Knicke im Horizont sind ein Hinweis darauf, dass Du nicht um den Nodalpunkt gedreht hast, aber trotzdem Kontrollpunkte des Vordergrundes verwendet hast, die bei Freihandpanos zwangsläufig ungenau sind.
Das Löschen von Kontrollpunkten auf Wolken ist zwar grundsätzlich richtig, in diesem speziellen Fall muss man jedoch eine Ausnahme machen. Die Qualität der Wolkenpunkte ist in diesem Fall sicher höher als die Punkte im Vordergrund. Eine Ungenauigkeit in weit entfernten Wolken, die zudem schnell hintereinander aufgenommen wurden, fällt kaum ins Gewicht. Nahe Wolken ziehen (scheinbar) viel schneller. Was dabei zählt, ist nicht deren tatsächliche Geschwindigkeit in Meter pro Sekunde, sondern ihre Winkelgeschwindigkeit, die man in Pixelabständen auf dem Sensor messen kann.
Anschauliches Beispiel: Fotografiere ein Auto so von der Seite, dass es formatfüllend abgebildet wird. Bewege das Auto um genau eine Autolänge. Es verschiebt sich auf einem aktuellen Sensor um 5000-6000 Pixel. Nimm das gleiche Auto aus großer Entfernung auf, und bewege es wieder um eine Autolänge. Zähle die Pixel auf dem Sensor, um wieviel es sich verschoben hat.
Das Ganze lässt sich mit Wolken genauso betrachten, so dass weit entfernte Wolken bei rascher Aufnahmefolge ohne Weiteres kontrollpunktgeeignet sind. Auf jeden Fall wesentlich besser als leichtfertig verschobene Punkte im Vordergrund.
Tipp:
Du weißt jetzt, dass Meereshorizont schwierig zu stitchen ist. Achte deshalb bei solchen Panoramen besonders gut auf die Drehung um den Nodalpunkt, damit Du wenigstens einige Punkte im Vordergrund zum Stitchen gebrauchen kannst. Freihändiges Drehen reicht für Landschaften vollkommen aus, wenn man sich der "Daumenmethode" bedient. Diese besteht darin, dass man das Objektiv an der Stelle, wo scheinbar die Blende sitzt, auf dem Daumen (oder einem in den Sand gesteckten Stock) abstützt, und die Kamera um diesen Punkt dreht. Wenn Du (wie in Deinem Beispiel) noch einige Meter Abstand zum Strand hast, verwende nach Möglichkeit Kontrollpunkte kurz vor der Wasserkante, und vermeide die Punkte, die nur einen Meter entfernt sind.
Eine genauere Methode als Alternative zur "Daumenmethode" ist die zielführende Anwendung eines Einbeins, die ich
hier einmal ausführlich beschrieben habe. Am Strand ist das zwar nicht so genau einzurichten, aber dennoch besser, als wenn man die Kamera durch eigene Körperdrehung verschwenkt.