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Sonntag, 23. Oktober 2016, 19:19

Kamera richtig anbringen

Hi Forum!

Früher nutze ich den Nodal Ninja 3 II mit dem T-Adapter an der EOS 600D mit dem Tokina 11-16 Ultraweitwinkel. Nodalpunkt einstellen und alles andere hat super funktioniert und in PtGui immer beste Werte gebracht.

Nun hab ich seit einiger Zeit die Kombi NN 3II + NN Kameraplatte (diese bleibt immer an der Kamera, dank einer Modifikation an der Platte kann ich so den Akku auch wechseln ohne die Platte zu entfernen) + Tokina 11-17 Fisheye.

Seither hatte ich immer große Probleme beim einstellen des Adapters. Hauptproblem ist glaube ich, dass ich die Kamera nicht richtig auf die Kameraplatte bekomme. Entweder ist der Boden der Kamera schief, der Sensor schräg eingebaut, das Stativgewinde nicht exakt in der Mitte oder vielleicht auch von allem etwas.

Beim Einstellen mit der Linealmethode hab ich egal was ich mache immer Versatz zwischen Nadel und Lineal (nicht auf der Skala sondern seitlich). Die letzten Monate hatten halbwegs geklappt, als ich einen Metallstreifen zwischen Kamera und Kameraplatte geklemmt hatte. Damit schien etwas besser zu sein, jedoch sank das Metall im Kork der Kameraplatte ein und seither bekomme ich wieder mehr Stitchingprobleme.

Nun habe ich alles komplett auseinandergebaut und möchte gerne von vorne anfangen, bekomme aber diesen dämlichen Versatz nicht weg.

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich die folgenden Probleme erkenne und Abhilfe schaffe?
- Kameraboden eventuell nicht perfekt gerade
- Sensor irgendwie schief sitzend
- Stativschraube nicht mittig (da hilft wohl nur wieder der T-Adapter, allerdings bekommen es andere ja auch ohne diesen hin).

Gerne mache ich mit entsprechender Anleitung auch Testfotos, wenn dies der Diagnose hilft.

Vielen Dank bereits jetzt für jede Hilfe.

Gruß
1D

Undertable

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2

Montag, 24. Oktober 2016, 05:30

Hi EOS1D,

kenne die von Dir verwendete Platte nicht und kann daher nur vermuten, dass diese evtl. nicht richtig an der Kamera sitzt.
Sitzt die Kamera nämlich auf einer neutralen Platte ohne Kameraspezifische formschlüssige Geometrieen verbleiben immer 2 Freiheitsgrade

1.) wenn auch minimal, eine gewisse Luft in der Paarung Gewindebohrung und Kameraschraube und
2.) Drehung um die Kameraschraube (nach dem Hebelgesetz kann eine minimale Verdrehung am Lichteintrittspunkt schon deutlich was ausmachen)

In Summe kann beides für schlechte Wiederholgenauigkeit beim An- u. Abbau führen.
Mit etwas Glück oder Geduld beim Ausrichten kann man auch die goldrichtige Einstellung finden - bis zum nächsten Ab- und Wiederanbau.

Die Linealmethode gibt ja neben der Größe der Abweichung auch Auskunft darüber in welcher Richtung was nicht stimmt:
Wandert die Nadel entlang der Skala oder in Richtung der Nadel zur Skala hin oder weg.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (24. Oktober 2016, 05:40)


3

Montag, 24. Oktober 2016, 23:48

...
Beim Einstellen mit der Linealmethode hab ich egal was ich mache immer Versatz zwischen Nadel und Lineal (nicht auf der Skala sondern seitlich)...
Bei seitlichem Versatz sitzt die Kamera nicht parallel zum NPA, das bedeutet, die Adapterplatte sitzt verdreht unter der Kamera. Leider geht das beim NN3 nur nach Augenmaß: Platte sorgfältig ausrichten und gut befestigen! Wenn möglich, nach dem Montieren der Kamera an den NPA mal prüfen, ob die optische Achse parallel zum NPA verläuft.
Gruß vom pano-toffel

4

Dienstag, 25. Oktober 2016, 13:33

Danke euch. Soweit reichte mein Verständnis noch.

Ich habe wie gesagt auch das Gefühl, dass die Platte nicht "waagrecht' auf dem Kameraboden sitzt, sprich die Kamera auf der Platte nach vorne kippt. Wie würde sich das bei der Linealmethode zeigen?

Theoretisch geht es nur darum, die Platte einmal richtig drauf zu bekommen, da sie dort dauerhaft verbleibt. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie Korkschicht auf der Nodal Ninja Platte auch Unsinn ist, da sie sich scheinbar mit der Zeit dem Anpressdruck der Platte ergibt und durch die Verformung wieder mehr Fehlerpotential entsteht :-/

5

Dienstag, 25. Oktober 2016, 14:23

...

Ich habe wie gesagt auch das Gefühl, dass die Platte nicht "waagrecht' auf dem Kameraboden sitzt, sprich die Kamera auf der Platte nach vorne kippt. Wie würde sich das bei der Linealmethode zeigen?

