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Tom58

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1

Freitag, 6. März 2020, 17:25

Grauschleier bei Gegenlichtaufnahme

Hallo zusammen,

ich habe zwei Panoramen in meiner Sammlung, die beide so einen merkwürdigen Grauschleier um die Sonne aufweisen. Ich habe schon einiges in PTGui ausprobiert aber irgendwie bekomme ich das nicht hin. Bei anderen, vergleichbaren Aufnahmen, tritt das Phänomen nicht auf. Woran könnte das liegen?

Hier das Bild: https://vr-easy.com/tour/rheinmainfotogr…ndbruchdreieich

Danke und Gruß

Tom

Nikopan

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2

Samstag, 7. März 2020, 13:38

Hallo Tom,

ich würde mal das Foto mit der Sonne und ein danebenliegendes Foto nebeneinander vergleichen - sieht so aus als ob die Belichtung nicht gleich ist - kann auch bei gleicher Einstellung passieren. Hast du ein HDR gemacht? Wenn ja, dann musst du auch die Vergleichsbilder angleichen.

LG
Bernd

Tom58

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3

Sonntag, 8. März 2020, 12:39

Hallo Bernd,

ich werde das noch mal prüfen - danke!

Gruß

Tom

4

Montag, 9. März 2020, 03:03

Hallo Thomas.

Leider hast Du wenig über die Entstehungsgeschichte des Panoramas berichtet. Anhand der Historie könnte man den "Grauschleiereffekt" sehr viel besser einkreisen. Auf den ersten Blick fällt auf, dass Du das finale Equi in irgendeiner Form nachbearbeitet hast - die Trennlinie des Equis ist klar ersichtlich. Sowas sollte man vermeiden. Ferner scheinen die Quellbilder unterschiedlich bearbeitet worden zu sein. Im Bereich des Himmels rauscht es bei dem einen Quellbild einmal mehr, und beim anderen deutlich weniger. Aufgrund dieser Indizien frage ich mich, ob Du beim Tonemapping die Lichter im "Sonnenbild" stark reduziert hast und Weiß in Grau umschlug?

Gruß

Ralf
Kugelpanoramen. Die Welt in 360 Grad. < https://www.das-panorama-magazin.de >

Tom58

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5

Montag, 9. März 2020, 10:43

Hallo Ralf,

danke für die Hinweise zur Fehlersuche.

Tatsächlich habe ich das untere Bilddrittel (Boden) mit einem Filter bearbeitet um die Kontraste etwas heraus zu arbeiten.

Ich werde die komplette Bearbeitung noch einmal Schritt für Schritt durchgehen und der Fehler muss (meiner Meinung nach) beim Tonemapping passiert sein. Speziell die Aufnahmen um die Sonne werde ich beobachten.

Danke und Gruß

Tom

6

Montag, 9. März 2020, 17:53

Hallo Tom

es passiert, wenn die einzelne HDR-bilder mit unterschiedlichen einstellungen fusioniert wurden .
Die Bilder einzeln wirken korrekt , aber die sind unterschiedlich.
Bei stitchen und bei dem blendig werden die angepasst , was zusätzlich zu unerwünschten Effekten führt.

Zwar kann man durch Nachverarbeitung den effekt etwas mildern , aber es sollte nicht passieren.
( Beispiel in der Anlage)


wichtig ist , das alle hdr bilder mit gleichen Einstellungen tonnmaped werden.

Wolken - verlangen auch nachverbesserung - die Lichter sind abgebrannt.
»Panpan« hat folgende Datei angehängt:
  • 1.jpg (488,53 kB - 48 mal heruntergeladen - zuletzt: 22. Juni 2025, 23:13)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (10. März 2020, 13:01)


Tom58

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7

Dienstag, 10. März 2020, 16:39

Hallo Tom

es passiert, wenn die einzelne HDR-bilder mit unterschiedlichen einstellungen fusioniert wurden .
Die Bilder einzeln wirken korrekt , aber die sind unterschiedlich.
Bei stitchen und bei dem blendig werden die angepasst , was zusätzlich zu unerwünschten Effekten führt.

