das Stativ läst sich
ja auch am Kopf neigen und senken auch hier ist schon ein Markierung vorhanden, kann ich dies nutzen für die +45° und -45°
oder habe ich hier einen Denkfehler und die Kamera "kippt" beim Senken und Heben aus dem Bezugspunkt heraus?

Blende wollte ich wie folgt ermitteln:
Eine Probeaufnahme im Automatikmodus und aus dieser Aufnahme Blende und Belichtungszeit ablesen, diese dann im manuelle
Modus der Kamera einstellen und mit dieser Einstellung die 30 Aufnahmen machen.


Ich hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich machen und es waren nicht zu viele Fragen?

Vielen Dank für Eure Mühen

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Donnerstag, 18. November 2010, 17:54

Zitat von »Renato«

....Ich habe einfach keine geeignete Anleitung gefunden, die einem dieses interessante Gebiet verständlich erklären kann.

Wahrscheinlich ist das Ganze auch zu komplex um allgemein und umfassend abgehandelt zu werden?
So ist es. Innerhalb dieses Forums findest Du ganz sicher alle Antworten auf Deine Fragen. Das restliche Internet brauchst Du dafür nicht.

Zitat

....Mir ist bewusst, das ein Fisheye die bessere Lösung wäre, da weniger Aufnahmen erforderlich sind, aber im Moment will ich
es nur ausprobieren und sehen, wie oft ich ein solches Panorama überhaupt machen will.
Ein FE kann die bessere Lösung sein, muss aber nicht. Ein Tipp für 18 mm Brennweite: Fang mit verkleinerten Bildern an, sonst wartest Du eventuell lange auf den Rechner, bevor Du in den Abläufen eine gewisse Routine hast. Erstmal muss es funktionieren. Qualität kommt später.

Zitat

Als Adapter möchte ich zuerst die preiswerte Alternative mit dem Rohrschellenadapter ausprobieren, dazu meine Frage, wie
richtet man solch einen Adapter aus, oder gibt es irgendwo eine allgemeingültige Erklärung zur Ausrichtung des Nodalpunktes?
Gegenfrage: Was ist ein Rohrschellenadapter? Wenn Du eine unzulängliche Bastellösung meinst, wirst Du keinen Spaß an Panos bekommen. Für Kugelpanos ist ein Mindestmaß an Präzision erforderlich, oder Du musst mit Photoshop & Co. wirklich zaubern können. Für Kugelpanos brauchst Du einen Nodalpunktadapter, der horizontal und vertikal um den "Nodalpunkt" schwenkbar ist

Zitat

Soweit ich mich informiert habe stelle ich das Canon Objektiv18-135mm auf 18mm und mache damit 10 Aufnahmen in der 0° Horizontalen,
jeweils um 36° versetzt, das Gleiche in der +45° und -45° Postion, also insgesamt 30 Bilder. Ist dann noch eine Nadir- und
Zenithaufnahme erforderlich? Wenn ja in welcher Position, senk- und lotrecht oder was für eine Einstellung?
Nimm 12 Bilder alle 30°. Das lässt sich einfacher einteilen. Bei ±45° kannst Du 8 Bilder alle 45° machen, und je 1 Z+N bei ±90°.


Zitat

Für die Gradeinteilung muss ich mir noch etwas basteln, oder eventuell gibt es da schon etwas Fertiges, ich dachte an so
eine Art kreisrunde Scheibe mit Gradeinteilung, die ich auf dem Stativ befestige?
Ja, es gibt einen Rotator von verschiedenen Herstellern. Meistens sogar mit Klick-Stops. Sehr empfehlenswert.


Zitat

Auf dem Stativ sind ja schon Markierungen .... kann ich dies nutzen für die +45° und -45°
oder habe ich hier einen Denkfehler und die Kamera "kippt" beim Senken und Heben aus dem Bezugspunkt heraus?
Vergiss die Gradeinteilung auf dem Stativ. Mit einem "normalen" Stativkopf kippt die Kamera um einen völlig unbrauchbaren Punkt. Verwende das Stativ nur, um den Nodalpunktadapter oben zu halten. Gedreht wird nur mit dem Adapter, sonst geht's schief.


Zitat

Blende wollte ich wie folgt ermitteln:
Eine Probeaufnahme im Automatikmodus und aus dieser Aufnahme Blende und Belichtungszeit ablesen, diese dann im manuelle
Modus der Kamera einstellen und mit dieser Einstellung die 30 Aufnahmen machen.
Das kannst Du beim ersten Mal ruhig so machen. Bei gleichmäßiger diffuser Beleuchtung führt das auch zum Erfolg. An der Methode lässt sich noch sehr viel verfeinern und erweitern. Das wirst Du merken, wenn Du angefangen hast.


