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aljen

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1

Samstag, 1. November 2008, 21:47

"Ich weiß noch, was du letzten Sommer fotografiert hast" oder: Raider (klack klack), der Pausensnack

Heute habe ich - eigentlich ein Backup-Fanatiker und "lieber dreimal zu viel als einmal zu wenig sichern"-Typ - das Erlebnis aus der Reihe "Irgendwann erfrischt es jeden™". Bilder von der Karte abgesaugt - Karte raus aus dem Reader, rein in die Kamera - Karte in der Kamera formatiert - ooops. Das waren gar nicht alle Bilder, die auf der Festplatte gelandet sind. Ungefähr die Hälfte fehlte. Keine Ahnung, wie das passiert ist, aber es ist nun mal passiert. Es waren noch nicht einmal wichtige Bilder. Einfach private Spätherbst-Knipserei von heute Früh. Aber nervig war's trotzdem. Nun habe ich mit die vorhandenen und/oder freien Dattenrettungstools vorgenommen. Data Rescue (mit einer Sandisk-Karte o.ä. erhalten) brachte zwar ein paar Bilder ans Tageslicht, aber nichts von dem, was ich wollte. EXIF Untrasher hat noch weniger gefunden. Raw (CR2) können die beiden sowieso nicht. Da kam ich auf den Card Raider. Kostet zwar 16 $, aber eine Demo schauen wir uns an. Gesagt, getan; die Demo fand unter anderem auch die gewünschten 30-40 Raws auf der Karte, alle. Also die Vollversion gekauft... alle Bilder sind da. Sie lassen sich auch ohne weiteres öffnen und bearbeiten, als wäre da nixx gewesen. Nur die Datennamen sind anders. Die Oberfläche der Sofware Mac-like, und die Anzahl der gefundenen Bilder... ...ja, genau. Das Progrämmchen fand auf der 2 GB CF III von SanDisk rund 300 (dreihundert) Bilder, die sich wiederherstellen lassen. 3/4 davon Raws je 6 bis 8 mb. Soweit so gut, genau dafür ist das Programm ja da. Aaaber: die ältesten Bilder, die sich restaurieren ließen, waren vom Sommer 2008. In der Zwischenzeit habe ich die Karte, die meine Hauptkarte ist, zwar niemals randvoll vollgeknallt, aber so zum 3/4 waren es öfters mal drin. Nach jedem "Absaugen" formatiere ich die Karte in meiner 30D. Auch wenn ich am weitesten davon entfernt bin, Datenparanoia zu betreiben, frage ich mich natürlich, wo die ganzen Bilder in dieser Zeit hingepasst haben. ;) Außerdem: Formatieren hilft nicht... okay, beim Formatieren in der Kamera ist es (GSD!) wohl kein Low-Level-Formatieren. Aber immerhin: wer Fotos wirklich löschen will - sei es als Staatsfeind Nummer Eins oder was anderes - der ist vermutlich am besten beraten, nach dem "Kobra, übernehmen Sie"-Prinzip vorzugehen, denn digitale Destruktion is wohl nix. Card Raider bietet zwar eine Funktion zum angeblich sicheren Löschen, aber da frage ich mich immer, wer die Wachen bewacht. Alles in allem eine gemischte Story. Gut, dass die Daten wieder da sind. Erschreckend, dass sie so lange da sind ;) Grüße, aljen
- - Round, like a circle in a spiral, like a wheel within a wheel. Never ending or beginning, on an ever spinning reel, As the images unwind...

2

Sonntag, 2. November 2008, 01:57

Wenn Dich Deine eigenen "alten Bilder" schon erschrecken lassen, dann machst Du Dir "in die Hosen", wenn Du siehst, dass Deine erste eigene Homepage, die Du längst ein paarmal neu gestaltet hast, in Wirklichkeit nie vergessen wurde...

http://www.archive.org/web/web.php

Gruß vom pano-toffel

aljen

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3

Montag, 3. November 2008, 07:54

Tja, nein, das erschreckt mich nicht die Bohne. Warum soll es? Erstens wusste ich es längst. Zweitens gibt es da nichts, wofür ich mich zu schämen hätte. Eher im Gegenteil.

Du verwechselst dafür zwei Sachen: das eine ist die verteilte Speicherung im Netz. Das andere die Speicherung auf einem vermeintlich formatierten Speichermedium und die Frage, wo die Dinger alle in der Zwischenzeit hingepasst haben.
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4

Montag, 3. November 2008, 09:44

Viele Leute wissen es nicht, dass das Internet inklusive ihrer privaten Homepage systematisch archiviert wird. Auch wenn man dort keine Geheimnisse hinschreibt, bleibt trotzdem ein mulmiges Gefühl des ungewollten systematischen Beobachtetwerdens. Man weiß ja bereits, wozu Langzeit-Datensammlungen nützlich (oder besser: schädlich) sein können.

Übrigens ist es nicht verwunderlich, dass Du alte Daten auf formatierten Datenträgern wiederfindest. Daran ändert auch eine sogenannte Low-Level-Formatierung und sogar das Löschen von Partitionen nichts. Da hilft für den Hausgebrauch nur mehrfaches bitweises Löschen und Überschreiben mit Datenmüll, und im Profibereich hilft nur Kleinstschreddern und verbrennen.

Kommerzielle Wiederherstellungsprogramme finden oft ganze Listen von Dateinamen und Fragmente von Bildern, die nur streifenweise wiederhergestellt werden können. Die Inhaltsverzeichnisse sind dann lang, aber überschriebene Sektoren lassen sich damit nicht rekonstruieren.