Zwar kann man durch Nachverarbeitung den effekt etwas mildern , aber es sollte nicht passieren.
( Beispiel in der Anlage)


wichtig ist , das alle hdr bilder mit gleichen Einstellungen tonnmaped werden.

Wolken - verlangen auch nachverbesserung - die Lichter sind abgebrannt.


Hallo panpan,

danke für die Info.

Ich lasse die Belichtungsautomatik eingeschaltet, damit es zu keinen Überstrahlungen oder Unterbelichtungen kommt. Somit sehen die einzelnen Belichtungsreihen immer richtig belichtet aus. Warum das Tonemapping damit Probleme hat, verstehe ich irgendwie nicht. Klappt ja in den meinsten Fällen auch sehr gut. Hier z.B.: https://vr-easy.com/tour/rheinmainfotogr…weingutdillmann

Mache ich die Belichtung manuell, muss ich mir eine Referenz-Belichtungssituation aussuchen (ich nahm früher eine mittlere Belichtungssituation mit Licht und Schatten). Dann habe ich aber teilweise komplett überstrahlte oder komplett unterbelichtete Bilder. Durch die Belichtungsautomatik der Kamera wirkt das Ausgangmaterial einfach ausgeglichener.

Oder mache ich da einen Denkfehler?

Danke und Gruß

Tom

soulbrother

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8

Mittwoch, 11. März 2020, 08:13


Mache ich die Belichtung manuell, muss ich mir eine Referenz-Belichtungssituation aussuchen (ich nahm früher eine mittlere Belichtungssituation mit Licht und Schatten). Dann habe ich aber teilweise komplett überstrahlte oder komplett unterbelichtete Bilder. Durch die Belichtungsautomatik der Kamera wirkt das Ausgangmaterial einfach ausgeglichener.

Oder mache ich da einen Denkfehler?

Ja, Denkfehler, denn:
Wie soll eine Software eine "vernünftige" Mischung aus der Belichtungsreihe zaubern, wenn es unterschiedliche Belichtungsreihen sind?
Das kann man sich als einfachste Grundregel merken, was hier schon seit mehr als einem Jahrzehnt diskutiert und empfohlen wird, wenn es in einem thread mal zu dieser Frage kommt.

Nochmals zur einfachen Vorstellung:
Mach keine Bel-Reihe, sondern nur eine Belichtung mit der Bel-Automatik und versuche dann diese in PTGUI oder dergleichen zu stitchen.
Das wird nix wirklich brauchbares.

Nicht ganz so drastisch, aber vom Prinzip vergleichbar, ist das Genaze dann mit einer bel.Reihe. Das HDR bzw. das DRI Prozessing kann damit zwar ein wenig mehr anfangen, aber harmonisch wird es erst, wenn für jede Position dieselbe Belichtung vorliegt.

Wenn Du Probleme hast die "richtige" Belichtung für die Bel.Reihe zu finden, dann solltest Du daran arbeiten.

Dazu die Fragen:
Welche Kamera nutzt Du,
welche Bel. Reihe machst Du damit (3er oder 5er),
wieviel Unterschied pro Belichtung (+-1 EV, +- 1,5 EV oder +-2 EV oder sogar +-3EV)?

Tom58

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9

Mittwoch, 11. März 2020, 13:11

Hallo Soulbrother,

ja, ich weiß. Das ist die heilige Panoramaregel. Aber ich habe mir folgendes überlegt.

Was macht die Belichtungsautomatik? Sie gleicht zu helle und zu dunkle Aufnahmen an und bringt alles auf ein ähnliches Belichtungsniveau. Das ist doch genau dass, was alle weitere Bearbeitungsschritte vereinfacht! Und was passiert bei der manuellen Belichtung? Ich suche mir eine mittlere Belichtungssituation und fotografiere damit dann sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche. Logisch, dass diese dann nicht passen.

Die HDR-Software und PTGui müssen das dann wieder ausbügeln. Soweit meine Überlegungen. Und dass ich damit auch nicht so ganz falsch liege, zeigt z.B. diese Aufnahme mit Belichtungsautomatik gemacht: https://vr-easy.com/2756/

Wo genau liegt mein Denkfehler?

