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Samstag, 19. Dezember 2009, 19:34

Adapter falsch konstruiert?

der Thread "Frage zu Autopano Giga und Aufnahmen mit schweren Objektiven" und viele andere,
in denen auch immer wieder über eine unzureichende Befestigung der Kamera geklagt worden ist,
brachte mich zu meiner Frage.

Ich meine, wäre die Kamera mit zur anderen Seite ausgerichtetem Kameraboden am Adapter festgeschraubt,
ergäbe sich durch das Gewicht des Objektives eine Drehrichtung an der Stativ-Schraube, die die Schraube festziehen würde.
So wie es im Augenblick wohl bei allen Adaptern ist (die ich gesehen habe, incl. meinem eigenen)
ergibt sich aber eine Drehung zum Lösen der Schraube.

Vielleicht kann jemand, der das Problem hat, seinen Adapter auch umbauen und die Kamera wie beschrieben anders anbringen.
Bin gespannt ob sich die Situation bessert.

Vielleicht überlegt sich auch der ein oder andere, ob sich die Bedienbarkeit der Kombination zum Schlechten ändert ,
wenn die Kamera anders befestigt wird?

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Samstag, 19. Dezember 2009, 19:43

Kameras falsch konstruiert

Es ist doch ziemlicher Quark, dass die Kamerahersteller keine einheitliche vernünftige Lösung anbieten können, eine Verdrehsicherung vorzusehen, und die Profis so etwas nicht schon lange einfordern ...

statt dessen muss die 100+ Jahre alte Stativschraubenvariante reichen ...
knapp vorbei ist auch daneben ...

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Samstag, 19. Dezember 2009, 20:01

Müsste es nicht eigentlich reichen den NPA umzudrehen, sodass man (von hinter der Kamera gesehen) das Gewinde dann links hat? Wenn man bei sehr schweren Objektiven mal Probleme hat könnte das doch eine praktikable Lösung sein. Oder übersehe ich etwas? Gruß, WALL*E

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Samstag, 19. Dezember 2009, 20:15

Müsste es nicht eigentlich reichen den NPA umzudrehen, sodass man (von hinter der Kamera gesehen) das Gewinde dann links hat? Wenn man bei sehr schweren Objektiven mal Probleme hat könnte das doch eine praktikable Lösung sein. Oder übersehe ich etwas? Gruß, WALL*E


nein, Du übersiehst wohl nix, so meine ich das auch.
Ich kenne die Adapter halt nur von Bildern aus dem WWW, aber nicht durch direkte Anschauung
und Anfassen. So kann ich nicht sagen. ob sich jeder so einfach spiegelbildlich zusammenbauen lässt.

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Samstag, 19. Dezember 2009, 22:11

So kann ich nicht sagen. ob sich jeder so einfach spiegelbildlich zusammenbauen lässt.
Bei den (neuen) NodalNinjas würde das gehen. Man müsste je nach Clamp den Anschlag versetzen (ok das ist vielleicht nicht ideal) oder darauf vertrauen das die Platte zusammenhält. Je nach Kamera könnte man die Clamp auch einfach umdrehen. Ansonsten gibt es da eigentlich keine Probleme. (Ich musste bei meinen 3D-versuchen den NPA mal "verkehrt" benutzen.) Gruß, WALL*E

