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Mittwoch, 7. Juni 2023, 16:32

Tip zur Panoramaerstellung von Wandbild

Hallo
Ich dokumentiere derzeit die Anbringung eines riesigen Mosaiks zur Nibelungensage(ca. 5x2m) an einer Wand in einem Museum in meiner Heimatstadt.Ca. 90 Jahre alt ist das Ding,wurde an einem anderen Ort entfernt und wird hier wieder angebracht.
Ich möchte natürlich ein Bild machen daß das ganze Mosaik zeigt.Weitwinkelaufnahme oder normales Pano geht nicht wegen beengter Platzverhältnisse.
Der Gang vor dem Kunstwerk ist ca 2m breit und gibt die Aufnahmedistanz vor.Es gibt ja die Möglichkeit eine Multiview-Panos sprich die Anfertigung von Einzelbildern von verschiedenen Standpunkten.Wäre das eine Lösung?
Ich bin beileibe kein Pano-Experte.Kriegen die üblichen Software's das gestitcht?
Achja..Kamera ist die Fuji GFX50S mit GF 23mm...entspricht 18mm im Vollformat.
Vielen Dank-bin für jeden Tip dankbar!
VG.
Christoph

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Mittwoch, 7. Juni 2023, 20:25

Hallo Christoph

vllt. hilft dir das hier weiter.

http://www.panorama-community.de/wbb/ind…70349#post70349

LG Mario

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Donnerstag, 8. Juni 2023, 07:36

Das ist eigentlich gar kein Problem, Du kannst ein ganz normales Pano machen, von einem Standpunkt aus.

Die Brennweite kannst Du Dir dabei aussuchen, je höher die Brennweite, desto größer wird das Panorama.
Dazu brauchst Du allerdings einen Nodalpunktadapter, der sich einstellen lässt, im Pan und im Tilt.

Schau Dir mein Beispielbild an, das Pano habe ich in Hamburg aufgenommen, 80 Bilder in vier Reihen zu je 20 Bildern.
Die Brennweite war hier 100mm.
Alles wurde von einem einzigen Standpunkt aufgenommen.

Wie viel Platz Du dabei hast ist irrelevant, Hauptsache Du stehst halbwegs in der Mitte des Mosaiks.

Ich würde Dir bei Deiner Aufnahme eine längere Brennweite empfehlen, kommt halt auf den Abstand an, den Du zum Mosaik hast.

Du musst allerdings darauf achten, das Du nicht über 160-170° nicht überschreitest, sonst gibt es Verzerrungen.

Wenn Du dazu Fragen hast, ich helfe Dir das gerne!

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Donnerstag, 8. Juni 2023, 13:45

"Das ist eigentlich gar kein Problem, Du kannst ein ganz normales Pano machen, von einem Standpunkt aus."
Nein.
Kein normales Panorama!
Also bei 18mm hast Du bei 1,8m Abstand ca 3,6m Breite. D.h. bei Hochformat ist das 2m Mosaik locker , bei einem 24er würden immer noch 2,7m abgebildet.
Bei 18mm solltest Du min. 3 Hochformataufnahmen machen, mit einem 24mm Objektiv min. 4 Fotos. Natürlich nicht von einem Standpunt in der Mitte, es handelt sich hier um ein Planar Panorama. (Das Beispiel im Hamburger Hafen hilft nicht). Du musst also vor dem Mosaik wandern Wenn Du mehr Fotos machst und immer nur den mittleren Bereich verwendest, erhöht das die Qualität des Panos.

Je nach Software musst Du dann bei PTgui = Geradlinig und in Panoramastudio = Dokument zusammensetzen auswählen. Nicht zylindrisch oder Sphärisch!

Und dann kommt die Feinarbeit im Programm Deiner Wahl.

5

Donnerstag, 8. Juni 2023, 14:17

Hallo Christoph

vllt. hilft dir das hier weiter.

http://www.panorama-community.de/wbb/ind…70349#post70349

LG Mario
So oder so ähnlich war mein Plan...aber alle eingesetzte Software scheitert.Das Problem ist die Aufnahmedistanz von max. 2 Metern und die Dimension des Kunstwerks von 2x5 Metern HxB.

