Im Bananenbild ist der Horizont zwar gebogen, sieht aber in der Gesamtform harmonisch aus. Einen Knick kann ich hier nicht erkennen.
Im zweiten Bild hast Du den Horizont nach Augenmaß wohin gezwungen, aber dabei nicht sauber gearbeitet. Das Meer hat jetzt einen Buckel nach oben, und den Himmel hast Du viel zu sehr beschnitten.
PTGui bietet ein Raster als Hilfslinien an, das solltest Du nutzen. Die Rasterweite kannst Du beliebig eng oder weit einstellen, dafür gibt es den kleinen dreieckigen Schieber direkt unter dem Bild.
Ziehe das Pano mit dem Mittelpunkt des Horizonts bis zur mittleren Rasterlinie (ich nenne sie den Äquator des Panoramas). Damit sollte die Linie schon weitgehend gerade sein. Jetzt siehst Du, ob das Bild nach links oder rechts kippt. Das kannst Du grob mit der Maus ziehen, indem Du einen Rechtsklick in eine weit vom Zentrum entfernte Ecke des Bildes setzt, und langsam nach oben oder unten ziehst. Je weiter Du aus dem Bildzentrum entfent bist, um so feinfühliger kannst Du ziehen.
Wenn Das Arbeiten mit der Maus nicht fein genug geht (wahrscheinlich ist das der Fall!), dann verwende die numerische Eingabe. Sie bietet Zahleneingaben für yaw, pitch und roll. Für eine genaue Kontrolle ist es sinnvoll, immer nur einen der drei Werte einzugeben, und die anderen auf 0 stehen zu lassen. Zum Drehen des Bildes ist der Wert "roll" zuständig. Dort kannst Du einen Winkel eingeben, um den gedreht wird. Das gesamte Pano wird so oft um den eingegebenen Wert gedreht, wie der Befehl bestätigt wird. Zum Kennenlernen gib einfach mal 1,0° ein, und bestätige ein paarmal. Du siehst, dass sich das Bild jedesmal um 1° dreht. Zum Zurückdrehen gibst Du -1,0° ein, und versuchst, den Horizont damit waagerecht zu bekommen. Wahrscheinlich gelingt das mit 1°-Sprüngen nicht ganz genau, dann setze den Wert einfach ±0,2° oder ±0,1°. Du kannst die Winkel beliebig fein einstellen, aber bei 0,03° ist eine Grenze erreicht, bei der auf einem FullHD-Monitor nur noch um 1 Pixel gedreht wird. Genauer braucht man das kaum.
Wenn die Kanten am linken und rechten Rand des Wassers gleich hoch stehen, betrachte noch einmal die Höhe im Bildzentrum. Es ist wahrscheinlich so, dass der Horizont nach dem ersten Ausrichten mit der Maus noch eine kleine Wölbung hat. Die biegst Du mit der numerischen Eingabe gerade, indem Du alle Werte auf 0 setzt, und nur für den pitch-Wert eine kleine Zahl eingibst, meinetwegen 0,5°. Beim Bestätigen siehst Du, ob die Wölbung gerade wird, oder ob sie schlimmer wird. Ändere einfach das Vorzeichen, und biege das Pano damit in die andere Richtung.
Wenn jetzt alles gerade ist, kann es sein, dass der Himmel zu stark beschnitten ist. Wähle dann einfach einen größeren Bildwinkel, so dass der Himmel ganz sichtbar ist. Dazu gibt es einen Schieber am rechten Bildrand. Am unteren Rand findest Du einen Schieber für den Bildwinkel in der Breite. Schiebe diese Regler so weit, dass das komplette Pano sichtbar ist. Rundum gibt es nun schwarze Ränder. Falls das Pano sehr weit nach links oder rechts verschoben ist, nimm nochmal die numerische Eingabe, diesmal bitte NUR mit einen yaw-Wert, der das Bild je nach Vorzeichen nach links oder rechts verschiebt.
Vermeide es bitte unbedingt, das Pano noch einmal mit der Maus zu bewegen, denn das macht alle Ergebnisse der numerischen Eingabe zunichte!
Um die schwarzen Ränder zu beschneiden, kannst Du einfach die Kanten des Arbeitsfensters nach innen ziehen, so dass am Ende genau der Ausschnitt bleibt, den Du haben willst.
Nach dem Ausrichten bitte keine Stichingfehler mehr korrigieren, oder das Pano neu optimieren! Das muss vorher alles perfekt sein. Wenn Du trotzdem nochmal an den Bildern ruckelst, weil noch ein Stitchingfehler drin war, musst Du komplett nochmal neu ausrichten, Reihenfolge wie beschrieben.
Tipp:
Bei sehr breiten Bildwinkeln (je nach Motiv ab 90-120°) wirken die Motive an den Rändern unnatürlich breitgezogen. Wähle bei solchen Bildern besser keine flache, sondern eine zylindrische Projektion, vielleicht auch eine sphärische Projektion, je nachdem, welche Proportionen Dir besser gefallen.
Das Pano ist jetzt perfekt ausgerichtet und beschnitten, und damit fertig zum Rendern. Dort kannst Du von PTGui die maximale Bildgröße berechnen lassen, und zwischen den verschiedenen Ausgabeformaten wählen. Zum Präsentieren nimmst Du am besten jpg, zum Weiterbearbeiten entweder tiff oder psd.