Sie sind nicht angemeldet.

Tom58

Mega-User

  • »Tom58« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 434

Wohnort: Südliches Rhein-Main-Gebiet

  • Nachricht senden

1

Samstag, 14. Dezember 2019, 11:57

Personen durch lange Belichtung ausblenden

Hallo zusammen,

aktuell mache ich es in belebten Szenen immer so, reichlich Fotos (Belichtungsreihen) zu machen und PTGui rechnet dann die bewegten Objekte raus.

Hat jemand Erfahrung damit, durch einen Filter (ND-Filter) die Belichtung so zu verlängern, dass dies schon allein durch die längere Belichtungszeit geschieht?

Danke und Gruß

Tom

2

Samstag, 14. Dezember 2019, 20:08

Bei Panoramen finde es sehr unpraktisch.

Probleme:
- ein filter vorne an FE anbringen - theoretisch wäre vielleicht möglich , praktisch sehr fraglich. Verwendung folienfilter die man in die "Schublade" hinten reinschieben kann , verlangt eine equilibristik.
- NPP adapter weniger als ein kopf stabil ist. Bei längeren Zeiten bei meinen versuchen bilder waren leicht verschwommen . Konnte keine 100% Stabilität erreichen.
Was ich in der Erinnerung habe , es waren Zeiten von einigen Sekunden .

viel einfacher ist ein paar bilder mehr mit kürzeren Zeiten zu schiessen.

Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

3

Sonntag, 15. Dezember 2019, 06:45

Verwendung folienfilter die man in die "Schublade" hinten reinschieben kann , verlangt eine equilibristik.

Equilibristik - beeindruckende Wortwahl!
Zunächst hatte ich vermutet, dass es sich hierbei um eine technische Einrichtung- oder Hilfsvorrichtung zum Anbringen von Filterfolie handelt?

Zur Bedeutung und Herkunft des Wortes heisst es im Netz:
"Artist der die Kunst des Gleichgewichthaltens beherrscht"..."Gleichgewichtskünstler"..."Gleichgewicht"..."gleich"..."Waage".

Einen Zusammenhang mit dem Anbringen von Filterfolie hinten am Objektiv sehe ich hier nicht.
An meinem alten Sigma 8mm befand sich hinten eine solche Halterung für Filterfolien:


Ich habe sie zwar nie benutzt, würde da aber keine nennenswerten Probleme beim Einsetzen vermuten, da die Klammer meiner Meinung nach relativ gut zugänglich ist.
Einzig wenn die Folie recht dünn ist, könnte sie vielleicht zur Faltenbildung neigen, was die Sache dann evtl. frickelig macht?
Aber Probleme mit dem Gleichgewicht sehe ich da nicht.

NPP adapter weniger als ein kopf stabil ist
Welchen Adapter genau vergleichst Du hier mit speziell welchem Kopf? So pauschalisiert liest sich das wie eine allgemeingültige Gesetzmäßigkeit. Ich behaupte das kann man nicht pauschalisieren und wenn man`s drauf anlegt würde man sicherlich einige Adapter und Köpfe finden, mit denen man das leicht widerlegen kann.

Bei längeren Zeiten bei meinen versuchen bilder waren leicht verschwommen . Konnte keine 100% Stabilität erreichen.
Das kann zwar auch an der Instabilität speziell Deines verwendeten Panoadapters liegen, jedoch müssen deswegen nicht zwangsläufig alle Panoadapter instabiler als (D)ein Kopf sein. Außerdem muss die gesamte Kombination stabil genug sein. Da trägt meines Erachtens vor allem auch das Stativ eine ganz entscheidende Rolle, z.B. die Steifigkeit der Beine und -Anbindung/Übergang zum Anschraubteller.

Um fair zu bleiben möchte auch ich das nicht pauschalisieren, und stütze mein Postulat einzig auf Beobachtungen, die ich am eigenen Equipment gemacht habe.

viel einfacher ist ein paar bilder mehr mit kürzeren Zeiten zu schiessen.