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Donnerstag, 8. Juni 2023, 14:20

Hatte ich erwähnt daß das "Ganze" auch noch einen massiven Holzrahmen hat der die eingesetzte Software total verwirrt? 8)

7

Donnerstag, 8. Juni 2023, 14:33

Um euch mal eine Vorstellung zu vermitteln hier mal eine - leider - verpixelte Ansicht.Da sind zu viele Rechte im Spiel...
Aufnahme mit Weitwinkel von der linken Seite.

8

Donnerstag, 8. Juni 2023, 15:05

"Das ist eigentlich gar kein Problem, Du kannst ein ganz normales Pano machen, von einem Standpunkt aus."
Nein.
Kein normales Panorama!


Warum denn nicht?
Ich verstehe nicht, weshalb das nicht funktionieren soll.

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Donnerstag, 8. Juni 2023, 20:24

... Um euch mal eine Vorstellung zu vermitteln hier mal eine - leider - verpixelte Ansicht.Da sind zu viele Rechte im Spiel...
Aufnahme mit Weitwinkel von der linken Seite.

Hallo Christoph,
Hallo Kollegen,

bei diesen beengten Raumverhältnissen und der Breite des Mosaiks empfehle ich Dir, ein Panorama zu machen, bei dem Du mit frontal rechtwinklig zum Mosaik ausgerichteter Kamera eine Reihe mit mehreren überlappenden Aufnahmen im Hochformat machst. Hierfür brauchst Du ein Objektiv, dass die 2 m des Motivs in der Höhe gut abdeckt.In horziontaler Richtung entlang des Mosaiks machst Du so viele Aufnahmen, wie mit jeweils ca. 1/3 Überlappung von Bild zu Bild nötig sind, um die 5 m abzudecken. Für perspektivische Anpassungen bitte an den Rändern oben und an den Seiten genug Spielraum lassen.

Das wird dann ein sogenanntes "Linearpanorama".

Das entspricht dem Bild von Mario und den Empfehlungen von Psionman (herzliche Grüße, schön von Euch zu hören).

Bei einem rechtwinkligen oder zylindrischen Panorama mittels Nodalpunktadapter von einem einzigen Aufnahmestandort werden starke perspektivische Verzerrungen lins und rechts zu ästhetisch unbefriedigenden Ergebnissen führen - isso.

Allerdings ist mir nicht bekannt, ob die aktuellen Versionen von PTGui und Panorama-Studio mit Aufnahmen für ein Linearpanorama umgehen können. Normalerweise ist da sehr viel Handarbeit zur perspektivischen Anpassung in Photoshop oder Affinity Photo erforderlich.

Forumskollege Tom Striewisch hat hierfür mal ein paar Tutorials auf FotoTV veröffentlicht:

https://www.fototv.de/tutorial/tom-strie…in-flatpanorama

Edit: Hier beschreibt Tom in einem aktuelleren Beitrag, wie es geht:

https://www.tom-striewisch.de/in-the-hoo…ma-entsteht.htm

Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben. Ich freue mich auf einen Erfahrungsbericht, wenn's fertig ist.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

10

Donnerstag, 8. Juni 2023, 21:50

Super...ich wusste das ich hier Infos bekomme!
Der Beitrag von Tom Striewisch ist Gold wert.Besonders der Tip den Rahmen meines Mosaiks nicht zu berücksichtigen...jede Software versucht den gerade zu kriegen und scheitert beim Gesamtergebnis.
Morgen ist Stichtag...das Museum ist noch ein paar Tage geschlossen und bis dahin habe ich Zeit.Ich hoffe meine 18mm kleinbildequiv. reichen.Die Idee mit zwei Reihen war nämlich nicht erfolgreich.
Also...mit der Fuji GFX plus GF 23mm und dem dicken Novoflex probiere ich es jetzt...werde berichten!

11

Freitag, 9. Juni 2023, 21:24

Ich habe das Mosaik im Kasten! ^^
Alles lief ...fast ...nach Plan.Der Aufnahmeabstand war dann doch bei nur max 1,20m und der Gang vor meinem Mosaik hatte starkes Gefälle.Damit fiel das Stativ weg das eigentlich eingeplant war.Ich hätte noch mehr Abstand zum Motiv verloren.Also Kamera seilich über ein Geländer gehalten und irgendwie versucht das ganze parallel zum Motiv zu bekommen.6 Aufnahmen im Hochformat reichten dann bei ordentlicher Überlappung.Die habe ich dann bearbeitet und gerade gerichtet,danach in mein Panoprogramm (Panorama Stitcher) geladen.Das Ergebnis wurde von den Holzrahmenfragmenten befreit und etwas "Putz" musste in Photoshop angebracht werden.
Alles wurde noch von Flecken und Lichtkegeln befreit.Dann noch etwas Belichtung,Kontrast,Klarheit und Dynamik feingetunt.Fertig!
Leider,leider kann/darf ich nichts zeigen...aber verpixelt denke ich schon.Wenn ich das Okay habe gibts das Endresultat.Ich weiß das ist unbefriedigend aber so ist es.


