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1

Donnerstag, 12. März 2015, 15:50

Kugelpanorama analog erstellt mit Leica IIIf (1954)

Servus!

Ich möchte Euch ein Panorama vorstellen, das mithilfe einer
Leica IIIf Baujahr 1954 entstand. Mit dieser Kamera war mein Vater viele Jahre
als Reporter unterwegs und es machte uns beiden so richtig viel Spaß, zum
60jährigen Geburtstag der Kamera ein "analoges" Kugelpanorama vor der
Firmenzentrale der Leica AG in Wetzlar in Angriff zu nehmen.


Panorama


Making of


Also legt mal los mit Eurer Kritik, das Farbpanorama steht
in den Startlöchern und ggf. können wir noch einen Tacken zulegen?


Gruß

Ralf

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ralf Michael« (13. März 2015, 00:10)


ekki

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2

Donnerstag, 12. März 2015, 16:35

Sehr interessant und spannend zu lesen, was alles bewältigt werden musste, damit die "analoge" Kugel zustande kommt. Von daher für den Enthusiasten Daumen hoch.

Klar: von Leica erwartet man schon etwas. Aber mit nur einem Nachbau des Zeiss Biogon (Jupiter 12) sind vermutlich schon Abstriche zu machen. Da das Ergebnis mit diesem Aufwand für eine Kugel reichte, ist das Ergebnis etwas flau.
Vielleicht liegt ja das Problemfeld im Digitalisierungsprozess oder beim verwendeten Film? Gab es nur noch Kodak 400 ASA? Ein 64iger Kodak oder Kodachrome wäre sicher noch kontrastreicher geworden. Kompromisse ist dann wohl das Stichwort.
Vielleicht lohnt ja noch mal der Aufwand, die Filmstreifen hochwertig abzufotografieren.... (natürlich mit aktueller Technik).
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

3

Donnerstag, 12. März 2015, 17:00

Hallo ekki.

Die Schwachstelle liegt im Digitalisierungsprozess.

Der Negativstreifen (übrigens Kodak T-Max 100 ASA - nicht 400 ASA ) ließe eine höhere Qualität zu, nur leider beherrscht unser Scanner nicht das
Einscannen von mehreren Negativen mit einer einmal gewählten Einstellung. Stattdessen greift die Automatik ein. Sprich: jedes einzelne Bild wird
optimiert, was dann zu Effekten führt, als hätte man im Automatikmodus fotografiert. Nimmt man die Automatik raus, werden die Bilder etwas flau.

Das SW-Panorama wollten wir allein mit Bordmitteln erstellen. Der Farbfilm geht zum Digitalisieren zum Profi, der natürlich über ganz andere Möglichkeiten verfügt.
Ungeachtet dessen schaue ich mal nach, was ich in Sachen Kontrast noch herauskitzeln kann.

Danke für die Kritik.

Gruß
Ralf

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ralf Michael« (12. März 2015, 20:19)


4

Donnerstag, 12. März 2015, 20:06

Analog trifft Digital. Ich finde das Pano sehr interessant. Danke für die Einblicke in die Umsetzung! :)

5

Donnerstag, 12. März 2015, 21:21

Hallo Ralf,

ein herzliches Dankeschön für diesen interessanten und aufschlussreichen Beitrag. Eine erstaunliche (Fleiß-)Arbeit ist dieses Kugelpanorama mit Eurer Leica von 1954 ja geworden. Kritik will ich hier gar nicht üben, mir gefällt es einfach unter dem Aspekt des "historischen" Aufnahmegerätes. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass in den Negativen vom T-Max 100 noch viel mehr drin steckt als es die Bilder aus dem Scanner im Automatikmodus zeigen. Ich bin gespannt auf die Farbvariante.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

repro1

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Beruf: Ingenieur i.R.

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6

Donnerstag, 12. März 2015, 23:11

Hallo Ralf,

danke für das Zeigen des Panoramas und vor allen Dingen für das grossartige Making-Of! So etwas begeistert natürlich andere Tüftler auch. Die Story ist ja geradezu geschrieben wie ein Drehbuch. Hat Leica kein Interesse daraus einen Werbefilm zu machen? :-)

Jetzt bin ich mal gespannt auf die farbige Version.

Gruß
Gerhard
Nikon D7200 / Sigma Fisheye 8 mm / Nodal Ninja 3 / SJCAM SJ4000 / Lightroom 5 / Photoshop CS 6 / SNS-HDR Pro / PanoramaStudio 3 Pro / Pano2VR

www.gerhard-blomberg.de

7

Freitag, 13. März 2015, 00:09

Hallo Nikpan, Visual.Tom und Gerhard.