Theoretisch geht es nur darum, die Platte einmal richtig drauf zu bekommen, da sie dort dauerhaft verbleibt. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie Korkschicht auf der Nodal Ninja Platte auch Unsinn ist, da sie sich scheinbar mit der Zeit dem Anpressdruck der Platte ergibt und durch die Verformung wieder mehr Fehlerpotential entsteht :-/

Dass sich das bei der Linealmethode zeigt, glaube ich nicht, da das nach vorne Kippen der Kamera sich in jeder Stellung des Rotators gleich auswirkt. Anders bei einem seitlichen Versatz von der Zentrierung über dem Drehpunkt. Dieser wirkt sich je nach Links- oder Rechtsschwenk im Bild unterschiedlich aus und bringt den Sägezahneffekt mit sich.

Generell kann ich sagen: Je mehr Anschläge die Kameraplatte und der NPA haben (kameraspezifische Arca-Platten) und je weniger Spiel (Kork?) die Einheit hat, desto besser für die Wiederholgenauigkeit. Bei meinem mit einer Novoflex-Klemme und -Kameraplatte modifizierten Panomaxx brachte das eine Verbesserung der mittleren Abweichung der Kontrollpunkte von ca. 1,7 auf 0,7 px. Stitchingfehler habe ich in neueren Panos damit nicht mehr gefunden.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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Undertable

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6

Dienstag, 25. Oktober 2016, 15:29

Auf diesem etwas älteren Foto hab ich die Richtungen/Abweichungen mal farblich markiert

7

Dienstag, 25. Oktober 2016, 17:39

Wenn ich es richtig verstanden habe, befürchtet EOS, dass die Kamera auf der Korkplatte nach vorne kippt - d.h. verglichen mit "normaler" Kamerahaltung im Querformat in den Sucher schauend, nach unten kippen würde? Das aufschlussreiche Foto von Oli zeigt nach meiner Einschätzung jedoch einen zweifachen Versatz von der Drehachse des Stativs und auf der Kameraschiene vorwärts/rückwärts vom Nodalpunkt.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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8

Dienstag, 25. Oktober 2016, 21:41

... die Platte nicht "waagrecht' auf dem Kameraboden sitzt, sprich die Kamera auf der Platte nach vorne kippt. Wie würde sich das bei der Linealmethode zeigen?
Wenn die Kamera mit dem nach vorne Kippen fertig ist, und in dieser Stellung bleibt, dann lässt sich dieses Maß mit dem Verstellweg der unteren Schiene ausgleichen, so dass es bei der Linealmethode keine Auswirkung hat.
Wenn die Kamera sich nach dem Einrichten des NPA weiter nach vorne neigt, dann verschiebt sich der Nodalpunkt gegenüber dem mechanischen Drehpunkt. Das bedeutet eine Verschiebung parallel zur Richtung des Lineals, die einfach mit der unteren Schiene nachgestellt wird.
Gruß vom pano-toffel

9

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 13:09

Danke für all eure Antworten!

Ich habe es nun, durch laaaanges rumpropieren geschafft, den Versatz zu eliminieren und die untere Schiene nach der Linealmethode wieder zu justieren.
Dafür habe ich etwas mit dem Spiel der Kameraplatte/Stativschraube gespielt und außerdem ließ es sich nur schaffen, indem die Kameraplatte leicht verdreht ist. Tatsächlich hatte ich damals auf dem T-Adapter schon eine Markierung gemalt die mir anzeigte, dass die Kameraplatte minimal verdreht in eine Richtung anzubringen ist.

Nun stelle ich mir die Frage nach dem Vorgehen für die obere Schiene. Das verdrehen der Kameraplatte bedeutet ja, dass das Objektiv (wahrscheinlich) nun nicht mehr exakt parallel zur oberen Schiene verläuft. Ich nehme stehts 6 Bilder bei 0 Grad, sowie Nadir + Zenith auf. Schwenke ich für Nadir und Zenith nun vertikal aus dem Nodalpunkt raus?

Gerade die Überlappungen zwischen den 0 Grad Bildern und N+Z waren bisher übrigens immer die Stellen mit den meisten Stitchingfehlern bei mir.

Unter der Prämisse, dass die Kameraplatte nun leicht verdreht ist, wie sollte ich die obere Schiene einstellen? Durch Vergleich mit einer horizontalen Markierung und vertikales Schwenken oder durch eine vertikale Markierung und horizontales Verschwenken?

Vielen Dank an alle und liebe Grüße
1D

10

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 22:29

Nun bin gerade nochmal über diese Antwort gestolpert:

...
Beim Einstellen mit der Linealmethode hab ich egal was ich mache immer Versatz zwischen Nadel und Lineal (nicht auf der Skala sondern seitlich)...
Bei seitlichem Versatz sitzt die Kamera nicht parallel zum NPA, das bedeutet, die Adapterplatte sitzt verdreht unter der Kamera. Leider geht das beim NN3 nur nach Augenmaß: Platte sorgfältig ausrichten und gut befestigen! Wenn möglich, nach dem Montieren der Kamera an den NPA mal prüfen, ob die optische Achse parallel zum NPA verläuft.


