"Rechne dir doch mal aus, was ein Pano von 2 x 1m in hochauflösender Qualität vom Trommelscanner an (unützen) Datenmengen produziert...
die der Drucker, technisch bedingt sowiesonicht drucken könnte."
Eben das ist ein Irrtum. Ich hab´s oft erlebt, daß z. B. 1x2m-Drucke aus kurzer Entfernung betrachtet werden. Z. B. in Galerien. Da gehen die Leute meist auf einen halben Meter ran. Da mußt Du schon mit mind. 200dpi drucken, damit das richtig gut wird.
Kein Mensch - zumindest kein professioneller Fotograf oder Druckvorbereiter - produziert "unnütze Datenmengen", glaube mir. Ein Großformat-Drucker in A1 oder A0 druckt problemlos in perfekter Qualität ein 1x2m mit um die 720dpi Drucker(!)auflösung und braucht dafür eine Bilddatei mit mind. 200dpi.
Klar - das ist wirklich ein hoher Anspruch. Aber ich hab z. B. einen Kunden, der ein 2,50x4,50m Bild mit 150dpi ausdrucken muß - weil auf dem Messestand die Besucher sehr dicht dran stehen (da stehen Ständer mit Prospektmaterial).
Für dieses Bild hab ich ein 8x10" Dia mit 2000dpi gescannt . . . das sind ca. 320MPx.
Selbst wenn man das mit - eher üblich - um die 80dpi druckt, dann sind das immer noch um die 100MPx.
Wenn Du weiterhin bedenkst, daß man ja nicht alle Motive als Stitches fotografieren kann . .
wie z. B. dieses hier:
http://perso.orange.fr/panorama/galerie_olivier04.htm
"Augen, verschmelzen ab einem Gewissen Abstand jedes Raster im Druck.
Das beste Beispiel sind Plakatwände: Hängst du mit der Nase vorm Bild, siehste zwar nicht das gesamte Bild, aber eben das 10ner oder 15ner Raster.
Auf 3-4m Entfernung verschwimmt das Raster zu einem Gesamtbild.
Aus diesem Grund haben die Daten für Plakatwände auch keine Gigabite in der Produktion. Das würde auch kein Druckbetrieb mitmachen, da die RIP Zeit sonst zu lange wäre und damit das Produkt wesentlich teurer."
Na - etwas komplzierter ist das schon . . :
Plakate kann man nicht mit z. B. großformatigen Drucken von Tintenstrahlern vergleichen.
Plakate werden mit einem feststehenden Raster (Amplitudenraster) gedruckt - Tintenestrahler arbeiten mit einem unregelmäßigen "Raster" - einer Art Frequenzraster. Auch bei großen Ausdrucken.
Beim Amplitudenrtaster steht das Raster fest, die Rasterpunkte sind immer an der selben Stelle und werden größer, wo es dunkel ist und kleiner, wo es heller ist. Daher ist dieses Raster - wie bei einem Tageszeitungsraster - immer leicht an seiner Gleichmäßigen Struktur zu erkennen. Übrigens ebenso wie digitale Bilddateien: die Anordnung der Sensoren auf einem Chip ist ebenfalls gleichmäßig - während Filmkorn chaotisch angeordent ist.
Ein Tintenstrahler ist ausschließlich durch seine Fähigkeit begrenzt die Tröpfchen dichter oder weniger dicht spritzen zu können. Letztlich ist dabei die Ausgabegröße theoretisch egal - nat. de facto durch die Druckzeit oder/und Dateigrößen begrenzt.
Den Betrachtungsabstand, in dem ein Ausdruck betrachtet wird, kennt weder der Fotograf noch der Drucker.
Wenn der Druck z. B. in einer Galerie hängen soll muß man davon ausgehen daß - wie bereits gesagt - der Betrachtungsabstand rel. kurz ist. Also muß man so fein wie möglich drucken.
Weiß man, daß der Druck immer aus ein paar Metern betrachtet wird ist das nat. anders.
Das Auge hat eine verblüffend hohe Fähigkeit, gute von schlechten Drucken zu unterscheiden. Auch, wenn man nicht jedes Rasterpünktchen einzeln sehen kann, so ist doch der Gesamteindruck mit Farbigkeit und Kontrast wesentlich besser, wenn feiner gedruckt wird.
Das liegt auf der Hand.
Es kommt also immer darauf an, was man erreichen will und was mann braucht, um es zu erreichen.
Ich sagte ja bereits: für den "normalen" Gebrauch geht nichts über Digital. Gar keine Frage.
Solange man a) keine wirklich hohen Ansprüche stellt und b) stitchen kann.
Galerien z. B. stellen oft (kommt drauf an, ob es eine Galerie oder eine "Galerie" ist) sehr hohe Ansprüche auch an die technische Qualität bei Fotografien.
Von Messen usw. mal ganz abgesehen.
Und daß man nicht jedes Motiv stitchen kann liegt auf der Hand.
Gruß, Klaus