Zumindest sollte man nicht außer Acht lassen, dass bei Langzeitbelichtung neben Personen auch andere Details verloren gehen die sich bewegen, und sei`s nur minimal:
Wasser, Bäume, Sträucher und Büsche können matschig werden. Hier der Unterschied im Bild 1: 1/125 s. zu 15 s. und Bild 2: 1/250 s. zu 15 s.:


Konturen von Toren, Türen, Fahnen, Antennen, Leitungen, hängenden- sich drehenden Gegenständen werden mehr oder weniger verwischt. Dass neben Personen auch Fahrzeuge verschwinden mag zwar hinsichtlich der Geisterbilder gewollt sein, kann aber an belebten Stellen eine befremdliche Bildwirkung auslösen. Inwieweit sich wechselnde Lichtverhältnisse auswirken kann ich nicht recht beurteilen. Mann kennt aber die typischen Streifen bewegter Lichter in Langzeitaufnahmen: während die Fahrzeuge verschwinden, verbleiben die Lichter als Streifen und mit ihnen auch Reflektionen, die z.B. bei Nässe etwas stärker hervor treten und umliegende Bereiche mit beeinflussen:

Sollten solche (indirekt) unterschiedlich belichteten Bilder dann auch noch gestitcht werden gibt es meiner Meinung nach zusätzliches Fehlerpotenzial (je nachdem wie gut die Software Helligkeits- und Farbunterschiede ausbügeln kann).

Wie man im obigen Beispiel sieht kann man auch nicht immer ausschließen, dass Personen in`s Bild laufen und sich längere Zeit dort aufhalten. Die bekommt man dann auch nicht immer weg und hat dann u.U. unscharfe (Schatten-)Gebilde, um die man sich evtl. trotzdem kümmern muss.

Ich würde meinen da gibt es zumindest sehr Vieles zu berücksichtigen und würde da auch lieber ein paar kurz belichtete Einzelbilder mehr schießen.

Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (15. Dezember 2019, 11:12)


Tom58

Mega-User

  • »Tom58« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 434

Wohnort: Südliches Rhein-Main-Gebiet

  • Nachricht senden

4

Sonntag, 15. Dezember 2019, 11:00

Hallo Oli,

ich bin begeistert - vielen Dank für die ausführliche Beantwortung!

Damit habe ich die Problematik einer Langzeitbelichtung verstanden und kann das Thema abhaken!

Einen schönen III. Adevent und viele Grüße

Tom

Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

5

Sonntag, 15. Dezember 2019, 11:08

Hallo Tom,

vielen Dank.
freut mich wenn`s geholfen hat.

Auch Dir nen schönen 3. Advent

6

Sonntag, 15. Dezember 2019, 12:18

… reichlich Fotos (Belichtungsreihen) zu machen und PTGui rechnet dann die bewegten Objekte raus.

Woher »weiß« PTGui, was entfernt werden soll?! Klar, aus dem Durchschnitt … das auf mehr Bildern die bewußte Stelle »frei« ist. Werden zu wenig Bilder gemacht, kann es zu »Fehlberechnungen« kommen. Wenn also gerade mal wieder zu wenig Speicherplatz auf der Karte … :D :rolleyes:

Sofern nicht Gedrängel wie auf dem Weihnachtsmarkt herrscht, ist folgendes (meist) schneller, einfacher und effizienter:
  • Vorausschauendes Fotografieren und das »Denken« nicht einem Programm wie PTGui überlassen. Bemerkt man eine Person in dem Bereich, der eigentlich frei sein soll, muss man nicht warten, bis der gesamte Bildbereich wieder leer ist – vielmehr macht man EIN Bild mit der Person an Stelle X, und ein ZWEITES, sobald die Person nicht mehr an X (aber noch im Bildbereich) ist.
  • Bevor man an PTGui übergibt, werden diese beiden Fotos in einem Bildbearbeitungsprogramm übereinander gelegt und ausmaskiert. Da es sich lediglich um einen kleinen Bereich handelt, könnte das eine Bild zum anderen auch leicht verschoben sein (Einbeinstativ), denn das lässt sich sehr einfach korrigieren: Dazu stellt man in PS zur besseren Kontrolle das obere Foto ZEITWEILIG auf den Berechnungsmodus »Differenz«.

7

Sonntag, 15. Dezember 2019, 13:05

Verwendung folienfilter die man in die "Schublade" hinten reinschieben kann , verlangt eine equilibristik.

Equilibristik - beeindruckende Wortwahl!
Zunächst hatte ich vermutet, dass es sich hierbei um eine technische Einrichtung- oder Hilfsvorrichtung zum Anbringen von Filterfolie handelt?

.