Erst mal vielen Dank für die netten Kommentare. Dass die
Sache zur Fleißarbeit ausarten könnte, war uns anfangs nicht bewusst. Jetzt sind
wir selbst überrascht, dass ein Kugelpanorama zustande kam. Trotz aller Stolpersteine.
Manchmal ist der Weg das Ziel. Auf dem Weg zum Ziel besteht aber auch die
Gefahr, "betriebsblind" zu werden und Fehler zu übersehen. Wie z.B.
der flaue Kontrast. Da hilft uns eure Meinung sehr viel weiter!

Gruß

Ralf

ekki

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8

Freitag, 13. März 2015, 00:31


Manchmal ist der Weg das Ziel. Auf dem Weg zum Ziel besteht aber auch die
Gefahr, "betriebsblind" zu werden und Fehler zu übersehen. Wie z.B.
der flaue Kontrast. Da hilft uns eure Meinung sehr viel weiter!


Du kannst am besten einschätzen, ob der Scan die Qualität der Aufnahmen (des Filmmaterials) genau so wiedergegeben hat oder ob da "noch Luft nach oben besteht."
Normalerweise mit guten Werkzeugen beim Scan wie Silverfast, lässt sich hier bestimmt noch mehr (Qualität) rausholen. Der Epson Stylus Photo RX640 ist allerdings schon etwas betagt und wird von Silverfastnur noch mit xp 32bit versorgt. Letztlich musst Du Dir die Frage stellen, ob ein erneuter Aufwand für das Projekt überhaupt lohnt. Auf die farbige Version bin ich auch gespannt.
Freundliche Grüße Ekkehard
Mamiya645|Canon|Sony|Panasonic - 8-600mm + Altglas |Canon Fisheye 8-15mm|Mamiya645 24mmFisheye

9

Freitag, 13. März 2015, 01:28

Hallo ekki.

Das SW-Panorama stellt für uns lediglich ein Etappenziel für das Farb-Panorama dar. Es hätte ja gut sein können, die Sache funktioniert nicht, das wollten wir mit einfachen Mitteln überprüfen.

Die Sache mit dem scan möchte ich nochmal aufgreifen; ich glaub, da reden wir aneinander vorbei?

Die Negative stehen! Die Qualität ist ausgezeichnet!

Das Problem ist folgendes: Du hast 38 Bilder. Sämtliche Bilder müssen beim scannen gleichförmig, mit identischen Werten bearbeitet werden. Und da scheitern viele Scanner. Sie
optimieren zwar Bild für Bild, aber sie bieten keine Möglichkeit einer Stapelverarbeitung an.

Also gibt es zwei Möglichkeiten. Du scannst mit Automatik,dann musst Du eine irreparable Streifenbildung im Panorama in Kauf nehmen. Warum? Weil die Automatik das eine Bild mit etwas mehr Konstrast oder Helligkeit versieht, das andere mit etwas weniger, usw. usf.

Oder Du nimmst die Automatik raus, dann wird das Ergebnis flau (wie in unserem Fall), dafür aber homogen.

Beherrscht Silverfast die Stapelverarbeitung? Falls ja, wäre eine Testreihe interessant.

Die Arbeit, das SW-Panorama nochmals zu scannen (oder scannen zu lassen), rentiert sich nicht. Ich werde das Equi überabreiten. Ansonsten hat das SW-Panorama seine Aufgabe erfüllt. Wir wissen jetzt, wo die Kritik ansetzt und werden versuchen, das Farb-Panorama dahingehend besser zu machen.

Gruß aus Franken

Ralf

10

Freitag, 13. März 2015, 09:16

Hallo Ralf,

das Problem mit der Scannerautomatik kann ich schon nachvollziehen. Die Möglichkeiten, diese abzuschalten und alle Negative mit derselben Einstellung zu verarbeiten, hängen m.E. von der eingesetzten Scannersoftware ab. Bei der Herstellersoftware meines Dimage Scan Elite 5400 II von Minolta geht das. Von Silverfast kannst Du Dir eine Testversion herunterladen, die auf Deinen Scanner abgestimmt sein sollte. Ich habe Silverfast vor Jahren mal ausprobiert, aber für mich keine wirklichen Vorteile erkannt.