Danke vorab und viele Grüße

Tom

soulbrother

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10

Mittwoch, 11. März 2020, 13:54


ja, ich weiß. Das ist die heilige Panoramaregel.

Nicht heilig, hat sich aber über einen langen Zeitraum, mit unendlich vielen Motiven und unterschiedlichen Software-Tools bewährt.


Was macht die Belichtungsautomatik? Sie gleicht zu helle und zu dunkle Aufnahmen an und bringt alles auf ein ähnliches Belichtungsniveau. Das ist doch genau dass, was alle weitere Bearbeitungsschritte vereinfacht!

Genau anders herum ist es aber in der Praxis.
Als Beipiel zur einfachen Visualisierung:
Du machst ein 360 Pano aus 4 Bildern, also drehst immer die 90°
Du hast in Bild 1 einen Gegenstand (A) mit einer definierten Farbe und Helligkeit und denselben Gegenstand (A+) hast Du auch in Bild 2 oder eines der anderen Panoramaeinzelbilder.
In Bild 1 misst Deine Kamera, dass mit 1/100 belichtet wird. Alle sieht gut aus.
In Position 2 hast Du aber die Sonne mit im Bild und Deine Kamera sagt: Nun mach ich aber ne 1/800stel Sekunde.
Was passiert mit Deinem Gegenstand in Bild 2, der ist dann hoffnungslos unterbelichtet - im direkten Vergleich zu Bild1.


Und was passiert bei der manuellen Belichtung? Ich suche mir eine mittlere Belichtungssituation und fotografiere damit dann sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche. Logisch, dass diese dann nicht passen.

"Nicht passen" ist nicht korrekt. Das ZIEL ist es, ein homogenes Abbild des Motivs mithilfe einer Belichtungsreihe zu schaffen und wenn ein Motiv nicht auf 1 Bild passt und somit gestitcht werden muss, dann kann es bei unterschiedlichen Belichtungen nicht mehr homogen werden.


Die HDR-Software und PTGui müssen das dann wieder ausbügeln.

Ausbügeln ist der falsche Ausdruck, denn der inkludiert, dass quasi vorher etwas nicht ganz korrekt gemacht wurde.
Ausgügeln kannst Du sagen, wenn Du die Belichtungsautomatik machen lässt, denn dann muss die SW tatsächlich die Übergänge anpassen beim "Verschmelzen" und das ergibt eben - bei bestimmten Motiven - unschöne bis unbrauchbare Ergebnisse.

Wenn der Motivkontrast für Deine Kamera selbst für eine 3er Bel.Reihe mit je +-2EV Abstand zu hoch ist, dann musst Du eben eine 5er Reihe aufnehmen.
Aber ein "sauberes" Ergebnis aus der HDR Software, kann nur mit einer "sauberen" - also gleich belichteten - Bel.Reihe generiert werden.

....zeigt z.B. diese Aufnahme mit Belichtungsautomatik gemacht: https://vr-easy.com/2756/

Wie hoch war der Motivkontrast und vor allem: WIe stark waren die Belichtungsunterschiede in der Bel.Reihe??
Dass eine Grundregel in der Panoramafotografie auch bildinhaltsabhängig, mal mehr, mal weniger Bedeutung hat, darfst Du einfach mal annehmen.

Ansonsten kannst Du ja testen und vergleichen, ich hab das schon lange durch...

11

Mittwoch, 11. März 2020, 14:28

Hallo panpan,

danke für die Info.

Ich lasse die Belichtungsautomatik eingeschaltet,



Hallo Tom

eben das ist der Fehler.

alle Fotos müssen gleich belichtet werden , und dann ident. im hdr Programm bearbeitet werden - Null Automatik.

wenn irgendwelche Foto nicht optimal belichtet oder zur hdr fusioniert wurde , dann noch vor dem stitchen sollte man einzeln nacharbeiten , die Fehler korriegieren.
Aber wichtig ist, dass die ganze Serie gleichen Charakter hat . Zum stitchen gehen korrekte , möglichst gute Fotos.
Stitchen das ist eigentlich eine formalität - das wichtigste passierte vorher.