Fingerequilibristik !

es ist nicht wirklich selbstverständlich Folie mm genau zuschneiden , sauber halten , draussen beim fotografieren reinschieben , eventuell paar mal wenn wir div Motive fotografieren tauschen , ohne fingerabdrücke auf der Folie hinterlassen.
Mit handschue ist einfacher , wenn gerade Talkum nicht verwendet wurde , was meistens der fall bei dünnen handschue ist.
Erleichterung bei canon Cameras bring neuer RF/EF Adapter der mit dem Fach für die Filter. Habe nicht probiert.

Mit dem filter ND3.0 ( 1000x) oder noch grösserer dichte es ist kaum was über Kamera zu sehen.


Natürlich ist machbar , aber für mich viel umständiger als ganz einfach paar Fotos zu schiessen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (15. Dezember 2019, 13:55)


8

Sonntag, 15. Dezember 2019, 13:40

Sofern nicht Gedrängel wie auf dem Weihnachtsmarkt herrscht, ist folgendes (meist) schneller, einfacher und effizienter:
Vorausschauendes Fotografieren und das »Denken« nicht einem Programm wie PTGui überlassen. Bemerkt man eine Person in dem Bereich, der eigentlich frei sein soll, muss man nicht warten, bis der gesamte Bildbereich wieder leer ist – vielmehr macht man EIN Bild mit der Person an Stelle X, und ein ZWEITES, sobald die Person nicht mehr an X (aber noch im Bildbereich) ist.
Bevor man an PTGui übergibt, werden diese beiden Fotos in einem Bildbearbeitungsprogramm übereinander gelegt und ausmaskiert. Da es sich lediglich um einen kleinen Bereich handelt, könnte das eine Bild zum anderen auch leicht verschoben sein (Einbeinstativ), denn das lässt sich sehr einfach korrigieren: Dazu stellt man in PS zur besseren Kontrolle das obere Foto ZEITWEILIG auf den Berechnungsmodus »Differenz«.



Doch in Ptgui kannst genau wie im PS maskieren , ganz einfach händisch Bereich rot zumalen , dabei Konturen werden automatsch ausgeglichen.
Das ist Vorteil vom Ptgui - es geht bestimmt einfacher als über PS , was natürlich vor jahren bevor maskierung bei ptgui eingeführt wurde , nicht möglich war.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (15. Dezember 2019, 17:15)


Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

9

Sonntag, 15. Dezember 2019, 14:17

Fingerequilibristik !

Den Ausdruck finde ich persönlich noch absurder, denn mit Gleichgewicht hat das nach wie vor nichts zu tun.
Den Begriff "Fingerakrobatik" finde ich geläufiger aber warum nicht einfacher ausdrücken was man sagen will?

Halten wir doch einfach fest, dass es für Dich schwierig ist da eine Folie anzubringen.
Das versteht Jeder auf Anhieb und sicherlich wird Dir da auch Keiner widersprechen.

10

Sonntag, 15. Dezember 2019, 14:29

Zitat von »Panpan« Bei längeren Zeiten bei meinen versuchen bilder waren leicht verschwommen . Konnte keine 100% Stabilität erreichen. Das kann zwar auch an der Instabilität speziell Deines verwendeten Panoadapters liegen, jedoch müssen deswegen nicht zwangsläufig alle Panoadapter instabiler als (D)ein Kopf sein. Außerdem muss die gesamte Kombination stabil genug sein. Da trägt meines Erachtens vor allem auch das Stativ eine ganz entscheidende Rolle, z.B. die Steifigkeit der Beine und -Anbindung/Übergang zum Anschraubteller.



das kommt von der statik und geometrii her.
Bei der Verwendung vom Kugel- oder 3 d - Kopf , der Stativ ist achsial und simmetrisch belastet.
Bei der Verwendung NPP Adapters , Belastung asimmetrisch ist , ein System ist weniger stabil , was bedeuted die Kräfte von aussen , die das System in die Bewegung setzen können kleiner sind.
Wind und Erschütterungen vom Untergrund - das ist die Ursache, das die Bilder doch bei langen Belichtungszeiten doch leicht verschwommmen sein könnten.
Bei tragbaren leichten Stativen ist das auf der Tagesordnung. Nachtpanoramen mache ich bei der windstille.
Bei versuchen über Graufilter mit dem NPP Adapter , Fotos unscharf waren. Mit dem Kugelkopf die waren scharf.

