So, nachdem ich den Mini-Rotor von pt4pano schon am Folgetag meiner Bestellung zu Hause hatte und ihn nun etwas getestet habe, will ich einen kleinen Erfahrungsbericht wiedergeben:
Nochmal vorab. Ich wollte einen Rotor für "nur" eine Kombi, nämlich meiner Canon 5DMk2/Tokina10-17 mit 4 Aufnahmen 12mm Brennweite einsetzen. Dafür sollte das Teil aber klein, leicht und genau sein, weil ich mit Template arbeiten will. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass ich vorher nur Erfahrungen mit dem Manfrotto- Rotator hatte. Also wie sich die RD- Rotoren oder andere Produkte(Novoflex etc.) beim Einrasten verhalten, kenne ich nicht.
Die Lieferung erfolgte in einem kleinen Karton mit Bedienungsanleitung und kleinem Werkzeug (Imbus für die Federschraube und ein kleiner Stift zur Verdrehsicherung in bestimmten Situationen). Obwohl der Karton schon sehr klein war, mußte ich trotzdem nach dem Minirotor ein wenig suchen....so klein ist er
Die Federrastung ist nicht wie bei den meisten Rotoren seitlich angebracht, sondern auf der Drehscheibe. Es gibt 3 verschiedene Einstellungen:
8, 10, oder 12 Rastungen für eine 360° Drehung. Da ich wie erwähnt ja nur 4 Positionen für meine Kombi brauche, wählte ich für meinen ersten Test die 8er Einstellung. Man muß dann logischerweise immer einen Rastpunkt überspringen. Also Kamera mit Ring draufgeschraubt und los gings. Bei meinem ersten Testpano habe ich mich zunächst etwas erschrocken. Ein ganz andreres "Feeling" als mit meinem Manfrotto. Alles so leicht und geschmeidig. Die Kamera "knallt" nicht so in die Rastung, sondern schaukelt sich mehr oder weniger in die endgültige Position. In dem Moment sah ich mein Ziel, mit dem MiniRotor per Template arbeiten zu können, in weite Ferne schweifen. Trotzdem machte ich einen Test mit Template und war umso mehr erstaunt, dass es trotzdem funktionierte. Die Kamera "taumelt" zwar nach links und nach rechts, ehe sie den endgültigen Rastpunkt erreicht hat, aber die finale Position ist dann sehr exakt. Selbst wenn ich die Kamera nur 1mm in eine Richtung drücke und langsam den Druck löse, schiebt sie sich wieder in die exakte Position. Mein Manfrotto gleicht diesen mm nicht wieder aus....der bleibt dann dort kleben.
Nach einigen Gesprächen und E-Mail Kontakt mit dem Hersteller H.Hopf, wurde alles detailliert besprochen und analysiert,..... hat mir sehr gut gefallen.
Kurze Zeit später hatte ich dann die, für meine Zwecke, beste Einstellung gefunden. Ich nutze nun die 12er Rastung, überspringe also 2Rastungen bei den Drehungen. Die Entscheidung für die 12er Rastung hat folgenden Grund: Die Federschraube der 8er Rastung liegt im Innenradius, die 12er Rastung dagegen mehr im Außenradius des Minirotors. Dadurch ist die 12er Rastung, wegen der günstigeren Kraftverteilung, direkter. Es klickt da richtig und die Kamera sitzt schnell in ihrer Position. Hört sich jetzt vielleicht schlimm an, 2 Rastungen bei den Aufnahmen auszulassen. Mich persönlich stört das nicht. Ich bilde mir sogar ein, damit schneller zu sein, weil ich mich besser an die 90°Rastung "herantasten" kann. Das muß natürlich jeder für sich selbst ausprobieren. Ideal wäre auch ein Minirotor mit einer 4er Rastung im Außenradius. Aber das ist momentan wohl eine Sonderanfertigung ;-).
Auf jeden Fall bin ich mit meinen Panoaufnahmen aber um ein vielfaches schneller, da die Rastung nicht so extrem reinknallt und das Drehen super leicht geht. Bei meinem Manfrotto ist beim Drehen öfter mal ein Stativbein weggerutscht. Deshalb hatte ich immer die linke Hand, mit Druck nach unten, zur Stabilisierung des Statives an der Mittelsäule. Die habe ich jetzt frei und kann extrem schnell um`s Stativ sausen. Wie gesagt.....alles im Vergleich zu meinem alten Manfrotto.
Ein wichtiger Punkt ist auch das Festsetzen des Rotors für die Aufnahme des Bodenbildes. Es ist ja gewollt keine Drehschraube an dem kleinen Rotor vorhanden. Trotzdem kann man aber den Minirotor blockieren für die Montage oder eben halt das Bodenbild. Dazu gibt es ein kleines Loch seitlich am Rotor und man kann an
einer Rastung einen kleinen Stift (mitgeliefert) dort einführen und somit den Rotor blockieren. Der mitgelieferte Stift würde allerdings bei einem Bodenbild, falls dieser über Kopf steht, herausfallen. Für`s erste habe ich mir mit einem Fliesenkreuz beholfen. Das paßt knasch in die Öffnung und fällt auch über Kopf nicht heraus. Bei Nichtbenutzung stecke ich das Fliesenkreuz einfach in eine der oberen Innengewinde und habe es immer griffbereit. Auch dort fällt es nicht heraus. Ist das erste, was mir so eingefallen ist, wird evtl. später mal gegen eine andere Idee ersetzt.
Desweiteren habe ich auch maldie Verlängerung des Ringes abgenommen. Der Fußabdruck ist dann zwar etwas größer, aber eher unwesentlich. Das würde also auch funktionieren.
Dann habe ich noch das Handling mit dem Einbein probiert. Das ist nun absolut super. Dadurch, dass die im Minirotor eingebaute Libelle bei den Drehungen mitwandert, braucht man keine zusätzliche Polewasserwaage mehr am Einbein.
Ich für meinen Teil bin jetzt "Happy" und freue mich auf den ersten ernsten Einsatz.
Vieles könnt ihr auch anhand der Bilder beurteilen. Sollte es noch Fragen geben, werde ich diese gerne anhand meiner praktischen Test`s versuchen zu beantworten. Ansonsten kann das der Herr Hopf noch sehr ausführlicher tun.
Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt!
Gruß Rajko