Ein weiteres Problem ist, dass viele gute Filmscanner (Nikon oder Minolta) nicht mehr gebaut werden. Weitere Infos, auch zu den Features einzelner Filmscanner, findest Du hier http://www.filmscanner.info/FilmscannerTestberichte.html , in dem hervorragenden Buch von Sascha Steinhoff https://www.buchhandel.de/buch/Digitalis…n-9783898645225 sowie vom selben Autor im neuen Fotoespresso http://www.fotoespresso.de/ausgabe-1-2015/#more-3395 . Dort geht es ausdrücklich um das Scannen von Schwarz-Weiß Negativen.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Visual.Tom« (13. März 2015, 10:29)


11

Freitag, 13. März 2015, 14:42

Hallo Visual.Tom

Vielen Dank für die Links. Ich habe mich eingelesen und dann entschieden, den Negativstreifen vom Profi digitalisieren zu lassen. Abhängig vom Ergebnis kann ich dann entscheiden, ob ich das Panorama so belasse wie es ist, oder ob ich die Einzelaufnahmen noch einmal stitche.

Die Sache mit dem Kontrast geht mir nicht aus dem Kopf. Vom Standort existieren mehrere Panoramen. Also habe ich ein vergleichbares Farb-Panorama einfach mal in Graustufen gewandelt und dann mit dem SW-Panorama verglichen:



Im Anschluss versuchte ich das SW-Panorama anzupassen, bzw. zu optimieren:



Besser? Was meint Ihr dazu?

Gruß

Ralf

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Ralf Michael« (13. März 2015, 20:03)


12

Sonntag, 29. März 2015, 15:42

Servus!

Es hat etwas gedauert, bis der Negativfilm entwickelt und digitalisiert vom Labor eintraf - und auch das Stitching war nicht von jetzt auf gleich zu erledigen. Hier jetzt endlich das "Analog" Farbpanorama erstellt mit der Leica IIIf von 1954:



Panorama

Gruß

Ralf

ekki

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13

Sonntag, 29. März 2015, 16:03

Ein würdiger Ort für die "Mühen" mit der Leica von 1954!
Freundliche Grüße Ekkehard
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Nikopan

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14

Dienstag, 31. März 2015, 15:24

Hallo Ralf,

ein ganz tolles Projekt - ich finde auch die Umsetztung sehr gelungen - danke für den interessanten Einblick.

lg
Bernd

15

Donnerstag, 2. April 2015, 23:25

Lieber Ralf,

auch ich habe den Bericht aufmerksam gelesen.
Chapeau!
:-)
Ich habe noch zu einer Zeit das Fotografieren gelernt, als die digitale Fotografie allenfalls embryonal vorlag und auch das Neugeborene wurde zunächst nur von der Mutter geliebt!
Selbst ein lieblos dahingerotzter Scan vom KB am Trommelscanner war bedeutend besser, als jede direkte, digitale Aufnahme.
Wir haben alle gelacht!
Mittlerweile jedoch bin ich froh, dass die Kinder mir beim Abwasch helfen und auch beim Einkaufen!
Will sagen: Ich persönlich begrüße die digitale Fotografie und bin froh darum, mich mit diversen analogen Wehwehchen nicht mehr beschäftigen zu müssen, obgleich ich die personifizierte Hüterin alten Metalls bin!
Weiter: Ich habe den allergrößten Respekt vor Eurer Arbeit und nehme zur Kenntnis, dass ES möglich ist, mache aber gleichzeitig, und immer wieder, drei Kreuze, dass ES nicht mehr sein MUSS!
*puuuuh*
Die Hommage an eine Revolution indes ist gelungen – das ist wie eine 80-Jährigen-Geburtstagsfeier mit Megatorte und Tschingserassabumm!
;-)
Vielleicht können wir nun (wieder) besser schätzen, was uns selbstverständlich erschien.

Ahoi
Claudia

16

Freitag, 3. April 2015, 14:16

Merci Rosalinse

Also wenn´s um´s MÜSSEN geht, dann nur, weil die beiden
Dickköpfe Sturköpfe sind. Übrigens sind es ein paar Kerzen mehr
und das Blutlaugensalz steht schon lange eingetütet neben dem Eizo. Seit ich
meinem Vater vor Jahren den Link zu Deiner HP sandte, ist er Dein zweitgrößter
Fan. Sieh Dich mal als Initiator ;-)


Gruß nach Frankfurt und Dank auch an Nikopan


Ralf

17

Samstag, 4. April 2015, 00:29

Seit ich
meinem Vater vor Jahren den Link zu Deiner HP sandte, ist er Dein zweitgrößter
Fan. Sieh Dich mal als Initiator ;-)

Wa?

^^

Na, jetzt aber ...!
Danke schön.
Och, das schmeichelt mir jetzt und das gibt bestimmt schöne Träume heute Nacht!

Beste Grüße an den alten Herren ... immer schön stur bleiben (Letzteres brauchst Du ihm aber nicht zu sagen).

;)

Ahoi
Claudia