Natürlich könnte man das alles in schwerer Ausführung einsetzten, aber wahrschienlich wäre ich nicht bereit 10-15 kg Stativ + NPP mitschleppen.
Mir ist lieber paar Fotos mehr , aber mit kürzeren Belichtungszeiten schiessen.

11

Sonntag, 15. Dezember 2019, 14:30

Zitat von »Panpan« Bei längeren Zeiten bei meinen versuchen bilder waren leicht verschwommen . Konnte keine 100% Stabilität erreichen. Das kann zwar auch an der Instabilität speziell Deines verwendeten Panoadapters liegen, jedoch müssen deswegen nicht zwangsläufig alle Panoadapter instabiler als (D)ein Kopf sein. Außerdem muss die gesamte Kombination stabil genug sein. Da trägt meines Erachtens vor allem auch das Stativ eine ganz entscheidende Rolle, z.B. die Steifigkeit der Beine und -Anbindung/Übergang zum Anschraubteller.



Das kommt von der Statik und Geometrii her.
Bei der Verwendung vom Kugel- oder 3 d - Kopf , der Stativ ist achsial und simmetrisch belastet.
Bei der Verwendung NPP Adapters , Belastung asimmetrisch ist , ein System ist weniger stabil , was bedeuted die Kräfte von aussen , die das System in die Bewegung setzen können kleiner sind. ( oder anders ausgedrückt - die gleiche Kräfte grüssere wirkung haben ) .
Wind und Erschütterungen vom Untergrund - das ist die Ursache, das die Bilder doch bei langen Belichtungszeiten doch leicht verschwommmen sein könnten.
Bei tragbaren leichten Stativen ist das auf der Tagesordnung. Nachtpanoramen mache ich bei der windstille.
Bei versuchen über Graufilter mit dem NPP Adapter , Fotos unscharf waren. Mit dem Kugelkopf die waren scharf.

Natürlich könnte man das alles in schwerer Ausführung einsetzten, aber wahrschienlich wäre ich nicht bereit 10-15 kg Stativ + NPP mitschleppen.
Mir ist lieber paar Fotos mehr , aber mit kürzeren Belichtungszeiten schiessen.

Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

12

Sonntag, 15. Dezember 2019, 14:56

Bei der Verwendung vom Kugel- oder 3 d - Kopf , der Stativ ist achsial und simmetrisch belastet.
Die Aussage ist nur dann annähernd richtig wenn Du nichts auf dem Kugelkopf montierst. Aber das bringt ja nichts. Mit aufmontierter Kamera wäre das nur dann zutreffend, wenn der Schwerpunkt der Kombination (Kamera+Objektiv) sich zufällig exakt auf der Stativachse befindet. Den Sonderfall wirst Du aber nur in ganz seltenen Fällen zufällig erreichen. Beim Panografieren schließt sich das durch die korrekte Nodalpunkteinstellung üblicherweise aus, denn bringt man den Lichteintrittspunkt im Objektiv auf die Schwenkachse, liegt der Schwerpunkt der Kombi i.d.R. ein Stück daneben. Ob dabei die außermittige Belastung über einen Kugelkopf oder einen Nodalpunktadapter übertragen wird ist meines Erachtens egal. Die Mechanik dazwischen muss der Belastung standhalten und somit ausreichend robust/steif ausgeführt sein. Je nach Ausführung kann ein Kugelkopf ebenso zu schwach dimensioniert sein wie ein zu schwacher Adapter. Das Resultat ist dasselbe. Als Problemstelle lokalisiere ich BEI MEINEM Equipment übrigens nicht selten den Bereich unterhalb der Anschraubbasis/Kugelkopf/Nodalpunktadapter: Die Ausführung der Mittelsäule (Übergang Säule=>Teller) und Übergang Säule=>Stativbeine (Schulterstück). Deswegen ist meine Devise im Belastungsfall: gar keine Mittelsäule und mit der Last möglichst direkt auf`s Schulterstück.

