Wie gesagt, es gibt unterschiedliche Wege zum Ziel, da kann man nach seinen persönlichen Vorlieben wählen. Ich PERSÖLICH hätte z.B. keine Lust den Schritt des Stitchens am Rechner iterativ durchzugehen. Das wäre mir zuviel Aufwand. Ich würde:
Zitat
1. Einstellen der unteren Schiene durch Aufnahme des Nadirs,
anschließendem Stitchen und schauen, ob Sägezahn oder nicht. Wenn ja,
alles von vorn - also "try and error" bis kein Sägezahn mehr da ist.
2. Einstellen der oberen Schiene durch vertikale Schwenks mithilfe von 2 waagerechten
Anhaltslinien, also diese in Deckung bringen. Auch hier "try and error"
bis keine Abweichung in der "Deckung" der beiden Linien mehr zu sehen
ist.
So ganz try and error ist es meines Erachtens nicht, immerhin lässt der Sägezahn Rückschlüsse zum Einstellen zu:1. ... "try and error" bis kein Sägezahn mehr da ist."
Genau. Im Idealfall ± den halben vorgesehenen Drehwinkel oder?Bei 2 könnte man vielleicht noch hinzufügen: Bei einem Fisheye ist der Drehwinkel zu beachten mit dem später auch fotografiert / gedreht wird.
es gibt unterschiedliche Wege zum Ziel, da kann man nach seinen persönlichen Vorlieben wählen
Es kommt darauf an, welcher Winkel abweicht. Solange sich beide Rotationsachsen kreuzen, ist alles fein. Dann verschiebt man solange die untere Schiene, bis der bereits eingestellte Nodalpunkt mit der senkrechten Rotationsache (Rotator) in Übereinstimmung kommt. Kreuzen sich beide Rotationsachsen nicht (Fertigungstoleranzen, Winkelfehler usw.), ist es eh egal, da man den Nodalpunkt nie für beide Schwenkachsen eingerichtet kriegt. In der Realität wird man sicherlich immer einen Kompromiss zwischen beiden Abweichungen wählen. Und je nachdem, mit welcher Achse man anfängt, ist der NP eben mal besser für die senkrechte oder horizontale Rotationsachse optimiert.
Mein Vorschlag, den Nodalpunkt zunächst an der oberen Schiene einzustellen macht also insofern nur Sinn, wenn der NPA nicht so krumm ist, dass sich die beiden Rotationsachsen nicht schneiden. Und wenn ichs recht überlege, ist es auch völlig ok, erst die untere Schiene einzustellen (dann aber nur mit einer Methode wo die Kamera senkrecht nach unten schaut, z.B. mit der Linealmethode, wo der NP erstmal keine Rolle spielt), und danach im zweiten Schritt die obere Schiene. Diese dann aber wiederum nur durch hoch- und runterschwenken der Kamera, da dies dann unabhängig von eventuellen Fehlern bei der unteren Schiene ist.
1.) Die obere Schiene (=Nodalpunkt, abhängig vom Objektiv) durch vertikales Schwenken (hoch-runter) und mit einer waagerechten Nah-Fern-Markierung einstellen
2.) Die untere Schiene (=seitlicher Versatz, abhängig vom Body) danach durch horizontales Schwenken (links-rechts) und einer senkrechten Nah-Fern-Markierung einstellen.
Dieser Beitrag wurde bereits 15 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (13. März 2017, 04:18)
Für die untere Schiene empfehle ich nach wie vor die Linealmethode anstelle der AF-Markierung-auf-Mittelpunkt-Methode.
Auf den Kugelkopf kannst Du getrost verzichten. Der macht den Aufbau nur weich und anfällig für weitere Ungenauigkeiten. Viele Kugelköpfe "nicken" über längere Zeit, so dass Dein Drehpunkt sich schleichend verändert. Weg damit!
Zitat
Ich habe es zuerst ohne den Kugelkopf probiert, fand es aber mit einfacher, die Waage einzustellen.
...
3) Die Bilder sind alle auf 1 m fokussiert, das ist mehr als die Hyperfocaldistanz, also müsste dahinter doch alles scharf sein.
Bitte prüfe Dein Objektiv durch Blendenreihen-Vergleiche, ob f/11 wirklich die besten Ergebnisse liefert. Das kann sein, muss aber nicht sein. Viele Weitwinkel-Objektive sind im Bereich zwischen f/4 und f/8 in der Bildmitte am besten, und lassen bei f/11 schon wieder nach, um ab f/16 nur noch Beugungs-Matsch abzubilden.
Zitat
... Blende 11...
