Du bist nicht angemeldet.

1

Mittwoch, 27. März 2013, 19:16

Weitwinkel vs Fisheye

Hello,


Ich bin neu hier :) hab vor kurzen mit der Panoramafotografie angefangen (3D besichtigungen) Hab mir auch brav einen Nodalpunktadapter und Software (autopanotour pro und autopano giga ).
Meine große frage ist weil ich schon oft hier gelesen habe das alle mit Fisheye fotografieren... Wo ist der vorteil eines fisheye... Ich habe mit immobilien viel zu tun und da wollte ich mir auch ein nikkor 14-24 mm 2.8 zulegen und hätte gedacht das wäre am besten für panoramas und so...

Warum lieber ein fisheye statt weitwinkel ?


2) Frage wäre, kann man auch normale panoramas mit fisheye machen? also keine 3d tour sondern so ein Landschaftspanorama... wäre da nicht das weitwinkel besser?

mfg Rafael


PS: danke für eure Antworten, ich hoffe ihr könnt mir helfen :)

ich fotografiere mit einer Nikon D800

2

Mittwoch, 27. März 2013, 20:34

...mit immobilien viel zu tun...

Fishey => weniger Bilder => weniger Fehlerquellen => weniger Nachbearbeitung => weniger Auflösung (aber immer noch mehr als genug, um Immobilien im Internet zu präsentieren)

... normale panoramas mit fisheye machen?

Nö, nur Panoramen. :rolleyes: :D

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

3

Mittwoch, 27. März 2013, 20:39

Hallo Rafael und herzlich willkommen im Forum.

Ein entscheidender Nachteil von den Superweitwinkel ist, dass sie die höchste Pixeldichte pro Grad in den Ecken haben, die Du beim Stitchen nur für die Überlappung nutzt. Bei einem Fisheye ist es genau umgekehrt, da ist der Bereich in der Mitte hoch aufgelöst und zum Rand hin weniger. Das ist einfach ökonomischer.

Mit einem Fisheye kannst Du einreihige Kugelpanoramen machen, mit einem Superweitwinkel sind sie fast immer zweireihig.

Bei Landschaftspanoramen ist es eigentlich nur abhängig von der Endauflösung, die Du haben willst, was notwendig oder sinnvoller ist. Da arbeite ich gerne auch mehrreihig mit Brennweite 35 oder 50mm an Crop 1,5.

Für die D800 bietet sich das 16mm Fisheye an, dann hast Du mit 8 Bildern ein Auflösung von über 20.000x10.000 Pixel für das Equirect eines Kugelpanoramas.

Gruß
Richard

4

Donnerstag, 28. März 2013, 01:41

Für die D800 bietet sich das 16mm Fisheye an, dann hast Du mit 8 Bildern ein Auflösung von über 20.000x10.000 Pixel für das Equirect eines Kugelpanoramas.


Eher ein bisschen weniger. Mehr als 19.000 aber weniger als 20.000.

Der Vorteil vom Fischauge liegt für mich klar in der geringeren Bildanzahl.
Die von Marijonas erwähnten Auflösungsunterschiede könnten eine Rolle spielen - ich hab aber bisher noch kein Beispiel gesehen wo diese relevant gewesen wären.

Wenn man einsteigt und Kugelpanoramen mit möglichst wenig Aufnahmen erstellen möchte sind Fischaugen die erst Wahl.

zu 2.) alles ist möglich die Zielauflösung kann man sich ausrechnen - die unvermeidbaren Verzerrungen bei Aufnahmen mit Fisheye rechnet die Software raus. Die Verluste bzg. der Auflösung sind dabei meist akzeptabel.

Grüße
Marcus

Nikopan

Mega-User

Beiträge: 1 525

Wohnort: Innsbruck, Österreich

  • Private Nachricht senden

5

Donnerstag, 28. März 2013, 12:30

Hallo Rafael und willkommen in der Community,

ich kann mich den Antworten nur anschließen - bei Kugeln ist das 16mm Nikkor (fisheye) od. das Sigma 15mm (fisheye) sicherlich die beste Wahl für die D800 (1 Zenitbild + 6 Bilder die Runde bei 0° und ein Nadir bzw. Bodenbild - wenn es noch schneller gehen soll, dann würde ich das 10,5mm Fisheye Nikkor nehmen - Sigma 10mm Fisheye geht natürlich auch - 4 Aufnahmen reichen.

Mit 12mm UWW würdest du 1 Bodenbild, 6 Fotos bei -30°, 6 Fotos bei +30° und ein 1 Zenitbild brauchen.