Bei der Verwendung NPP Adapters , Belastung asimmetrisch ist,
was noch lange nicht heißt dass es deswegen auch instabil zugehen muss. Das Equipment sollte für alle vorgesehenen Anwendungsfälle ausreichend stabil dimensioniert sein, sonst machst Du als Fotograf was Grundlegendes falsch!

ein System ist weniger stabil , was bedeuted die Kräfte von aussen , die das System in die Bewegung setzen können kleiner sind. ( oder anders ausgedrückt - die gleiche Kräfte grüssere wirkung haben )
Du meinst vermutlich dass der sichere Stand eines Systems geschwächt werden kann wenn sich der Schwerpunkt nicht im Zentrum der Standgeometrie befindet. Dass mir das geläufig ist wirst Du in diesem Beitrag sicherlich auch mitgelesen haben. Wir könnten da auch noch weiter in`s Detail gehen und die Höhe des Schwerpunkts noch mit einbeziehen aber das hab ich hier bereits ausgiebig abgehandelt. Ist das Equipment "stabil" genug kann man einem außermittigem Schwerpunkt bekanntlich durch Beinspreizung entgegenwirken. Der Panograf sucht hier evtl. einen Kompromiss zwischen "stabilem" Stand und vertretbarem footprint.

Wind und Erschütterungen vom Untergrund - das ist die Ursache, das die Bilder doch bei langen Belichtungszeiten doch leicht verschwommmen sein könnten
das gehört m.E. zum Fotografie-Grundwissen aber diese Einflüsse sind leider bei Weitem nicht die Einzigen. Denn selbst bei theoretisch optimal fest betonierter Kamera (und ruhigem Erdkern ;-) ) verbleiben wie zuvor schon beschrieben Detailverluste durch Bewegung des Motivs selbst (siehe Beitrag 3). Auf Dein Equipment hast Du Einfluss. Bewegung des Motivs hingegen ist schwer unter Kontrolle zu bringen.

Bei tragbaren leichten Stativen ist das auf der Tagesordnung. Nachtpanoramen mache ich bei der windstille.
ist klar.

Bei versuchen über Graufilter mit dem NPP Adapter , Fotos unscharf waren. Mit dem Kugelkopf die waren scharf.
Daraus würde ich schließen dass Dein Adapter zu instabil für den genannten Zweck ist.

Natürlich könnte man das alles in schwerer Ausführung einsetzten, aber wahrschienlich wäre ich nicht bereit 10-15 kg Stativ + NPP mitschleppen.
steht ja auch Jedem frei wie er das machen will. Da gibt`s kein richtig und kein falsch. Wenn man die nötige Erfahrung hat kann man auch mit lummeligem Unterbau brauchbare Fotos schießen.

Mir ist lieber paar Fotos mehr , aber mit kürzeren Belichtungszeiten schiessen.
Zumindest darin sind wir uns scheinbar einig:

Ich würde meinen da gibt es zumindest sehr Vieles zu berücksichtigen und würde da auch lieber ein paar kurz belichtete Einzelbilder mehr schießen.

Dieser Beitrag wurde bereits 20 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (15. Dezember 2019, 16:25)


13

Sonntag, 15. Dezember 2019, 16:27

was noch lange nicht heißt dass es deswegen auch instabil zugehen muss. Das Equipment sollte für alle vorgesehenen Anwendungsfälle ausreichend stabil dimensioniert sein, sonst machst Du als Fotograf was Grundlegendes falsch!



ich habe deutlich geschrieben , das NPP adapter WENIGER ales 3d oder kugelkopf stabil ist.
Es bedeuted das die kräfte kleiner sein können , um die kamera aus stabiler lage wegbringen.

und es muss so sein , da rotator muss gewisse bewegungsfreiheit haben , also dart nicht absolut stabil werden.
Stabilitätsgrad man kann mit der kraft messen, die notwendig ist um ein system von stabiler lage wegbringen.
Kugelkopf oder 3d kopf kannst arretieren , rotator die ich benutze - schwer möglich .
Wäre rotator zu fest arretiert , also zu stabil wäre , drehung unmöglich oder nur schwer möglich wäre.
Man könnte sich vorstellen vor jedem foto den rotator festschrauben und dann nach dem foto locker machen um die lage der kamera umstellen. Das heisst @ - alo mit rechtem hand linken Ohr kratzen.

