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21

Dienstag, 24. Mai 2016, 21:42

Danke für den Link. Das schaue ich mir mal in einer ruhigen Minute an.

Wo liegt denn der Unterschied zwischen VR und 3D? Wenn ich mir das VR-Beispiel von krpano anschaue, kann ich mir im dortigen Beispiel auch "stereoskopische 3D Panoramen" anschauen. Daher war für mich VR und 3D das Gleiche.

Grüße

22

Dienstag, 24. Mai 2016, 22:04

Wo liegt denn der Unterschied zwischen VR und 3D?


Die Begriffe VR und 3D haben per se gar nichts miteinander zutun.

VR beschreibt einfach nur die virtuelle Realität. Sprich über eine elektronische Darstellung vor deinen Augen wirst du in eine "andere Welt" entführt (Immersion). Vor jedem deiner Augen wird dafür ein Bild erzeugt.

Die Frage ist nun, ob auf beiden Augen das gleiche Bild angezeigt wird (du befindest dich in einer zweidimensionalen virtuellen Realität) oder ob vor beiden Augen perspektivisch unterschiedliche Inhalte dargestellt werden, wodurch ein räumlicher Eindruck entsteht.

In der virtuellen Realität kannst du auch Webseiten ansehen, Fernsehsender gucken oder Fotos anschauen - wo sollte überall hier auch die dritte Dimension herkommen?

Gruß

23

Dienstag, 24. Mai 2016, 22:32

Für mich gehört zu einer virtuellen Realität auch der 3D Eindruck einfach mit dazu, sonst ist es für mich keine VR. VR in 2D hab ich wenn ich ehrlich bin noch nie gehört.

Ist aber nur mein Empfinden. Was du schreibst stimmt schon...

24

Dienstag, 24. Mai 2016, 22:38

Für mich gehört zu einer virtuellen Realität auch der 3D Eindruck einfach mit dazu, sonst ist es für mich keine VR. VR in 2D hab ich wenn ich ehrlich bin noch nie gehört.


Dein Empfinden wird sich ändern, wenn du das erste Mal deine eigenen Panoramen mit einer VR Brille anschaust ;-)

25

Dienstag, 24. Mai 2016, 22:51

Die dritte Dimension kann eigentlich nur entstehen, wenn man mit räumlichen Modellen arbeitet. Sobald man sich darin bewegt (egal ob real oder virtuell), verschieben sich Perspektiven gegeneinander, und man sieht hinter den Dingen etwas, das dem Blick vorher verborgen war. Einen ersten Eindruck von 3D bekommt man bereits mit Bildern, die in stereo aufgenommen sind, also aus leicht verschobenen Positionen. Solange man still hält, können solche Bilder sehr real wirken und man sieht tatsächlich die räumliche Tiefe. Wenn man aber den Kopf zur Seite schiebt, um weiter dahinter blicken zu können. dann folgt die Ernüchterung, und man merkt, dass es doch kein echtes 3D ist.

Meine Gebäudemodelle, die zur Produktion am Bau dienen, sind räumlich konstruiert, und lassen sich auf dem Bilschirm drehen, so dass man jede Perspektive sehen kann. Anstatt Gebäude kann man auch ganze "Welten" in 3D konstruieren, in denen man sich selbst bewegen kann, und in der sich auch animierte Figuren bewegen können. Wenn man diese Szenen dann noch mit zwei virtuellen Kameras aufnimmt und in stereo für jedes Auge separat präsentiert, dann könnte ich mir vorstellen, dass das mit VR gemeint sein könnte. Perfektioniert wird das, indem man die Körperbewegungen für die Kamerasteuerung übersetzt, so dass alles wie in Echtzeit aussieht. Je größer, komplexer und detailreicher die 3D-Welten konstruiert werden, um so eindruckvoller stelle ich mir das Durchwandern vor, und um so größer werden auch die Datenmengen. Das würde ich jetzt VR in 3D nennen.

Bei der simulierten VR-Darstellung im krpano-Link dreht sich ein Kugelpanorama. Das linke Bild zeigt etwas mehr Inhalte am linken Rand, und das rechte Bild zeigt rechts mehr. Vermutlich wird damit das gewohnte Blickfeld simuliert. Ich kann das natürlich nur am flachen Monitor betrachten, und kann mir über die VR-Wirkung kein Urteil bilden. Man kann den Kopf drehen, und sieht das Panorama vorbeiziehen. Die Perspektive kann sich nicht ändern, weil der Inhalt eines 2D-Bildes das nicht zulässt. Insofern würde ich sagen, das ist VR in 2D.
Das Kugel-Video, in dem die Kamera ihre Position im Flug ändert, kommt dem VR in 3D vermutlich ziemlich nah. Man sieht die Perspektivenveränderung, aber die Tatsache, dass man die nicht aktiv steuern kann, bringt letztlich die Erkenntnis, dass es doch nur eine 2D-Projektion ist. Wie man das mit VR-Brille erlebt, ist sicher eine interessante Erfahrung.

Ich würde nun gerne wissen, ob meine Überlegungen soweit richtig sind, und ob ich die Unterschiede zwischen 2D, 3D und VR jetzt einigermaßen, zumindest theoretisch begriffen habe?