Beispiel:
Kugelpanoramen:Widdersberg ist zwar noch mit der D300 gemacht, aber in dem Bereich bist du mit dem 16er od. 15er.

schöne Grüße
Bernd

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nikopan« (28. März 2013, 12:37)


Xside

Super-User

Beiträge: 310

Wohnort: Recke

Beruf: Selbstständig

  • Private Nachricht senden

6

Freitag, 29. März 2013, 09:59

Hi Leute,
da will ich doch auch mal meinen Senf dazugeben...
Ich hab damals angefangen mit einer Brennweite von 24mm an der Vollformat Kugelpanos aufzunehmen - ganz früher sogar mit 18mm am APS-C Sensor (EOS 400D)
Für Posterdrucke und hohe Detail- und Zoomstufen war das auch gar nicht schlecht. Allerdings habe ich durch die hohe Bildanzahl auch extrem viel Zeit benötigt, die Bilder zu stitchen und Fehler zu korrigieren.
Für bessere Kugelpanos hab ich mir dann auch ein Fisheye angeschafft (8-15mm) und würde es wohl auch nicht mehr hergeben wollen.

Ein weitere Vorteil des Fisheyes lag für mich in der schnelleren Aufnahmezeit, grade bei Landschaftspanoramen.
Hier bekommt man bei längeren Brennweiten öfter das Problem, dass ziehende Wolken in den folgenden Aufnahmen auf einmal eine andere Postion haben und später Probleme beim stitchen bekommen.
Also lieber mit weniger Bildern größere Bereiche abdecken und schneller fertig sein...
Für mich war damals auch wichtig, weniger Bilder zu machen, weil ich gelegentlich Nacht-Panoramen aufnehme. Dabei benötigst du mit der HDR-Funktion extrem lange bis das Pano im Kasten ist.
Mit dem 24er hab ich mal fast eine Stunde benötigt um ein komplettes Nachtpano aufzunehmen (mit HDR) - mit dem Fisheye grade mal ca. 10-20 Minuten.

Die Vorteile eines Fisheye überwiegen also stark.
Wenn du dir ein Fisheye-Zoom zulegst, kannst du auch immer noch entscheiden ob du (wie bei meinem) die 8mm oder 15mm nutzen möchtest.
Mir persönlich wären hier die 8mm auch etwas zu wenig...

Gruß Thomas

7

Freitag, 29. März 2013, 16:59

wow danke für diese tollen antworten :) das hilft mir echt bei meiner entscheidung :) glaube es wird das 16 mm von nikkor, kostet um die hälfte weniger und ist also auch besser ;)

eine wichtige frage ist noch für mich was glaube eh halbert beantwortet wurde...ich muss öfters auch räume einfach so fotografieren und wenn ich dann mim fisheye ein foto mache also nur 1 ist es ja extrem verzerrt... wie bekommt man das so hin das es wieder wie ein "normales foto" ausschaut ohne dem fisheye Effekt , einfach photoshop objektive korrektur ? das geht ja nur bis bestimmtes maß und net ganz gerade odeR? sonst habe ich nur noch autopano giga...

8

Freitag, 29. März 2013, 17:33

und da ist noch eine die frage offen welches fisheye

: Nikon AF Fisheye-NIKKOR 16 mm 1:2,8DDas ebenbürdige Nikon-Pendant zur erstgenannten Linse.
Wird nicht ganz so häufig eingesetzt, da das nächstgenannte "rasierte 10,5er" eine echte Alternative auch für die Nikon Vollformatkameras ist.
Nikon AF DX Fisheye-NIKKOR 10,5 mm 1:2,8G ED
Eine Super-Linse für Panoramafotografie. Nicht nur als Fullframe am DX-Format, sondern auch als "rasiertes" Portrait-Fisheye an der D700 oder der D3 mit sage und schreibe 191° vertikalen Bildwinkel. Sogar an einigen Canon 5DMk2-Kameras wird diese äußerst kompakte und Streulicht-unemfindliche Linse (mit Adapter) verwendet. Das Objektiv verwendet die flächentreue Projetion (eigene Messung).


hab das vorhin im netz gefunden, heißt das das dx fisheye 10,5 besser ist? also mehr grad hat?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »d800« (29. März 2013, 20:55)


marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

9

Freitag, 29. März 2013, 21:19

hab das vorhin im netz gefunden, heißt das das dx fisheye 10,5 besser ist? also mehr grad hat?


Die Güte eines Fisheyes hängt nicht nur vom Bildwinkel ab ;-) . Wer weiß, welchen Bildwinkel das rasierte 16er an der Hasselblad hat.

