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Sonntag, 17. Mai 2015, 19:27

10mm oder 8mm Sigma Fisheye besser für Kugelpanos an APS-C?

Liebe Leute,

ich habe durch stundenlanges Lesen hier schon viele wertvolle Infos bekommen, habe jedoch eine dringende Frage, auf die ich keine Antwort finden konnte. Ich möchte mit meiner APS-C DSLR im nächsten Urlaub Kugelpanoramas (Landschaften) machen. Ich habe das bisher mit meinem Superweitwinkel gemacht, was mir jedoch für komplette Kugeln zu aufwendig wurde. Zu meiner Ausstattung:

Canon 70D (Upgrade auf Vollformat nicht geplant)
Canon EF-S 10-22mm
Canon EF-S 18-135mm

Es soll nun ein Fisheye hinzukommen. Ich schwanke im Moment zwischen dem Sigma 8 mm F3,5 EX DG und dem Sigma 10 mm F2,8 EX DC HSM. Das 8 mm ist auf Vollformat ein zirkuläres Fisheye (auf meiner APS-C wohl schwarze Ecken), das 10 mm auf der APS-C 180° in der Diagonale - also formatfüllend. Um ein Kugelpanorama zu schiessen, entnehme ich dieser sehr übersichtlichen Seite: http://www.vrwave.com/panoramic-lens-dat…sigma/#sigma8mm , dass ungefähr die gleiche Anzahl Bilder für eine Kugel nötig sind:

8 mm: recommended (1.3x, 1.5x, 1.6x):N, 5 images every 72° at 0° pitch, Z
10 mm: minimum (1.5x, 1.6x): N, 5 images every 72° at 0° pitch, Z
10 mm: recommended (1.5x, 1.6x): N, 6 images every 60° at 0° pitch, Z

Da es mir nicht auf ein Bild mehr oder weniger ankommt, möchte ich daher das qualitativ bessere Objektiv. Meine Gedanken hierzu:
- Das 8 mm ist ja eigentlich für Vollformat gemacht, daher qualitativ besser?
- Das 10 mm ist nur für APS-C, daher vielleicht qualitativ schlechter? (Preis ist auch geringer, aber nicht entscheidend)
- Aber das 10 mm ist lichtstärker, wobei Landschaftspanoramen sowieso eher abgeblendet fotografiert werden...
- Welches macht das bessere Bokeh? Das 8 mm hat 6 Blendenlamellen, das 10 mm 7 Blendenlamellen. Ungerade Anzahl soll ja schönere Strahlensterne liefern.
- Liefert das 10 mm eine höhere Auflösung der späteren Kugelpanoramen? Wäre dann ein wichtiges Argument für 10 mm versus 8 mm.

Jede Menge Fragen.... Ich hoffe, Ihr könnte mir bei der Entscheidung weiterhelfen.

Beste Grüße,
Thorsten

2

Sonntag, 17. Mai 2015, 23:05

... eine dringende Frage, auf die ich keine Antwort finden konnte.
... habe das bisher mit meinem Superweitwinkel gemacht, was mir jedoch für komplette Kugeln zu aufwendig wurde.
Was genau wurde denn zu aufwendig? Zu viele Bilder kann eigentlich nicht sein, denn:

Zitat

Da es mir nicht auf ein Bild mehr oder weniger ankommt,...


Zitat

Es soll nun ein Fisheye hinzukommen.
Es gibt Gründe dafür, und genauso viele dagegen. Warum soll ein FE dazukommen?

Zitat

... möchte ich daher das qualitativ bessere Objektiv.
Das mit der längeren Brennweite erzeugt eine Kugel, die mehr Pixel hat, braucht aber auch mehr Einzelbilder dafür.
Wenn Dir die Qualität so wichtig ist, dann bleib bei Deinem Weitwinkel-Zoom. An diese Qualität kommst Du mit 8 oder 10 mm Fisheye nicht dran.

Der Grund für ein Fisheye ist, dass man Panoramen mit möglichst wenig Bildern machen will/muss, weil es mit vielen Bildern nicht geht. Das betrifft insbesondere Panoramen mit bewegten Szenen, oder Pole-Panos, bei denen man keine Möglichkeit hat, die Kamera in der Höhe zu schwenken. In der Regel nimmt man dafür ein Fisheye, dessen Bildkreis von 180° komplett auf die lange Sensorabmessung passt. Das 8mm Sigma erfüllt diese Forderung an einer 1,5er Crop-Kamera. Bei geschicktem Handling sind Panos mit 4 Bildern machbar, meistens macht man aber ein zusätzliches Bild für Zenit oder Nadir.

