Das ist eigentlich ganz einfach, denn der Pole ist nur ein langes Einbeinstativ.
Erstmal mußt Du Dir im Klaren sein daß die Kamera poleabhängig deutlich schwingt und Du die "Nodalpunktregel" deutlich strapazieren wirst. Andererseits (siehe auch online "Erwin Hopf - Kritisch ist nur der Nahpunkt") rückt durch die Verwendung des Poles der Nahpunkt weiter weg. Essenz: Pole sehr ruhig halten. Erschütterungsfrei wirds nicht ganz ablaufen. Daher komme ich zu Punkt zwei: Bildschärfe. Durch die Bewegung des Poles solltest Du kurz belichten, das schließt also rauscharme Fledermauspanoramen in der Bernsteingrotte aus. Mich sieht man nur bei gutem Wetter mit dem Pole, ansonsten macht auch die Schlepperei schnell madig...
Naja, und am Pole solltest Du einreihig arbeiten, Kamera vertikal, mit einem Superweitwinkel bis Fisheye um so viel wie nötig auf den Sensor zu bannen. Ich verwende hierzu einen Ringadapter und ein Fish mit ca 11mm. Natürlich kannst Du auch, wenn die Szene das zulässt, einen Multirowkopf auf den Mast setzen, fotografierst eine Bildreihe, fährst den Mast runter, stelklst einen anderen vertikalen Winkel ein, schiebst den Mast wieder hoch und so weiter und so fort. Wenn zwischendrin keine Wolken vorbeiziehen und die Sonne gnädig ist kann das klappen, und irgendwer hier hat das auch schonmal so beschrieben, aber mein Ding ist das nicht.
Nehmen wir nun an Du fotografierst einreihig mit großem bertikalem Bildwinkel. Dann musst Du nun brennweitenabhängig horizontal drehen. Ich nutze dafür einen NodalNinja Clickstop-Dingens für Poles der alle 30° stoppt. Damit kann ich sowohl 45°, 60°als auch 90°drehen und die Sphäre voll bekommen. Vorher habe ich die Kamera einfach nach dem ausfahren irgendwohin (Straße, Bauwerk, wasauchimmer) ausgerichtet und dann eben darauf, 90° rechts, davon weg, 90° links gedreht. Manche nehmen auch einen Marker am Boden und legen eine Scheibe (CD oder ähnlich) auf den Boden und machen dort Winkelmarkierungen. Geht alles. Anfangs empfehle ich Dir die den BastlWastl-Workflow, wenn Du Gefallen an den Bildern gefunden hast steht Dir eine reichhaltige, meist NodalNinja-basierende Zubehörpalette offen.
Wenn Du alle 4,5,6 Bilder im Kasten hast kannst Du Dir noch überlegen den Nadir u./o. den Zenith zu schließen. Ich knips dann meistens den Boden aus einer anderen Perspektive (aber nicht aus Pole-Höhe, sondern aus eingeschobener Masthöhe) und frickel das per Viewpoint-Korrektur rein.
Seit meiner
Berlin-Tour schieße ich auf Reisen bei gutem Wetter nur noch per Einbein, so auch zuletzt auf
Burg Lichtenberg.
Bei Fragen zu Poles (Auswahl, Hersteller, etc) gibts hier eine Menge Freds, da wirst Du bestimmt fündig!
Viel Erfolg, - Mark