Die Fotografie ist schon seit fast 40 Jahren mein Hobby, und ich nutze sie auch gerne in meinem handwerklichen Beruf, denn es macht Spaß, diese beiden Welten effektiv miteinander zu verbinden. Meine Bauherren und Architekten sind begeistert, wenn man auf meinen Bildern mehr erkennt als auf den üblichen verwackelten Aufnahmen einer Pocketknipse. Sie genießen es, ihre Baustelle aus ungewohnten Perspektiven (Pole-Panoramen) zu sehen, und staunen darüber, wie weit sie von ihrem Dach über das Dorf schauen können. Wenn sie dann noch ein drehbares 3D-pdf-Modell ihres Dachstuhls bekommen, dann träumen sie nachts davon und freuen sich über soooooo viel 3D. :-)

Wenn ich aber sehe, wie unbeholfen und zaghaft sie die Panoramen und die Modelle bewegen, dann frage ich mich, ob sowas mit VR-Equipment besser und anschaulicher dargestellt werden kann. Wenn der Kunde es mit der Steuerung leichter hat, wäre das ja ein Gewinn. Es muss sich aber auch für mich rentieren. Ich kann solche Bilder und Modelle nicht verkaufen. Die fallen mehr oder weniger als Nebenprodukt meiner Arbeit an. Wenn es nun für mich die Möglichkeit gibt, die vorhandenen Daten auf einfachem Wege in die VR-Brille zu bekommen, dann hätte ich schon ein gewisses Interesse daran. Wenn das zu aufwendig ist, um es nebenbei mitlaufen zu lassen, oder wenn sich meine Kundschaft keine VR-Brillen anschafft, dann gilt für mich doch wieder der berühmte Satz: "So einen Schnickschnack brauche ich nicht."

Auf jeden Fall hat mich dieser Thread dazu gebracht, einmal ganz leise an dieses Thema zu denken und mehr über seine Möglichkeiten zu erfahren. Auch wenn die Skepsis zur Zeit noch stark überwiegt...



Bin fertig mit dem Erbsenzählen. ;-)
Gruß vom pano-toffel

26

Dienstag, 24. Mai 2016, 23:10

Bei der simulierten VR-Darstellung im krpano-Link dreht sich ein Kugelpanorama. Das linke Bild zeigt etwas mehr Inhalte am linken Rand, und das rechte Bild zeigt rechts mehr. Vermutlich wird damit das gewohnte Blickfeld simuliert. Ich kann das natürlich nur am flachen Monitor betrachten, und kann mir über die VR-Wirkung kein Urteil bilden. Man kann den Kopf drehen, und sieht das Panorama vorbeiziehen. Die Perspektive kann sich nicht ändern, weil der Inhalt eines 2D-Bildes das nicht zulässt. Insofern würde ich sagen, das ist VR in 2D.


Für die 2D-Panoramen im krpano Link ist das richtig. Spannend sind aber gerade die 3D Beispiele. Diese bringen dir am flachen Monitor natürlich gar nichts. Als ich sie mal mit Smartphone+Brille angesehen habe, hat es mich schon ziemlich von den Socken gehauen.

Irgendwo im krpano Forum schrieb der Urheber glaub ich mal was zur Entstehung. Es war wohl ein Schlitten, der den Abstand der Kamera (oder hatte er 2 Kameras) realisierte. Ansonsten war es wohl die ganz normale Panorama Erstellung, nur dass es eben nicht im Nodalpunkt drehte. Bei Motiven mit etwas Abstand zur Umgebung natürlich kein großes Problem. Bin mir aber nicht mehr absolut sicher und finde den Text gerade nicht.

Wenn es nun für mich die Möglichkeit gibt, die vorhandenen Daten auf einfachem Wege in die VR-Brille zu bekommen, dann hätte ich schon ein gewisses Interesse daran. Wenn das zu aufwendig ist, um es nebenbei mitlaufen zu lassen, oder wenn sich meine Kundschaft keine VR-Brillen anschafft, dann gilt für mich doch wieder der berühmte Satz: "So einen Schnickschnack brauche ich nicht."


Habe hier im Forum vor längerer Zeit schon mal zum Thema geschrieben, wie man für 5 € (Cardboard) bis 40 Euro (vernünftige Brille) sein eigenes Android Smartphone in eine VR-Brille verwandelt. Auch eine App wurde dazu nach durch mich intiiert erstellt. Damit kannst du deine aktuellen Panoramen schon mal in der Qualität deines Handydisplays betrachten.

Derzeit drängen natürlich viele Lösungen auf den Markt. Für deine Anwendung wäre natürlich die Samsung GEAR VR perfekt. Wenn du zufällig schon ein Samsung S6 oder S7 hättest, müsstest du nur 99 € investieren und hast schon eine ganz ansehnliche Ausstattung. Smartphone in die Brille, App startet von alleine, Panorama auswählen und dem Kunden noch auf den Kopf schnallen ;-). (Wie gesagt, habe das alles hier, aber noch immer nicht ausprobiert. Zeit etwas knapp gerade. Aber ich berichte die nächsten Tage.)

Gruß

27

Freitag, 27. Mai 2016, 21:39

Wenn man mal Stereopanoramen und gut gemachte 360Grad Videos im Cardboard oder noch besser im Gear VR gesehen hat, beantwortet sich die Eingangsfrage von selbst.
Besorgt euch so ein Ding und schaut euch in den Appstores nach der New York Times, Milk VR, Felix und Paul, Concept VR etc. um.

28

Dienstag, 31. Mai 2016, 11:32

Zum Thema VR-Hype passt eine Meldung der Deutschen Messe Hannover, wonach im Ergebnis einer Befragung unter 1.000 Fachbesuchern der Cebit und der Hannover Industriemesse virtuelle Realität als DAS Zukunftsthema gesehen wird. Was die Befragten unter VR und deren Anwendungsmöglichkeiten verstehen, ist damit natürlich noch nicht gesagt. Fakt scheint mir zu sein, dass es ein Zukunftsmarkt ist, den man für sich gestalten kann.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Visual.Tom« (31. Mai 2016, 14:04)