12

Dienstag, 13. Juni 2023, 12:38

Hallo Christoph,

vielen Dank für Deine Rückmeldung. Im Vergleich zu einem Linearpanorama von einem Straßenzug, wo sich bei jeder Aufnahme andere Fluchtpunkte ergeben, liegt die Schwierigkeit dieses Motivs sicherlich an den beengten räumlichen Verhältnissen, mit denen sicher auch die unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen im Mosaik zu erklären sein dürften? Wenn eine den vorhandenen Lichtverhältnissen entsprechende Wiedergabe des Mosaiks ausreicht, dann mag man es so lassen. Für eine Reproduktion im Sinne eines Dokumentarfotos könntest Du versuchen, die Helligkeitsabstufungen auszugleichen. Wie siehst Du das?
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

13

Dienstag, 13. Juni 2023, 23:29

Hallo Tom (?)
Das siehst du ganz richtig.Die Beleuchtung vor Ort ist unter fotografischen Gesichtspunkten eine Katastrophe.Verschiedene Spotstrahler mit verschiedenen Lichttemperaturen.Dazu noch ein Sturz an der Decke der Schatten wirft und ein Notausgangsschild was grünes Licht beisteuert.Alles in allem schon eine Herausforderung.
Ich habe noch eine Variante die meiner Meinung nach besser ist.Das Motiv soll aber auf eine Postkarte und manchmal wird zu viel Retusche auch nicht so gern gesehen...

14

Mittwoch, 14. Juni 2023, 08:31

PTGui 10

Nur als zusätzliche Info:

Ich habe einen Haufen derartiger linearer Panoramen/Montagen erstellt, d.h. mit Bewegung der Kamera vor dem Motiv.
Komplette Wandbilder in beengten Räumen, wo z.b. Säulen eine Komplettaufahme verhinderten, 500 qm große Bodenmosaike im Maßstab 1 zu 2 aus 600 Einzelbildern, komplette Deckenmalereien 30m x 30m im Maßstab 1 zu 2 usw.

Nur bei sehr geringen Bildzahlen (<10) kann man die Montage mit Photoshop oder Lightroom lösen. Dabei ist auf eine sehr weite Überlappung nach außen hin zu achen, um Bildverzerrungen zu minimieren.
Eine verzerrungsfreie Montage ist mit Photoshop aber kaum zu machen.

Leider hat PTGui die Unterstützung von linearen Panoramen mit Version 11 eingestellt. Ich hatte damals deswegen mit Joost von PTgui diversen Kontakt:

Zitat

I'm afraid you will have to continue to use PTGui 10 for these kind of panoramas (lineare Panoramen). ... The control point generator in PTGui 11 has been rewritten completely and for most panoramas (properly taken) it's working much better than PTGui 10. But apparently not for these kinds.

Mit PTGui 10, wenn vorhanden, lassen sich immer noch sehr gute lineare Panoramen erzeugen bei sorgfältiger Aufnahme (vor allen weite Überlappungen aufnehmen).
Dann rectlineares Ausgabeformat, riesige irreale Brennweiten eingeben, evtl. alle Bilder auf Viewpoint schalten - je nach Motiv ist das aufwändig und Fummelei. Hat aber bisher immer funktioniert - bei höchsten musealen Ansprüchen meiner Kunden, und völlig verzerrungsfrei.

15

Mittwoch, 14. Juni 2023, 11:50

Danke für deine Informationen.
Ich muss zu mir sagen das ich zwar hin und wieder Panoramen anfertige und auch weiss wie man einen Nodalpunktadapter benutzt,aber doch bei weitem kein Spezialist bin.Deshalb war ich froh nicht weiter in die Materie eintauchen zu müssen weil das Pano sollte schon fertig werden.
Das Mosaik hat einen ca. 90 Jahre langen Weg hinter sich, war lange eingelagert und einige Institutionen waren daran beteiligt es wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen.Die Bilder werden jetzt gebraucht für die Öffentlichkeitsarbeit.
Unten mein finales Bild (Stand heute :D )...leider bis auf weiteres verpixelt.Ich weiß...ist blöd.
Der Putz ist übrigens etwas fleckig und hat auch dunklere Stellen drin.

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Mittwoch, 14. Juni 2023, 18:59

Hallo Christoph,

vielen Dank für die Rückmeldung. Museen in Deutschland betreiben halt immer eine etwas eigenwillige Geheimniskrämerei um ihre Exponate. Sicher geht es dabei nicht zuletzt auch um den Verkauf der Bildrechte für Poster und Postkarten und vieles mehr. Das Urheberrecht des Kunsthandwerkers an dem Mosaik ist ja nach Ablauf von mehr als 75 Jahren der gesetzlichen Frist erloschen. Die Bildrechte liegen bei Dir als dem Fotografen und da kommt es natürlich auf Deine Vereinbarungen mit dem Auftraggeber bzgl. der Nutzungsrechte an. Aber schade, dass Du Deine Arbeit nicht öffentlich zeigen darfst.
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

Eine Auswahl meiner Panoramen

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17

Mittwoch, 14. Juni 2023, 19:05

Nur als zusätzliche Info:

Ich habe einen Haufen derartiger linearer Panoramen/Montagen erstellt, d.h. mit Bewegung der Kamera vor dem Motiv.
Komplette Wandbilder in beengten Räumen, wo z.b. Säulen eine Komplettaufahme verhinderten, 500 qm große Bodenmosaike im Maßstab 1 zu 2 aus 600 Einzelbildern, komplette Deckenmalereien 30m x 30m im Maßstab 1 zu 2 usw.
...
Mit PTGui 10, wenn vorhanden, lassen sich immer noch sehr gute lineare Panoramen erzeugen bei sorgfältiger Aufnahme (vor allen weite Überlappungen aufnehmen).
Dann rectlineares Ausgabeformat, riesige irreale Brennweiten eingeben, evtl. alle Bilder auf Viewpoint schalten - je nach Motiv ist das aufwändig und Fummelei. Hat aber bisher immer funktioniert - bei höchsten musealen Ansprüchen meiner Kunden, und völlig verzerrungsfrei.


Hallo Malum,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Dass PTGui in der Version 10 auch mit Bildern für Linearpanoramen umgehen kann, war mir gar nicht bekannt. Muss ich bei Gelegenheit mal testen. Die Versionen von 10 bis 12 habe ich parallel auf dem Rechner. Wie sieht das nach Deinen Erfahrungen denn aus, wenn es sich um dreidimensionale Motive handelt, bei denen sich der Fluchtpunkt von Foto zu Foto ändert?
Herzliche Grüsse

Visual.Tom

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| Nikon D850 | 16mm Fisheye-Nikkor | Nodalpunktadapter aus Bauteilen von Novoflex, Manfrotto, RRS & Sunwayfoto | Capture One Pro + DxOPhoto Lab | Nikon Capture NX2 | PTGui Pro | Panorama Studio 3 Pro |

18

Donnerstag, 15. Juni 2023, 20:48

Nur als zusätzliche Info:

Ich habe einen Haufen derartiger linearer Panoramen/Montagen erstellt, d.h. mit Bewegung der Kamera vor dem Motiv.
Komplette Wandbilder in beengten Räumen, wo z.b. Säulen eine Komplettaufahme verhinderten, 500 qm große Bodenmosaike im Maßstab 1 zu 2 aus 600 Einzelbildern, komplette Deckenmalereien 30m x 30m im Maßstab 1 zu 2 usw.

Nur bei sehr geringen Bildzahlen (<10) kann man die Montage mit Photoshop oder Lightroom lösen. Dabei ist auf eine sehr weite Überlappung nach außen hin zu achen, um Bildverzerrungen zu minimieren.
Eine verzerrungsfreie Montage ist mit Photoshop aber kaum zu machen.

Leider hat PTGui die Unterstützung von linearen Panoramen mit Version 11 eingestellt. Ich hatte damals deswegen mit Joost von PTgui diversen Kontakt:

Zitat

I'm afraid you will have to continue to use PTGui 10 for these kind of panoramas (lineare Panoramen). ... The control point generator in PTGui 11 has been rewritten completely and for most panoramas (properly taken) it's working much better than PTGui 10. But apparently not for these kinds.

Mit PTGui 10, wenn vorhanden, lassen sich immer noch sehr gute lineare Panoramen erzeugen bei sorgfältiger Aufnahme (vor allen weite Überlappungen aufnehmen).
Dann rectlineares Ausgabeformat, riesige irreale Brennweiten eingeben, evtl. alle Bilder auf Viewpoint schalten - je nach Motiv ist das aufwändig und Fummelei. Hat aber bisher immer funktioniert - bei höchsten musealen Ansprüchen meiner Kunden, und völlig verzerrungsfrei.
Donnerwetter....würde mich mal interessieren was das für Motive waren.500qm große Mosaike..wer besitzt sowas und möchte das in bester Quali festgehalten haben?

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Donnerstag, 15. Juni 2023, 21:02

Übrigens habe ich das Pano heute der Museumsleiterin vorgelegt und sie war begeistert.Die Auflösung beträgt 19576x6745 und das Bild hat 128,8MB.Man erkennt jeden kleinen Sprung in der Glasur der Majolika-Fliesen.
Dann kam gleich die Frage ob man das Bild gegen Datenklau absichern könnte nach Veröffentlichung. Das halte ich für unmöglich.:rolleyes:
Auf jeden Fall ist ihre Kollegin die das mal eben mit dem Handy als Pano ablichten wollte ruhiger geworden... ;)

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Freitag, 16. Juni 2023, 16:02

@cvl: So große linera Panoramen von Decken und Böden hab ich unter anderen in verschiedenen Schlössern in Sanssouci in Potsdam angefertigt. Aber auch z.b. im Hotel de Rome am Bebelplats, das sind überall Mosaike auf dem Boden, u.a. der große Ballsaal.
Aber auch der hässliche Brunnen auf dem Berliner Alexanderplatz hat einen Mosaikboden, den man nur in Lufbildern sieht, oder der Brunnen im Garten vom ehemaligen Staatsratsgebäude am Schlossplatz in Berlin.

Fotografiert werden diese Motive meist im Zusammenhang mit Restauration oder Schadenserfassung, aber auch Bestandserfassung. Teils wurden die Motive in Schlössern auch in irgendwelchen Katalogen gedruckt.
Oder aber Häuser werden abgerissen und Wand-Kunstwerke sollen erhalten und dokumentiert werden, z.B. Sternradio in Pankow oder die Fachhochschule am Potsdamer Alten Markt.

@ Vsiual Tom: Solche Motive wie z.B. Häuserzeilen hab ich bisher kaum aufgenommen. Das ist in vielen Fällen sicher nur mit manuell gesetzen Kontrollpunkten möglich, und sehr viel Maskenarbeit.

Ähnlich war die riesige Fassande vom Bendlerblock Bundeswehr Haupthaus am Reichpietschufer in Berlin ortogonal hochauflösend aufzunehmen, Maßstab 1 zu 4. Das konnte man zwar vom gegenüberliegenden Ufer fotografieren, aber es standen Bäume im Weg, so dass ich von verschiedenen Standpunkten fotografieren musste.
Dabei ist es wesenlich, dass die Änderungen der Perspektive strukturiert und einheitlich ablaufen. Und man muss einen Plan haben wie man davor stehende Elemente ausmaskieren kann. Kopierstempel ist bei diesen Arbeiten verboten!
Am Bendlerblock hab ich für jede senkrechter Fensterzeile einen neuen Standpunkt benutzt. Die wegen Bäumen, Laternen, Fahnen usw. schräg aufgenommenen Fensterzeilen sehen natürlich etwas anders aus. Jede Zeile bestand aus 7 senkrechten Fotos übereinander, ca. 300 Einzelfotos.
Pervers war, dass ich sogar das unterste Stockwerk einmontieren konnte, was nur direkt von dem Haus durch den Zaun fotografierbar war. Das ging allerings nur in Photoshop. Vorlage war eine Architekturzeichnung, auf die das passen musste.
Die weißen Bereiche rechts und links oben sind vom Balkon verdeckt, ist ja von unten fotografiert. Heutzutage könnte man das mit einer Drohne aufnehmen, obwohl die Bundeswehr da vielleicht Bedenken hätte.