pedalschinder

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6

Samstag, 19. Dezember 2009, 22:16

Hmmm... ja... Einerseits sehe ich es ja auch so. Handlungsbedarf herrscht durchaus in dieser Hinsicht. Aber andererseits bin (vermutlich nicht nur) ich der Meinung, das grundsätzlich an jede Kamera als allererstes eine richtig gescheite, spezialisierte Kameraplatte (in der Art wie die z.B. von Kirk oder gleichwertiges) gehört. Schön ausgeformt, eigens konstruiert für immer die jeweilige Kamera, da kann sich dann prinzipiell schon nix mehr verdrehen, und ich rede nun nicht nur von solchen zwei Madenschrauben wie es beispielsweise immer an den Q-Mount-Platten von Novoflex dran ist. unten dran hat man dann eine Arca-Swiss kompatible Schwalbenschwanzverbindung, und dafür gibt es doch wirklich genug Befestigungsmöglichkeiten, Kupplungen, alles, was das Herz begehrt. Also zumindest kann keiner behaupten, es geht nicht, oder es gäbe soetwas nicht. Was aber Fakt ist, das sich dergleichen noch nicht so komplett durchgesetzt hat, das man es schon erwarten könnte, von vorneherein... oder es gibt es vielleicht noch nicht für jede Feld-Wald-Wiesen-Kamera, aber für die bekannten Marken sollte man sowas schon bekommen können. Einmal in das Kameragewinde geschraubt, und dann für immer daran belassen... Alles, was in irgendeiner Weise so als Gewinde konstruiert ist, noch dazu als solch kleines Ding, ist aus konstruktiver Sicht eh nicht langfristig als immer wieder zu lösende und erneut zu arretierende Verbindung geeignet... wird halt nur häufig von den Fotografen so gemacht... Überlegt mal: Wie viel Gewindegänge hat dieses Stativ- Fotogewinde? Wie stark und vor allen Dingen in welche Richtung wird es belastet? Wie "lang" jedoch ist dieses popelige Schräubchen? Wie groß sind die Chancen, das man da unten Dreck hineinbekommt, das Schräubchen mal verkantet, oder mit der Zeit beschädigt? Noch dazu ist es ein Zoll-Gewinde, noch nicht mal ein Feingewinde... Hat keinen Anschlag gegen Verdrehung, die Kameraauflage ist meist nachgiebig gestaltet, usw... Das muß einem doch in der Seele wehtun, wenn man das immer nur so macht. Die eigens dafür konstruierten Kupplungen sind da wesentlich langlebiger, dauherhafter, und die Verbindung ist in sich deutlich fester, großflächiger, kraftschlüssiger, und verdrehsicher obendrein. Ausserdem ist es weitaus weniger Gefummel, manche rasten sogar automatisch ein, und man kann sie auch, wenn es so kalt ist wie heute, mit dicken Handschuhen bedienen...

7

Sonntag, 20. Dezember 2009, 00:14

Da möchte ich etwas nachbessern.
Also erstmal haben die Novoflex-Platten keine Madenschrauben sondern Stiftschrauben. Man muss also nichts in den Kameraboden drehen. Die Bilder bei Novoflex sind nur recht mies, dass man das nicht erkennen kann. Daher kommt wohl dieses Hartnäckige Gerücht.

"in der Art wie die z.B. von Kirk oder gleichwertiges" - da würd ich glatt die noch besseren empfehlen ;) (RRS weil: mit Nodalstrich und ohne versetzte Profile und Schraublöcher)

"Alles, was in irgendeiner Weise so als Gewinde konstruiert ist, noch dazu als solch kleines Ding, ist aus konstruktiver Sicht eh nicht langfristig als immer wieder zu lösende und erneut zu arretierende Verbindung geeignet..."
Das will ich als jemand, der Beruflich da recht viel mit zu tun hat klar dementieren. Schrauben haben gerade die schöne Eigenschaft, für häufige Demontage und Montage gedacht zu sein. Und eine 1/4" sollte ausreichend stabil sein, um die Kamera in 2 teile zu zerreissen.

"Wie viel Gewindegänge hat dieses Stativ- Fotogewinde?" Exakt 20 aufs Zoll.  - aber 3 verschraubte Gewindegänge sind normal ausreichend für die volle stabilität.

"Wie stark und vor allen Dingen in welche Richtung wird es belastet?" reine Zugbelastung wie stark hängt vom Anzugsdrehmoment ab. Sollte sich aber im bereich > Hundert Kilo abspielen.

"Noch dazu ist es ein Zoll-Gewinde, noch nicht mal ein Feingewinde..." Also mal vorweg, Zoll- und Fein- schliesst sich nicht aus. Definitiv ist es aber das beste Gewinde für diesen Zweck (Besser als ein etwa gleichgrosses M6 - Stärkere Gewindegänge = grössere Auflagefläche, höhere Steigung = weniger Fressneigung), während ein Feingewinde dafür denkbar schlecht wäre (Siehe Filterklemmer) Feingewinde verwendet man bei Stellgewinden und in Sonderfällen.
Offiziell ist es übrigens ein Sondergewinde - (Bewegungsgewinde, Trapezgewinde) das nur der UNC und WW Norm sehr ähnlich ist, weswegen diese genausooft verwendet werden.

