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Dienstag, 16. Dezember 2008, 21:07

Wann ist Anschaffung eines Nodalpunktadapters sinnvoll?

Wenn dies hier schon diskutiert wurde, mögen man mir verzeihen und mit Link draufhinweiden.

Ich überlege mir einen Nodalpunktadapter zu besorgen. NUn sind die Preise für die Dinge ja  ziemlich happig und weiß nicht genau ob das Geld vielleicht nicht besser woanders investiert wäre. Also ich habe jetzt schon ein Panoramen mit Hugin gemacht und finde eigentlich, dass das ganz gute Ergebnisse liefert auch ohne schwenken um den Nodalpunkt.

Was sind also Vorteile, die es rehtfertigen sich so ein Ding anzuschaffen? Denn 200€+ sind -finde ich- ein bisschen Übertriben für ein bisschen Zeitersparniss.

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Dienstag, 16. Dezember 2008, 21:31

Hallo dija,

es geht ja nicht um die Zeitersparnis. Da bist du ja freihändig 10x schneller als mit einem Nodalpunktadapter.

Es geht vielmehr darum, die Kamera so auf dem Stativ zu befestigen, dass sie sich beim Drehen um die Hochachse nicht im Mittelpunkt des Gehäuses dreht, sondern im Zentrum der sich kreuzenden Lichtstrahlen im Objektiv.

Das ist dann der "Point of no parallax". Parallaxen sind die Verschiebungen der nahe stehenden Objekte in zwei Bildern.
So, wie du mit deinen zwei Augen siehst, darf die Kamera nicht "sehen" beim Drehen. Wenn du deinen Finger vor die Nase hältst und erst das linke und dann das rechte Auge schließt, siehst du, wie der Finger hin und her springt und an unterschiedlichen Stellen zu sehen ist. Das Gehirn verarbeitet diese Unterschiede als Tiefeninformation und ermöglicht so das stereoskopische Sehen.

Ein Stitching-Programm braucht aber zwei Bilder, bei denen dein Finger vor dem Hintergrund immer an der gleichen Stelle ist, um die Bider ordenlich zusammenfügen zu können.

Dafür brauchst du den Nodalpunktadapter. Du brauchst keinen, wenn du nur Wiesen ohne Vordergrund aufnehmen möchtest, denn da kann man die Stitching-Fehler noch gut wegpinseln.

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Dienstag, 16. Dezember 2008, 21:37

Mir ist der Sinn eines Nodalpunktadapter schon klar. Aber es ist doch so, dass Programme wie hugin diese Dinge gut herausrechnen können. Also wann ich so ein Ding dann noch?

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Dienstag, 16. Dezember 2008, 22:00

Dann würde ich gern mal ein Beispiel sehen, wie konkret krasse Parallaxenfehler von Hugin herausgerechnet worden sind. Am besten bei Kacheln, Fliesen oder Gehwegplatten.

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Dienstag, 16. Dezember 2008, 22:18

Genau das wollt ich wissen wo sind die Grenzen? Ich werd wohl selbst mal ein bisschen probieren müssen und dann mal sehen.

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Mittwoch, 17. Dezember 2008, 01:40

Die Grenzen sind da, wenn Du gleichzeitig nahe und ferne Objekte auf dem Bild hast, deren Kanten sich nicht decken. Allein das Wissen um den NPP (no parallax point) hilft Dir bereits, Dich beim Fotografieren anders zu drehen als der Unwissende. Der dreht sich um seine eigene Achse, Du aber um den richtigen Punkt (wenn auch nur nach Augenmaß).

Es kommt auch darauf an, mit welchen Brennweiten Du arbeitest. Je länger die Brennweite, um so kleiner wird der Drehwinkel. Ohne Drehkopf wird es schon schwierig, bei mehrreihigen Kugelpanos die optimale Überlappung der Bilder in Breite und Höhe zu kontrollieren. Bei 180° Fisheye hast Du das Problem eher nicht.
Gruß vom pano-toffel

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Mittwoch, 17. Dezember 2008, 08:28

Du musst auch keine 200 Euro für einen Adapter ausgeben, es gibt auch welche für unter 100 (oder selber bauen für noch günstiger). Die erfüllen den gleichen Zweck, sind vielleicht nicht ganz so praktisch und etwas schwerer.

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Mittwoch, 17. Dezember 2008, 09:32

.. so sah z.B. mein erster (und einziger) Selbstbau-Winkel aus:


Zwei Latten vom Sperrmüll, ein Verbinder aus dem Baumarkt und Grundplatten vom Stativ, Das hatte schon die nützliche Grad-Einteilung, so dass in gleichen Abständen geschwenkt werden konnte. Die Pappscheibe mit der Gradeinteilung und der "Zeiger" waren sehr ungenau und verstellten sich manchmal. Für PTGUi ja kein Problem. Schlechter war die fehlende Libelle. Dadurch wurde der Horizont bei den ersten Pano-Versuchen auch wellenförmig. Der größte Mangel war allerdings die fehlende Schiene, auf der ich die Kamera nach hinten hätte versetzen können, um den richtigen Nodalpunkt einzustellen. Bei den Aufnahmen von Sporthallen machte sich das auch sehr deutlich in den versetzten Linien der Felder auf dem Hallenboden bemerkbar, die nur mit Bildbearbeitung korrigiert werden konnten. Insgesamt war diese Lösung viel zu ungenau, unstabil und umständlich in der Bedienung.  Eine Windboe hat das Stativ sogar mal umgekippt.
»panox« hat folgende Datei angehängt: