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fluoreszieren

unregistriert

1

Freitag, 4. Januar 2008, 15:58

Eine interessante These

Folgende These zur Diskussion:

Ein Fotograf ist kein Künstler, weil er nur ablichtet, was bereits existiert.

2

Freitag, 4. Januar 2008, 17:25

Ja ja, der Fotograf als Knöpfchendrücker, das hat doch schon George Eastman vor über 100 Jahren erkannt: “You press the button, we do the rest.”

...aber was hat das jetzt mit Malum und unseren Schlipsen zu tun?

willybear

Administrator

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3

Freitag, 4. Januar 2008, 17:31

...aber was hat das jetzt mit Malum und unseren Schlipsen zu tun?

rein gar nichts, ist seine Signatur.

4

Freitag, 4. Januar 2008, 17:37

4. Januar 2008, das Jahr hat gerade erst angefangen und ich hinke schon der Aktualität hinterher. Das kann ja noch rosig werden während der kommenden 362 Tage...

fluoreszieren

unregistriert

5

Freitag, 4. Januar 2008, 20:13

Thomas, wie stehst du zu der These ?

6

Freitag, 4. Januar 2008, 23:14

Also mal im Ernst geantwortet, wenn mir als Fotograf jemand einen Auftrag nach Vorgabe erteilt dann muss ich die Visualisierung des Auftraggebers umsetzen. Visualisierung bedeutet ein Bild nach seinen Vorstellungen, das er für Webe- oder Imagezwecke verwenden kann um den Umsatz seiner Firma zu steigern. Das ist natürlich abfotografieren. Aber dafür ist auch Erfahrung erforderlich, wie man das Motiv richtig umsetzt, sonst schmeißt er mir hinterher die Bilder an den Kopf.

Wenn ich mir auf der anderen Seite einen Tag Zeit nehme und hier in Ligurien unterwegs bin, dann möchte ich gerne die Stimmung der Landschaft vermitteln. Das ist auch eine Ablichtung der Realität. Doch die Ablichtung ist ebenfalls interpretiert und manipuliert, denn bevor ich auf den Auslöser drücke habe ich schon ein Bild im Kopf, das von der Wirklichkeit erheblich abweicht. Damit realisiert man seine eigene Vorstellung der Realität und damit auch eine eigene Schöpfung. Ob das nun Kunst sein kann soll mal dahingestellt bleiben.

7

Samstag, 5. Januar 2008, 07:38

RE: Eine interessante These

Folgende These zur Diskussion:

Ein Fotograf ist kein Künstler, weil er nur ablichtet, was bereits existiert.
Breughel, Rembrandt, Goya, Leonardo da Vinci und viele andere sind nach deiner Definition also keine Künstler da sie mit ihren Porträts ja nur malten was bereits existiert. Das gleiche gilt für Leute wie Turner und andere Giganten der Landschaftsmalerei. Interessante These :D Kunst ist primär eine handwerkliche Tätigkeit, genauso wie die Fotografie. Ein Maler sollte malen können, ein Steinbildhauer seine Werkzeuge beherrschen etc. Was dann letztendlich Kunst ist, hängt von vielen Faktoren ab. Hat man es allerdings mal geschafft als Künstler anerkannt zu sein, ist schlichtweg alles Kunst was man produziert, auch Auftragsarbeiten. :D Der heutige Kunstbetrieb ist auch sehr abhängig wie gut der Manager (Galerist) des Künstler ist, ob er es schafft Werke des Künstlers and bedeutende Museen, Sammler zu verkaufen. Da erhöht den Bakanntheitsgrad enorm und damit auch den Wert der Kunst, monetär gesehen. Wer sich anmasst zu urteilen was Kunst ist und was nicht, begibt sich ganz schnell auf sehr glattes Eis. Wir hatten das ja schonmal in Deutschland... Thomas

fluoreszieren

unregistriert

8

Samstag, 5. Januar 2008, 16:08

RE: Eine interessante These

Folgende These zur Diskussion:

Ein Fotograf ist kein Künstler, weil er nur ablichtet, was bereits existiert.

Ein Fotograf ist dann ein Künstler, wenn er Fotografie nicht nur nutzt, sondern die Bilder umfangreich weiterbearbeitet, ihnen eine individuelle Eigenschaft gibt. Der PC nimmt einem diese sehr persönliche Eigenschaft, da per Maus oder Stifttablett doch nur in Pixeln gemalt werden kann. Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »fluoreszieren« (6. Januar 2008, 17:28)


9

Samstag, 5. Januar 2008, 17:59

RE: RE: Eine interessante These

Folgende These zur Diskussion:

Ein Fotograf ist kein Künstler, weil er nur ablichtet, was bereits existiert.

Ein Fotograf ist dann ein Künstler, wenn er Fotografie nicht nur nutzt, sondern die Bilder umfangreich weiterbearbeitet, ihnen eine individuelle Eigenschaft gibt. Der PC nimmt einem diese sehr persönliche Eigenschaft, da per Maus oder Stifttablett doch nur in Pixeln gemalt werden kann. Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet.


Das Ursprungsmaterial der Fotohantiererei ist das Licht...

Interessant an der Kunst ist doch dass man sie nicht definieren kann....          

soulbrother

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Wohnort: München

Beruf: Werbefotograf

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10

Samstag, 5. Januar 2008, 19:27

RE: RE: RE: Eine interessante These

Folgende These zur Diskussion:

Ein Fotograf ist kein Künstler, weil er nur ablichtet, was bereits existiert.

Ein Fotograf ist dann ein Künstler, wenn er Fotografie nicht nur nutzt, sondern die Bilder umfangreich weiterbearbeitet, ihnen eine individuelle Eigenschaft gibt. Der PC nimmt einem diese sehr persönliche Eigenschaft, da per Maus oder Stifttablett doch nur in Pixeln gemalt werden kann. Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet.


Das Ursprungsmaterial der Fotohantiererei ist das Licht...

Interessant an der Kunst ist doch dass man sie nicht definieren kann....          

 

definieren kann man doch alles:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kunst

___________________________________

(nicht nur) Meine allgm. Meinung zur Frage:

Ein Fotograf ist immer dann ein Künstler, wenn er seine "Werke" als Kunst aus- oder angibt.

Egal, wie gut oder schlecht, wie künstlich oder natürlich diese Lichtbilder sind, es ist definiert als Kunst, wenn der Schaffer es als solche ausweist.

 


11

Samstag, 5. Januar 2008, 20:16

Ja natürlich, à la Wiki kann man es definieren... mit 7 verschiedenen Sinnen...
(weshalb ich von der °Undefinierbarkeit° sprach)

>nicht nur) Meine allgm. Meinung zur Frage:<

Einverstanden, seit Duchamp ist das so...



12

Sonntag, 6. Januar 2008, 08:26

Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet.


Solange sich das Produkt als Kunst verkaufen lässt (im direkten wie im übertragenen Sinne) i wird es wohl Kunst sein, völlig unabhängig von irgendwelchen Definitionen.
Das funktioniert mit Fotografie zur Zeit ganz gut, also können wohl auch Fotografien (zumindest für die Kunden) Kunst sein.
Ob ich oder jemand anders das auch so sieht spielt dabei keine Rolle, solange wir nicht Kunst-Kunden sind.

Die Diskussion ob Fotografie Kunst ist, ist so alt wie die Fotografie, da gibt es einen Haufen interessanter Überlegungen und Ansätze.
In dem Zusammenhang empfohlen (weil ich es selber vor vielen Jahren gerne gelesen habe): Kemp (Theorie der Fotografie).



Tom!
Der "Fotolehrgang im Internet" www.fotolehrgang.de
Panoramen und Aufnahmetechnik www.langebilder.de
Workshops (Kugelpanorama u.a.) Die Fotoschule

13

Sonntag, 6. Januar 2008, 12:13

Jau, den Kemp

Erinnere mich noch, dass Man Ray - oder war es doch Duchamp - gesagt haben soll, dass Fotografie Kunst sei.
Als er dann dafür kritisiert wurde soll die Replik gelautet haben: "Ok, dann ist sie keine Kunst, wenn Sie das möchten" 

fluoreszieren

unregistriert

14

Sonntag, 6. Januar 2008, 17:12

Definieren kann man vieles.

Handle nur nach derjenigen Definition, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »fluoreszieren« (6. Januar 2008, 17:21)


15

Sonntag, 6. Januar 2008, 20:24

Handle nur nach derjenigen Definition, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.


Ja, so definiertest Du:
"Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet."

 
Handle nur nach derjenigen Definition, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.


Trifft das denn auf Deine Definition zu?
Tom!
Der "Fotolehrgang im Internet" www.fotolehrgang.de
Panoramen und Aufnahmetechnik www.langebilder.de
Workshops (Kugelpanorama u.a.) Die Fotoschule

fluoreszieren

unregistriert

16

Sonntag, 6. Januar 2008, 21:01

Ja.

17

Sonntag, 6. Januar 2008, 22:50

Ja.

Na bestens.
Tom!
Der "Fotolehrgang im Internet" www.fotolehrgang.de
Panoramen und Aufnahmetechnik www.langebilder.de
Workshops (Kugelpanorama u.a.) Die Fotoschule

18

Montag, 7. Januar 2008, 08:30

Zur allgemeinen Bereicherung der unendlichen Diskussion:
FAZ - Fotografie: Die Kunst des Arrangierens
http://tinylink.com/?4mEnuARO6m

19

Montag, 7. Januar 2008, 08:36

Zur allgemeinen Bereicherung der unendlichen Diskussion:
FAZ - Fotografie: Die Kunst des Arrangierens
http://tinylink.com/?4mEnuARO6m


Moin Thomas

Na bei dieser Art von Kunst, hätte auch der Staub auf dem Sensor eine Chance, wenn er nicht weggestempelt würde.

Gruß
Ralf
... rettet den Plural von Panorama > Panoramen

panoramen-360.de

iZENSE

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Beiträge: 195

Beruf: Photographer & Graphic Designer

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20

Montag, 7. Januar 2008, 16:58

Kunst heißt, aus einem Material etwas zu schaffen, das man nicht mit der Ursprungsform des Materials verbindet.
Dann sind wir alle Künstler....das, was für über uns denken und für was wir uns halten hat wenig mit der wahren Ursprungsform zu tun und kann es wirklich nur schwerlich verbinden. Foto = Technik (1) + indiv. Kreativität (2) + Objekt/Subjekt in konzept. Zusammenhang gestellt (3) 1) eine leicht zu erlernende Technik, zumal heute herzhaft reduziert auf einen Knopfdruck um ein einigermaßen gescheites Bild zu erzeugen 2) Brillianz des Fotografen 3) inspirierendes Denkkonzept des Fotografen. Wenn also Fritzi und Herr Profifotograf die Canon 20D in der Hand halten und losgelassen werden hat Fritzi genauso große Chancen ein gutes Bild zu machen wie der Profifotograf. Fritzi könnte eventuell bei einer festdefinierten Auftragsarbeit ins Wanken kommen wo große Technische Erfarhung von Blende, -zeit etc gefragt sind oder Fritzi kann sich einfach nicht vorstellen wir er das Thema " Ist ein Fotograf ein Künstler" in ein Bild materialisieren kann. Für mich ist alles Kunst, was den handwerklichen Aspekt übersteigt und Inspiration im Betrachter letztendlich hervorruft.
...Trinkt, ihr Augen, was die Wimper hält, von dem goldenen Überfluss der Welt! (G. Keller) Madeleine * www.calaido.com (soon)