Und noch was: Ich habe mir das Velbon DV-7000 gerade angesehen. Wenn Du ernsthaft mit einer DSLR fotografieren willst, dann brauchst Du bald ein vernünftiges Stativ, denn Deins ist für leichte Videokameras konzipiert. Lässt sich der Videokopf eigentlich abnehmen?
Gruß vom pano-toffel

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pano-toffel« (18. November 2010, 18:02)


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Donnerstag, 18. November 2010, 18:36

Kugelpanorama

Vielen Dank für die Antwort, also werde ich wohl nicht um einen Nodalpunktadapter herumkommen?
Wie werden diese Adapter auf dem Stativ befestigt, auf der Stativplatte, oder wie erfolgt die Befestigung?

Das Ganze nur mal so zum Ausprobieren wird wohl zu kostenintensiv wenn man nur mal gelegentlich ein Panorama machen möchte.
Da bräuchte ich ja dann auch noch einen geeignetes Stativ, einen N-Adapter usw..

Vielen Dank für Eure Mühen.

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Donnerstag, 18. November 2010, 18:47

Nodalpunktadapter haben an der Unterseite ein Stativgewinde (weiblich), meistens sogar in der stabilen 3/8"-Ausführung, manchmal zusätzlich in 1/4" (passend zu Deinem Stativ). Den NPA kann man direkt auf die Mittelsäule schrauben, nachdem der zugehörige "Wackelkopf" abgeschraubt wurde. Zum Anpassen der Gewinde gibt es kleine Übergewinde, die außen 3/8" und innen 1/4" haben.
Man kann den NPA natürlich auch auf einen Kugelkopf oder einen "Video-Wackelkopf" setzen, aber das beeinträchtigt unnnötig die Stabilität, vor allem, wenn sie nur aus Kunststoff sind.
Gruß vom pano-toffel

marijonas

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5

Donnerstag, 18. November 2010, 19:00

Hallo Renato,

ich habe es zunächst auch mit einem 18mm Objektiv und einer Crop-Kamera getestet. Tatsächlich auf dem Videokopf hochkant, völlig neben dem Nodalpunkt geschwenkt und habe damit meine ersten Versuche gemacht. Mein zweiter Versuch war mit einem 50mm Objektiv freihand.

In den meisten Fällen scheitert es dann aber daran, dass der Himmel oder die Decke keine Struktur hat und man seine Bilder nicht mehr automatisch mit Kontrollpunkten versehen kann.

Mit Blechwinkeln kann man natürlich dem Nodalpunkt auch näher kommen, aber es ist fummelig. Als Fausformel kannst Du annehmen, dass Du etwa eine Genauigkeit von einem Tausendstel zum Nahpunkt brauchst. Sprich bei einem Meter Abstand 1mm Genauigkeit.

Ich bin bei einem 10-20mm Objektiv angelangt, was für meine Bedürfnisse das passende ist und habe mir dafür einen gewagten einbeinigen Adapter gebaut, da ich kein dreibeiniges Stativ mitnehmen will. Mit dieser Kombination bin ich sicher eine Ausnahme.

Meist werden Einbeinstative mit Fisheyes an Vollformatkameras und einem Ringadapter verwendet. Oder Panoramaadapter auf einem stabilen Dreibeinstativ mit Nivellierer.

Die grundsätzliche Frage ist, welche Auflösung sollen Deine Panoramen haben, was und wo willst Du fotografieren?
Was willst Du ausgeben und transportieren?

Gruß

Richard

6

Donnerstag, 18. November 2010, 20:15

Vielen Dank für Eure Antworten, wieder etwas dazu gelernt, macht echt Spaß hier sich im Forum zu informieren!

@ Richard
Bezüglich Panoramen wollte ich es erst einmal probieren und sehen, wie aufwendig das Ganze sich gestaltet und wie das Endresultat dann aussieht. Wie ich aber bemerke, habe ich den Aufwand unterschätzt. Zylindrische Panoramen in 360° habe ich schon gemacht und das hat ganz gut geklappt, jetzt wollte ich mich halt steigern und es mit einem Kugelpanorama probieren. Der technische Aufwand ist dabei aber nicht zu unterschätzen wie ich bemerkt habe. Genau aus diesem Grund habe ich auch angefragt, da ich nicht einfach anfangen wollte und dann feststelle, das doch noch Einiges mehr dazu gehört und am Ende nur vertane Zeit und Frustration heraus kommt.

Mit dem nötigen Kleingeld kann man sich sicherlich schnell die benötigte Ausrüstung zusammenkaufen und schnell zu guten Ergebnissen kommen, im Moment aber liegen die finanziellen Prioritäten etwas anders bei mir. Eventuell widme ich mich später noch einmal diesem interessanten Gebiet?

Ich danke Euch für Eure Ausführungen.

Gruß Renato