Tom58

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12

Mittwoch, 11. März 2020, 17:47

Hallo Soulbrother,
hallo panpan,

kann ja sein, dass ich technisch falsch fotografiere - aber eben habe ich 2 Versuche mit manueller (auch WB) - und 1 Versuch mit automatischer Belichtung (auch WB) gemacht und das Ergebnis der automatischen Belichtung ist besser. Ich bleibe also dabei - auch wenn ich gelegentlich Ausreißer wie das Bild mit dem Grauschleier riskiere.

Trotzdem vielen Dank für die Mühe!

Viele Grüße

Tom
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13

Mittwoch, 11. März 2020, 20:39

aber eben habe ich 2 Versuche mit manueller (auch WB) - und 1 Versuch mit automatischer Belichtung (auch WB) gemacht und das Ergebnis der automatischen Belichtung ist besser.Tom


Problem liegt woanders.

es ist völlig egal wie die Belichtung ermittelt wird. Doch im M-Modus kannst genau die gleiche werte einstellen, wie die Automatik hätte selbst gemacht.

Unterschied zwischen Foto 1 und 2 ist nicht wegen automatik , sondern weil andere werte Z und B eingestellt wurden - egal wie das gemacht wurde.
Konntest doch im M Modi gleiche Z und B wie die Automatik einstellen.

wichtig ist das mit gleichen werten von Zeit und Blende, ganzes Panorama fotografiert wird. Sonnst Randbereich von Nachbarnfotos , das gemeinsame area unterscheidet sich in der luminanz , und sollte doch gleich Hell sein , weil das der selbe Bereich ist.
Weil nicht gleich hell wird ( weil unterschiedlich belichtet) , beim blending , also bei der luminanz- und farbe- Anpassung unnaturelle Effekte entstehen.

Sollte man ganzes Panorama 360 grad mit gleichen werten belichten.
Natürlich der Fotograf entscheidet welche Belichtung korrekt ist . So wie bei Deinem Beispiel Foto 2 sollte man ganzes Panorama belichten.

Früher wenn Kameras DR noch schmal waren , wurde immer empfohlen , auf die hellerste stelle belichten.
Heute mann kann schon auf die mittlere tönne Belichtung richten . Da DR breiter ist , kommt nicht so einfach wie früher zur Überbelichtung von den lichtern.

Tom58

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14

Donnerstag, 12. März 2020, 10:33

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert?

Ein vom Sonnenlicht bestrahltes Fenster braucht einfach eine kürzere Belichtung als eine dunkle Ecke und genau das ignoriere ich hartnäckig, wenn ich nur EINE Belichtungseinstellung verwende. Und was interessiert es PTGui oder mein HDR Programm wie lange die Belichtung war, wenn die Helligkeitswerte der Ausgangsbilder durch die Automatik ähnlicher werden?

Hier hat die Automatik doch bestens funktioniert: https://vr-easy.com/tour/rheinmainfotogr…11-fachwerkhaus und von diesen Beispielen habe ich viele.

Gruß

Tom

soulbrother

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15

Donnerstag, 12. März 2020, 12:47

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert?

Das wurde nun mehrfach erklärt, falls Du es nicht verstehen willst, ist es doch auch o.k.

Falls Du es nicht verstehen kannst, weil sämtliche Erklärungen für Dich unverständlich formuliert wurden, dann melde Dich einfach nochmal.

16

Donnerstag, 12. März 2020, 14:32

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert? ...

Ich versuche es mal so zu erklären: Stell mal bitte für einen Moment vor, Du hättest ein Objektiv mit einem sagenhaften Bildwinkel von 360 x 180°. Dieses Objektiv würde also eine Kugelprojektion mit nur einer einzigen Aufnahme schaffen.

