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Dienstag, 19. Juli 2016, 10:35

Anfrage eines Neulings

Hallo Zusammen,

ich bin Fotograf und unter anderem fotografiere ich für einen Kunden schon eine Weile seine Musterwohnungen
oder auch sonstige renovierte Verkaufsobjekte.
Er überlegt nun auch virtuelle Rundgänge durch die Räumlichkeiten mit an zu bieten und bat mich
mich zu informieren was dafür nötig ist.

Ich habe mich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt.
Es müssen zunächst mal Panoramen erstellt werden das ist klar.
Reicht dafür ein 24mm an deiner Vollformat DSLR aus?

Mir ist klar, das das alles ein sehr komplexes Thema ist, aber was braucht man an
Hardware und Software um einen Virtuellen Rundgang zu erstellen.
Wie aufwendig ist es für einen Beginner aus sagen wir mal 4-6 Panoramen einen
Rundgang zu erstellen?

Der Kunde will halt von mir eine grobe Hausnummer hören.
Und er ist auch bereit sich mit mir zusammen an das Thema ran zu wagen.

Vielen Dank schon mal.

2

Dienstag, 19. Juli 2016, 11:06

Hallo tomtom,

erstmal herzlich Willkommen im Panorama-Forum!

Kugelpanoramen kann man grundsätzlich mit jedem Objektiv machen. Es stellt sich immer die Frage nach der erforderlichen Ausgabequalität und danach richtet sich alles andere.
Mit 24 mm am VF kannst Du natürlich Sphären aufnehmen. Alles was Du dazu brauchst, ist ein Nodalpunktadapter für mehrreihige Aufnahmen. Und eine Software zum Stitchen, sowie eine weitere zum Präsentieren.

Für die Präsentation von Wohnungen finde ich den Aufwand aber übertrieben, denn so viele Pixel, die Deine Kombination erzeugen würde, braucht kein Mensch. Die Bilder haben ohnehin keinen bleibenden Wert, denn sobald das Wohnobjekt vermittelt ist, schaut sich die Bilder niemand mehr an.
Meine erste Empfehlung wäre heute (ganz anders als vor wenigen Jahren) eine Oneshot-Panorama-Kamera, z.B. die Theta S von Ricoh. Die hat zwar den kleinen Nachteil, dass sie kein RAW liefert, sondern nur JPG, aber wenn man das weiß, muss man eben für ausgewogenes Licht sorgen. Oder man nimmt eine Belichtungsreihe auf, um zu große Kontraste auszugleichen.

Falls der Qualitätsanspruch höher ist, und unbedingt in RAW gearbeitet werden soll, dann empfehle ich ein Fisheye anzuschaffen. Idealerweise sollte der 180°-Bildkreis komplett auf die Sensorbreite (36 mm) passen. Das bekommt man mit Brennweiten von ca. 10-12 mm hin. Mit einer solchen Kombination reichen 4 Aufnahmen für eine Kugel, und die Qualität reicht für diesen Zweck vollkommen aus. Je nach Auflösung des Sensors entsteht dabei ein equirektangulares Bild von ca 10000x5000 bis 14000x7000 Pixeln.
Mit einem Fisheye brauchst Du keinen mehrreihigen Nodalpunktadapter. Es gibt dafür günstigere und effektivere Lösungen. Am besten wäre ein zum Fisheye passender RIngadapter. Klein und handlich, bleibt immer am Objektiv, und arbeitet präzise.

Mit Deinem 24er brauchst Du für eine Kugel ca. 30 Bilder, und dementsprechend höher ist die Auflösung des Ergebnisses. Nach meiner Überzeugung ist der Aufwand für den genannten Zweck zu hoch.
Gruß vom pano-toffel

3

Dienstag, 19. Juli 2016, 11:59

Willkommen im Forum,

kann Pano-Toffel nur bestätigen. Ich habe Theta S für Schnappschüsse und Canon 550d mit Fisheye 8mm für "normale" Aufnahmen. Kurzes Beispiel Campingplatz, leider zu dunkel, jeweils 5 Aufnahmen. Vier Aufnahmen plus einmal Nadir. Pro Panorama absolut ausreichend. PTGui zum zusammensetzen und Pano2Vr für die Panoramatour zum Beispiel. Würde für eine Panoramatour einer Wohnung auch absolut ausreichen. Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten.

http://www.panorama-community.de/wbb/ind…9674&highlight=

Klaus
Canon 7d, Canon 550d, Theta S, NN R1, Bushman monolite , Pano Catcher , Sigma 8/3,5, Canon 10-22

soulbrother

Mega-User

Beiträge: 1 007

Wohnort: München

Beruf: Werbefotograf

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Dienstag, 19. Juli 2016, 12:03

Du lebst vom Fotografenjob ?
Dann gibt es eigentlich nur eine vernünftige Möglichkeit:
Einen individuellen Kurs, bei dem alles was Du brauchst gelernt wird, möglichst effizient.
Das kostet zwar deutlich mehr als ein VHS Kurs, ist aber die einzige Möglichkeit in kürzester Zeit mit dem erweiterten Geschäftsmodel Geld zu verdienen.