CPs setzen ist eine Wissenschaft, handgesetzte können manchmal notwendig sein, aber PTGui verfügt auch über eine hervorragende Halbautomatik. Man kann mit gedrückter Shift-Taste einen Rahmen im Überlappungsbereich aufziehen, und per Rechtsklick automatische CPs in diesem Bereich finden lassen, die oft genauer sind als manuelle Punkte, die wegen unterschiedlicher perspektivischer Zerrungen oft etwas daneben liegen können. Es ist Übungssache.
Zitat
... habe aber von Hand viele CPs gesetzt.
Wenn ein Pano mit PASSENDEM NPA aufgenommen wurde, sollten die CPs gleichmäßig über den gesamten Überlapp verteilt sein, damit sie eine möglichst große "Hebelwirkung" auf die Berechnung ausüben. Wenn CPs nur in einem kleinen Bereich des Bildes gesetzt sind, und dort auch noch gewissen Fehlern unterliegen, kann die Software das Bild deutlich verdrehen, wölben, strecken, so dass die Berechnungen der CPs einigermaßen gut erscheinen. Die großen Bildbereiche, in denen keine CPs sitzen, wandern dabei mit, und können derbe daneben liegen. Das ist, was ich mit "Hebelwirkung" meine.
Zitat
4) Sollen die CPs alle in etwa der gleichen Entfernung sein?
Na ja, die Nah-Markierung (Zeiger/Nadel) die man bei der Linealmethode oben unter dem Stativkopf anbringt sitzt streng genommen ja auch nicht viel tiefer als die Adapterschiene und ist eigentlich ebensowenig Teil des Motivs. Der Entfernte Teil ist ja bei beiden Vefahren identisch: Das Lineal liegt ebenso am Boden wo auch die Kontrollpunkte bei der Adapter-Footprint-Methode sein sollten.Die Linealmethode arbeitet motivbezogen, die anderen Methoden arbeiten gerätebezogen.
Da stimme ich Dir zwar zu aber ein Argument für die Linealmethode ist das nach meiner Auffassung nicht unbedingt. Denn dass der Fliesenboden ohne Stitchingfehler ist kann man doch mit beiden Vehrfahren erreichen oder etwa nicht?Mir ist es wichtiger, dass ein Fliesenboden ohne Stitchingfehler ist, als dass das Gerät, was ohnehin ausmaskiert wird, exakt stimmt.
Das ist ein echter Vorteil den ich 100% nachvollziehen kann. Besten Dank.Außerdem kann man die Linealmethode anwenden, ohne dass man zwischendurch Bilder stitchen muss. Die Ergebnisse sind sofort im Sucher/Display sichtbar. Ich kann mit dieser Methode unterwegs arbeiten, und beliebige Kameras/Objektive/NPA aufeinander abstimmen, ohne dass ich einen PC brauche. Dazu muss ich aber mit der Methode vertraut sein.
also sind beide Verfahren geeignet.Die Sägezahn-Methode zeigt, ob die Kamera exakt axial auf dem NPA sitzt, das zeigt die Linealmethode auch
Bei dieser Methode ist es ja zum Finden des NP entscheidend - so wie die Nah- und Fernmarkierungen bei der Linealmethode oder beim Fensterschwenk. Es sind nur Hilfsmittel zum Zweck.Ob die Form des NPA-Knauf perfekt rund ist, ist zwar ein gutes Merkmal, für mich aber nicht entscheidend, weil ich keinen schönen runden NPA abbilden muss
Das würde aber nichts bringen weil ein großer Teil der CPs ja in jedem Bild mitwandert und nicht zum Stitchen beiträgt. Der andere Teil würde das Stitching nur stören weil er auf der ich nenns mal falschen Ebene liegt die nicht Teil des Motivs ist. Sprich das würde sich m.e. in schlechtem Ergebnis zeigen und auch in größeren Kontrollpunktabweichungen.Als Gegenprobe finde ich die Methode durchaus brauchbar...Sie lässt sich übrigens per Software austricksen, indem man die Kontrollpunkte auf den NPA-Knauf setzt anstatt auf den Boden.
Auseinandersetzen muss man sich mit beiden Methoden denk ich. Bei der Linealmethode hat mich z.B. bei ersten Versuchen verwirrt dass der Zeiger nicht nur entlang des Lineals laufen kann sondern auch in Zeigerrichtung zu ihm hin oder weg. Man muss also auch da die Zusammenhänge verstehen.Insofern ist die Methode (bewusst oder unbewusst) manipulierbar
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (22. März 2017, 05:13)
Ja, das bist Du. Ganz ohne Zweifel! Und wenn Du es zeigst, dann aus vollem Herzen! :-)... bin ich tief drin doch irgendwo ein Guter - auch wenn ich`s selten zeige ;-)
... Oder gibt es einen Trick beide Linien scharf zu bekommen?