"Wie groß sind die Chancen, das man da unten Dreck hineinbekommt, das Schräubchen mal verkantet, oder mit der Zeit beschädigt?"
Dann wirft man das schräubchen weg und ersetzt es durch ein neues. Schlauerweise ist das Gewinde in der Kamera stabiler als die Schrauben. Das ist eigentlich bei jedem irgendwo verbauten Gewinde so.

"Die eigens dafür konstruierten Kupplungen sind da wesentlich langlebiger, dauerhafter, und die Verbindung ist in sich deutlich fester, großflächiger, kraftschlüssiger, und verdrehsicher obendrein."
Ist Dir eigentlich klar, was Du da erzählst? Grossflächiger und Kraftschlüssiger passt schonmal nicht zusammen (weil je grösser die Fläche, desdo geringer der Druck, desdo geringer die Bremskraft je Fläche), Kraftschlüssig lässt sich auch irgendwie nicht steigern, entweder es ist Kraftschlüssig, oder nicht. Dass die Novoflex Kupplungsplatten langlebiger sind wage ich anzuzweifeln. Und wenn etwas kraftschlüssig ist, ist es nicht verdrehsicher. Dazu müsste es formschlüssig sein. Und da die Platten auch weiterhin verschraubt werden, kann die Verbindung auch irgendwie nicht deutlich fester sein.

"manche rasten sogar automatisch ein" Haben dafür aber keine exakt mittige Klemmung und versetzte Stativgewinde nebst einem exorbitant hohen Gewicht und einem Heftigen Preis...

Kurz und knapp: Entgegen der Landläufigen Meinung denken sich Konstrukteure was bei ihren Konstruktionen. Die recht häufig Auftretenden Annahmen von Laien, dass sie das besser könnten ist zu 99% Augenwischerei ohne Hintergrundwissen. Natürlich könnte man Kameras gleich mit schwalbenschwanz konstruieren. Aber das wäre Teurer, nicht unbedingt besser, Unergonomischer, usw.
Und wenn man dann bedenkt, dass die meisten Kameras wohl nie ein Stativ sehen und die Nikon-Press-Modelle daher nichtmal ein Stativgewinde haben...

"Vielleicht überlegt sich auch der ein oder andere, ob sich die Bedienbarkeit der Kombination zum Schlechten ändert ,
wenn die Kamera anders befestigt wird?"
Wenn man sie auf der anderen Seite montiert schraubt sie die schraube selbsttätig fester. Da kriegt man dann eventuell probleme beim Lösen. Ausserdem wäre der Kameraauslöser dann unten und somit schwerer bedienbar.
Der "Konstruktionsfehler" ist rein dem üblichen Rechtsgewinde geschuldet. Ist sicher besser einfach damit zu leben, statt da ein Bedienfehleranfälliges Linksgewinde zu verbauen. Normal sollte es reichen die Schraube vorschriftsmässig fest anzuschrauben um keine Probleme zu haben.

8

Sonntag, 20. Dezember 2009, 01:01

Aber andererseits bin (vermutlich nicht nur) ich der Meinung, das grundsätzlich an jede Kamera als allererstes eine richtig gescheite, spezialisierte Kameraplatte (in der Art wie die z.B. von Kirk oder gleichwertiges) gehört.
Unterschrieben. Ich würde mir auch sofort eine kaufen, wenn ich eine finden würde die nicht nur ARCA-kompatibel ist sondern auch exakt mittig in meine ARCA-Platten von NN passt. Wenn die Platte kompatibel ist, die Anschläge aber nichtmehr passen und ich sie irgendwie mittig auf der Klemme platzieren muss bringt mir das leider wenig. Am besten wäre sogar eine verdrehsichere L-Platte. Dann könnte man den NPA auch schnell mal als 3-Wege-Neiger missbrauchen und wäre nicht auf das Hochformat eingeschränkt. Ach... das wäre super... das würde ich mir auch wohl was kosten lassen. Gruß, WALL*E

