Eine schöne und verständliche Erklärung. Dumm und peinlich nur, dass die Definition grundsätzlich falsch ist. Kalibrierung hat eben nichts damit zu tun, dass auf irgendwelche Werte eingestellt wird (das ein Monitor an bestimmte Lichtbedingungen angepasst wird) – das ist Aufgabe der Profilierung!
Kalibrierung hingegen ist das Einstellen der Normwerte, also der Werte, die vom Hersteller bei der Produktion des Gerätes vorgegeben werden, damit die Veränderungen, die sich im Laufe des Gebrauchs ergeben haben, zurückgestellt werden und wieder der volle Gebrauchsumfang erreicht wird. Es wird also bei der Kalibrierung versucht, immer wieder die gleichen, ursprünglichen Werte zu erreichen!
Nein, hier hast Du etwas falsch verstanden. Der Unterschied ist folgender: Die Anzeige des Monitors ändert sich ständig, dessen Umgebungslicht bleibt normalerweise gleich – die Ausgabe des Sensors bleibt für gewöhnlich gleich, das zu verarbeitende Licht ändert sich ständig.
Wenn es denn nur eine bekannte, gleichförmige Lichtquelle für ein genormtes Testchart gäbe – wo für müsste man denn dann unterschiedliche Profilierung machen?!?
Das man auf eine Kamerakalibrierung verzichten kann, ist damit erklärbar, das es zum einen keine Stellschrauben am für die Farben verantwortlichem Bayer-Mosaik-Filter gibt und zum anderen, weil sich eben dieses Filter (im Gegensatz zur Anzeige eines Monitors) nicht verändert.
100% sicher – für genau die Stelle, an der das Target verwendet wird.
Wie die Farben errechnet werden sollen, steht im Profil und wird von der Kamera dem JPG-Bild genauso mitgegeben wie der RAW-Datei.
Auf der anderen Seite weisen die menschlichen visuellen Sensoren (Augen) und die menschliche Signalverarbeitung (Gehirn) erhebliche Defizite hinsichtlich Genauigkeit auf, in die erschwerend zusätzlich auch noch Erfahrungswerte eingearbeitet werden. Deshalb reicht eine Kalibrierung und oder Profilierung mittels der handelsüblichen Geräte für den visuellen Bereich vollkommen aus, selbst wenn es sich um Prozesse handelt, bei denen Reproduzierbarkeit wichtig ist.
Bei mir ist der Colorchecker ständig im Einsatz.
Mal abgesehen von den ganzen theoretischen Abhandlungen weiter oben, ein Farbprofil ist immer ein guter und zeitsparender Start für die Nachbearbeitung in Lightroom.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »marijonas« (10. Juni 2013, 13:01)
Wie machst Du das mit der Kontrasteinstellung?
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Panpan« (12. Juni 2013, 16:28)
Leider nicht... Er will mit der Kalibrierung einen Monitor an Normlicht anpassen!!!Andreas Beitingers Definition bezieht sich NUR auf die Vorgehensweise:
Profilierung = Profil erstellen
Kalibrierung = an Parametern (Potis oder Reglern) justieren
Wie schreibt er doch so schön und liefert gleich dieses exzellentes Beispiel hinterher?
Zitat
Die Hersteller der Farbmessgeräte wählen jedoch einen etwas umständlicheren Weg und stellen der Profilierung noch eine tatsächliche Kalibrierung des Bildschirms voran: Im Zuge der Kalibrierung wird der Monitor auf bestimmte Werte für Weißpunkt, Helligkeit und Gamma (Helligkeitsverteilung) gebracht. ... Das Verfahren stammt aus der Welt der Grafikstudios, wo es Sinn hat, den Monitor genau mit einem vorhandenen Normlicht abzugleichen. ...
Grrrr
Zitat
Selbst manche Experten sprechen vereinfachend von "Kalibrierung", obwohl sie auch die Erstellung eines Profils meinen.
Keineswegs. Hier hast Du mir bestätigt, dass ich Dich sehr wohl richtig verstanden habe. Im Gegensatz zu Dir ist mir aber bewusst, dass auch das Umgebungslicht am Monitorarbeitsplatz beachtet werden muss. Es ist eben entscheidend, ob der Monitor »blau« oder »rot« beleuchtet wird – in etwa so, wie mit Mittagsblau oder Abendrot. Bei der Monitorkalibrierung und -profilierung gibt es genauso viele äußere Einflüsse, wie bei der Kameraprofilierung.Oder Du hast mich nicht richtig verstanden.
Na ja, im Prinzip schon... Hast Du schon mal zwei unterschiedliche, nebeneinander stehende Monitore aufeinander abgestimmt? Nein? Na dann mach` mal... Ich wünsche Dir zwei erbauliche Wochen und viel Gelassenheit, wenn der Frust gar zu groß wird. (Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.)ABER jeder, der einen kalibrierten Monitor hat, bekommt danach den gleichen Farbton dargestellt.
