ich habe das Gefühl, dass die meisten hier keine HDR Formel Erklärung brauchen, weil es viel zu komplex ist, um vollständig verstanden zu werden.
Mit der Theorie um Schärfentiefe und Hyperfokaldistanz z.B. hatte ich in der Vergangeheit fast schon die Freude am Fotografieren verloren. Denn sämtliche Versuche komplexe Formeln zu verstehen und zu nutzen führten bei mir zu nichts.
Das eigene Equipment besser kennenzulernen, Versuche zu machen und die Ergebnisse zu vergleichen brachte mich letzendlich weiter als jedes noch so tolle Formelwerk.
Im Berufsleben begegnen mir hin und wieder Redner, die einer überwiegend einfach gestrickten Zuhörerschaft Fachbegriffe um die Ohren hauen, die ohnehin kein Mensch versteht.
Nachzufragen traut sich meist Keiner, weil man sich dann ja in der Menge als Unwissender outet. Also setzt Jeder ein Pokerface auf und tut so als ob Alles voll ankommt.
So kann ein Redner vermeintliches Fachwissen suggerieren ohne auch nur das geringste Risiko einzugehen in Erklärungsnot kommen zu müssen.
Ich hab`s mir inzwischen auf die Fahne geschrieben, in bestimmten Kreisen auch mal ganz konkret nachzufragen was dies oder das bedeutet oder wie die Zusammenhänge sind. Und siehe da, manch Einer kommt da schon mal in`s Straucheln.
Ergo nutzen manche Redner ganz gezielt tolle Fachbegriffe um die Zuhörerschaft zu beeindrucken und so eine vermeintliche Kompetenz zu suggerieren die sich gar nicht mal immer belegen lässt.
Denn diese Formeln und Details (die der "durchschnittliche Fotograf" weder versteht, noch verstehen muss) braucht man alle nicht, wenn man mit der Kamera ein Motiv aufnimmt.
Bei der anschliessenden Bearbeitung kann es manchmal hilfreich sein, die grundsätzlichen Zusammenhänge und Unterschiede zu verstehen, aber auch dazu ist keine der komplexen Formeln und detailierten hochtechnischen Erklärungen notwendig, sondern nur ein wenig Erfahrung im Umgang mit den verwendeten Software-Tools.
Ich kann mir nun sehr gut vorstellen, dass ein Hobbyfotograf der bei Dir einen Lehrgang macht, was mit nach hause nimmt, mit dem er wirklich weiter kommt.
Vor vielen Jahren habe ich mal einen Anfänger-Foto-Kurs besucht der mich absolut begeister hat.
Da wurden die Parameter zum Fotografieren rein bildlich beschrieben: Das Licht wurde mit Wasser gleichgesetzt das aus einem Wasserhahn in einen Eimer läuft.
Die Wirkung unterschiedlicher Brennweiten wurde anhand einer zufällig im Schulungsraum befindlichen Kiste Sprudel erklärt, die jedem Teilnehmer mal nah und mal weiter weg hin gehalten wurde.
Der Dozent versetzte sich perfekt in die Situation seiner Zuhörer und hat sich m.e. ganz gezielt so ausgedrückt dass Jeder jedes Wort und jede Bedeutung genau verstand.
Es gab keine Kursunterlagen und kaum Zahlen. Nach dem Kurs standen wir zusammen, fühlten uns alle schlauer und waren neugierig darauf wie sich das Erlente anwenden lässt.
Für mich war das der Startschuß die Automatik zu verlassen und die Kontrolle selbst zu übernehmen.
Hätte der Dozent damals mit Formeln begonnen, hätte ich zumindest Zeitweise abgeschaltet. Und wer weiß ob mich das Ganze dann weiter motiviert hätte.