pedalschinder

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9

Sonntag, 20. Dezember 2009, 02:05

ich seh schon... Hardware und die Tücken im Detail...;-) Was ich jedoch behaupten kann: ich bin - wie man schon merken konnte - kein Fan der Stativgewinde. Mag nicht jedesmal an meiner Kamera was schrauben müssen. Sicher klang die vorherige These nun etwas "hochgestochen"... man möge mir die Ausdrucksweise verzeihen - und die Richtigstellungen zum Thema Gewinde beachten. Insbesondere der Teil über UNC und WW ist wirklich interressant und, wie ich zugeben muß, von mir schlecht recherchiert gewesen, oder schlecht im Kopf behalten worden... wie auch immer. Doch: eine ordentliche Kameraplatte ist nunmal schon verdrehsicher an der Kamera selbst befestigt - und dies muß ich genau einmal tun, nämlich wenn ich mir das Ding kaufe, und dann bleibt es dort, (bedarfsweise sogar mit Loctite gesichert..;-) ) Somit ist das doch ein sinnvoller Lösungsansatz für das beschriebene Problem des Verdrehens. Plus noch einige weitere Vorteile einer solchen Klemmverbindung (Handling, Sicherheit, Komfort, ect.) Wir könnten nun, weil ich den relativ technischen Aspekt ins Spiel gebracht habe, nun über die optimalen Gewindearten oder Unterschiede zwischen Kraft - und - Formschluß diskutieren, (der mir eigentlich schon hätte klar sein müssen), doch... Mir fällt grad der richtige Begriff nicht ein... ich lese es lieber selbst nochmals genau nach... ;-) Wir können aber auch, und das wird wohl eher Sinn machen, zu den prinzipiellen Ansätzen gehen und diese erörtern: Was wäre - speziell für den Gebrauch am Nodalpunktadapter - für eine ideale Kamerafixierung vonnöten? Ist ein Gewinde an sich dort für diesen Zweck wirklich optimal? Offentsichtlich nicht. Was für Alternativen gibt es? wie wird es bedient, welche Fehler / Probleme gibt es evtl dabei? wie sollte es eigentlich sein (ohne technische Gegebenheiten erstmal zu berücksichtigen...) und was will ich eigentlich dort an diesem Punkt tun müssen, um zum Ziel zu kommen? Abstrahierter Vorschlag: Eine einfache Bewegung durchführen, die schnell geht, die mit Handschuhen, mit einer Hand machbar ist oder bei Dunkelheit, keine verlierbaren/losen Teile aufweist, die definiert und/ oder mit fühlbarem Endanschlag vollzogen werden kann, auch kopfüber oder im Hochformat, die vielleicht sogar möglichst lautlos (oder - bitte nicht so ernst nehmen - auch noch im Vollrausch) möglich ist... idiotensicher halt... to be continued... Wie sollte das technisch umgesetzt sein: dreckunempfindlich, nicht filigran und übertrieben klein, wartungsarm, robust, dauerhaft, so, das es ruhig mal runterfallen oder über Nacht im Schnee liegen kann (nicht die Kamera, mein ich) , keine zu großen punktuellen Belastungen an ungünstigen Orten, keine allzu überstehenden Teile, keine Verletzungsgefahr, kompatibel zu anderem Equipment, sich nicht aus versehen selbst löst, oder nachjustiert werden muß, ... to be continued... der Entscheidende Punkt ist sicher, wie Du auch erwähnt hast: "...Und wenn man dann bedenkt, dass die meisten Kameras wohl nie ein Stativ sehen..." Klar ist das der Grund, warum solche Lösungen immer optional sein werden. Nur für den, der´s unbedingt haben will eben. In meiner Vorstellung ist es irgendwo einfach widersinnig, so eine Befestigungsart mit einer Schraube zu wählen, für ausgerechnet solch einen Zweck. Ein Ding, was man häufig, einfach, sowie in immer wieder gleicher definierter Endposition fixieren und wieder lösen können sollte bilde ich doch bei solchen Alternativen nicht als noch dazu nur eine einzige Schraube aus... Das ich zwar dazu tendiere, Gewinde immer zu unterschätzen, sehe ich ja noch ein (und das hat auch seine Gründe), aber das jegliche Schnellverschlüsse, Verriegelungen, Kupplungen, halbautomatische Fixierungen oder Arretierungen in irgendeiner Weise doch gerade dazu da sind, die Tücken der einfachen Schraube zu umgehen, und neue Möglichkeiten zu schaffen, das ist doch bestimmt nachvollziehbar. Klar gäbe es auch bei den Arca-Platten noch Verbesserungspotential, gerade, was das Mittige ausrichten betrifft bei manchen Kupplungen, doch ich bevorzuge diese gegenüber der einfachen Verschraubung sehr.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pedalschinder« (20. Dezember 2009, 02:12)


10

Sonntag, 20. Dezember 2009, 09:15

Da möchte ich etwas nachbessern.
.......
Der "Konstruktionsfehler" ist rein dem üblichen Rechtsgewinde geschuldet. Ist sicher besser einfach damit zu leben, statt da ein Bedienfehleranfälliges Linksgewinde zu verbauen. Normal sollte es reichen die Schraube vorschriftsmässig fest anzuschrauben um keine Probleme zu haben.