Ich richte den NPA nur einmal ein und dann bleibt er. Ich habe Markierungen angebracht und eine Tabelle erstellt für die verschiedenen Objektive. Dadurch dauert das Einrichten im Normalfall keine 2 Minuten.Einen NPA einzurichten dauert bei mir in der Regel 5 Minuten, und wenn's hoch kommt auch mal ca. 10 Minuten. Wenn Du einen Tag damit verbringst, machst Du definitiv was falsch.
Ja, das bist Du. Ganz ohne Zweifel! Und wenn Du es zeigst, dann aus vollem Herzen! :-)... bin ich tief drin doch irgendwo ein Guter - auch wenn ich`s selten zeige ;-)
Bei den Methoden mit 2 Bezugslinien habe ich erhebliche Probleme, diese beiden Linien scharf und damit eindeutig zu erkennen. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich Brillenträger bin, oder ob ich was falsch mache. Jedenfalls ist eine Linie immer unscharf und kann somit das Ergebnis schnell verfälschen.
Oder gibt es einen Trick beide Linien scharf zu bekommen?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (14. März 2017, 20:45)
2.) Die untere Schiene (=seitlicher Versatz, abhängig vom Body) danach durch horizontales Schwenken (links-rechts) und einer senkrechten Nah-Fern-Markierung einstellen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Undertable« (14. März 2017, 21:45)
Hallo Oli,
Zitat
Das stelle ich mir sehr schwierig vor, weil man hierfür keine mm-Skala verwenden kann und einem beim Verschieben einer so großen Apparatur das nötige Feingefühl fehlt.
Ich schätze das als Stativschieben mit hohem Frust-Potenzial ein, das möglicherweise nur mit einem Quäntchen Glück in angemessener Zeit ein friedvolles Ende finden kann.
Wenn die Latte durch den Stativkopf gelagert ist hast Du doch, wenn ich`s richtig verstanden habe, mit dem Lattenstativ dasselbe Problem und must es nach jeder Verstellung der unteren NP-Adapter-Schiene mit verschieben?"Nah-Fern-Fernmarkierungs-Einheit"...2m langen Holzlatte, in deren Enden senkrecht jeweils ein dünner Nagel...Holzlatte...waagerecht entlang der opt....Achse auf...Stativ vor die zu prüfende Kamera/Objektivkombi...Latte...mittig drehbar gelagert...durch...Stativkopf auf dem die Latte befestigt ist
Gerne. Ich danke Dir für die offene Antwort und den Einblick in Deine Vorgehensweise und kann die für mich in Frage kommenden Methoden nun weiter eingrenzen:Danke fürs Nachhaken!
Nein, verschieben muss ich nichts. Die Latte ist ja in der Mitte, wo sie auf dem Stativ befestigt ist, drehbar gelagert. Nachdem ich die untere Schine des NPA seitlich vertellt habe, passt die Nah-Fern-Markierung ja nicht mehr (fluchtet nicht mehr) und ich greife einfach (hinter der Kamera sitzend ohne aufzustehen) das nahe Ende der Latte und schwenke diese so, dass die Nah-Fern-Markierung im Sucher bzw. Display wieder fluchtet. Da sowohl die optische Achse (Kamera auf drehbarem NPA) als auch die Nah-Fern-Markierungsachse drehbar gelagert sind, lassen sich die beiden Achsen durch schwenken immer kollinear ausrichten, ohne eines der Stative verschieben zu müssen.
Zitat
Wenn die Latte durch den Stativkopf gelagert ist hast Du doch, wenn
ich`s richtig verstanden habe, mit dem Lattenstativ dasselbe Problem und
must es nach jeder Verstellung der unteren NP-Adapter-Schiene mit
verschieben?
Das Objektiv blickt ja nach wie vor geradeaus, nur seitlich entsprechend verschoben. Wenn Du jetzt das nahe Ende der Latte (Nahmarkierung) in eine Richtung schwenkst ohne das Stativ mit zu nehmen auf dem die Latte drehbar befestigt ist, dann wandert das andere Ende der Latte (Fernmarkierung) in die Gegenrichtung. Nach meinem Verständnis lässt sich das dann nicht in Deckung bringen ohne das Lattenlager (und mit ihr das Stativ) mit zu schieben oder hab ich da nen Denkfehler drin?Nachdem ich die untere Schine des NPA seitlich vertellt habe, passt die Nah-Fern-Markierung ja nicht mehr (fluchtet nicht mehr) und ich greife einfach (hinter der Kamera sitzend ohne aufzustehen) das nahe Ende der Latte und schwenke diese so, dass die Nah-Fern-Markierung im Sucher bzw. Display wieder fluchtet
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