Du hättest dafür diejenige "richtige" Belichtung zu ermitteln, die den kompletten Dynamikumfang einer Szene von den tiefsten Schatten bis zur hellsten Sonne möglichst optimal durchgezeichnet auf den Sensor bringt. Im Raw-Konverter kannst durch Wiederherstellung (nicht vergrauen!) von Lichtern und Anhebung der Schatten sicherlich einiges noch herausholen.

Nun wird der Sensor ja oben rechts nicht anders belichtet werden können, als unten links.

Also ist die gefundene Belichtung immer ein Kompromiß, bei dem dass Histogramm im Live View Dir den richtigen Weg zeigt: Die Lichter sollen rechts am Anschlag sein, damit genug Reserven in den Schatten bleiben, um diese ohne all zu viel Rauschen anzuheben.

Übersteigt der Dynamikumfang der Szene die Möglichkeiten von Sensor und Raw-Konverter, bleibt Dir nur eine Belichtungsreihe in gleichmäßigen Schritten von +/- 1 bis 2 EV, um mittels HDR- oder DRI-Software optimal durchgezeichnete Lichter und Schatten zu erzielen. Ausgangspunkt der Belichtungsreihe wäre dann die zuvor beschriebene "mittlere" Belichtung mit den Lichtern rechts am Anschlag.

Da es das besagte Objektiv mit dem Bildwinkel von 360 x 180° nicht gibt, wird Dein Kugelpanorama in Teilbildern aufgenommen. Das Prinzip, die "richtige" Belichtung für die Szene zu finden, ist und bleibt aber dasselbe: Mit unterschiedlichen Ausgangsbelichtungen statt einer Einheitlichen für alle Teilaufnahmen machst Du Dir selbst das Leben schwerer als nötig.

Ich hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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17

Donnerstag, 12. März 2020, 14:53

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert?


Eben nicht - nicht erfordert.

In der natur die 360 grad Umgebung ist unterschiedlich hell.

hättest alles automatisch belichtet, wäre es alles auf dem foto gleich hell - also anders als in der natur.

Hätte man eine schwarze Karte und eine weisse automatisch belichtet - auf beiden fotos wären die Karten genau gleich grau abgebildet. Kein Unterschied.

Also auf den fotos relation zwischen Luminanz von beiden Bildern wäre anders als in der Natur.

das ist der Sinn und Grund , warum sollte man 360 Panorama mit gleichen Z und B belichten.

Tom58

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18

Donnerstag, 12. März 2020, 18:52

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert?


Eben nicht - nicht erfordert.

In der natur die 360 grad Umgebung ist unterschiedlich hell.

hättest alles automatisch belichtet, wäre es alles auf dem foto gleich hell - also anders als in der natur.

Hätte man eine schwarze Karte und eine weisse automatisch belichtet - auf beiden fotos wären die Karten genau gleich grau abgebildet. Kein Unterschied.

Also auf den fotos relation zwischen Luminanz von beiden Bildern wäre anders als in der Natur.

das ist der Sinn und Grund , warum sollte man 360 Panorama mit gleichen Z und B belichten.


Hallo panpan,

das ist für mich eine absolut verständliche Erklärung an der es nichts zu rütteln gibt. Aber will ich das?

Will ich ein überstrahltes Fenster oder eine dunkle Ecke haben? NEIN! Deshalb mache ich mir doch die Mühe mit HDR um genau das nicht zu bekommen! Ich möchte ein Panorama, in dem alles gleich schön hell und perfekt belichtet aussieht und dabei hilft mir die Automatik für die Ausgangsbilder. Ich verweise noch mal auf das Pano im Fachwerkhaus. Das ist für mich das perfekte Beispiel! Das Treppenhaus ist nämlich ein dunkles Loch und das will ich auf dem Pano einfach nicht haben.

Weshalb sollte ich also mit einem Kompromiss (manuelle Einstellung auf eine Belichtungssituation) versuchen, den unterschiedlichen Belichtungssituationen beizukommen wenn das die Automatik viel eleganter erledigt?

Gruß
Tom

Tom58

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19

Donnerstag, 12. März 2020, 19:04

Auch wenn ich es noch so oft lese - warum mit EINER Belichtungseinstellung arbeiten wenn das ganze Panorama unterschiedliche Belichtungseinstellungen erfordert? ...