NPP adapters sind weniger stabil, also ist einfacher die kamera in ungewolte bewegung / erschütterung bringen.
Es ist nicht meine meinung , das sind objektive phisikalische gegebenheiten.
Das hat mit der Bewegug des motivs nichts zu tun. Ist absolut unabhängig.
Die Bewegung des motivs auf die zerstreung ist unabhängig von der bewegung der kamera. Das sind unabhängige vektoren die sich geometrisch addieren - bewegung der kamera und bewegung des motivs.
Anders gesagt , wenn unser system mehr stabil ist , können wir damit einfluss von der bewegung des motivs nicht vermindern. Bei unstabilen system einfluss des motivs wird gleich , nur der vektor , der von der bewegung der kamera verursacht wurde - grösser wird.

aus der praxis - die foto die ich über NPP adapter mit graufilter gemacht habe unscharf waren , über kugelkopf - ware in ordnung.

14

Sonntag, 15. Dezember 2019, 17:24

Den Ausdruck finde ich persönlich noch absurder, denn mit Gleichgewicht hat das nach wie vor nichts zu tun.
Den Begriff "Fingerakrobatik" finde ich geläufiger aber warum nicht einfacher ausdrücken was man sagen will?


Das ist eine literarische Paraphrase.

Tanz auf der Leine- "Equilibristik".
Man hält dünne Follie in den finger , zwischen daumen um Zeigefinger - um die stirnseiten der folie( um die Fingerabdrücke nicht hinterlassen) - und versucht in die Schublade reinschieben.

tatsächlich wie ein Tanz auf der Leine.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (15. Dezember 2019, 18:01)


Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

15

Sonntag, 15. Dezember 2019, 18:14

ich habe deutlich geschrieben , das NPP adapter WENIGER ales 3d oder kugelkopf stabil ist
das konnte ich auch deutlich lesen.

rotator muss gewisse bewegungsfreiheit haben , also dart nicht absolut stabil werden.
Warum hast Du nicht gleich erwähnt, dass es Dir dabei explizit um den Rotator geht? Dann müssten wir nicht derart aneinander vorbei schreiben.

Kugelkopf oder 3d kopf kannst arretieren , rotator die ich benutze - schwer möglich
Du schreibst vermutlich ganz bewusst "die ich benutze...schwer möglich" weil Du so was vielleicht nicht selbst besitzt aber Du schon weißt dass es so was gibt.

Schade dass es wieder derart in die Tiefe gehen muss aber OK:
Zunächst muss ich Dir natürlich Recht geben, ja, Rotatoren haben immer gewisse Freiheitsgrade. Diese aber allein dafür verantwortlich zu machen dass man (generell) keine Langzeitbelichtungspanos damit machen kann halte ich für falsch.

Warum?
Gewisse Freiheitsgrade von Rotatoren sind zwar indiskutabel vorhanden aber ich würde sie relativieren, denn theoretisch sind sie ja stark richtungsgebunden:
Freiheitsgrade (nur) in den Drehbewegungen und selbst da durch die Rastungen eingeschränkt *. Aber Stabilität der 90° gegeneinander angeordneten Achsen Da wo die Hauptlast aufgenommen wird.
Technisch zwar anspruchsvoll aber machbar: mit vorgespannten Axiallagern.
Einflussgrößen für die "stabile" Flucht der Achsen sind die Durchmesser der Kugelkränze, so wie die Vorspannkraft und der axiale Abstand eines ggf. zusätzlich stützenden Axiallagers.
In der Praxis wird das aus Kostengründen oft einfacher gemacht. Da wird dann ein Axiallager oder Kugelkranz mit Tellerfederpaketen vorgespannt.
Da entscheidet dann die Spannkraft der Tellerfedern über eventuelle Abweichungen bei Übertreten einer vorgesehenen Maximalbelastung.
Der Hersteller dieses Qualitäts-Fabrikats hat das meines Erachtens vorbildlich gelöst. Mit einer zusätzlichen Tellerfeder konnte ich die Stabilität sogar noch darüber hinaus verstärken, weil eins meiner Bastelprojekte (Nadiradapter an schwerem Gerät) dem Rotator mehr abverlangte als üblich:


*
Der verbleibende Freiheitgrad in der Drehung wird durch die Rastung (und ggf. zusätzliche Klemmung) weiter eingeschränkt:
Die Klemmung, auch wenn`s mechanisch nicht unbedingt schön ist: gesehen aber noch nie von mir benötigt, als Schräubchen das man über den Rastweg der Kugel hinaus auch bis zur Klemmung eindrehen kann (Klemmung nicht durch "Vergewaltigung" des federnden Druckstücks sondern durch ringförmige Stirnfläche der Schraube)
Bei der Rastung sind die Einflussgrößen für einen "stabilen" Sitz (in der Rastung) die Geometrie der Rastbohrung, die Kugelgröße und die Federkraft der federnden Druckstücke so wie auch der Durchmesser auf dem die Rastkreise sitzen. Bei vernünftiger Ausführung für schweres Gerät erfordert dies leider Bauraum aber die "Instabilität" über die wir hier diskutieren lässt sich dadurch signifikant reduzieren.