Mit dem 16er hast Du 50% mehr Auflösung. Mit dem 10,5er brauchst Du kein Zenitbild. Das kann man gar nicht so vergleichen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »marijonas« (29. März 2013, 21:30)


10

Freitag, 29. März 2013, 21:27

Zenit ;)? was ist denn das :)? hehe

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

11

Freitag, 29. März 2013, 21:29

Das ist der Punkt, an dem die Sonne am höchsten steht. Meist um 12 Uhr mittags, außer man hat Sommerzeit.

12

Freitag, 29. März 2013, 21:30

achsooo :)

13

Freitag, 29. März 2013, 21:52

Meist um 12 Uhr mittags, außer man hat Sommerzeit.

Da du wohl von MEZ ausgehst, gilt das nur auf dem Längengrad, der etwa durch Görlitz verläuft. Für alle Orte die westlich davon liegen ist es erst nach 12 Uhr der Fall - je weiter westlich um so mehr. Gehst du von der Lokalzeit aus (die kennt aber keine Sommerzeit), stimmt es allerdings - aber wer kennt die schon.

Aber der Zenit ist per Definition was anderes. Es ist der Punkt des Himmels, der sich genau (senkrecht) über dem Beobachter befindet. (Und der Nadir ist der unter seinen Füßen.

Gérard

14

Samstag, 30. März 2013, 00:43

... welchen Bildwinkel das rasierte 16er an der Hasselblad hat.

Sicherlich annähernd den selben, den das Objektiv an einer sogenannten Vollformatkamera hat. Der ausgenutzte Bildwinkel wird durch das Aufnahmeformat begrenzt, kann aber niemals größer als der durch den Tubus des Objektivs limitierte werden.

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

15

Samstag, 30. März 2013, 08:02

Sicherlich annähernd den selben, den das Objektiv an einer sogenannten Vollformatkamera hat. Der ausgenutzte Bildwinkel wird durch das Aufnahmeformat begrenzt,


Ist Dir der absolute Bildwinkel vom 16er bekannt? Ich habe nur Angaben zum ausgenutzten Bildwinkel gefunden.

16

Samstag, 30. März 2013, 16:05

... Bildwinkel vom 16er bekannt?

Hier steht geschrieben diagonal 180°. Aber es geht ja in diesem Fall um den vom Objektiv hinten herauskommenden Bildwinkel. (...hinten herauskommenden... - welch Formulierung :rolleyes: )

Wie jedes andere Objektiv bildet es einen Kreis ab, dessen äußere Bereich auf Grund zu vieler Abbildungsfehler nicht mehr zu nutzen ist. Im allgemeinen sind die Objektive so gerechnet, das das Aufnahmeformat gerade so in den nutzbaren Bildkreis passen. Mehr macht man (außer bei den Shiftobjektiven) nicht, weil es höhere Kosten verursacht und keinen Nutzen bringen kann. Demzufolge kann man davon ausgehen, das der Bildkreis des 16mm nur wenig mehr als die Bilddiagonale des Kleinbildformats groß ist.

Wenn Du es denn an einer Hasselblad adaptieren könntest, könntest Du in der Mitte des Aufnahmeformats einen Kreis mit viel Schwarz drumherum abbilden. Der nutzbare Bildwinkel steigt also nicht an.

marijonas

Mega-User

Beiträge: 2 820

Wohnort: Kaufbeuren

Beruf: Wasserträger

  • Private Nachricht senden

17

Samstag, 30. März 2013, 16:54

Der nutzbare Bildwinkel steigt also nicht an.


Woher weißt Du das?

Das 10,5er hat an DX auch nur einen Bildwinkel von 180°, an FX aber 191°. Also ein bisschen größer gerechnet und nutzbar ist der Winkel schon.

18

Sonntag, 31. März 2013, 00:54

Woher weißt Du das?

Weil der vom Objektiv ausgeleuchtete Bildkreis nicht größer wird - egal welches Aufnahmeformat Du hinten ran hängst.

19

Sonntag, 31. März 2013, 22:01

Geschmackssache

Die Verwendung von FE oder WW ist auch Geschmackssache. Mir sind FE zu extrem. Da biegen sich die Balken zu sehr. Gerade ein Argument für Architekturfotografie oder bei Immobilien. Hier ist der Einsatz einer TS Optik günstig. Mit der Shift Option lassen sich dann auch ohne grosse Umstände 2 reihige Panos erstellen.

20

Dienstag, 2. April 2013, 14:35

danke für diese tollen antworten :)



hab mir das 16 mm ausgeborgt und wollte wissen was sind die besten punkte also von wie viel grad bis wie viel grad ich immer drehen muss