Das unterschreibe ich fast alles auch so.
Fast!
Als das Gewinde mal erfunden und so festgelegt worden ist, war die Panoramafotografie mit dem Adapter noch weit weg.
Das könnte man den Konstrukteuren deshalb auch garnicht in die Schuhe schieben.
Der erste Nachbesserungsbedarf hat sich mit den "langen Tüten" eingestellt. Die Nachbesserung kam mit der Stativschelle am Objektiv.
Für alle Fälle war die Schraube auch i.O. Auch die Anzahl der Gewindegänge. Was NICHT optimal ist, ist die Länge der Schraube.
Schrauben sollten eine Mindestlänge haben, damit sie sich beim Verspannen dehnen können. Damit haben sie genügend Reserve in der Verspannung
und lösen sich nicht gleich bei der geringsten Belastung. Vielleicht kann jemand, der die Möglichkeit hat, sich diese Schraube mit Zollgewinde anfertigen zu lassen, sich eine Schraube machen lassen, die etwa 10-20mm länger als "notwendig" ist. Dafür braucht man dann natürlich noch ein Distanzröhrchen für unter den Schraubenkopf.
Leider habe ich kein besseres Bild gefunden.
http://www.floesserstrasse.eu/wp-content…er-Autobahn.jpg
Man kann aber erkennen, dass die Schraubenköpfe mehr als die Höhe eines Schraubenkopfes über die Basisplatte hinaussteht.
Aber man kann sich das besonders an Schildern an der Autobahn anschauen.

Ich will hier aber nicht behaupten, dies sei DAS Allheilmittel. Da man diese Schraube ja nur von Hand anzieht, kann man auch kaum von einer nennenswerten Vorspannung reden. Aber die mangelnde Schraubenschaftlänge trägt nicht zur Verbesserung bei.

11

Sonntag, 20. Dezember 2009, 14:07

"Schrauben sollten eine Mindestlänge haben, damit sie sich beim Verspannen dehnen können. Damit haben sie genügend Reserve in der Verspannung
und lösen sich nicht gleich bei der geringsten Belastung. Vielleicht kann jemand, der die Möglichkeit hat, sich diese Schraube mit Zollgewinde anfertigen zu lassen, sich eine Schraube machen lassen, die etwa 10-20mm länger als "notwendig" ist. Dafür braucht man dann natürlich noch ein Distanzröhrchen für unter den Schraubenkopf."

Das bringt imo nichts. Wenn man Schrauben bis zur dehngrenze anzieht, macht man schon was verkehrt. Es gibt vorgeschriebene Anzugsdrehmomente für jedes Gewinde und Festigkeit. Das ist auch nicht längenabhängig. Mit erhöhung der Länge potentiert sich nur die mögliche Dehnlänge. Sprich man kann sie länger ziehen, bis sie abreisst. Dabei verringern sich natürlich die Haltekräfte. Schon eine Unterlegscheibe verringert die Haltekraft. Wenn man eine relativ konstante Kraft über einen verlängerten Weg haben will, sollte man besser Tellerfedern verwenden. Die gibts für wenige Cent und die ursprüngliche schraubenlänge reicht.
Das lösen bei der geringsten Belastung hat eher was mit der gewindesteigung zu tun (Metrisch ist "selbstkonternd", Zöllig nicht, weil gewindesteigung bei Zölligen grösser. Dafür fressen sie halt nicht so schnell) und mit den Klemmkräften und den Kräften der Drehmomente die entgegenwirken (eventuell durch schwingfrequenzen erzeugt)

