Mach es Dir nicht so schwer. Wenn Du in der Schule bei Geometrie ein bisschen aufgepasst hast, dann zeichne Dir die Winkel einfach mal auf ein Blatt Papier, und zwar so, dass Du 3 gleiche Winkel von 77° zeichnest. Dann nimm eine Schere und schneide sie aus. Lege sie so auf den Tisch, dass genau 180° abgedeckt werden, dann siehst Du, wieviel sich die Winkel überlappen.
Richtig, es sind genau 25,5°, wenn Du sorgfältig gearbeitet hast.
Nun ist es aber nicht so sinnvoll, die Bilder exakt in Zenit und Nadir aufhören zu lassen, weil dort genau nur die Kanten zusammentreffen. Geh mal davon aus, dass in der Praxis mehrere Ungenauigkeiten eine Rolle spielen. Die Brennweiten- und Winkelangaben stimmen nie hundertprozentig, Objektive haben eine Verzeichnung, so dass Du nie weißt, ob die Rechenwerte eher in der Mitte oder eher am Rand stimmen. Die Skala an Deinem NPA zeigt vielleicht auch nur eine 5°-Teilung, und Du musst den Rest schätzen. Und ein bisschen Überlappung im Zenit tut jedem Panorama gut.
Also kannst Du davon ausgehen, dass etwa 20° Überlappung vollkommen ausreichen.
Das erste Bild hat 77° in der Höhe. Wenn die optische Achse waagerecht steht, gehen davon 38,5° nach unten und 38,5° nach oben. Mach das Bild, und schwenke die Kamera dann um 57° nach oben (77° Bildwinkel abzüglich 20° Überlappung). Das Bild, was Du nun machst, reicht von +18,5° bis +95,5°, also ein kleines Stück über den Zenit hinaus. Weil es sich einfacher merken und komfortabler einstellen lässt, nimm 60° anstatt 57°, dann hast Du zwischen den Bildern noch 17° Überlappung, und im Zenit je 3° mehr als vorhin.
Bitte lies den Text so oft durch, und rechne die Zahlen so oft nach, bis Du es verstanden hast.
Und dann geh raus und fang mit dem Bildermachen an!
Die Verteilung in der Horizontalen rechnet sich im Prinzip genauso. Ich habe dafür meine eigene Exceltabelle geschrieben, wo ich die Brennweite und die exakte Sensorgröße der jeweiligen Kamera eingebe, so dass ich die Bildwinkel nicht immer zu Fuß mit dem Tangens rechnen muss. Zusätzlich gebe ich die Pixel des Sensors ein, und bekomme eine ungefähre Angabe, wie groß das fertige Pano sein wird. Grundlage für meine Tabelle waren genau die Überlegungen, die ich eben geschrieben habe.
Durch ein bisschen Nachdenken kann da aber jeder selbst drauf kommen, das gehört schließlich zum Pano-Handwerk untrennbar dazu.
Übrigens habe ich im aktuellen LR keine Daten für dieses Objektiv gefunden. LR kann soweit ich weiß, nur einfache Verzeichnungen korrigieren, aber keine wellenförmigen.
Das kannst Du jetzt einfach glauben, oder am besten selbst ausprobieren, dann prägt es sich besser ein.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pano-toffel« (27. Februar 2014, 16:36)