Hallo!
Endlich habe ich meine Panorama-Ausrüstung beisammen, aber nun möchte mir die "Nodalpunkt"-Findung leider nicht so recht gelingen. Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Hinweise geben, was ich noch verbessern oder anders versuchen kann.
Meine Ausrüstung: Canon 500D mit Tokina 11-16mm per CP-1 bzw. nun T-Adapter auf Nodal Ninka 3 MKII mit R-D8.
Meine Kamera- und Objektiveinstellungen: 11mm, Fokus auf Unendlich, Blende 11, ISO 100, Weißabgleich auf sonnig oder bewölkt.
Folgendermaßen bin ich bisher vorgegangen:
Erster Versuch:
Zunächst habe ich es mit den Angaben aus folgender Tabelle versucht:
Entrance Pupil Database. Die untere Schiene habe ich durch Zentrieren des mittleren AF-Messfelds mit der Schraube des NN3 eingestellt, da sich die Angaben aus der Tabelle schlecht auf den NN3 übertragen ließen. Die obere Schiene habe ich auf die aus der Tabelle entnommenen L1 + L2 = 39mm + 65,6mm = 104,6mm eingestellt. Leider ließen Sich mit den Einstellungen keine guten Ergebnisse erzielen.
Zweiter Versuch nach der "allgemeinen Anleitung":
Die die untere Schiene habe ich weiterhin so eingestellt, dass das mittlere AF-Messfeld mit der Befestigungsschraube des NN3 zentriert ist. Die obere Schiene habe ich versucht durch in Deckung bringen eines nahen und fernen Objekts einzustellen. Im Vordergrund habe ich einen kleinen Notizzettel-Pfeil an der Fensterscheibe befestigt und mit einem Schornstein oder Grabstein auf dem Nachbargrundstück im Hintergrund in Deckung gebracht. Dabei habe ich festgestellt, dass die obere Schiene des NN3 für meine Ausrüstung leider ein bis zwei Millimeter zu kurz ist. Unter Verwendung des CP-1 kann man an der oberen Schiene maximal 107mm einstellen. Daher habe ich mir den T-Adapter besorgt (vielen Dank an Herrn Thaler!), der hier Abhilfe schafft. Bei 108 oder 109mm an der oberen Schiene kann ich im 10x Zoom vom LiveView beim Drehen keine Verschiebung mehr feststellen.
Leider habe ich auch mit dieser Konfiguration keine guten Ergebnisse erzielen können.
Dritter Versuch:
Nachdem ich auf folgenden Beitrag hier im Forum gestoßen bin, habe ich mich an die Verbesserung der Ausrichtung der unteren Schiene gemacht:
Nadirbild...ein Verzweiflungsakt
Ich habe hier mal zwei Bilder von meinem Kalibrierungeergebnis der unteren Schiene:
Bild 1 und
Bild2.
Wie man sieht, bleibt der am Stativ angebrachte Pfeil auch bei 180° Drehung mit der Fuge am Boden in Deckung. Allerdings ist dies eine ziemlich starke Verschiebung gegebüber der Ausrichtung über das mittlere AF-Messfeld. Habe ich die Methode falsch verstanden und hätte das anders machen müssen? Auf jeden Fall hat dies schon mal etwas die Ergebnisse verbessert, jedoch habe ich immer noch einige Fehler bei einem 360° x 180° Panorama.
Vierter Versuch:
Durch Hinweise im Nodal Ninja Forum bin ich auf folgende beiden Methoden gestoßen:
Finding the No-Parallax Point und
Optimal Stitching Position (OSP).
Erstere Methode habe ich versucht anzuwenden, jedoch empfand ich schon die Ausrichtung der unteren Schiene zu kompliziert. Ich habe einen dünnen Nähfaden mit Nadel als Lot verwendet und wie gezeigt am Objektiv angeklebt. Da das in Deckung Bringen des Fadens mit dem hellen Objektivmittelpunkt jedoch stark Blickwinkelabhängig ist, habe ich die Methode dann aufgegeben.
Die zweite Methode habe ich anschließend versucht. Allerdings hatte ich hier den Eindruck, dass die heute verfügbare Software (bei mir: Autopano Pro) für dieses Verfahren nicht mehr geeignet ist, da sie bei so wenigen Bildern es eigentlich immer hinbekommt, die Bilder fehlerfrei zu stitchen.
Fünfter Versuch:
Als letztes habe ich mir im Baumarkt ein kleines Gitter für folgende Methode besorgt:
Finding the "Point" bzw.
"La Grille" - "The Grid".
Auf diese Metode hatte ich in meiner einsetzenden Verzweiflung am Meisten gesetzt. Doch irgenwie will mir auch dies nicht gelingen. Mein Problem: Ich soll untere und obere Schiene auf einmal einstellen. Daher habe ich die untere Schiene nach der Methode hier aus dem Forum (Versuch 3) kallibriert und danach die obere Schiene nach der Gitter-Methode. Meine Kallibrierungs-Ergebnis-Bilder habe ich hier mal hochgeladen:
Kallibrierungs-Bilder. Wenn ich die mittels Autopano Pro versuche zu stitchen, dann gibt es Fehler im Gitter.
Den Bildern meine ich jedoch entnehmen zu können, dass es eine Verschiebung zum Bildrand gibt. D.h. beim Drehen bleibt das Gitter zunächst in Deckung mit dem Hintergrund, zum Bildrand hin kommt es dann jedoch zu einer starken Verschiebung. Man kann das ganz gut an Bild 4 bis 6 erkennen: Auf Bild 4 und 5 sind die Abstände zwischen Gitter und der Regaloberkannte im Hintergrund identisch, aber die Abstände zwischen dem darunterliegenden Gitterelement und dem Regalfach nicht (sehr starke Abweichung). Vergleicht man nun die Abstände zwischen diesem Regalfach auf Bild 5 und 6, dann sind sie jedoch wieder gleich.
Ich hoffe sehr, dass Ihr mir irgenwie weiterhelfen könnt! So kompliziert hatte ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt. Habe bisher immer einreihige Panoramen aus der Hand gemacht und auch bei 360° in der freien Natur keine Probleme gehabt. Einreihig werden sie jetzt zwar auch mit dem Adapter in Innenräumen schon sehr gut, aber die ein perfektes Kugelpanorama will mir noch nicht so recht gelingen.
Vielen Dank im voraus, Grüße aus Stuttgart,
Jens