Zitat

- Das 8 mm ist ja eigentlich für Vollformat gemacht, daher qualitativ besser?
Ein Fisheye ist nicht für ein bestimmtes Sensorformat gemacht. Es hat eine festgelegte Brennweite und einen definierten Bildkreis, den es ausleuchtet. Die Bildqualität bleibt die selbe, egal ob man einen kleinen oder großen Sensor dahinter schnallt. Bei einem kleinen Sensor braucht man nur mehr Aufnahmen für eine Kugel. Was noch zählt, ist die Pixeldichte des Sensors. Die ist meistens beim Cropformat etwas dichter, wodurch die Kugel eine höhere Auflösung bekommt, aber sie rauscht auch mehr. Also wieder ein Kompromiss, von dem nur Du entscheiden kannst, was Dir wichtig ist.

Zitat

- Das 10 mm ist nur für APS-C, daher vielleicht qualitativ schlechter? (Preis ist auch geringer, aber nicht entscheidend)
Die Aussage zum Format ist Quatsch. Im Prinzip gilt auch hier meine Antwort zum letzten Punkt.

Zitat

- Aber das 10 mm ist lichtstärker, wobei Landschaftspanoramen sowieso eher abgeblendet fotografiert werden...
Richtig. Die Lichtstärke nützt nicht so viel, wenn man die Blende auf höchste Bildqualität einstellt.

Zitat

- Welches macht das bessere Bokeh? Das 8 mm hat 6 Blendenlamellen, das 10 mm 7 Blendenlamellen. Ungerade Anzahl soll ja schönere Strahlensterne liefern.
Bei Fisheye-Objektiven spricht man selten über Bokeh. Im Gegenteil, bei Kugelpanoramen will man in der Regel alles scharf haben, und das gelingt mit FE recht gut.
Was sind "schöne" Strahlensterne? Das ist eine Geschmacksfrage. Objektive mit gerader Anzahl von Blendenlamellen liefern so viele Sternzacken wie sie Lamellen haben. Bei ungerader Lamellenzahl verdoppelt sich die Anzahl der Strahlen.

Zitat

- Liefert das 10 mm eine höhere Auflösung der späteren Kugelpanoramen? Wäre dann ein wichtiges Argument für 10 mm versus 8 mm.
Ja, aber das geschieht um den Preis, dass man mehr Bilder aufnehmen muss.

Zitat

Jede Menge Fragen.... Ich hoffe, Ihr könnte mir bei der Entscheidung weiterhelfen.
Das hoffe ich auch. :-)
Gruß vom pano-toffel

3

Montag, 18. Mai 2015, 07:26

Hallo Thorsten,

wenn es dir auf ein Bild mehr oder weniger nicht ankommt, dann würde ich zur längeren Brennweite raten. Man bekommt etwas mehr Auflösung und kann im Notfall immer noch etwas verkleinern, falls man mal nicht den optimalen Fokus getroffen hat oder das SNR schlechter ist als gewünscht. Außßerdem gefällt mir die Abbildung der Sonne mit dem 10er besser als mit dem 8er Sigma. Sie strahlen sind spitzer und nicht so flächig. Das ist aber eine Geschmackssache. Alternativ wäre vielleicht noch das 10,5mm Nikon möglich. Dies hat ein minimal größeren Bildkeis (falls es später mal an einer KB-Kamera eingesetzt werden soll), aber dafür größere Reflexe die manchmal störend sein können.


MfG

Rainmaker

4

Montag, 18. Mai 2015, 08:55

Als Benutzer 60D + 10mm Sigma Ich bin mit dieser Kombie sehr zufrieden. Für meine Wander- und Städtetouren, wollte ich eigentlich auch das 8mm kaufen. Als alter Hugin-Fan hat sich aber die Kombie: 60D + 10mm + Einbein-Stativ + Rotator mit L-Schiene + PTGui bewährt. Also, das Geld zw. den beiden Linsen lieber in Hardware und Software gesteckt. http://0815seiten.de/panoramen/blankenlo…/bluemchen.html

5

Montag, 18. Mai 2015, 20:23

Hallo Euch allen!

Schon mal vielen Dank für Eure Kommentare und Ratschläge!

Nur noch mal zur Klarstellung, falls ich mich unscharf ausgedrückt habe: also ein Fisheye sollte es schon sein. Ich habe zwar gesagt, dass es mir nicht auf die Anzahl der Bilder ankommt - damit meinte ich aber eher, dass es mir egal ist, ob ich 4 oder 6 Bilder mache. Mit dem 10-22 mm SWW brauche ich aber ja mindestens 16... Das ist schon eine andere Größenordnung. Daher sollte es schon ein Fisheye im Bereich 8-10 mm werden.