Ich versuche es mal so zu erklären: Stell mal bitte für einen Moment vor, Du hättest ein Objektiv mit einem sagenhaften Bildwinkel von 360 x 180°. Dieses Objektiv würde also eine Kugelprojektion mit nur einer einzigen Aufnahme schaffen.

Du hättest dafür diejenige "richtige" Belichtung zu ermitteln, die den kompletten Dynamikumfang einer Szene von den tiefsten Schatten bis zur hellsten Sonne möglichst optimal durchgezeichnet auf den Sensor bringt. Im Raw-Konverter kannst durch Wiederherstellung (nicht vergrauen!) von Lichtern und Anhebung der Schatten sicherlich einiges noch herausholen.



Hallo Visual Tom,

und wieder meine Frage, warum sollte ich mit EINER 'Kompromiss-Einstellung' versuchen den Dynamikumfang einer ganzen Szene abzubilden wenn ich es einfacher haben kann? Die Belichtungsautomatik macht genau diese Arbeit für mich. Ich will weder überstrahlte Fenster noch dunkle Ecken haben sondern ein einheitlich helles Panorama. Ich habe doch früher lange mit der manuellen Einstellung gearbeitet und mich immer gefragt, warum die Fenster trotzdem überstrahlt sind. Nach der Umstellung auf die Automatik sind meine Panoramen wunderbar harmonisch (bis auf die Ausreißer mit dem Grauschleier) und das Beispiel Fachwerkhaus bestätigt das meiner Meinung nach perfekt.

Aber trotzdem danke für die mehr als anschauliche Erklärung die ich 100% verstanden habe.

Viele Grüße

Tom

20

Donnerstag, 12. März 2020, 21:06

Hallo Tom58,

ich verstehe Deine Fragestellung aus meiner Praxis sehr genau. Ich mache sehr gerne Panoramen von besonderen Kirchen, wo das Problem mit den dunklen Ecken und den überstrahlten Fenstern auftritt. Das kann den Dynamikumfang des Sensors schon überfordern.

Und genau dafür gibt es eben HDR oder DRI Techniken, die ich auch einsetze. Bitte schaue Dir mal dieses Panoramavom Dekagon der Basilika St. Gereon in Köln an.

Mit dem 16er Fisheye Nikkor an der D800 habe ich 6 Horizontalaufnahmen + 1 Zenith + 1 Viewpoint Bodenbild mit jeweils 5 EV Abstufungen gemacht. Das mittlere Bild mit der +/0 EV Normalbelichtung habe ich so ermittelt, dass die hellste Stelle des hellsten Fensters bei der +/- 0 Normalbelichtung um 2 EV "überbelichtet" war (= belegt mit Zone VII im Zonensystem nach Ansel Adams). Das packt die D800 locker ohne Überstrahlungen und ausgefressene Lichter. Alle +/- 2 EV und +/- 4 EV Aufnahmen richteten sich nach dieser Normalbelichtung und ergaben eine einheitliche Belichtungsreihe von 8 x 5 = 40 Aufnahmen. Die Szene habe ich übrigens mit einem manuellen Spotbelichtungsmesser ausgemessen.

Siehst Du irgendwelche ausgefressenen Überstrahlungen oder schwarz zugelaufene Schatten? Nein, die gibt es nicht! Und wenn es hier und da leichtere lokale Überstrahlungen gibt, dann sind sie gewollt, um den Eindruck des hereinstrahlenden Sonnenlichtes wiederzugeben.

Der Kontrastausgleich erfolgte mittels Exposure Fusion in Photomatix Pro. Das ist dem manuellen DRI in Photoshop durch Überblendung von Einzelaufnahmen ungefähr gleichzusetzen und führt zu sehr viel natürlicheren Ergebnissen als HDR-Tonemapping.

Aber niemand muss es so machen, wie ich es in diesem Beispiel für optimal halte. In der Praxis führen viele Wege nach Rom ...
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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