Hallo Zusammen, um diesen Thread entgültig abzuschließen, hier noch einmal die Zusammenfassung.
Mir hat es sehr geholfen, meinen PTGui-HDR-workflow zu entwickeln - dies werde ich in einem neuen thread demnächst genauestens vorstellen und lade euch wieder ein, mit Kritik nicht zu sparen.
Die user gaben an:
Mario: ich mache bei so einer Situation meistens 7 Belichtungen 1EV Unterschied, besser sind aber 9. Die fertigen 360 equis vermansche ich dann mit Photomatix zu einem getonemappten 360 equi, das ich dann in Photoshop noch nachbearbeite.
Aufnahmen: 6, 1xZenit 2x Nadis spare ich mir, habe die Kamera 15° nach unten geneigt
und mache ein Viewpoint (PTGui).
Stitche mit PTGui normalerweise die mittlere Belichtungsreihe und speichere diese Datei ab.
Das ist eine Textdatei, die mit einem Texteditor editierbar ist.
Ich ändere hierin die Namen der Fotos für die jeweilige Belichtungsreihe ab und speichere.
Mit dem BatchStitcher lassen sich dann die 9 oder 7 oder 5 etc. prima stitchen.
HansHansa: Ich mache in einigen Kirchen bis zu 10 Bilder pro Einstellung, auch wenn ich nacher nur 5 verwende.
Zuerst ganz normal die Lightroom Bearbeitung, diese Bilder über gibst Du dann Deinem HDR Prog (Photoshop, Photomatix, Picturenaut...) und erstellst die HDR Bilder aus tifs.
Bei mir lade ich dann diese HDR-Bilder in Hugin (ich glaube der Viewer ist auch besser als in PtGui), erstelle ein HDR Panorama (Ausgabe dauert so lange wie ein normales Pano) und danach mache ich das Tonemapping.
Richard: Alle Bilder in PTGui laden. Dann bei enable HDR die Bilder miteinander verlinken (bei mir kam die Frage danach automatisch), dann haben die Bilder automatisch die gleiche Position und Maskierung.
Unter "Create Panorama" advanced Modus, lassen sich dann die verschiedenen Belichtungsstufen auswählen und jeweils stitchen.
Oder: Letztens habe ich die Ebenen in PTGui mit Hilfe eines Templates erstellt (Anm. v. André: ergibt dann pro Belichtung ein Pano, welches man hinterher in einem Tonemapper verarbeiten kann, das Stitching ist hier schnell erledigt). Genauer: 3 Belichtungsreihen à 19 Aufnahmen. Davon die mittlere Version mit Bodenbild komplett gestitcht und als Template abgelegt, neues Projekt aufmachen. Dann die Belichtungsreihe mit den niedrigsten Bildnummern laden. Dann das Template anwenden.
Dann alle anderen Belichtungsbilder dazuladen, egal in welcher Reihenfolge.
Dann unter "Source Images" den Button unten "AZ" drücken, der sortiert alle Bilder nach Bildnummern.
Und dann unter "Image Parameter" den von Dir gefundenen Button zur HDR Verlinkung drücken. Dann nur noch unter "Exposure/HDR" enable HDR stitching drücken, die Parameter einstellen und anschließend Dein Panorama rendern
Allgemein legt er großen Wert auf die Verwendung eines Draht- oder Funkfernauslösers!
pano-toffel stellt grundsätzlich klar: Auf einige Dinge sollte man achten, wenn man HDR (Fusion) mit PTGui rechnet:
- Die Aufnahmen sollten am besten mit Dreibein, und dort erschütterungsfrei ausgelöst werden, damit sie in PTGui als verlinkte Bilder behandelt werden können.
Aufnahmen vom Einbein passen nicht exakt übereinander. HDR funktioniert zwar auch damit, aber das Handling ist wesentlich aufwändiger, insbesondere bei der Viewpoint-Montage.
- Die Aufnahmen müssen unbedingt in manuellen Belichtungsreihen mit konstanten Werten aufgenommen werden.
- Personen oder andere bewegte Motive erzeugen Geisterbilder in HDR. In dem Fall sollte man jpg-HDR vermeiden und möglichst ausgewogene RAWs belichten.
Wenn man's richtig ernst nimmt, müsste man bei manchen Bildern von -8 bis +4 mit 1-EV-Stufen arbeiten (z.B. im Kölner Dom)!!!
Methode: ich ziehe alle Bilder der drei Belichtungsreihen in PTGui. Die automatische Verlinkung schalte ich dabei ein (NACH Druck auf „align images“), weil die Bilder ja theoretisch deckungsgleich sind, und bisher auch in der Praxis keine Unregelmäßigkeiten zeigten, ohne dass ich es intensiv geprüft hätte.
Nach dem Alignen starte ich den Optimizer. Den Filter für eine Belichtungsreihe unter "Create Panorama" verwende ich nicht, sondern ich bestimme im Optimizer/Advanced mit "Use Control Points of" die Bilder der "optimalen" Reihe. Alle Kontrollpunkte der anderen Bilder interessieren mich nicht. Ich könnte sie löschen, oder einfach nicht verwenden, indem ich sie hier nicht anhake. Das Viewpointbild nehme ich hier zunächst auch raus, so dass der Optimizer nur mit den "geraden" Bildern arbeitet. Wenn diese sauber zusammenpassen, gehe ich ans Bodenbild.
Sollte PTGui hier Kontrollpunkte gefunden haben, dann lösche ich diese, denn sie sitzen meistens auf Motivteilen, die nicht in der selben räumlichen Höhe sitzen wie der Boden. Dann setze ich neue "hochwertige" manuelle Punkte. Normalerweise reicht es, wenn man das Bodenbild mit nur einem geraden Bild verknüpft. Die Erfahrung zeigt aber, dass es manchmal sinnvoll ist, dies mit zwei normalen Bildern zu tun. In den anders belichteten Bodenbildern braucht man keine Kontrollpunkte zu setzen, weil sie deckungsgleich und untereinander verlinkt sind. Das setzt natürlich voraus, dass die Viewpoint-Belichtungsreihe ebenfalls mit Stativ aufgenommen wurde.
Wichtig beim Viewpointbild ist, dass man nicht nur die Optimier-Haken bei allen anderen Bildern rausnimmt, sondern auch die linke Reihe für globale Veränderungen völlig hakenfrei ist. Das war bei meinen ersten Versuchen nicht der Fall, und ich hatte mich über sehr seltsame Verzerrungen des gesamten Panos gewundert.
Voraussetzung für die Viewpoint-Korrektur ist ein Boden, der tatsächlich in einer geraden Ebene liegt. Jede Erhebung oder Senkung ist mit der Perspektive nicht in Einklang zu bringen. Ein unebener Boden kann also keine genauen Ergebnisse bringen. Das ist kein Softwarfehler, sondern liegt in der Natur der Sache. Alle Motivteile, die nicht in dieser Ebene liegen, müssen maskiert und ausgeblendet werden, damit das Ergebnis keine Fehler zeigt.
Mit vielen Dank und Gruß an alle - André
Nikon D300, Nikkor 10,5mm, MK Panohead III, LR 4.3, PS 06, PTGui, Pano2VR