Das hieße, wenn ich keinen seitlichen Versatz mehr habe, dann ist das Objektiv prallel zur oberen Schiene und ich brauche daher beim vertikalen Schwenk nichts befürchten?

Warum aber muss ich die Kameraplatte sichtbar um 1-2 Grad verdreht an der Kamrea befestigen? Wird ja nicht das Objektiv schief am Body sitzen ;-)

Eine Prüfung ob das Objektiv nun parallel ist oder nicht, bekomme ich nach Augenmaß leider nicht hin.

Gruß

Undertable

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11

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 06:12

Wenn Du beim Ermitteln keinen Versatz mehr feststellst, dann heisst das nur dass der Lichteintrittspunkt im Objektiv sich auf der Schwenkachse befindet. Die "richtige Einstellung" ist dann gefunden wenn er exakt auf beiden Achsen liegt.
Über Paralletitäten sagt das aber gar nichts aus und muss es auch nicht, solange Adapter (und Wechselplatte) eine gute Wiederholgenauigkeit haben, so daß Du den Lichteintrittspunkt immer wieder exakt auf beide Achsen kriegst.

Sitzt der Lichteintrittspunkt exakt auf beiden Schwenkachsen, spielt es für`s Ergebnis überhaupt keine Rolle wie verdreht oder geneigt die Kamera auf dem Adapter sitzt.
Wichtig ist einzig die Wiederholgenauigkeit und die geht bei primitiven Standard-Kameraplatten zwischen Platte und Kamera oft flöten.
Deswegen entweder kameraspezifische Platten verwenden oder billigere Standard-Platten an der Kamera lassen wenn die richtige NP-Einstellung am Adapter ermittelt- und fixiert wurde.

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (27. Oktober 2016, 06:32)


12

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 12:57

Ok, danke.

Wie erwähnt, bleibt die Platte dran. Ist seit sicher 2 Jahre das erste mal, dass ich sie wieder gelöst habe. Sogar die Kamera ist bei mir dauerhaft am Nodalpunktadapter ;-)

Ich bin aber noch immer der Meinung, dass die Korkschicht auf den Nodal Ninja Platten sich über die Monate/Jahre verfornt.

Undertable

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13

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19:01

...dass die Korkschicht auf den Nodal Ninja Platten sich über die Monate/Jahre verfornt.

Das würde ich auch annehmen ohne es je getestet zu haben.

Irgendein Belag muss aber drauf denn bei aufgeschraubter Kamera muss
1.) das Kameragehäuse vor Verformung geschützt werden
2.) die Kamera vor Verdrehen gesichert werden
3.) z.T. auch Schwingungen gedämpft werden.

Mit Gummiauflagen habe ich z.T. schon schlechte Erfahrungen gemacht, z.B. hat sich die Kamera auf einem KISS-Adapter von pt4Pano bereits im Neuzustand schon übel verdreht.
Je nach Art und Mischung können aus Gummi mit der Zeit Weichmacheranteile heraus diffundieren. So wird mancher Gummi mit der Zeit hart und schrumpft.
Ein harter Gummi schützt das Kameragehäuse nicht mehr so gut und die reduzierte Reibung verhindert auch das Verdrehen nicht mehr wirklich gut.
Ein geschrumpfter Gummieinsatz hält nicht mehr formschlüssig in einer entsprechend ausgefrästen Nut, in der er sitzt. Man kann ihn also auch verlieren.
Ich habe schon sehr viele harte-, geschrumpfte-, spröde-, gerissene- und fehlende Gummiteile in meinem Leben gesehen (Multimedia-Laufwerke, Druckmaschinen, KfZ-Bereich, Modellbau, Autoindustrie...).
In dem Umfang konnte ich das bei Kork noch nicht beobachten. Manch edles Weintröpfchen hat schon viele Jahre in einer Glasflasche überdauert allein geschützt durch einen Korken.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (27. Oktober 2016, 19:09)


14

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19:43

Ich habe schon sehr viele harte-, geschrumpfte-, spröde-, gerissene- und fehlende Gummiteile in meinem Leben gesehen (Multimedia-Laufwerke, Druckmaschinen, KfZ-Bereich, Modellbau, Autoindustrie...).
In dem Umfang konnte ich das bei Kork noch nicht beobachten. Manch edles Weintröpfchen hat schon viele Jahre in einer Glasflasche überdauert allein geschützt durch einen Korken.


Verdreht hat sich bei dem Nodal Ninja Ding noch nie etwas, selbst bei roher Gewalt. In dem Sinne ist der Kork schon sehr geeignet.

Ich muss auch zugeben, die Schraube immer mit absoluter Gewalt zuzudrehen. Mit dem Gedanken: "Bleibt eh 1-2 Jahre fest, dann gleich richtig". Vielleicht ist auch das einfach zu viel des Guten und schon wieder kontraproduktiv.

Ansonsten mag ich Kork auch sehr gerne und habe einige Korken im Wohnzimmer - sogar als Panorama anzusehen:

http://llj.li/p/6fm2v

;-) Gruß!

Undertable

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15

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 20:12

neckisch. Da wird einem ja ganz schwindelig :-)