Dass es bei Flächenaufnahmen keine Parallaxenfehler gibt, stimmt nur in der Theorie. Und einfacher zu stitchen sind die Bilder auch nicht, wenn sie aus verschiedenen Positionen gemacht wurden.
PTGui liest die Brennweite aus den Exifdaten, und berechnet daraus für jedes Bild eine künstliche Krümmung, damit es (je nach Projektionsart) mit den Nachbarbildern zusammen passt. Diese Krümmung darf bei "gescannten" Panos nicht berücksichtigt werden, das könnte man erzwingen, indem man eine wesentlich längere Brennweite vortäuscht.
Neben dem Krümmungsproblem gibt es auch das Verzeichnungsproblem, das die allermeisten Objektive haben, insbesondere alle Zoomobjektive. Scan-Panos brauchen am besten solche Bilder, die keinerlei Verzeichnung aufweisen, dann besteht das Zusammensetzen im Wesentlichen aus dem Verschieben (und etwas Skalieren) der Bilder. Dafür ist PTGui jedoch ursprünglich nicht optimiert. Unbedingt zu beachten ist auch die natürliche Vignette eines fotografierten Bildes, die entweder vorher korrigiert werden muss, oder der Blender in PTGui braucht genügend Überlappung, wo sich deutlich mehr überschneidet als die vignettierten Bereiche. Wenn man das nicht beachtet, sieht das Pano aus wie eine Schokoladentafel, wo man die Originalbilder abzählen kann.
Das weitere Problem beim Scannen ist, dass die selben Lichter an unterschiedlichen Aufnahmestandorten verschieden reflektieren. Je nach Lichtquelle bekommt man kein homogenes Ergebnis.
Die meisten Bilder haben einen Rahmen, der nicht genau in der Bildebene liegt, sondern meistens ein kleines Stück davor. Diesen Rahmen bekommt man beim Scannen nicht so sauber fotografiert, dass er beim Stitchen genau passt.
All das sind Argumente, die dafür sprechen, das Bild mit Nodalpunktadapter von nur einem Standort aufzunehmen, wobei ich der genauen Einstellung des Geräts in diesem Fall keine allzu hohe Bedeutung zumesse.
Der gesamte Workflow wird einfacher, weil die Software darauf ausgelegt ist.
Denke daran, ausreichend große Ränder zu lassen, so dass auf jeden Fall genug Platz zum Geraderücken und Drehen des fertigen Bildes bleibt. Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass viele Objektive am Rand nicht so scharf zeichnen wie in der Mitte, so dass der Bilderrahmen nicht die optimale Qualität erhält.
Je nach Oberfläche des Gemäldes kann eine geeignete Beleuchtung ziemlich schwierig werden. Ölgemälde haben z.B. keine ebene Oberfläche, und man sieht Lichtreflexe sehr deutlich. Auch bei Zangenbeleuchtung. Vermutlich würde ich diffuses Licht bevorzugen, und wenn das nicht geht, mit polarisiertem Licht und Polfilter vor der Kamera arbeiten. Auf diese Weise (Kreuzpolblitz) konnte ich schon erstaunliche Bilder ohne störende Reflexe aufnehmen.