Auch am Sensorformat ist nichts zu ändern. Die 70D bleibt. Damit bin ich sehr zufrieden. Ich suche also ein Objektiv für genau diese Kamera.

Wie ist Eure Erfahrung mit dem 8 mm? Ist es tricky wirklich mit nur 4 Aufnahmen auszukommen? Wenn ich sowieso 4+N+Z Bild machen muss, kann ich auch die 5/6+N+Z Bilder am 10 mm akzeptieren und freue mich dann über eine höhere Auflösung.

Im Moment tendiere ich zum 10 mm. Ich frage mich nur immer mehr, warum ist das 8 mm regulär überhaupt teurer als das 10 mm? Bzw. was ist am 8 mm besser als am 10 mm? Ich könnte das 8 mm momentan zum gleichen Preis bekommen wie das 10 mm, so dass der Preis keine Rolle spielt.

Nochmals vielen Dank für Euren Rat!

Beste Grüße,
Thorsten

6

Montag, 18. Mai 2015, 20:58

Ist es tricky wirklich mit nur 4 Aufnahmen auszukommen?
Ja, das ist es. Jedenfalls mit einer Crop-Canon. Das 8mm-Sigma hat einen Bildkreis von ca. 23,5 mm. Der deckt das 1,5er Cropformat in der kompletten Höhe ab. Beim 1,6er Crop ist das Bild an allen Seiten beschnitten. Wenn Du mit 4 Aufnahmen auskommen willst, kannst Du die Kamera slanten, also so halten, dass die Bilddiagonale senkrecht steht. Damit bekommst Du Nadir und Zenit mit aufs Bild. Das kann in manchen Situationen hilfreich sein, z.B. wenn Du mit einem Pole arbeiten willst, auf dem Du die Kamera nur drehen, aber nicht schwenken kannst.
Wenn Du mit NPA arbeiten willst, kannst Du die Kamera um 5-10° nach oben schwenken, so dass der Zenit ohne Extrabild geschlossen ist. Das Loch im Nadir wird dadurch etwas größer, aber ein Nadirbild ohne Stativ brauchst Du sowieso.
Wenn Du draußen mit EInbein arbeitest, kannst Du die Kamera auch um 5-10° nach unten schwenken, so dass der Nadir sauber geschlossen ist (bis auf den kleinen Footprint). Das Bild nach oben (meistens Himmel) kannst Du problemlos freihändig machen. Das Material reicht immer, um das Loch zu füllen, und andere Inhalte werden aus dem Zenitbild nicht genutzt.

Zitat

Wenn ich sowieso 4+N+Z Bild machen muss, kann ich auch die 5/6+N+Z Bilder am 10 mm akzeptieren und freue mich dann über eine höhere Auflösung.
Je nach Vorliebe. Ich wollte meine Optik pole-fähig haben, deshalb waren 10 mm für mich keine Option.

Zitat

... was ist am 8 mm besser als am 10 mm?
Den Vergleich habe ich nie angestellt. Für mich war der Verwendungszweck maßgebend.
Gruß vom pano-toffel

7

Montag, 18. Mai 2015, 22:08

Servus Thorsten.

Hier wurde in der Zwischenzeit so gut wie alles gesagt, was den Einsatz einer Fischtüte anbelangt. Ich kann nur insofern einen Beitrag leisten, da ich seit vielen Jahren mit dem Sigma 8mm (f4) Fisheye arbeite.
Allerdings bin ich mit dem Fish nicht darauf aus, das letzte Quäntchen Qualität aus den Panoramen herauszuholen; vielmehr liegt das VR-System als "quick and dirty-Lösung" im Kofferraum - denn wenn sich irgendwo eine Gelegenheit
bietet, habe ich eine Ausrüstung dabei, mit er ich alles machen kann, und dies möglichst schnell.

Wenn Du wissen willst, wo Du qualitativ landest, schau hier mal rein. Gut 400 Panoramen wurden mit dem Sigma erstellt - der Querschnitt ist also repräsentativ und Du findest auch Beispiele, wo ein Fish klar überfordert war.

Fazit: Entweder Du nimmst das 8er und stellst es schräg , dann wirst Du mit 4 Pics auskommen - oder aber Du nimmst das 10er (gibt es das eigentlich auch rasiert), dann kannst Du einen Tacken mehr Qualität rausholen.

Gruß

Ralf

8

Montag, 25. Mai 2015, 20:02

Ich habe mich für das 10mm entschieden und bin gespannt wie es sich in den kommenden Wochen so schlägt!
Vielen Dank Euch allen!
Beste Grüße, Thorsten