Bei der Kamera habe ich ein Testchart, das Toleranzen hat, einen Sensor, dessen spektrale Empfindlichkeitskurven der RGB-Filterung ich nicht kenne und das Lichtspektrum, das auf das Testchart fällt. Die spektralen Empfindlichkeitskurven des Sensors könnte man "theoretisch" einmalig anpassen.
Du verstehst ein Profil nur als Korrektur von Farbe. Aber woher kommt die Farbe? Aus eine Berechnung von Helligkeitsunterschieden hinter dem Bayer-Mosaik mit einer anschließenden Interpretation nach Vorgabe des SW-Schreibers. Und das Korrekturprofil arbeitet im Prinzip genauso. Es wird etwas gemessen, dann verglichen und interpretiert nach Vorgaben eines SW-Schreibers.Das ist meiner Meinung und Erfahrung nach keineswegs so.
You just made my day!… bleibt sehr gutes messinstrument - vielleicht das beste überhaupt - eigene augen.
Im Gegensatz zu Dir ist mir aber bewusst, dass auch das Umgebungslicht am Monitorarbeitsplatz beachtet werden muss. Es ist eben entscheidend, ob der Monitor »blau« oder »rot« beleuchtet wird – in etwa so, wie mit Mittagsblau oder Abendrot. Bei der Monitorkalibrierung und -profilierung gibt es genauso viele äußere Einflüsse, wie bei der Kameraprofilierung.
Zitat
Hast Du schon mal zwei unterschiedliche, nebeneinander stehende Monitore aufeinander abgestimmt? Nein? Na dann mach` mal... Ich wünsche Dir zwei erbauliche Wochen und viel Gelassenheit, wenn der Frust gar zu groß wird. (Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.)
Zitat
Reicht es nicht aus, das das Verfahren in der Praxis sich bewährt? Schon die Tatsache, das man die Darstellung von zwei Kameras unterschiedlicher Hersteller so aufeinander abstimmen kann, das der Unterschied in der Praxis zu vernachlässigen ist?
Zitat
Die von Dir gewünschte absolute Farbe gibt es eben so wenig, wie es eine gerechte Welt gibt.
Im Beispielbild der LR-Einstellungen sind ganz oben die Werte für RGB in Prozent. Ich regle zuerst die Lichter zurück und helle die Schatten auf, dann kann man den Schwarzwert etwas zurücknehmen, Klarheit etwas hochregeln und zum Schluß stellt man sich noch die Gradationskurven je nach Bedarf ein.
Na ja, spitzfindig betrachtet ist das während der Profilierung richtig, weil der Sensor auf den Bildschirm gugd. Aber Du profilierst nicht wegen des Profils oder für das Gerät. Beim Einsatz des erstellten Profils schaust Du auf den Bildschirm – und hast in diesem Fall mit dem Umgebungslicht zu tun. Wenn das nicht zu dem Profil oder aber das Profil nicht zu dem Umgebungslicht passt oder noch viel schlimmer man es mit sich ständig ändernde Lichtbedingungen (wie bei mobilen Geräten üblich) zu tun hat, ist es Essig. Dann war die Arbeit des Profilierens und Kalibrierens für die Katz.Es ist mir durchaus bewusst, dass das Umgebungslicht für die Betrachtung der Farben am Monitor eine Rolle spielt. Aber sie ist nicht von Bedeutung...
Ja, das geht. Sofern Du immer schön gleiches Licht benutzt – so wie es in einem von Tageslicht abgedunkeltem Studio üblich ist. Das Profil berücksichtigt in diesem Fall die Eigenheiten des Objektivs, des Sensors, des Studiolichtes und der in dem Studio auftretenden Reflexionen von den (farbigen??) Wänden und Decken.Das schon. Aber ich wollte ja herausfinden, ob man eine einmalige "Kalibrierung/Profilierung" der Kamera vornehmen kann, um dann mit dem Weißabgleich den Rest zu erledigen.
Rein theoretisch – ja. Und von wem auf welcher Basis? Dafür gibt es keine allgemein gültige Norm – jeder kocht sein eigen Süppchen. Das ist ja auch die Ausgangsbasis für die sinnfreie Diskussion, ob Nikon-, Canon- oder Fujikameras die besseren Farben liefern. Und so kannst auch Du frei schalten und walten, Deine Farben definieren und propagieren – erlaubt ist, was gefällt (oder benötigt wird).Rein theoretisch sind diese Farbwerte doch absolut exakt definiert.
Rein theoretisch – ja. Und von wem auf welcher Basis? Dafür gibt es keine allgemein gültige Norm – jeder kocht sein eigen Süppchen. Das ist ja auch die Ausgangsbasis für die sinnfreie Diskussion, ob Nikon-, Canon- oder Fujikameras die besseren Farben liefern. Und so kannst auch Du frei schalten und walten, Deine Farben definieren und propagieren – erlaubt ist, was gefällt (oder benötigt wird).
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