Es ist nicht meine meinung , das sind objektive phisikalische gegebenheiten.
Du pickst Dir hier die Freiheitsgrade der Rotatoren heraus, weil sie sich nicht gänzlich weg diskutieren lassen und berufst Dich allein darauf. Gleichwohl lässt Du das Mitverschulden der Instabilität mechanischer Verbindungskomponenten völlig außen vor. Die lapidare Behauptung dass Du mit dem Kugelkopf Langzeitbelichtung hin kriegst und mit Deinem Adapter nicht siehst Du als Beweis dafür an? Bei mancher Billigausführung oder nennen wir`s Preiswertausführung für moderate Belastungen magst Du damit ja auch richtig liegen - das will ich gar nicht abstreiten. Im Rahmen meiner Hobbyaktivitäten hatte ich schon viele verschiedene Rotatoren mit all ihren Vor- und Nachteilen kennengelernt, -zerlegt, z.T. optimiert und auch schon einige selber gebaut. Ich habe mich ausgiebig mit federnden Druckstücken beschäftigt, Geometrieen analysiert und optimiert, praktische Versuche gemacht, bis hin zu einigen (allein durch die Kugelkraft) selbsthaltenden Adaptern gebaut. Da verlasse ich mich inzwischen mehr auf meine praktische Erfahrung wie auf alle Theorie aus dem Netz. Ja ich habe schon einige "lausige" Rotatoren erlebt die Deine These ultimativ stützen. Ich kenne aber auch sehr brauchbare Gegenbeispiele deren Freiheitsgrade ich für so stark eingeschränkt halte, dass ICH PERSÖLNLICH sie in diesem Kontext vernachlässigen würde. Ob man das nachvollziehen mag oder nicht sei Jedem selbst überlassen.

Letztendlich wirst Du mir nicht schlüssig beweisen können, welcher Anteil der Instabilität tatsächlich allein von den Rotatoren kommt.
Ebenso wenig werde ich Dir eindeutig belegen können (und -wollen) welche Rolle die Instabilität der mechanischen Verbindungsteile spielen.
Am Ende des Tages kann Jeder von uns getrost seiner Überzeugung folgen, so unterschiedlich sie auch sein mögen.

Das hat mit der Bewegug des motivs nichts zu tun. Ist absolut unabhängig.
Was hat mit der Bewegung des Motivs nichts zu tun? An der Stelle habe ich mich unmissverständlich ausgedrückt:

Denn selbst bei theoretisch optimal fest betonierter Kamera (und ruhigem Erdkern ;-) ) verbleiben wie zuvor schon beschrieben Detailverluste durch Bewegung des Motivs selbst (siehe Beitrag 3). Auf Dein Equipment hast Du Einfluss. Bewegung des Motivs hingegen ist schwer unter Kontrolle zu bringen.

Die Bewegung des motivs auf die zerstreung ist unabhängig von der bewegung der kamera.
Was Anderes hab ich auch nie behauptet.

Damit bin ich meines Erachtens vermutlich tiefer in`s Thema eingestiegen als nötig.
Meine Meinungen und Ansichten dazu habe ich nun hinreichend geäußert.

Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (15. Dezember 2019, 19:16)


Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

16

Sonntag, 15. Dezember 2019, 18:43

Das ist eine literarische Paraphrase

von mir aus :-)

Undertable

Mega-User

Beiträge: 1 201

Wohnort: all over the world

Beruf: Imperator

  • Nachricht senden

18

Sonntag, 15. Dezember 2019, 19:18

...Da verlasse ich mich inzwischen mehr auf meine praktische Erfahrung wie auf alle Theorie aus dem Netz.


Am Ende des Tages kann Jeder von uns getrost seiner Überzeugung folgen, so unterschiedlich sie auch sein mag.

Damit bin ich meines Erachtens vermutlich tiefer in`s Thema eingestiegen als nötig.
Meine Meinungen und Ansichten dazu habe ich nun hinreichend geäußert.

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (16. Dezember 2019, 18:20)