Falls es nicht eilt, kann man natürlich autodiaktisch alles selbst lernen - mit allen Stolperfallen und sinnlosen Ausgaben für Gerätschaften, die man dann bald schon nicht mehr braucht.
Hier im Forum steht wirklich fast alles zum Thema, lesen und verstehen ist erstmal ohne Kosten möglich!
Falls die Zeit ein wichtiger drängender Faktor ist und Du in München oder Umgebung bist kannst Dich gerne melden für einen meiner individuellen Profi-Coachings.

Als Hardware-Empfehlung, da ich seit Jahren erfolgreich damit arbeite:
NodalNinja Kopf NN5 oder vergleichbare,
Nikon D7200, D7100 mit Sigma 8mm fish
oder
Nikon D610 mit Tokina 10-17mm fish (rasiert, d.h. ohne die Gegenlichblende)

5

Dienstag, 19. Juli 2016, 12:17

Ich will ja niemandem das Geschäft kaputt machen, aber ein solches Hexenwerk, dass man dafür ein "Profi-Coaching" bräuchte, ist die Panoramafotgrafie für Immobilienangebote nun auch nicht. Jeder, der generell mit einer DSLR umgehen kann, sollte mit einer fünfstündigen "Einlese-Schicht" und einer einstündigen Nodalpunktadapter-Justierorgie locker in der Lage sein, mit einem Fisheye an der DSLR Panoramen zu erstellen, die dem Anspruch der Immobilienpräsentation absolut gerecht werden.

Für Stitching und Präsentation sind es dann eben nochmals etwa gleich viele Stunden, wenn nicht weniger.

Auch den Tipp zur Theta S muss ich im Kontext hier in Frage stellen. Das Ding ist so einfach zu bedienen wie jede (Handy-) Kamera. Der Kunde muss nicht die hellste Leuchte sein, um zu erkennen, dass er das auch selbst und gratis locker hin bekommt. Ist natürlich eine Frage der individuellen Kundenbindung - kann aber wohl durchaus problematisch sein.

Fazit:
1. Passendes Fisheye suchen
2. Passenden Nodalpunktadapter und Software suchen
3. Adapter justieren
4. "Schießen" üben
5. Stichen üben
6. Präsentationen erstellen und Touren verstehen

Geht alles binnen 24 Stunden und (bis auf Anschaffungen) völlig kostenfrei. Allein das gesammelte Wissen hier im Forum leicht dafür mehr als aus, bei weiteren Fragen gibt es ja auch noch Google.

Und wenn es wirklich schnell und gemütlich sein soll, Zeit, Geld und Geographie keine Rolle spielen: Ab zum Profi-Coaching beim soulbrother!

6

Dienstag, 19. Juli 2016, 12:37

Naja, 24 Stunden für einen Einsteiger und ohne persönliche Anleitung sind schon ein wenig sportlich.
Vielleicht ohne Pause und mit den entpsrechenden Motiven ^^. Achtung Spoiler: Innenräume sind nicht ideal als Einstieg.

Aber bevor es ins Detail geht, solltest du mit deinem Kunden fest legen welcher Anspruch an das Ergebnis gestellt wird.
Und mit welchem Budget er z.B. für eine Musterwohnung kalkulieren kann.

Danach wird vieles klarer (auch für euch) und man kann eine Empfehlung abgeben.

Eine Bandbreite dessen was möglich ist kannst du dir über die zahlreichen Beispiele im Forum oder z.B. hier zusammensuchen:
https://www.facebook.com/groups/panoramicphotographers/
https://www.facebook.com/groups/RicohTHETAUsers/

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Sonntag, 24. Juli 2016, 12:38

Ich bin auch vergleichsweise Neuling in der Materie. Ich habe mir das meiste autodidaktisch beigebracht und habe hier im Forum und auf anderen Webseiten sehr viel Hilfestellung erhalten. Eigentlich ist es kein Hexenwerk. Aber es bedarf doch viel lesen und dann selbst Ausprobieren. Ich würde Dir daher auch ein Seminar empfehlen. Gerade das optimale Ausrichten des Nodalpunktadapters ist sehr wichtig, damit das Stitchen gut klappt. Ansonsten bekommt man Fehler im Bild und weiß nicht woran das liegt. Für das Entfernen dieser Fehler muss man sich auch in z.B. PTGUI sehr gut auskennen. In einem Seminar ist - finde ich - das Geld sehr gut angelegt, weil man alles von der Pieke auf beigebracht bekommt und so viele Fallstricke vermeidet. Für einen Profi ist ja auch Zeit Geld, weil man für die Zeit des Lernens kein Geld verdienen kann.

Wichtig ist natürlich auch, wie die Panoramen veröffentlicht werden sollen. Hier ist auch wichtig, sich vorab gut zu informieren, welche Software dazu benutzt werden soll. Bedenken muss man, dass Flash wohl so langsam aussterben wird. Für alle Plattformen eignet sich heute wohl nur noch HTML5. Meines Wissens gibt es dafür jedoch keine Freeware.