An Autobahnschildern usw. hat die Konstruktion vermutlich einen anderen Zweck. Das dürften da auch keine Schrauben sondern einbetonierte Stehbolzen, eventuell auch verdübelte Schraubbolzen sein. Die tippe ich mal sind aus 3 Gründen länger:
1. durch relativ grosse kräfte durch den Windwiderstand und thermischen verzug ist dort eine gewisse Federwirkung verschleissminimierend, wobei Tellerfedern oder Schraubenfedern recht schnell rosten würden und brechen können.
2. Die Höhe über dem Betonsockel ist nicht exakt. Entweder hat man beim Betongiessen +- mehrere cm oder beim Einschrauben der Bolzen muss man etwas auf die Haltekräfte im Dübel achten und entsprechend variieren. Es ist einfacher und billiger Distanzstücke zu verwenden, statt jedes mal die Mutter den gesamten Stehbolzen runterzuschrauben.
3. wenn wer gegen das schild fährt, reissen die Bolzen ab, und zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt an der Mutter. Man spart sich dann eventuell ein Neubetonieren und kann einfach die Bolzen kürzen.

"Da man diese Schraube ja nur von Hand anzieht, kann man auch kaum von einer nennenswerten Vorspannung reden"
Ist ja winterreifenzeit. Wer seine Räder per Hand festgeschraubt hat nach Vorschrift (= mit eher niedrigem Drehmoment von 100-110Nm), hat pro schraube weit über 20t Haltekraft erzeugt - per hand. Kommt aufs Gewinde an. Kleinere Gewinde bringen bei gleichem Anzugsdrehmoment mehr Kraft aufgrund der kleineren Steigung.

Zum Ursprungsproblem und den Arca-Platten.
Die Arca-Platten sind insofern suboptimal, weil die Klemmung einseitig erfolgt und der Anschlag an der anderen Seite. Jegliche Fertigungstoleranz bringt die Platten aus der Mitte, und die Fertigungstoleranz dürfte selbst bei High-endern im 1/10mm bereich liegen. Dazu kommen die Toleranzen bei der Klemmung. Die können einfach nicht mittig sein. Das gilt aber für imo alle Klemmplatten. Manfrotto ist da keinesfalls besser.

Zur optimalen Lagefixierung muss man entweder mit Passelementen arbeiten (Nutsteine, Passfedern, Passstifte), diese wären aber nicht allzu verschleissfest, sehr anfällig gegen Dreck usw.
oder man setzt eine Konik ein. z.B. Ein gleichschenklig dreieckiges Profil mit einer Spitze vorraus in das passende gegenstück eingesetzt, ist immer mittig - ausser es ist Dreck dazwischen. Ebenso ein Halbrundes Profil in einem Spannprisma. Eine Klemmung müsste dann von oben richtung Spitze/Rundung erfolgen. Liesse sich problemlos entwickeln, aber ob das verbreitung finden würde?

Bis dahin werd auch ich weiterhin die Arca klemmung verwenden, aber den Versatz entsprechend Kompensieren - wofür man durchaus möglichkeiten finden kann. Leider oft keine gekauften und wenn dann sind sie Sauteuer.
Beispiel: die Vertikale Drehplatte bei RRS und Novoflex klemmt mit versatz. Bei RRS verschiebt man einfach die Kameraplatte minimal aus dem Nodalstrich - dann passts wieder. Beim Novoflex muss man jetzt z.B. den Macroschlitten zukaufen um eine passende Kompensationsmöglichkeit zu bekommen.
Schwieriger ist die Horizontale Klemmplatte. Da muss man Basteln. z.B. unter das L noch eine weitere Profilschiene leicht seitlich versetzt schrauben.


Einfacher und Pragmatischer ist und bleibt aber eigentlich die popelige Schraube i.v mit einer Möglichkeit, die Kamera Winklig auszurichten. Insofern sind viele NPAs von der Konstruktion her schon ideal, und nicht nur an der stelle.


Zur Fixierung in Profilrichtung bei Arcaprofilen - replizierbarkeit von Nodaleinstellungen bei nur einem Objektiv (in Verbindung mit einer Schieblehre auch mit mehreren) sind übrigens die RRS MPR-B schon beinahe verboten genial. Die Genauigkeit dürfte im 1/100mm Bereich liegen. Sowas sollte sich auch gut selber basteln lassen, wenn die 25$ das Pärchen zu unverschämt erscheinen ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Holger71« (20. Dezember 2009, 14:18)