Wieviele der 300 Bilder hast Du denn tatsächlich fehlerfrei sichtbar machen können?
Gruß vom pano-toffel

5

Mittwoch, 5. November 2008, 09:32

Daten vernichten...

Ich benutze bei empfindlichen Daten einen s.g. "Shredderer" die ME 45 (ode 48 ???) mal die Datei mit entsprechenden Bitmustern überschreibt.
Das dauert natürlich, bei einer an USB angeschlossenen Einheit etwas länger.
Ist aber einfach zu bedienen.
Forensische Programme stellen das aber noch wieder her - MW erst mit einer Kombination von 51 Überschreibungen streiken auch die.

Es hilft notfalls nur die vollständige mechanische Vernichtung des Chips an sich.

Man mach sich mal Gedanken über USB- Sticks, welche den Besitzer wechseln :)
Da erinnere ich mich an einen Beitrag im Magazin "NANO" in welchem alte Fotokopierer vom Schrott geholt wurden.
Auf den Festplatten befanden sich Kopien von Kotoauszüge u.a. sensiblen Daten.

Fazit: weggeben ist nicht, völlige Zerstörung ist angesagt.

aljen

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6

Mittwoch, 5. November 2008, 11:19

RE: Daten vernichten...

Ich benutze bei empfindlichen Daten einen s.g. "Shredderer" die ME 45 (ode 48 ???) mal die Datei mit entsprechenden Bitmustern überschreibt.
Das dauert natürlich, bei einer an USB angeschlossenen Einheit etwas länger.


Kein Problem, habe einen Firewire-800-Reader

Natürlich gehr es mit dem Shreddern auch mit Bordmitteln, etwa Apples "Festplatten-Dienstprogramm", aber so weit wollte (und musste) ich nun doch nicht gehen.

Fazit: weggeben ist nicht, völlige Zerstörung ist angesagt.


ACK, zumal die älteren Speichermedien nix mehr wert sind. Sollte ich also zufällig in den Besitz sensibler Daten kommen, werde ich küftig mehr aufpassen und entweder shreddern oder gleich Gene Hackman fragen

viele Grüße, aljen
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7

Donnerstag, 13. November 2008, 22:05

ist es denn richtig, Speicherung und Wiederherstellung von Daten von einer HD und denen einer Speicherkarte in einen Topf zu werfen?
Magnetische Spuren, die man auf einer Festplatte zwischen den Spuren, bzw. an deren Rändern, mit speziellen Mitteln lesbar machen kann,
sind doch beim Wiederherstellen von Daten einer SpeicherCard kein Thema, oder?
Die Frage, wo haben die Daten der wiederhergestellten Card-Dateien eigentlich Platz gehabt ist durchaus interessant und berechtigt.

8

Freitag, 14. November 2008, 11:07

....
Die Frage, wo haben die Daten der wiederhergestellten Card-Dateien eigentlich Platz gehabt ist durchaus interessant und berechtigt.

Ich habe auch schon Karten mit Rettungstools bearbeitet. Die Inhaltsverzeichnisse und die Dateigrößen sahen vielversprechend aus, aber beim Versuch sie zu öffnen, kam nur Datenmüll heraus. Gerettet werden konnten nur die Bilder, die zuletzt gelöscht und noch nicht wieder überschrieben wurden.

"Datenwunder" gibt es nicht.
Gruß vom pano-toffel

aljen

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9

Dienstag, 25. November 2008, 14:31

Ich habe auch schon Karten mit Rettungstools bearbeitet. Die Inhaltsverzeichnisse und die Dateigrößen sahen vielversprechend aus, aber beim Versuch sie zu öffnen, kam nur Datenmüll heraus. Gerettet werden konnten nur die Bilder, die zuletzt gelöscht und noch nicht wieder überschrieben wurden.


Datenmüll kam bei den zuerst getesteten Programmen auch bei raus. Erst der Card Raider konnte die Daten nicht nur sicht-, sondern auch lesbar machen, und zwar einwandfrei lesbar.
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10

Mittwoch, 26. November 2008, 10:00

RE: "Ich weiß noch, was du letzten Sommer fotografiert hast" oder: Raider (klack klack), der Pausensnack

.... Das Progrämmchen fand auf der 2 GB CF III von SanDisk rund 300 (dreihundert) Bilder, die sich wiederherstellen lassen. 3/4 davon Raws je 6 bis 8 mb. Soweit so gut, genau dafür ist das Programm ja da. Aaaber: die ältesten Bilder, die sich restaurieren ließen, waren vom Sommer 2008. In der Zwischenzeit habe ich die Karte, die meine Hauptkarte ist, zwar niemals randvoll vollgeknallt, aber so zum 3/4 waren es öfters mal drin....

Das lässt sich durch Nachrechnen einfach belegen. 3/4 von 300 RAW-Bildern sind 225, mit durchschnittlich 7 MB, macht ca. 1,6 GB. Die restlichen jpg's füllen den Platz bis 2 GB. Angenommen, dass die Karte nach dem Formatieren immer von vorne überschrieben wird, und nur bis 3/4 Füllstand, bleiben im '1/4-Hinterstübchen' die alten Schätzchen, die nie überschrieben wurden. Klingt eher logisch, als nach wundersamer Datenvermehrung, oder?

Einzig erstaunlich finde ich, dass das Programm die Fragmente anscheinend wieder richtig hintereinander bringen kann.
Gruß vom pano-toffel